Schon nach sechs Jahren stellt dieser Draft fünf All-Stars, vier verschiedene All-NBA-Spieler, einen Defensive Player of the Year sowie drei All-Defense-Spieler. Dazu kommt eine bemerkenswerte Tiefe mit über 30 Spielern, die derzeit einen festen Platz in der Rotation ihrer Teams haben.
Schon jetzt sollte klar sein, dass diese Klasse mehrere Hall of Famer beinhalten wird. Wir sortieren den Jahrgang neu.
NBA Draft 2018: Die ersten 20 Picks im Überblick
Pick | Team | Spieler |
1 | Phoenix Suns | Deandre Ayton |
2 | Sacramento Kings | Marvin Bagley III |
3 | Atlanta Hawks (nach Dallas getradet) | Luka Doncic |
4 | Memphis Grizzlies | Jaren Jackson Jr. |
5 | Dallas Mavericks (nach Atlanta getradet) | Trae Young |
6 | Orlando Magic | Mo Bamba |
7 | Chicago Bulls | Wendell Carter Jr. |
8 | Cleveland Cavaliers | Collin Sexton |
9 | New York Knicks | Kevin Knox |
10 | Philadelphia 76ers (nach Phoenix getradet) | Mikal Bridges |
11 | Charlotte Hornets (zu den Clippers getradet) | Shai Gilgeous-Alexander |
12 | L.A Clippers (nach Charlotte getradet) | Miles Bridges |
13 | L.A. Clippers | Jerome Robinson |
14 | Denver Nuggets | Michael Porter Jr. |
15 | Washington Wizards | Troy Brown Jr. |
16 | Phoenix Suns (nach Philadelphia getradet) | Zhaire Smith |
17 | Milwaukee Bucks | Donte DiVincenzo |
18 | San Antonio Spurs | Lonnie Walker IV |
19 | Atlanta Hawks | Kevin Huerter |
20 | Minnesota Timberwolves | Josh Okogie |
Pick 20: Minnesota Timberwolves - Moritz Wagner (ursprünglich 25. Pick)
- Damals gepickt: Josh Okogie
Wagner hat sich zu einem der besseren Backup-Bigs der NBA entwickelt, vor allem dank seines vielfältigen Arsenals in der Offense. Er ist damit genau das Gegenteil von dem, was die Wolves vor sechs Jahren holten. Okogie ist ein toller Verteidiger, einer der besten Rebounder von den Guard-Positionen, doch sein Offensiv-Spiel macht ihn bisweilen unspielbar.
Pick 19: Atlanta Hawks - Robert Williams III (27)
- Damals gepickt: Kevin Huerter
Huerter war ein guter Pick, doch die "Red Mamba" ist hier nicht mehr zu haben. Stattdessen nimmt Atlanta in diesem Szenario den "Time Lord", der ein solider bis guter Starting Center ist, aber immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen hat. Den Trade für Clint Capela könnte man sich so in der Zukunft sparen.
Pick 18: San Antonio Spurs - Gary Trent Jr. (37)
- Damals gepickt: Lonnie Walker IV
Walker zündete in Texas einfach nicht, hier versuchen es die Spurs mit einem anderen Guard mit ähnlichem Skillset. Trent geht zwar etwas das Playmaking ab, dafür ist der heutige Raptors-Guard ein guter Schütze mit einem Näschen für Steals. Walker ist zwar ein brauchbarer Rotationsspieler, er schaffte es aber nicht in unsere Top-20.
Pick 17: Milwaukee Bucks - Kevin Huerter (19)
- Damals gepickt: Donte DiVincenzo
Die Bucks bleiben sich treu und draften einen Rotschopf. DiVincenzo war damals ein richtig guter Pick, im Nachhinein schwer verständlich, warum man sich von ihm trennte. Huerter ist sogar ein besserer Schütze, jedoch nicht der Verteidiger, wie DiVincenzo es ist. Mit Giannis und Brook Lopez kann das aber vernachlässigt werden.
Pick 16: Phoenix Suns - Wendell Carter Jr. (7)
- Damals gepickt: Zhaire Smith
2018 tradete Phoenix für Mikal Bridges nach oben, hier behält man den Pick und stellt Devin Booker in Carter Jr. einen vielversprechenden Center an die Seite. Carter Jr. fand in Chicago nie seinen Platz, doch bei den Orlando Magic ist er nun seit einigen Jahren ein grundsolider Fünfer, der auch das Feld ein bisschen breit machen kann.
Pick 15: Washington Wizards - Collin Sexton (8)
- Damals gepickt: Troy Brown Jr.
Die Ära Wall/Beal steht vor dem Ende, noch will man das aber nicht wahrhaben. Mit Sexton kann zumindest ein junger Guard hinter den beiden Stars herangeführt werden, diese Zeit brauchte Sexton, der in seinen ersten Jahren in Cleveland große Probleme hatte. Inzwischen ein guter Scorer. Brown Jr. bewegt sich stattdessen nur am Rande der NBA-Rotation.
Pick 14: Denver Nuggets - Duncan Robinson (undrafted)
- Damals gepickt: Michael Porter Jr.
Einen Coup wie Porter Jr. können die Nuggets hier nicht mehr landen, doch Robinson ist zumindest ein ähnlich guter Schütze. Über Jahre waren die Handoffs mit Bam Adebayo in Miami eine Konstante, mit Nikola Jokic würde das sogar sicherlich noch besser aussehen. Der Vorteil für Denver: Man müsste Robinson später keinen Maximalvertrag aushändigen.
Pick 13: L.A. Clippers - Bruce Brown (42)
- Damals gepickt: Jerome Robinson
Robinson wurde schon direkt beim Draft angezweifelt und konnte sich auch nie durchsetzen. Die Clippers sind nach dem Abgang von Chris Paul im Umbruch, mit Brown holen sie sich hier einen brauchbaren Rollenspieler für zukünftig ambitionierte Teams.
Pick 12: L.A. Clippers - Grayson Allen (21)
- Damals gepickt: Miles Bridges
Gleiches gilt auch für Grayson Allen, der einer der besten Shooter seiner Klasse ist. 2018 tauschte man den Pick mit Charlotte, die eine Position zuvor zogen, so sicherten sich die Clippers einen gewissen Shai Gilgeous-Alexander.
Pick 11: Charlotte Hornets - Mitchell Robinson (36)
- Damals gepickt: Shai Gilgeous-Alexander
Und Charlotte? Die wählten lieber Miles Bridges, der ein überdurchschnittlicher Starter ist, aber sich eben auch durch seine Aktivitäten abseits des Feldes den Ruf ramponiert. Wir entscheiden uns lieber für einen Big Man, denn so einer fehlte den Hornets seit dem Abgang von Low-Post-Professor Al Jefferson.
Pick 10: Philadelphia 76ers - Miles Bridges (12)
- Damals gepickt: Mikal Bridges
Die Sixers tradeten den Pick damals nach Phoenix und hatten kein Interesse an Local Hero Mikal Bridges, dessen Mutter damals sogar für die Sixers arbeitete. Im Re-Draft kommt Bridges, allerdings Miles, der ebenfalls auf dem Flügel beheimatet ist.
Pick 9: New York Knicks - Deandre Ayton (1)
- Damals gepickt: Kevin Knox II
Knox war ein Flop, anders kann man es nicht sagen. Der Forward kämpft derzeit um seine vielleicht letzte Chance in der NBA. Solche Probleme hat Ayton nicht, dennoch konnte dieser die Erwartungen als Top-Pick nie erfüllen. In Phoenix fehlte die Konstanz, nun in der Diaspora in Portland. Hätte es vielleicht in New York geklappt? Man darf zumindest träumen ...
Pick 8: Cleveland Cavaliers - Donte DiVincenzo (17)
- Damals gepickt: Collin Sexton
Sexton war gewissermaßen das Gesicht für den Neustart nach LeBron James, diese Bürde war zu groß. DiVincenzo ist dagegen kein Star, aber ein Rookie, der sofort liefern kann. Nicht unwichtig, schließlich standen zu der Zeit noch zahlreiche Veteranen und Überbleibsel aus der LeBron-Ära im Kader.
Pick 7: Chicago Bulls - Michael Porter Jr. (14)
- Damals gepickt: Wendell Carter Jr.
Carter zündete aus verschiedenen Gründen in Chicago nicht, in unserem Szenario sind die Bulls mit ihrem Rebuild etwas geduldiger. Porter wird mit Rückenproblemen das komplette Jahr verpassen, sodass die Bulls eines der schlechtesten Teams der Liga sein werden und somit die Chance auf Zion oder Morant im kommenden Jahr bekommen.
Pick 6: Orlando Magic - Mikal Bridges (10)
- Damals gepickt: Mo Bamba
Orlando hatte damals ein Faible für Bigs, diesmal stellen die Magic Bridges an die Seite von Aaron Gordon - das ist doch ein sehr netter Frontcourt. Bamba konnte sich dagegen nie wirklich durchsetzen und bleibt bestenfalls ein Backup-Big in der NBA.
Pick 5: Dallas Mavericks - Trae Young (5)
- Damals gepickt: Trae Young
Spoiler Alert: Einen Trade für Luka Doncic gibt es diesmal nicht, stattdessen behält Young tatsächlich die Cap der Mavs. Der Fit an der Seite von Dennis Smith Jr. ist schlecht, aber DSJ wird ja ohnehin bald getradet ...
Pick 4: Memphis Grizzlies - Jaren Jackson Jr. (4)
- Damals gepickt: Jaren Jackson Jr.
Hier bleibt alles gleich. Jackson Jr. war schon damals ein grundsolider Pick, der Big Man war bereits All-Star und Defensive Player of the Year. Sein Skillset aus elitären Shotblocking sowie einer verbesserten Shot Creation ist selten, darum ziehen die Grizzlies ihn vor Young - auch weil zu diesem Zeitpunkt noch Mike Conley im Kader steht.
Pick 3: Atlanta Hawks - Jalen Brunson (33)
- Damals gepickt: Luka Doncic
In dem Moment, in dem Atlanta im Draft für Trae Young tradete, war klar, dass Dennis Schröder keine Zukunft in Atlanta haben würde. Auch in unserem Szenario ist das der Fall, die Hawks schnappen bei Jalen Brunson zu, der in der Realität nur ein Zweitrundenpick der Mavs war. Überhaupt: Dallas schnappte sich damals in einem Draft gleich zwei All-NBA-Spieler, so etwas sieht man auch nicht alle Tage ...
Pick 2: Sacramento Kings - Shai Gilgeous-Alexander (11)
- Damals gepickt: Marvin Bagley III
Nicht nur verpassten die Kings es, Doncic zu ziehen, sie griffen mit Bagley auch noch richtig ins Klo. Der Forward hat bis heute noch keinen Platz in der Liga gefunden, in Washington bekommt Bagley nun bereits seine dritte Chance. Die Kings wollten damals Länge, immerhin gibt es in SGA einen langen Guard, der sich zu einem MVP-Kandidaten entwickeln wird. De'Aaron Fox und SGA passt zwar nicht wirklich, doch da braucht es zunächst keine Lösung.
Pick 1: Phoenix Suns - Luka Doncic (3)
- Damals gepickt: Deandre Ayton
Die Suns haben hier womöglich eine historische Chance verpasst. Ein Backcourt bestehend aus Booker und Doncic? Es wäre umgehend einer der besten der Liga gewesen, sodass Phoenix nie für Chris Paul getradet hätte. Klar, Ayton stopfte damals ein Loch auf Center, aber ein solider Big lässt sich deutlich finden. Ob es 2021 in die Finals geht? Wer weiß, zumindest wären die Suns über Jahre hervorragend aufgestellt gewesen.