Vince Carter machte alleine im dritten Viertel 17 Punkte und verwandelte fünf enorm wichtige Dreier, als die Kings dabei waren, noch einmal heranzukommen. Am Ende kam der Shooting Guard auf 26 Punkte (9/15 FG) und 5 Rebounds. Mit dieser Performance überholte Carter die Legende Larry Bird in der All-Time-Scoring-Liste der NBA.
Dirk Nowitzki machte ebenfalls einen sehr starken Eindruck. Mit 17 Punkten, 8 Rebounds, 6 Assists und 3 Steals tat er sich in verschiedenen Kategorien hervor. Darren Collison spielte insbesondere in der ersten Hälfte stark, als er 12 Punkte und 7 Assists verbuchte. Am Ende stand er bei 18 Punkten und 9 Assists.
O.J. Mayo dagegen punktete zwar im zweistelligen Bereich (10 Punkte), traf aber fast keinen seiner Würfe (3/11 FG, 0/7 Dreier) und leistete sich zudem drei Ballverluste.
Bei den Sacramento Kings überzeugten Tyreke Evans als Top-Scorer mit 23 Punkten (8/12 FG) und DeMarcus Cousins mit einem starken Double-Double (17 Punkte, 13 Rebounds). Beide leisteten sich aber auch je 5 Turnovers. Daneben punkteten auch Jason Thompson (17 Punkte, 9 Rebounds) und James Johnson (16 Punkte, 6 Rebounds, 4 Assists) gut.
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Die Reaktionen:
Vince Carter (Dallas Mavericks): "Ich habe mir gewünscht, dass das dritte Viertel nicht enden würde. Ich weiß nicht, wie man das erklären kann. Es ist eine dieser Sache, wo du ein paar offene Möglichkeiten nutzt. Ich meine, es waren wirklich offene Würfe. Als ich die ersten zwei Würfe getroffen habe, ging es los. Ich habe mich gefühlt, als könnte ich den ganzen Tag schießen."
...zur Tatsache, dass er Larry Bird überholt hat: "Ich habe sehr viel Respekt vor ihm. Er ist eine Legende. Einen der besten Spieler, die jemals dieses Spiel gespielt haben, zu überholen, ist ein großartiges Gefühl."
Dirk Nowitzki (Dallas Mavericks): "Den 8. Platz noch zu erreichen wird hart. Wenn man jetzt darauf schaut, dann fallen einem die ganzen engen Spiele ein, die wieder zurückkommen und uns hinterherhängen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Die Mavs treten mit der gewohnten Starting Five an. Collison, Mayo, Marion, Nowitzki und James bildeten bereits in den letzten Spielen Carlisles Anfangsformation.
Kings-Coach Keith Smart greift im Back-to-Back-Spiel ebenfalls auf Gewohntes zurück. Mit Thomas, Evans, Salmons, Thompson und Cousins steht die gleiche erste Fünf auf dem Feld wie bei der Niederlage gegen die Grizzlies in der letzten Nacht.
5.: Die Kings starten mit vier schnellen Punkten, worauf die Mavs einen 14:4-Lauf folgen lassen. Nowitzki ist gleich gut im Spiel. Erst trifft er den Jumper in Thomas Gesicht, dann verwertet er völlig freistehend aus dem Halbfeld. 14:8 Mavs.
12.: Beaubois zieht in Richtung Korb. Pass raus zu Crowder, der aus der Ecke keine Probleme hat, den Dreier zu verwerten. Nach kurzem Durchhänger sind die Mavs gegen Ende des ersten Viertels wieder in Führung. Defense ist bis zu diesem Zeitpunkt auf beiden Seiten eher eine Randerscheinung. 30:27 Mavs.
16.: Der Spielfluss ist gerade etwas abhanden gekommen. Viele Fouls zerstückeln das Match. Collison spielt den schönen Alley-Oop-Pass auf Wright, der wird aber beim Versuch zu stopfen gefoult. Seine beide Freiwürfe sitzen. 37:33 Mavs.
21.: Dallas kommt jetzt ins Rollen. Nowitzki spielt zu Marion, der leitet sehr schön weiter auf den heranrauschenden Collison. Der Point Guard macht den Korbleger mit Foul. Auch der Bonus-Freiwurf sitzt. 52:39 Mavs. Höchste Führung der Mavs in diesem Spiel.
27.: Nowitzki im High-Post gegen Thomas. Evans kommt ihm zur Hilfe und stört den Deutschen beim Wurf. Nowitzki bleibt stehen, weil er sich sicher ist, gefoult worden zu sein. Die Referees lassen aber laufen. Evans geht im Fastbreak zum Korb und erhält das Foul. Die Bank der Mavs ist außer sich. 67:53 Mavs.
32.: Die Mavs lassen ihre komfortable Führung jetzt völlig sinnlos schrumpfen, weil sie den Ball auf einmal wegschmeißen und fahrlässig mit ihren Würfen umgehen. Auf der Gegenseite darf Jason Thompson ungestört zum Korb ziehen und stopfen. Doch dann haut Carter zwei enorm wichtige Dreier in die Maschen und es steht wieder 79:66 für die Mavs.
36.: Carter ist on fire! Nowitzki ist ganz offen an der Dreierlinie, aber er weiß, dass sein Teamkollege gerade ein heißes Händchen hat und leitet zu Carter weiter, der ebenfalls ganz frei an der Dreierlinie steht. Drin. Drei Sekunden vor Schluss nimmt Vincanity dann auch locker den Distanzwurf einen Meter hinter der Dreierlinie. Nothing but net. 92:77 Mavs.
38.: Ob Crowder, James oder Nowitzki, jetzt darf jeder mal von der Dreierlinie. Die Mavs kochen. Ob die Kings auch irgendwann anfangen, die Dreier zu verteidigen, die jetzt in Serie den Weg in den Korb finden? 105:79 Mavs.
44.: So richtig läuft es jetzt nicht mehr von der Dreierlinie, die Mavs ballern aber trotzdem weiter. Da spielt es auch keine Rolle mehr, ob die Schüsse fallen, das Spiel hat Dallas sowieso schon gewonnen. 113:90 Mavs.
48.: 123:100 heißt es am Ende für die Mavs. Nur im Spiel gegen die Bobcats konnten die Mavs in dieser Saison mehr Punkte erzielen (126).
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Der Star des Spiels: Dirk Nowitzki. Auch wenn Carter in der zweiten Hälfte definitiv der heißeste Spieler auf dem Feld war und mit seinen Dreiern den Sieg sicherte, war es Nowitzki, der die Mavs gemeinsam mit Collison erst auf die Siegesstraße brachte. In der ersten Hälfte nutzte Nowitzki die ungewohnten Freiräume effektiv zu 12 Punkten. In der zweiten Hälfte kamen zwar nur noch fünf dazu, seine Quoten waren aber sehr stark (6/9 FG, 1/1 Dreier, 4/4 FT). Viel wichtiger noch war Nowitzkis Einfluss als zweiter Spielmacher neben Collison. Der Deutsche lenkte die Offensive geschickt, spielte seine Mitspieler immer wieder frei.
Was besonders auffiel war die grundlegend veränderte Körpersprache. Nowitzki war wieder präsent, gab in jedem Angriff die Zeichen und orderte die Bälle lautstark. Ein ganz anderer Spieler als noch kurz nach der Verletzung. Seine drei Steals zeigen auch, dass er in der Defensive immer besser in Schwung kommt. Zudem hatte Nowitzki am Ende das beste Plus-Minus-Rating aller Spieler (+16).
Der Flop des Spiels: O.J. Mayo. Dass die Dreierquote der Mavs trotz Carters Leistung bei lediglich 38 Prozent lag, ist vor allen Dingen darin begründet, dass Mayo nichts von Downtown traf (0/7 Dreier). Der Shooting Guard probierte es immer wieder aus der Distanz statt zum Korb zu ziehen. Penetration? Fehlanzeige. Mayo war offensiv überhaupt kein Faktor, leistete sich in der zweiten Hälfte zudem drei unnötige Ballverluste und verteilte lediglich eine Vorlage. Die Unkonstanz macht dem Mavs Top-Scorer der Saison weiterhin zu schaffen.
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Analyse: Wenn es eines Aufbaugegners nach der Niederlage gegen die Hawks bedurfte, haben ihn die Mavs in den Sacramento Kings gefunden. Im ersten Viertel konnten die Kings noch gut mithalten, weil die Mavs in der Verteidigung vornehmlich durch Fouls auffielen und Sacramento im Minutentakt an die Linie schickten. Da funktionierte aber auch noch das Shooting der Kings.
Das kam im zweiten Viertel völlig abhanden (6/21 FG im 2. Viertel). Die Mavs hatten sich defensiv besser formiert, profitierten aber auch von haarsträubenden Aktionen von Cousins, Johnson und Co. Acht Ballverluste hatten sich die Kings schon zur Halbzeit geleistet, am Ende waren es brutale 18. Der Großteil davon war absolut vermeidbar. Dass Dallas den Schnellangriff gekonnt zu nutzen weiß, hat das Team in dieser Saison bereits mehrfach bewiesen. Und so resultierten 22 Mavs-Punkte aus den Ballverlusten der Kings.
Collison war in der ersten Hälfte enorm stark aufgelegt und führte die Mavs sehr souverän und ruhig. Gerade einmal zwei Ballverluste leistete sich Dallas zur Pause. Im dritten Viertel gingen die Mavs allerdings plötzlich völlig sorglos mit dem Ball um und schmissen ihn den Kings mehrmals in die Hände. Am Ende hatte Dallas doch wieder 12 Ballverluste gesammelt. Dadurch ließen die Mavs Sacramento im dritten Viertel auch noch einmal herankommen.
Doch Vince Carter zerstörte sehr schnell jeden Funken Hoffnung, indem er unglaublich heiß lief und den Kings Dreier um Dreier in die Maschen knallte. Allerdings bestand seitens der Kings komischerweise nur selten der Bedarf, irgendeinen der Mavs von Downtown zu decken. Abgesehen vom wilden Dreier zum Ende des dritten Viertels, waren alle Carter-Würfe von Downtown mehr oder weniger frei.
Genau hier lag der Knackpunkt des Spiels. An der Dreierlinie gewannen die Mavs (13/34 Dreier), die mehr als ein Drittel der Würfe von Downtown nahmen, das Spiel gegen die Kings (4/16), die aus der Distanz fast nur Backsteine warfen. Mit 39:12 gewann Dallas das Duell von der Dreierlinie deutlich.
Die Kings machten es Dallas an einigen Stellen des Spiels aber auch sehr einfach. Abgesehen von der großen Anzahl an Ballverlusten, rannten sie offensiv teils blind zum Korb. Die Mavs kamen am Ende auf satte 10 Blocks. In der Defensive war eigentlich so gut wie nie jemand wirklich eng bei seinem Mann. 123 Punkte sind fast schon wenig angesichts der vielen offenen Würfe, die Dallas bekam. Die relativ niedrige Mavs-Wurfquote (46 Prozent) hatte ihre Ursache jedenfalls nicht in einer exzellenten Kings-Defense.
Am Ende bleibt festzustellen, dass Dallas die Fehler der Kings durchaus konsequent bestrafte und somit einen ungefährdeten Pflichtsieg einfuhr. Es war der 10. Sieg in den letzten 16 Spielen. Nun folgt erst einmal das All Star Weekend, in dem keines der beiden Teams irgendwo vertreten ist. Danach warten auf die Mavs mit Orlando und New Orleans zwei lösbare Aufgaben. Die Kings müssen dagegen im nächsten Spiel gegen die Spurs ran.