"Wir waren in der Bubble zweimal 1-3 hinten", erinnerte Nuggets-Coach Michael Malone auf seiner Pressekonferenz am Mittwoch. "Wir haben nie gesagt, dass wir jetzt vier Spiele am Stück gewinnen müssen. Wir haben gesagt, wir müssen das Nächste gewinnen, das nächste Viertel erfolgreich bestreiten, Stück für Stück", erklärte Malone die Prämisse für die Nuggets.
Dazu hatte Malone scheinbar einen kleinen Crashkurs in NBA-Geschichte genommen. "22 Teams haben einen 0-2-Rückstand noch umgebogen, fünf davon hatten ihre ersten beiden Heimspiele verloren. Ist es also möglich? Die Geschichte zeigt uns, dass es möglich ist", gab sich Malone kämpferisch.
Zu diesem Anlass blicken wir doch einmal auf jene fünf Teams, die nach zwei verlorenen Heimspielen zum Auftakt einer Serie doch noch als Sieger hervorgingen. Kleiner Spoiler: Auch ein aktueller Nuggets-Spieler war Teil eines solchen Comebacks.
Los Angeles Lakers im Jahr 1969
- Runde: Division Semifinals
- Gegner: San Francisco Warriors
- Ergebnis: 4-2
Es war Jahr eins der Big Three der Lakers, im Sommer hatten sich die Kalifornier Wilt Chamberlain aus Philadelphia geschnappt. Nach zwei knappen Pleiten zum Auftakt gegen die Warriors gewannen Jerry West, Elgin Baylor und Co. die folgenden vier Partien recht deutlich. Los Angeles marschierte dann bis in die Finals, unterlag dort aber nach 3-2-Führung zuhause gegen die Boston Celtics um Bill Russell in Spiel 7 mit 106:108.
Houston Rockets im Jahr 1994
- Runde: Conference Semifinals
- Gegner: Phoenix Suns
- Ergebnis: 4-3
Diese Serie gilt als der Geburtsort von Clutch City, obwohl Houston in den Spielen 1 und 2 jeweils hohe Führungen verspielte und die ersten beiden Spiele jeweils knapp abgab. Die Rockets gewannen in der Folge aber beide Spiele in Phoenix und setzten sich in Spiel 7 mit 104:94 durch, Hakeem Olajuwon legte hier 37 Zähler und 17 Rebounds auf.
Nach einer souveränen Serie gegen Utah (4-1) gewannen die Rockets die NBA Finals mit 4-3 gegen die New York Knicks und wurden erstmals in ihrer Franchise-Historie Champion.
Dallas Mavericks im Jahr 2005
- Runde: Erste Runde
- Gegner: Houston Rockets
- Ergebnis: 4-3
Auch Dirk Nowitzki gelang mal ein solches Comeback, die Mavs gewannen ebenfalls umgehend die Spiele 3 und 4 denkbar knapp und retteten sich in ein Spiel 7, welches sie schließlich mit +40 für sich entschieden.
In der folgenden Runde war aber gegen Phoenix um Ex-Mav und MVP Steve Nash nach sechs Spielen Schluss.
Boston Celtics im Jahr 2017
- Runde: Erste Runde
- Gegner: Chicago Bulls
- Ergebnis: 4-2
Boston hatte als Top-Seed nur 53 Spiele gewonnen, dazu standen bei den Bulls Stars wie Jimmy Butler, Dwyane Wade oder Rajon Rondo im Kader. Letzterer war der X-Faktor, seine Verletzung nach Spiel 2 veränderte die Serie komplett. In der Folge gewann Boston die restliche vier Duelle deutlich und marschierte bis in die Conference Finals, wo gegen LeBron James und die Cleveland Cavaliers kein Kraut gewachsen war.
L.A. Clippers im Jahr 2021
- Runde: Erste Runde
- Gegner: Dallas Mavericks
- Ergebnis: 4-3
Solch eine Serie hatte es noch nie gegeben. Die ersten sechs Partien wurde alle durch die Auswärtsmannschaft gewonnen, bevor die Clippers in Spiel 7 dann doch den Heimfluch brechen konnten. Heute ist die Serie vor allem für das ikonische Spiel 6 von Kawhi Leonard bekannt, der Forward markierte im Elimination Game 45 Punkte und verhinderte ein frühes Ausscheiden des damaligen Mitfavoriten.
Aber: In der folgenden Serie verletzte sich Kawhi schwer, dennoch warfen die Clippers Top-Seed Utah raus (4-2). In den Conference Finals war dann gegen die Phoenix Suns Schluss (2-4).