Die Golden State Warriors sollten der leichteste Gegner des Drei-Heimspiele-Programms der Mavericks sein. Mit einem Sieg wollte sich Dallas auf die kommenden Knaller gegen die Knicks und Lakers einstimmen. Doch daraus wurde nichts. Gar nichts.
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Angeführt von Stephen Curry (31 Punkte, 6 Rebounds, 9 Assists), Harrison Barnes (20 Punkte, 12 Rebounds) und David Lee (17 Punkte, 19 Rebounds, 3 Assists) ließen die Warriors Dallas lange Zeit überhaupt nicht ins Spiel kommen.
Bester Spieler bei den Mavericks war erneut O.J. Mayo (27 Punkte, 5 Rebounds, 4 Assists). Nach einem schwachen Start drehte er am Ende auf und hielt Dallas im Alleingang im Spiel. Alle 11 Overtime-Punkte der Mavs gingen auf sein Konto.
Neben Mayo waren bei den Mavericks noch Chris Kaman (18 Punkte, 17 Rebounds, 1 Assist, 2 Blocks) und Troy Murphy (12 Punkte, 4 Rebounds, 4 Steals, 1 Assist) die besten Spieler. Vince Carter (9 Punkte, 5 Assists, 2 Rebounds), der zu Beginn noch starke Punkte von der Bank lieferte, musste sich am Oberschenkel behandeln lassen und fand dann nicht mehr komplett zurück ins Spiel. So verpasste er etwa den potenziellen Game-Winner für die Mavericks zum Ende der regulären Spielzeit.
Einziger Lichtblick des Abends aus Mavericks-Sicht: Es gab positive Nachrichten von Dirk Nowitzki. "Er trainiert jetzt wieder deutlich aktiver", verriet Coach Rick Carlisle vor dem Spiel, ohne allerdings Details zu Nowitzkis Genesungsprozess zu verraten. Doch auch Mavericks-Besitzer Mark Cuban sagte: "Ich sehe Dirk immer härter und härter im Kraftraum arbeiten. Das ist ein gutes Zeichen. Er hat die Intensität deutlich heraufgeschraubt." Offenbar soll Nowitzki schon bald ein offizielles Statement abgeben."
Die Reaktionen:
O.J. Mayo (Dallas Mavericks) über den letzten Wurf: "Natürlich hätte ich den Wurf gerne genommen. Aber ich muss mir den Respekt wohl erst noch erarbeiten. Aber als junger Spieler verstehe ich das. Ich vertraue dem Coach - und ich vertraue Vince. Ich versuche eben, dem Team anderweitig zu helfen."
Mark Jackson (Trainer Golden State Warriors): "Ich denke, dass wir einen guten Job gemacht haben, wenn es darum ging, uns Chancen zu erarbeiten. Stephen war sehr aggressiv und hat das Spiel hinten raus sicherlich getragen. So habe ich mir das vorgestellt."
Stephen Curry (Golden State Warriors): "Ich bin froh, dass ich heute einige gute Aktionen für mein Team hatte. Aber es lag nicht nur an mir. Auch jeder andere Spieler hat seinen Teil zum Sieg beigetragen. Und genau das ist es, was ein gutes Team ausmacht."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Die Mavericks wie beim Sieg in Cleveland erneut mit Brand, Marion, Kaman, Collison und Mayo. Dirk Nowitzki weiterhin nur Zuschauer.
Coach Mark Jackson schickt bei den Warriors Lee, Barnes, Ezeli, Curry und Thompson aufs Parkett - die gleichen Fünf wie bei der Niederlage gegen Oklahoma City zuletzt.
4.: Wilder Start in Dallas - und beide Teams mit schlampigem Spiel. Die Mavericks mit viel zu vielen verpassten Würfen (nur 3/13) und Brand dann auch noch mit einer Backcourt Violation - nach einem Fast Break! Was es für die Mavs bisher rausreißt: das starke Rebounding. Kaman bereits mit seinem 7. Board in nur vier Minuten.
7.: Mayo mit dem Airball von Downtown, ein Sinnbild für das Spiel der Mavs bisher. Es fällt einfach nichts. Seit zweieinhalb Minuten vergibt Dallas einfach alles - und verliert zudem durch schlampige Abspiele weiter den Ball. Auszeit Dallas bei 7:15-Rückstand.
8.: Diese Auszeit hat sich doch mal gelohnt! Carlisle bringt Carter und Murphy - und die beiden Routiniers drehen gleich auf. Erst Murphy mit einem Dreier, dann Carter mit dem nächsten Treffer von Downtown. Nur noch 18:15 für die Warriros.
11.: Stark gespielt von Carter! Bounce-Pass auf James, der unter dem Korb wartet und den Ball reinknallt. Dazu James noch mit zwei guten Blocks. 23:20 für die Warriors.
14.: James mit dem nächsten Block. Diesmal gegen Lee. Direkt im Anschluss gewinnt er den Jump Ball, passt auf Murphy - der den Dreier zum Ausgleich trifft. Die Mavs-Bank macht einmal mehr ein ganz starkes Spiel. Besonders James, Murphy und Carter.
19.: Marion? Daneben! Collison? Daneben. Wieder Marion? Wieder daneben! Die Mavs treffen seit vier Minuten nichts! Absolut nichts. Aktuell liegt Dallas' Quote bei unter 30 Prozent - Collison und Mayo noch komplett ohne Punkte. Golden State mit 10 vorne.
21.: Na also! Acht Punkte in Folge für die Mavericks - und endlich wacht auch Mayo auf. Erst der Rebound am eigenen Brett, dann das Foul gezogen, beide Freiwürfe verwandelt und einen 20-Foot-Jumper versenkt. Dallas wieder dran. 33:35.
28.: Jetzt auch Collison mit seinen ersten Punkten, dafür aber auch mit einem bitteren Abspielfehler. Und das, als die Mavericks gerade hätten ausgleichen können. Immer wenn Dallas einigermaßen ins Spiel kommt, machen sie es sich selbst wieder kaputt. Noch keine Führung heute. Auch jetzt wieder nicht. Brand mit dem Turnover direkt unter dem eigenen Korb, Carlisle flippt aus und tritt gegen das Kommentatorenpult hinter der Mavericks-Bank. Timout Dallas. Brand runter, dafür wieder Murphy und Carter drin.
35.: Baaam! Dominique Jones mit starker Defense gegen Jarret Jack - und dann dem langen Pass auf Dahntay Jones. Dunk! Führung für Dallas! Die Halle tobt.
38.: Momentum für die Mavericks! Erst macht Murphy einen Dreier, dann James mit starkem Einsatz gegen Curry an der Seitenlinie: Ballbesitz Dallas. Und dann noch einmal Murphy. Acht-Punkte-Run der Mavericks. Und plötzlich steht es 73:69 für Dallas.
41.: Was für ein unterirdisches Abspiel von Mayo! Nach zwei vergebenen Freiwürfen von James sichert sich Dallas den Rebound und kann eigentlich in Ruhe aufbauen - doch Mayo wirft den Ball direkt in die Arme von Curry, der die Warriors mit dem Lay-up wieder bis auf einen Punkt heranbringt. Die Mavs weiter sehr leichtsinnig.
44.: Jetzt kommt Mayo endlich richtig in Schwung. Die letzten 7 Punkte der Mavs - all Mayo, all the way! Aber auch er kann nicht immer treffen. 21-Foot-Jumper: daneben. Das gibt Golden State die Möglichkeit zur Führung. 87:86 Mavericks.
46.: Dallas macht die wichtigen Dinger einfach nicht rein! Erst Kaman, dann Carter und jetzt auch noch Mayo - die Mavericks hätten hier schon längst ein Statement setzen müssen. So liegen sie aber mit zwei Punkten hinten. 88:90.
48.: Was für ein Finish hier in Dallas! Den ganzen Abend trifft Collison nichts. Bis jetzt: 30 Sekunden vor Schluss gleicht er das Spiel aus. Dann die Warriors mit dem Ballbesitz und Thompson mit dem vermeintlichen Game-Winning-Shot. Er wirft aber viel zu früh - und vergibt. Dallas also mit der Chance zum Game-Winner. Carter soll es machen... verpasst aber und Green haut den Ball ins Aus. Wir gehen in die Overtime.
50.: Was ist denn hier los?! Erst ein krasser Fehlstart für die Mavericks und 7 Punkte in Folge für die Warriors. Doch dann dreht Dallas auf - und zwar in Form von Mayo. 7 Punkte in weniger als zwei Minuten. Ausgleich. 97:97.
53.: Das war's! Marion vergibt den 16-Foot-Jumper, Curry sichert sich den Rebound und wird von Carter gefoult. Mayo hat anschließend zwar noch einmal die Chance, die Mavericks fünf Sekunden vor dem Ende bis auf einen Punkt ranzubringen - vergibt aber den Dreier. Aus. Ende. Vorbei. Am Ende heißt es 105:101 für die Warriors.
Der Star des Spiels: Stephen Curry. Der Warriors-Guard war besonders zu Beginn nicht immer perfekt (9/21 Würfe aus dem Feld getroffen, 4 Turnovers verschuldet), aber seine Steals und seine Punkte kamen immer genau dann, wenn es für die Warriors darauf ankam: in der Crunchtime. Dass er 20 seiner 31 Punkte im Schlussviertel und in der Overtime macht, ist schon nett. Dass er dann auch noch den entscheidenden Korb von Lee wunderbar vorbereitet, ist noch besser. Dass er am Ende auch noch fehlerfrei von der Freiwurf-Linie ist, rundet die gelungene Vorstellung nur noch weiter ab.
Der Flop des Spiels: Für 99 Prozent der Spielzeit hieß die Antwort ganz klar: Darren Collison. Er und Mayo waren besonders zu Beginn der Partie völlig von der Rolle. Es dauerte gut 20 Minuten, bis Mayo seinen ersten Ball versenkte. Immerhin erholte er sich fortan zusehends und spielte in der Overtime überragend. Ganz im gegensatz zu Collison. Der brachte Dallas zwar mit seinem Treffer kurz vor Schluss in die Overtime - aber das war auch seine einzige gelunge Aktion des kompletten Abends. 2/11 aus dem Feld und dann auch noch 5 Turnovers sind einfach viel zu schlecht.
Analyse: Wenn man nach den Gründen für die Niederlage der Mavericks sucht, findet man auf dem Stat-Sheet eine relativ deutliche Antwort: die nicht vorhandenen Offensiv-Rebounds. Wenn man seine Würfe nicht trifft (Dallas traf über weite Strecken weniger als 30 Prozent) und dann auch noch am Brett derart doniniert wird, kann man einfach nicht gewinnen. Magere 7 Rebounds sicherte sich Dallas unter dem Warriors-Korb. Zum Vergleich: 19 mal griff sich Golden State einen Offensiv-Rebound.
Weiteres Problem der Mavericks: schlechte Entscheidungen. Oft nahm Dallas unnötige Würfe oder verlor leichtfertig den Ball. Beispiel: Carters vergebener Game-Winner zum Ende der regulären Spielzeit. Der Routinier hatte zwar im frühreren Verlauf des Spiels gut gepunktet, war aber jetzt deutlich angeschlagen und in keiner guten Position. Dennoch bekam er den Ball und vergab den 19-Footer mit (fast) auslaufender Uhr. Vielleicht hätte Carlislie hier auf Mayo setzen sollen...
Was die Mavericks über weite Strecken rettete? Dass es ihnen die Warriors besonders hinsichtlich der Wurf-Quote und den miesen Entscheidungen lange Zeit gleichtaten. So hatte Klay Thompson (2/14 aus dem Feld) die Entscheidung für die Warriors in der Hand, schloss aber viel zu früh und überhastet ab - und vergab völlig unbedrängt.
Dennoch gab es für Mavericks-Coach Rick Carlisle auch positive Erkenntnisse. So bestätigte Kaman mit seinem ersten Double-Double (18 Punkte, 17 Rebounds) der Saison seine starke Form und auch von der Bnak kamen wieder wichtige Impulse. Besonders der zuvor oft gescholtene Troy Murphy fand gegen die Warriors gut ins Spiel und hatte mit seinen Dreiern im Schlussviertel (4/6) und seinen Steals (4) einen großen Anteil daran, dass die Mavericks überhaupt noch in die Overtime kamen.
In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag müssen die Mavericks nun gegen die New York Knicks antreten. Kein leichtes unterfangen - besonders nicht in der aktuellen Form.
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