"Davon träumst du als Kind": Lakers veredeln dank Austin Reaves und Anthony Davis wilde Aufholjagd

Mit 128:124 setzten sich die Lakers nach zweifacher Verlängerung in Milwaukee durch, gewissermaßen war es eine Kopie zum "Hinspiel" vor gut drei Wochen, als die Lakers gegen die Bucks ebenfalls auf LeBron James verzichten mussten und sich in einem Thriller dank D'Angelo Russell mit 123:122 durchsetzten. Diesmal dauerte es etwas länger, doch nach über drei Stunden und 58 Minuten Spielzeit standen die Lakers erneut als Sieger fest.

Ein Dreier von Austin Reaves bescherte den Lakers 39 Sekunden vor Schluss die Führung, es sollte das letzte Field Goal der Partie bleiben. "Von so etwas träumst du als Kind. Ein schweres Auswärtsspiel, ein harter Kampf und dann bekommst du die Gelegenheit, ein solch wichtigen Wurf zu nehmen (...) Ich bin noch immer außer Atem, dafür aber voller Adrenalin. Man kann es gar nicht beschreiben", gab Reaves einen Einblick in seine Gefühlswelt."

Es war ein Kraftakt für die Lakers, die in der regulären Spielzeit nicht eine Sekunde führten und im Kampf um das Play-In jeden Sieg brauchten. Ohne James übernahm Reaves mehr Verantwortung, am Ende stand mit 29 Punkten, 14 Rebounds und 10 Assists in 48 Minuten das zweite Triple-Double seiner Karriere. Und die Lakers brauchten jeden einzelnen Punkt, um einen 19-Punkte-Rückstand im vierten Viertel doch noch umzubiegen.

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Lakers: Austin Reaves führt Gäste zurück ins Spiel

"Wir mussten eine Entscheidung treffen. Entweder wir schenken ab und bereiten uns auf das Spiel morgen vor und wir geben noch einmal alles, um vielleicht doch noch einmal eine Chance zu bekommen, in das Spiel zurückzufinden." Die Lakers wählten Tor 2, legten sofort einen 7:0-Lauf hin, bevor Reaves später von Downtown auf -2 verkürzte. "Wir haben Stops bekommen und unsere Würfe getroffen", analysierte Anthony Davis (34 Punkte, 23 Rebounds) nüchtern, der mit vier Blocks seinen Anteil daran hatte, dass die Bucks im vierten Viertel nur noch 13 Punkte erzielten.

Einer dieser Blocks gelang Davis zum Ende der ersten Overtime, als er die Hoffnungen der Lakers am Leben hielt, indem er Damian Lillards Floater spektakulär abräumte. Dabei spielte der Center sichtbar mit Schmerzen im linken Knie, immer wieder sah man den 31-Jährigen humpeln und doch biss Davis auf die Zähne. "Auch wenn er enorme Schmerzen hat, ist er stolz darauf, der Anführer unserer Defense zu sein", merkte Head Coach Darvin Ham an. "Wir brauchen ihn und er spielt diese Saison auf einem enorm hohen Level."

Und das konstant. Noch vor der Saison wurde darüber geschmunzelt, als der verletzungsanfällige Davis angab, dass es das Ziel sei, alle 82 Spiele zu absolvieren. Damit scheiterte der Big Man zwar schon am achten Spieltag, dennoch verpasste Davis bislang nur vier Partien und könnte in dieser Spielzeit einen neuen persönlichen Rekord für Spiele aufstellen (je 75 für New Orleans in 16/17 und 17/18).

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Lakers: Anthony Davis spielt so viel wie zuletzt Kobe Bryant

Doch nicht nur das: Nur neun Spieler stehen durchschnittlich länger auf dem Feld als AD, nur vier Spieler haben mehr Minuten über die Saison auf dem Konto (DeRozan, Sabonis, Mikal Bridges, Coby White). In der vergangenen Nacht waren es sogar 52, so viele wie noch nie in seiner Karriere und zudem ein NBA-Rekord für diese Spielzeit. Davis ist zudem der erste Laker seit Kobe Bryant im Jahr 2012, der so lange auf dem Feld stand.

Es war auch nötig, da LeBron mit seinen notorischen Knöchelproblemen aussetzte, um morgen beim kommenden Spiel in Memphis wieder mitwirken zu können. "Ich muss strategisch vorgehen, damit der Knöchel für den Rest der Saison hält", teilte James TNT-Sideline-Reporter Chris Haynes via SMS mit.

Die Frage ist nun, wie lange diese Saison für die Lakers noch andauern wird. Durch den vierten Sieg in Serie stehen die Kalifornier nun bei 40-32, das reicht allerdings weiter nur für Rang neun. Der Rückstand auf Phoenix und Sacramento beträgt je 2 Spiele. Das ist nicht unmöglich, vor allem weil die Suns ein unglaublich schweres Restprogramm vor der Brust haben, während die Lakers noch gegen fünf Teams mit negativer Bilanz antreten.

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