Der Guard war mit 30 Punkten (11/21 FG) der beste Scorer der Gastgeber und half Cleveland vor allem im dritten Viertel, als Orlando mit erstickender Defense wieder ins Spiel fand. Mit 7 Zählern am Stück sorgte der All-Star für Entlastung und läutete so den spielentscheidenden 18:2-Lauf für die Cavs ein. Stark präsentierten sich auch die beiden Bigs Evan Mobley (16, 11 Rebounds, 3 Blocks) und Jarrett Allen (16, 18 Rebounds), die Orlando kaum leichte Punkte schenkten.
Bei Orlando war nur Paolo Banchero (24, 9/17 FG) eine valide Scoring-Option, allerdings hatte der noch amtierende Rookie of the Year auch große Probleme, auf den Ball aufzupassen. Einige der insgesamt 8 Ballverluste waren haarsträubend. Zu seiner Verteidigung, die Cavs-Defense konzentrierte sich voll auf ihn, auch weil Franz Wagner (18, 7/14 FG, 6 Rebounds, 3 Blocks) bis ins vierte Viertel keinen Rhythmus fand. Moritz Wagner (10, 4/8, 5 Rebounds) brachte dagegen Energie von der Bank, allerdings nicht immer im Rahmen der Legalität.
Cleveland erwischte einen richtig guten Start. Dabei räumte Mitchell Fragezeichen zu seiner Fitness sofort zur Seite. Der All-Star dominierte das erste Viertel mit seinen Drives und zeigte sich auch aus der Distanz treffsicher. Die Cavs netzten die ersten fünf Versuche, während Orlando eine Weile brauchte, um ins Spiel zu finden. Franz Wagner hatte einige gute Attacken, auch Banchero war aggressiv, dennoch lagen die Cavs doch klarer Überlegenheit nur mit 33:26 vorne.
Orlandos starke Defense reicht gegen Cleveland nicht
Mit der Hereinnahme von Moritz Wagner kam schließlich Pfeffer ins Spiel. Der Big Man machte sich umgehend bei den Cavs-Fans unbeliebt, hatte aber auch einige gute Momente. Cleveland überlebte die Minuten ohne Mitchell recht gut, da immer wieder Mobley unter dem Korb gefunden wurde und dieser Mismatches gnadenlos bestrafte. Wie zu erwarten war, fehlte Orlando Shooting, die Cavs machten die Zone komplett dicht. Das Ergebnis waren nur 15 Magic-Punkte im zweiten Viertel und eine 53:41-Pausenführung für die Gäste, die nach 5/5 von der Dreierlinie die nächsten elf Versuche vergaben.
Nach dem Wechsel erhöhten die Gäste die Intensität. Jalen Suggs und Jonathan Isaac forcierten Steals und brachten Orlando leichte Punkte. Es war eine defensive Machtdemonstration in diesen Minuten, Cleveland brachte den Ball über Minuten kaum auf den Korb (6 Steals in sechs Minuten), während Banchero von draußen auf -4 verkürzte. Cleveland brauchte Mitchell, um wieder ein wenig Ruhe reinzubekommen, während Wagner einfach nicht ins Spiel kam und nebenbei auch noch zwei Freiwürfe vergab. Stattdessen setzten sich die Cavs mit einem 13:2-Lauf über gut vier Minuten wieder zweistellig ab (73:58) und hatten plötzlich die höchste Führung des Abends inne.
Orlando war noch nicht geschlagen und wieder war es Moritz Wagner, der Orlando ein bisschen Leben einhauchte. Sechs schnelle Punkte in zwei Minuten befeuerten einen 11:0-Lauf, bei dem auch Bruder Franz endlich seinen ersten Dreier traf. Näher als -9 kamen die Gäste aber nicht mehr heran, weil Mitchell wieder übernahm und zeigte, dass er der beste Spieler dieser Serie ist. Immerhin versenkte Wagner noch einen weiteren Distanzwurf in der Schlussphase, das sollte für die restlichen Spiele etwas Selbstvertrauen geben.
Spiel 2 der Serie findet in der Nacht auf Dienstag um 1 Uhr deutscher Zeit erneut in Cleveland statt.
Die wichtigsten Statistiken
Cleveland Cavaliers (E4) - Orlando Magic (E5) 97:83 (BOXSCORE), Serie: 1-0
- Die Cavs überrollten Orlando in den ersten Minuten. Nach gut vier Minuten hatten die Gastgeber schon fünf Dreier verwandelt und noch nicht einmal daneben geworfen. Es folgten aber gleich 18 Fahrkarten in Folge, bevor Caris LeVert zu Beginn des vierten Viertels (!) die Dürre beendete. Cleveland beendete die Partie mit 8/30 von Downtown (Orlando: 8/37).
- Ein paar Zahlen zur schwachen Halbzeit der Magic in der Offense. Orlando hatte mehr Freiwürfe (13) als Field Goals (12) auf dem Konto, dazu gaben 8 Ballverluste. Als Team verwandelten die Magic nur 32 Prozent aus dem Feld (13/41 FG), von Downtown war es noch düsterer (2/16 3P). Lediglich die beiden Bigs Isaac und Carter Jr. waren von draußen erfolgreich. Im zweiten Viertel, wo Orlando nur 5/21 aus dem Feld traf, erzielten die Magic alle Punkte nur in der Zone (5/11) und von der Freiwurflinie (5/8 FT). Im Halbfeld hatten die Magic ein Offensiv-Rating von 62,2.
- Solch eine defensive Dominanz wie die der Magic zu Beginn der zweiten Halbzeit sieht man selten. Cleveland erzielte in den ersten sechs Minuten gerade einmal 2 Punkte - und das lag nicht daran, dass sie einfach nur offene Würfe vergaben. Im Gegenteil: Orlando verbuchte in diesem Zeitraum satte 6 Steals sowie 2 Blocks.
- Und trotz all der offensiven Defizite war dieses Spiel für Orlando gewinnbar. Der Blick richtet sich hier auch noch zur Freiwurflinie, wo die Gäste viel zu viel ausließen. Elf vergebene Freiwürfe (19/30 FT) waren viel zu viel, passten aber zur Offensiv-Leistung der Magic, die gerade einmal 32,6 Prozent ihrer Würfe trafen. Cleveland reichten dagegen Splits von 44/27/81 für einen zweistelligen Sieg.
Cavaliers vs. Magic: Die Stats-Leader
Stat | Cavaliers | Magic |
Punkte | Donovan Mitchell (30) | Paolo Banchero (24) |
Rebounds | Jarrett Allen (18) | F. Wagner, Banchero (je 7) |
Assists | Darius Garland (8) | Paolo Banchero (5) |
Steals | Donovan Mitchell (3) | Isaac, Suggs (je 3) |
Blocks | Evan Mobley (3) | Isaac, F. Wagner (je 3) |
Der Top des Spiels: Donovan Mitchell
Evan Mobley dominierte in der Defense, Mitchell schmiss den Laden in der Offense. Kurz heruntergebrochen waren das für die Cavs die entscheidenden Faktoren. Diese Serie wird von Defense dominiert, Cleveland hat aber den besten Offensiv-Spieler und Mitchell stellte das unter Beweis. Gegen seinen Speed hatten die Magic kaum Antworten, der Guard war immer dann zur Stelle, wenn ihn sein Team brauchte. Der All-Star versenkte teils sehr schwere Floater und brachte Orlando immer wieder zum Rotieren. Auf Runs der Magic suchten die Cavs immer wieder Mitchell und dieser lieferte in Superstar-Manier auch ab
Der Flop des Spiels: Gary Harris
Es war eine interessante Entscheidung von Coach Jamahl Mosley, Harris gegen Mitchell starten zu lassen. Und Harris hatte gegen den Cavs-Star auch gute Momente, doch seine Offense ist einfach problematisch. Außer Shooting lieferte Harris offensiv absolut nichts und wenn dann auch kein Wurf fällt (0 Punkte, 0/6 FG), dann ist der erfahrene Guard für Orlando eigentlich kaum spielbar. Überhaupt: Das Guard-Quartett aus Harris, Suggs, Cole Anthony und Markelle Fultz ging 4/33 aus dem Feld. So kann man kein Spiel gewinnen.
Cavaliers vs. Magic: Die Stimmen zum Spiel
Jamahl Mosley (Head Coach Magic): "Wir reden immer darüber, dass wir über Defense Spiele gewinnen. Wir haben den Gegner bei 97 Punkte gehalten, ich denke also, dass wir hier unseren Job erledigt haben. Nun geht es dazu, Wege zu finden, um zu scoren."
J.B. Bickerstaff (Head Coach Cavs): "Wir haben unseren Mann gestanden. Sie haben alles versucht, um Nebenkriegsschauplätze zu eröffnen, aber unsere Jungs haben sich nicht beirren lassen. Wir haben es nicht zugelassen, diesen Sch*** mitzumachen."
Cavaliers vs. Magic: Die Serie im Überblick
Spiel | Datum | Uhrzeit | Heim | Auswärts | Ergebnis |
1 | 20. April (Sa) | 19 Uhr | Cleveland Cavaliers | Orlando Magic | 97:83 |
2 | 23. April (Di) | 1 Uhr | Cleveland Cavaliers | Orlando Magic | |
3 | 26. April (Fr) | 1 Uhr | Orlando Magic | Cleveland Cavaliers | |
4 | 27. April (Sa) | 19 Uhr | Orlando Magic | Cleveland Cavaliers | |
5* | 1. Mai (Mi) | tba | Cleveland Cavaliers | Orlando Magic | |
6* | tba | tba | Orlando Magic | Cleveland Cavaliers | |
7* | tba | tba | Cleveland Cavaliers | Orlando Magic |
* wenn benötigt