Dirk Nowitzki (10/19 FG) lieferte vor 20.619 Zuschauern im American Airlines Center (größte Kulisse in der Regular-Season-Geschichte des AAC) 25 Punkte, 10 Rebounds, 6 Assists und 2 Blocks - nach einer schwachen Anfangsphase steigerte sich der Deutsche immer mehr und machte in der zweiten Halbzeit ein tolles Spiel. Neben Nowitzki überragend: Shawn Marion mit 25 Punkten, 12 Rebounds, 2 Blocks und starker Defense gegen Kobe Bryant.
Da vom Rest der Mannschaft viel zu wenig kam, reichte es aber dennoch nicht für den Sieg. Für Dallas war es die dritte Niederlage in den letzten fünf Spielen. Der beste Mann bei den Lakers war Center Andrew Bynum, der 22 Punkte und 15 Rebounds sammelte. Pau Gasol erzielte 18 Punkte, Bryant steuerte trotz schwacher Quote (6/20 FG) noch 16 Zähler zum Erfolg bei.
Bryant knickte kurz vor Ende des dritten Viertels böse um und musste kurzzeitig in der Kabine behandelt werden, kam aber im Schlussviertel noch einmal aufs Feld zurück und traf in der entscheidenden Phase noch einen wichtigen Jumper.
Mavericks - Lakers: Die Highlights des Spiels im Video bei ESPN
Reaktionen:
Rick Carlisle (Trainer Dallas): "Es ist eine harte Niederlage, weil es natürlich ein bedeutungsvolles Spiel war. Ich bin enttäuscht vom Ergebnis, aber nicht von unserer Leistung. Ich bin stolz auf mein Team, weil wir immer weitergefightet und alles gegeben haben, obwohl heute viele Würfe, die wir normalerweise treffen, nicht reingegangen sind. Es hat einfach nicht ganz gereicht."
Jason Terry (Dallas): "Als Kobe aus dem Spiel war, hätten wir das ausnützen müssen. Das haben wir aber nicht geschafft. Aber gut, sie haben uns geschlagen, jetzt müssen wir wieder das nächste Spiel gewinnen und den Spieß umdrehen."
Kobe Bryant (L.A. Lakers): "Es war ein Statement von uns. Es war wirklich ein großes Spiel. Wir haben vor dem Spiel darüber gesprochen, dass Dallas ein Team ist, das uns in den Playoffs schlagen kann. Dallas ist ein ernsthafter Herausforderer. Und so sind wir das Spiel auch angegangen."
... über seine Verletzung: "Ich dachte, dass die Saison für mich vorbei ist. Ich hatte wirklich große Angst, weil es furchtbar aussah mit meinem Knöchel und es sich noch schlimmer angefühlt hat. Ich war schon froh, dass der Fuß noch in die richtige Richtung gezeigt hat. Dann bin ich ein bisschen herumgelaufen und es hat sich ganz okay angefühlt. Ich hatte Schmerzen, aber ich musste einfach die Zähne zusammenbeißen, rausgehen und weiterspielen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Peja Stojakovic (steifer Nacken) muss zum dritten Mal in Folge pausieren und wird erneut von Marion in der Starting Five der Mavs ersetzt. Ansonsten bleibt alles beim Alten. Die Lakers starten wie gewohnt mit Fisher, Bryant, Artest, Gasol und Bynum.
7.: Grauenvoller Beginn für die Mavs in der Offense. Von ihren ersten elf Versuchen aus dem Feld geht gerade mal einer rein. Nowitzki schon mit vier Fehlwürfen. Dallas zeigt dafür aber starken Einsatz am offensiven Brett und vor allem in der Defense. Marion dann mit einem klasse Finish im Fastbreak. Plus Foul von Fisher. 10:10.
15.: Jackson ist unzufrieden und nimmt zu Beginn des zweiten Viertels sofort eine 20-Sekunden-Auszeit. Danach läuft es auch gleich wieder besser. Dallas hat riesige Probleme mit Bynum, der am Korb dominiert. 28:24 Lakers.
21.: Gefährliche Phase für die Mavs. Bryant mit 6 schnellen Punkten und dann trifft auch noch Artest von Downtown. Die Lakers setzen sich mit einem 9:0-Run etwas ab (46:37). Timeout Dallas.
24.: Der erneut überragende Marion macht vier Sekunden vor Ende der ersten Halbzeit per Bank-Shot die letzten Punkte in Durchgang eins. Ohne Marion würde es schon zappenduster aussehen für die Mavs. 50:44 Lakers.
32.: Nowitzki ist unglaublich aggressiv aus der Pause gekommen. Schon 10 Punkte im dritten Viertel für Dirk. Die Lakers bleiben aber vorne. 63:57.
34.: Marion mit den schnellen Händen in der Defense und dem Block gegen Bryant, Kidd ist auf und davon und bringt die Mavs mit seinem Fastbreak-Layup auf 2 Punkte heran (63:65). Und: Bryant ist bei der Aktion gegen Marion böse umgeknickt, das sah nicht gut aus, wie er da auf seinem linken Knöchel gelandet ist. Bryant humpelt in die Kabine.
36.: Ohne Bryant läuft plötzlich Steve Blake heiß. Der Backup-Point-Guard trifft innerhalb von kürzester Zeit zwei Dreier, die Lakers sind auf 10 weg (73:63).
42.: Bryant sitzt wieder auf der Bank, kommt aber noch nicht zurück ins Spiel. Muss er auch nicht. Auch ohne ihn halten die Lakers ihren Vorsprung. Viel zu leicht lassen die Mavs Shannon Brown und Lamar Odom zum Korb ziehen und einfache Punkte erzielen. 84:75 Lakers.
48.: Nowitzki ist heiß wie frittenfett und bringt die Mavs auf 4 Punkte heran (85:89). Aber als er dann die Chance hat, weiter zu verkürzen, verweigert er plötzlich im letzten Moment den Wurf und will auf Chandler passen. Der rechnet aber nicht damit. Turnover. Auf der anderen Seite schnappt sich Artest nach einem Bryant-Fehlwurf den Offensiv-Rebound und trifft. 91:85 Lakers.
Der Star des Spiels: Andrew Bynum. Bei der Niederlage der Lakers in Miami hatte Bynum eine miserable erste Halbzeit gespielt. 1 Rebound in 16 Minuten, das war gar nichts. Aber dann hat der Center den Schalter umgelegt. Schon die zweite Halbzeit in Miami war großartig - und in Dallas war Bynums enorme Präsenz von Beginn an zu spüren. Und zwar sowohl in der Offense als auch in der Defense. Die Mavs bekamen ihn nie in den Griff. 22 Punkte (Saisonbestleistung) und 15 Rebounds, dazu eine Top-Quote (9/12 FG) - es sind Stats, die für sich sprechen. Und: Nachdem er seine ersten fünf Freiwürfe daneben gesetzt hatte, traf er in der Crunchtime dann auch von der Linie. Monster-Spiel. Punkt.
Der Flop des Spiels: Tyson Chandler. Der Mavs-Center war in dieser Saison schon häufig vollkommen zurecht der Star des Spiels, aber gegen die Lakers war es viel zu wenig, was er brachte. Chandler verlor das Center-Duell gegen Bynum, wie es eindeutiger nicht hätte sein können. Die Lakers machten angeführt von Bynum und Gasol 56 Punkte in der Zone und gewannen genau durch diese Überlegenheit am Brett letztlich auch das Spiel. Dachten die Mavs nicht, mit Chandler würden sie das Big-Men-Problem gegen die Lakers ausgleichen können? Es hätten sich aber auch viele andere Mavs-Spieler als Flop angeboten, Beaubois erwischte einen besonders katastrophalen Abend.
Analyse: Schlechter hätte das Spiel für die Mavs offensiv kaum anfangen können. In den ersten Minuten schoss Dallas eine Fahrkarte nach der anderen, der Korb schien wie vernagelt zu sein. Besonders Nowitzki startete schwach und leistete sich ungwohnt viele Fehlwürfe. Die Lakers verstanden es von Anfang an, ihre Stärke in der Zone auszunutzen. Immer wieder gelang es Bynum und Gasol, sich in Korbnähe durchzusetzen.
Bryant verlegte sich dagegen, wie er es gerne zu Beginn eines Spiels macht, erst einmal darauf, seine Mitspieler einzusetzen. Außerdem versuchte L.A. ein ums andere Mal, Ron Artests Vorteile im Matchup gegen Jason Kidd auszuspielen. Dass Dallas bis zur Pause im Spiel blieb, lag an einer engagierten Leistung in der Defense und am offensiven Brett. Es lag aber vor allem mehr oder weniger einzig und allein an Marion. The Matrix, schon beim Sieg gegen die Knicks in Galaform, spielte erneut fantastisch.
In der zweiten Halbzeit wurde Nowitzki viel aggressiver und fand immer besser in seinen Rhythmus. Die Mavs waren voll im Spiel, obwohl sie weit weg von ihrem A-Game waren. Als Bryant dann umknickte und vorerst nicht mehr weitermachen konnte, schien der Sieg eigentlich fast auf dem Serviertablett zu liegen.
Die Mavs schlugen aber nicht zu. In der kritischen Phase, in der Bryant fehlte, waren es die Backups Brown und Blake, die Dallas mit ihren Treffern extrem weh taten. Die Lakers bauten ihren Vorsprung in dieser Phase sogar aus - es war der Schlüssel zum Sieg. Nowitzki und Marion stemmten sich auch im Schlussviertel noch energisch gegen die Niederlage, aber am Ende reichte die Two-Man-Gang der Mavs gegen die mannschaftlich geschlossenere Leistung der Lakers nicht aus. Zumal sich Nowitzki auch noch einen völlig unverständlichen Aussetzer leistete, als er in der Crunchtime statt aus kurzer Distanz zu werfen aus dem Nichts einen Pass zu Chandler anbringen wollte.
Dass L.A. in Dallas gewinnt, obwohl Bryant nur 30 Prozent aus dem Feld schießt, ist bemerkenswert und in erster Linie ein gutes Zeichen für die Lakers. Und ein schlechtes für die Mavs. Dallas verpasste es, mit einem Sieg die Regular-Season-Serie gegen die Lakers vorzeitig für sich zu entscheiden und hat im Kampf um den so wichtigen zweiten Rang in der Western Conference einen empfindlichen Rückschlag einstecken müssen. Beenden beide Teams die Regular Season mit der gleichen Bilanz, würden die Lakers als Division-Sieger die Nase vorne haben.
Für Dallas ging mit der Pleite eine harte Woche mit fünf Spielen innerhalb von sieben Tagen zu Ende. Nach zwei Tagen Pause stehen am Dienstag und Mittwoch Auswärtsspiele in Portland und Golden State auf dem Programm, ehe es am nächsten Freitag zum Kracher gegen San Antonio kommt.
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