Nicht erst durch den Weltmeister-Titel hat Dennis Schröder eine eindrucksvolle Wandlung hingelegt. Die Ehre des Fahnenträgers bei Olympia wäre Bestätigung dessen.
Großer Bahnhof beim Bundespräsidenten, netter Plausch mit dem Kanzler: Als Dennis Schröder die Hände der Mächtigsten des Landes schüttelte, war der Anführer der Basketball-Weltmeister endgültig unter den ganz Großen des deutschen Sports angekommen. Sollte der NBA-Star nun auch bei Olympia mit der schwarz-rot-goldenen Flagge über die Seine schippern, wäre eine fast wundersame Metamorphose vollendet.
Wie sich dieser monumentale Moment anfühlen würde, ließ sich Schröder von Deutschlands größtem Basketballer höchstpersönlich berichten. Niemand Geringeres als Dirk Nowitzki schwärmte ihm von 2008 vor, als jener die Fahne ins Vogelnetz von Peking hatte tragen dürfen.
"Dirk hat nur Gutes und Positives erzählt - und, dass es dein Leben verändert", sagte Schröder am Donnerstag in Berlin. Der frühere Star der Dallas Mavericks, der 2008 in Peking die deutsche Flagge bei der Eröffnungsfeier getragen hatte, habe ihm ferner gesagt, "dass das einfach eine der größten Sachen sei, die er je gemacht hat, dass es speziell ist und man es genießen soll."
Er selbst wird nicht müde zu betonen, welchen Stellenwert es für ihn hätte, bei der Eröffnungsfeier in Paris am 26. Juli die Fahne zu tragen.
"Das bedeutet mir auf jeden Fall alles", sagte der 30-Jährige jüngst: "Deutschland mit meiner Herkunft, meine Mama ist aus Gambia, repräsentieren zu dürfen, würde ein Statement setzen - als Dunkelhäutiger die Fahne zu tragen."