Wer an die dominantesten Teams der letzten zehn Jahre denkt, denkt an die Golden State Warriors von 2015/16. Noch ohne Kevin Durant brach die revolutionäre Truppe um Stephen Curry den ewigen Rekord von 73 Siegen in einer Regular Season, dennoch rannten die Dubs ihrem Verfolger nicht wirklich davon. Das mag ein wenig überraschen, aber es gab noch ein zweites unfassbar dominantes Team in der selben Saison - die San Antonio Spurs, die ebenfalls 67 Partien für sich entschieden.
SPOX hat die Top 15 der Teams unter die Lupe genommen, die ihre Conference souverän gewannen und ihre Verfolger im Staub ließen. Hinweis: Bis 1984 konnte ein Divisionsieger mit einer schwächeren Bilanz über dem Zweiten einer Division stehen, dennoch blicken wir hier auf den Verfolger mit der zweitbesten Bilanz.
Platz 14: Portland Trail Blazers (1977/78)
- Bilanz: 58-24
- Abstand zu Platz 2: 9 Spiele auf die Suns
Die Blazers nutzten eine zwischenzeitliche Schwächephase der Lakers und der Bucks, die damals auch noch im Westen spielten. In den Playoffs bekam Portland dann sogar die erste Runde frei, im Nachhinein wären sie wohl lieber im Rhythmus geblieben. Denn in der zweiten Runde war schon Schluss gegen die SuperSonics, Bill Walton stand nur in zwei Spielen für die Blazers auf dem Parkett.
Platz 14: Philadelphia 76ers (1982/83)
- Bilanz: 65-17
- Abstand zu Platz 2: 9 Spiele auf die Celtics
Den Sixers tat ihre Pause besser, sie verloren in den gesamten Playoffs nur ein einziges Spiel. In den Finals lieferte sich der amtierende MVP Moses Malone (Fo, fo, fo!) auf dem Höhepunkt seiner Karriere ein heißes Duell mit Kareem Abdul-Jabbar, die Sixers hatten mit Andrew Toney, Julius Erving und Maurice Cheeks weitere gute Optionen in der Offense.
Platz 10: Los Angeles Lakers (1984/85)
- Bilanz: 62-20
- Abstand zu Platz 2: 10 Spiele auf die Nuggets
Wenig später durften sich jedoch auch die Lakers mal wieder auf der Spitze der Basketballwelt feiern. Magic Johnson (25 Jahre) und James Worthy (23) waren erfahrener und konnten dem 37-Jährigen Kareem mehr Last abnehmen, so überrollte Purple and Gold erst die Western Conference ohne große Probleme. In den Finals gab es erst eine heftige Klatsche von den Celtics (114:148), dann knackten die Lakers jedoch auch Larry Bird, Kevin McHale und Co.
Platz 10: Boston Celtics (1983/84)
- Bilanz: 62-20
- Abstand zu Platz 2: 10 Spiele auf die Sixers
Die Celtics waren übrigens Titelverteidiger, sie hatten nämlich ein Jahr zuvor erst einen Giganten aus dem Westen geschlagen. Genau, die Lakers! In der zweiten Runde brauchte es schon einen epischen Kampf gegen die Knicks um Bernard King zum 4-3, in den Finals schaltete dann Bird in den höchsten Modus. McHale spielte nicht seine beste Serie.
Platz 10: Los Angeles Lakers (1986/87)
- Bilanz: 65-17
- Abstand zu Platz 2: 10 Spiele auf die Mavericks
Zurück zu den Lakers der 80er, die auf dem Weg in die Finals erneut kurzen Prozess machten gegen die Nuggets (3-0), Warriors (4-1), und SuperSonics (4-0). In den Finals trafen sie dann natürlich auf die Celtics, gegen wen auch sonst? Diesmal war Magic Johnson der überragende Mann der Serie mit 26,2 Punkten und 13,0 Assists pro Partie, auch Abdul-Jabbar war mit 39 Jahren auf dem Buckel jedoch noch eine echte Waffe.
Platz 10: Boston Celtics (1985/86)
- Bilanz: 67-15
- Abstand zu Platz 2: 10 Spiele auf die Bucks
Die Celtics sind wieder dran, ein Einzug in die Finals stand mit nur einer Niederlage in den Ost-Playoffs nie zur Debatte. Dort ging es jedoch ausnahmsweise nicht gegen die Lakers, stattdessen durften Hakeem Olajuwon und die Rockets sich versuchen. The Dream spielte groß auf mit knapp 25 Punkten pro Partie sowie 2,3 Steals und 3,2 Blocks, die Celtics stellten jedoch wieder zwei Stars in Höchstform mit McHale und Bird und gelten bis heute als eines der besten Teams aller Zeiten. Über die ganze Saison verlor Boston daheim nur ein einziges Spiel - Playoffs inklusive.
Platz 6: Los Angeles Lakers (1985/86)
- Bilanz: 62-20
- Abstand zu Platz 2: 11 Spiele auf die Rockets
Die Lakers mussten auch mal ein Jahr Mitte der 80er ohne die Finals auskommen, weil ihr engster Verfolger der Regular Season sie in den Conference Finals abfing. Das sogar recht deutlich mit 4-1, Olajuwon dominierte mit 31,0 Punkten und 4,0 Blocks pro Spiel. Dagegen kamen nicht einmal die absurden 16,2 Assists pro Spiel von Magic Johnson an.
Platz 6: Detroit Pistons (1988/89)
- Bilanz: 63-19
- Abstand zu Platz 2: 11 Spiele auf die Knicks
Die Zeit der Chicago Bulls um Michael Jordan war noch nicht gekommen, stattdessen dominierten die Bad Boy Pistons die Regular Season und alle Serien der Postseason, abgesehen von den Conference Finals. Dort hatte Chicago doch schon etwas entgegenzusetzen, auf dem Weg zu einem 2-4 legte Michael Jordan fast 30 Punkte pro Partie auf. Der beste Piston war Isiah Thomas, Dennis Rodman machte jedoch auch bereits auf sich aufmerksam mit 13,3 Rebounds pro Spiel als Reservist.
Platz 6: Los Angeles Lakers (2008/09)
- Bilanz: 65-17
- Abstand zu Platz 2: 11 Spiele auf die Nuggets
Die Lakers räumten ihren Verfolger in den Conference Finals selbst mit 4-2 aus dem Weg, auch Superman Dwight Howard hatte Kobe Bryant, Pau Gasol und Co. in den Finals nicht viel entgegenzusetzen. Vorher taten die Lakers sich jedoch schwer gegen die Rockets in der zweiten Runde, obwohl Yao Ming nur an drei Partien der Serie teilnehmen konnte.
Platz 6: Golden State Warriors (2014/15)
- Bilanz: 67-15
- Abstand zu Platz 2: 11 Spiele auf die Rockets
Im Jahr zuvor waren die Warriors noch in einer dramatischen Serie mit 3-4 gegen die Lob City Clippers in der ersten Runde ausgeschieden, dann erhob sich die Dynastie um Stephen Curry jedoch in voller Kraft. Golden State machte gerade in der ersten (4-0 gegen Pelicans) und dritten Runde (4-1 gegen Rockets) keine Kompromisse, in den Finals bezwangen die Warriors die Cavaliers um LeBron James mit 4-2.
Platz 3: Detroit Pistons (2005/06)
- Bilanz: 64-18
- Abstand zu Platz 2: 12 Spiele auf die Heat
Auch die Pistons der 2000er identifizierten sich stark über ihre Defense, auch wenn sei nicht mehr so hart einsteigen durften wie noch 15 Jahre zuvor. Die Truppe um Ben Wallace, Richard Hamilton und Chauncey Billups tat sich bereits ab der ersten Runde schwer, in den Conference Finals war dann Schluss mit 2-4 gegen die Miami Heat. Dwyane Wade und Shaquille O'Neal setzten sich später gegen die Dallas Mavericks und Dirk Nowitzki in seiner Bestform durch.
Platz 3: Miami Heat (2012/13)
- Bilanz: 66-16
- Abstand zu Platz 2: 12 Spiele auf die Knicks
Die dominanteste Saison der Heat mit LeBron James. Bis zu den Conference Finals erlitten die Heat nur eine Niederlage, dann hatten die Jungs vom South Beach die Hände voll mit den Pacers um den 22-Jährigen Paul George, auch Roy Hibbert spielte groß auf. In den Finals gegen die Spurs standen die Heat dann bekanntermaßen richtig mit dem Rücken an der Wand, bis Ray Allen das Comeback für Miami in Spiel 6 krönte.
Platz 3: Chicago Bulls (1995/96)
- Bilanz: 72-10
- Abstand zu Platz 2: 12 Spiele auf die Magic
Das vielleicht beste Team aller Zeiten ist zumindest in der Top 3 zu finden. Die Bulls verloren nur ein Spiel bis in den Finals, darunter ein 4-0 gegen ihren engsten Verfolger der Regular Season, die Orlando Magic mit Shaq und Penny Hardaway. Die SuperSonics konnten ihnen anschließend etwas mehr Gegenwehr leisten in einem 2-4 mit Shawn Kemp, Gary Payton und Detlef Schrempf.
Platz 1: Golden State Warriors (1975/76)
- Bilanz: 59-23
- Abstand zu Platz 2: 16 Spiele auf die SuperSonics
An Platz 1 sind wie quasi erwartet die Warriors, nur genau 40 Jahre vor ihrer Rekordsaison. Für Rick Barry, Phil Smith und Jamaal Wilkes war jedoch in den Western Conference Finals Schluss mit 3-4 gegen die Suns um Paul Westphal und Alvan Adams, auch Pat Riley spielte für Phoenix. Den Titel konnten sich die Celtics mit Dave Cowens, John Havlicek und Don Nelson mit 4-2 sichern.
Platz 1: Chicago Bulls (1991/92)
- Bilanz: 67-15
- Abstand zu Platz 2: 16 Spiele auf die Celtics
Verdienterweise tauchen hier erneut die Bulls der 90er auf, die beginnend mit einem grandiosen Schlagabtausch mit den Knicks und Patrick Ewing (4-3) in der zweiten Runde hart kämpfen mussten auf dem Weg zum Titel. In den Finals gegen die Portland Trail Blazers und Clyde Drexler riss MJ die Kontrolle an sich mit 35,8 Punkten und 6,5 Assists pro Spiel bei 52,6 Prozent aus dem Feld.