Dallas ist in New Jersey nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen. Dirk Nowitzki, der eine ganz schwache Vorstellung ablieferte, wurde am Ende mit dem entscheidenden Wurf doch noch zum Helden. Die Mavericks legten stark los und versenkten im ersten Viertel einige Würfe in Serie, taten sich anschließend aber schwer, diese Ausbeute aufrecht zu erhalten. Letztlich traf das Team gerade mal 26 seiner 75 Würfe (34,7 Prozent).
Topscorer der Mavs war Dirk Nowitzki mit 23 Punkten, der Würzburger benötigte hierfür aber auch 24 Versuche. 7 Rebounds griff er zudem ab. Tyson Chandler holte 19 Punkte und 8 Rebounds, Jason Terry steuerte von der Bank kommend 11 Zähler bei. Für Dallas war es auch ein Wiedersehen mit alten Bekannten. Neben Nets-Coach Avery Johnson, der die Mavs zwischen 2005 und 2008 betreute und mit ihnen 2006 die Finals erreichte, war auch Devin Harris mit von der Partie.
Der frühere Mavericks Point-Guard war von Anfang an prächtig aufgelegt und sammelte mit 15 Punkten und 11 Assists ein Double-Double für seine Nets. Brook Lopez war ebenfalls richtig heiß: Dem Center gelangen neben 24 Punkten auch zwei Blocks. Zudem konnte New Jersey sich erneut auf Kris Humphries verlassen - der Power Forward schnappte sich von der Bank kommend starke 15 Rebounds.
Die entscheidende Szene kam sechs Sekunden vor Schluss, als ein Fadeaway-Jumper von Nowitzki zunächst über den Ring kugelte, bevor er letztlich doch hindurch fiel. Im Anschluss setzte Jordan Farmar einen Dreierversuch daneben. Dallas gewann somit knapp ein Spiel, das sie schon deutlich früher hätten entscheiden müssen.
Nets - Mavericks: Die Highlights zum Spiel im Video bei ESPN
Reaktionen:
Rick Carlisle (Trainer Dallas): "Wenn es um den Sieg geht, gibt es für uns nur eine Option. Ich habe es geliebt, wie J.J. Barea während unseres Laufs losgelegt hat, aber ihm in einer solchen Situation den Ball zu geben, ist unfair. Dirk hat heute nicht gut geworfen, aber er hat seine Punkte gemacht. Ich hatte das Gefühl, dass in der letzten Situation das Matchup gut war und er einen freien Wurf bekommen würde."
Dirk Nowitzki (Dallas) über...
...seinen entscheidenden Wurf: "Ich habe versucht, mich besonders zu konzentrieren. Es war vielleicht einer der besten Würfe, die ich während des Spiels bekommen habe, egal, von welcher Position. Das ist eigentlich mein Schuss, aber selbst der ist fast noch rausgerollt."
...seine schwache Ausbeute: "Heute ging bei mir einfach gar nichts. Ich weiß nicht, was momentan los ist. Ich laufe wie in Treibsand. Ich kann mich nicht wie gewohnt bewegen. Meine Beine funktionieren nicht wie sonst. Selbst mein letzter Wurf wollte eigentlich nicht reingehen. Er ist fast wieder rausgerollt."
SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Zuletzt unterlagen die Mavs in einer Defensivschlacht den Chicago Bulls. Bei den New Jersey Nets treten sie mit der Starting Five der letzten Spiele an, auch die Nets bleiben bei ihrer vertrauten Formation. Mal sehen, ob Dallas heute den Pflichtsieg einfährt.
2.: Dallas lässt den Ball über den Flügel wandern, DeShawn Stevenson kriegt ihn auf links. Pass in die Zone zu Tyson Chandler, der mit einem deftigen Dunk abschließt. 4:2 Dallas.
8.: Highlight Material: Chandler passt aus dem Perimeter raus auf Kidd und zieht nach innen. Der Point Guard sofort mit einem Lob Pass in die Zone. Chandler hebt ab und versenkt einen wunderschönen Alley-Oop-Dunk. 20:17 Dallas.
11.: Kein guter Abend bislang für Dirk, soeben schießt er den fünften Backstein beim sechsten Versuch. 22:20 New Jersey.
14.: Devin Harris zieht nach innen und versenkt trotz Deckung einen Korbleger. Gegen sein Ex-Team ist der Point Guard gut aufgelegt und hat schon 8 Punkte erzielt. 28:24 New Jersey.
19.: J.J. Barea nimmt einen Dreier und haut ihn auf den Ring. Marion mit dem Offensiv-Rebound, er passt raus auf Kidd. Der zu Terry, der Shooting Guard versenkt die Kugel sicher. 39:35 New Jersey.
24.: Chandler kratzt den Ball nach einem Fehlwurf von Stevenson noch von der Auslinie und passt zu Kidd. Der zu Nowitzki, der endlich seinen ersten Dreier im Spiel trifft. 46:45 Dallas.
29.: Kidd rechts im Perimeter mit einem Lob-Pass in die Mitte, wo Chandler wieder abhebt und den nächsten Alley-Oop in den Korb hämmert. 55:51 Dallas.
36.: Terry mit einem Schuss aus dem Perimeter, dabei stürzt er. Der Ball springt vom Ring ab, mehrere Nets und Mavericks greifen daneben. Terry hat sich wieder aufgerappelt, schnappt sich die Kugel und legt sie in den Korb. 68:68 Unentschieden.
45.: Dirk setzt den nächsten freien Dreier daneben. Im Gegenzug versenkt Sasha Vujacic einen Wurf von draußen. 83:82 New Jersey.
48.: Nowitzki mit einem Fade-Away-Jumpshot. Der Ball rollt über den Ring und fällt sechs Sekunden vor Ende der Partie rein. 87:86 Dallas.
Der Star des Spiels: Tyson Chandler. Der Mavs-Center zeigte vor allem in der ersten Hälfte eine überragende Leistung und versenkte einige wunderschöne Alley-Oops nach Vorlage von Playmaker Jaosn Kidd. Er war in der gegnerischen Zone ein ständiger Aktivposten und sorgte somit dafür, dass Dallas nicht, wie zuletzt, ausschließlich über Würfe von draußen kommen musste. Durch den stets anspielbereiten Big-Man war das Angriffsspiel der Texaner deutlich schwerer auszurechnen. Zudem war er mit sieben von elf verwandelten Würfen auch der einzig sichere Schütze aus dem Feld in Reihen der Mavericks.
Der Flop des Spiels: Derrick Favors. Der Rookie bekam früh Foulprobleme und verbrachte den Großteil der Partie auf der Bank. Auch in den 15 Minuten Spielzeit, die er erhielt, agierte er unauffällig. Die Wurfprobleme von Gegenspieler Dirk Nowitzki kann er sich nicht anschreiben lassen, da er gegen diesen kaum zum Einsatz kam. Sein Backup, Kris Humphries, spielte derweil stark und dürfte dem Pick drei weiterhin Konkurrenz um Spielminuten machen.
Analyse: Dallas kam begann stark und versenkte acht der ersten elf Versuche, brach dann aber völlig ein und überließ den Nets das Spiel. Im zweiten Viertel kämpften sie sich zurück, es entwickelte sich ein enger Schlagabtausch, bei dem keines der Teams eine ernst zu nehmende Führung herausspielen konnte.
Das Erfolgsrezept der Mavs waren Freiwürfe: 27 ihrer 87 Punkte erzielten sie letzten Endes von der Freiwurflinie, bei gerade mal 29 Versuchen. In der zweiten Hälfte machte Backup-Center Ian Mahinmi auf sich aufmerksam, als er für den erneut schwachen Brendan Haywood ran durfte und geschickt ein paar Fouls zog. Er machte sämtliche seiner sechs Freiwurfversuche rein.Wie schon im Spiel gegen Chicago hakte Dallas' liebste Offensivwaffe, das Jump Shooting. Neben Nowitzki taten sich auch Kidd (1-6), Marion (2-8) und Terry (4-14) äußerst schwer und wirkten in einigen Situationen hilflos. Für ein Team wie die Nets, derzeit mit einer 12-32-Bilanz auf dem vorletzten Platz der Eastern Conference, mag dies gerade noch reichen, gegen die Topteams muss aber dringend eine Steigerung her.
Insbesondere, da im Gegensatz zur Partie bei den Bulls nicht die gegnerische Defense ausschlaggebend für die miese Quote war - Dirk und Co. kamen mehrfach völlig frei zum Wurf, machten aber dennoch nichts draus.