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Triple-Double! Kobe zerpflückt Mavs

Von Philipp Dornhegge
Lakers-Legende Kobe Bryant war beim Showdown mit den Dallas Mavericks in Bestform
© Getty

Die Dallas Mavericks (36-38) haben den Showdown mit den L.A. Lakers (39-36) verloren und haben im Kampf um die Playoffs zunehmend schlechte Karten. Beim 101:81 (BOXSCORE) im Staples Center fanden die Gäste kein Mittel gegen Kobe Bryant.

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Der Superstar der Lakers kam auf 23 Punkte, 11 Rebounds und 11 Assists und war der entscheidende Grund dafür, dass die Lakers in der Tabelle mit den achtplatzierten Utah Jazz gleichziehen konnten.

Dwight Howard steuerte 24 Punkte und 12 Rebounds bei, Reservist Earl Clark kam auf 17 Punkte und 12 Rebounds und Pau Gasol auf 14. Steve Blake punktete ebenfalls zweistellig (11).

Bei den Mavericks enttäuschte Dirk Nowitzki (11 Punkte), wirklich überzeugend agierte lediglich Backup-Point-Guard Darren Collison (11 Punkte, 6 Assists, 3 Steals). Topscorer der Texaner war Chris Kaman mit 14 Zählern.

Die Reaktionen:

Dwight Howard (Lakers): "Ich bin froh, dass wir heute richtig gespielt haben. Besonders in der Defense."

Mike D'Antoni (Trainer Lakers): "Wir sind verzweifelt, und das wissen die Spieler. Wir haben offensiv nicht großartig gespielt. Aber wir haben so stark verteidigt, dass wir das Spiel trotzdem gewinnen konnten."

Dirk Nowitzki (Mavericks): "Wir waren einfach nicht gut genug. Ihre Größe hat uns zu schaffen gemacht. Hier kann man nur gewinnen, wenn man seine Würfe trifft. Das ist uns nicht gelungen."

Rick Carlisle (Trainer Mavericks): "Das wirft uns zurück, wir hätten den Sieg gebraucht und sind jetzt alle frustriert."

Kobe Bryant (Lakers) über die Ehrung für Shaq O'Neal: "Ich wünschte, ich hätte dabei sein können, aber ich musste mich auf die zweite Hälfte vorbereiten. Schließlich war es ein wichtiges Spiel. Immerhin hatten wir die Gelegenheit, auf meinem Weg in die Kabine ein bisschen zu plaudern."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Lakers müssen ohne World Peace spielen, und auch Nash (Adduktoren) fällt aus. Deshalb lautet die Starting Five: Blake, Meeks, Bryant, Gasol und Howard.

Die Mavericks bringen als Antwort auf die Twin Towers der Lakers Kaman von Anfang an, der an der Seite von Mike James, Mayo, Marion und natürlich Nowitzki starten wird.

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3.: Alles läuft in der Anfangsphase über Howard, der die ersten vier Punkte der Lakers macht und anschließend aus dem Double-Team Blake an der Dreierlinie findet. Aber: Kaman hält seinerseits mit vier Punkten dagegen. 7:4 Lakers.

10.: Mayo mit einem leichten Ballverlust im Spielaufbau, der bisher bärenstarke Bryant im Fastbreak. Der Layup des Superstars wird noch von Wright geblockt, aber Clark ist zur Stelle, schnappt sich den Rebound und stopft! Die Lakers knapp vorn, 21:16.

12.: Die Lakers mit dem letzten echten Angriff des Viertels, doch Dallas lacht zuletzt! Nach Meeks' Fehlwurf geht es über Wright und Collison ganz schnell, der Ball kommt an der Dreierlinie zu Crowder. Der Rookie drückt ab und tritt mit der Sirene! 24:21 Lakers.

15.: Bryant spielt groß auf - hat es aber auch sehr leicht: Zunächst im Eins-gegen-Eins nicht zu stoppen und mit sieben Punkten im ersten Viertel, wird er von den Mavs nun gedoppelt. Bryant immer wieder mit klugen Pässen und bereits seinem vierten Assist im zweiten Viertel. Dallas' rotiert viel zu langsam. 34:29 Lakers.

21.: Katastrophale Sequenz der Mavs: James läuft mit dem Ball ins Aus, anschließend vernascht Bryant Marion und stopft. Brand auf der anderen Seite vergibt einen offenen Jumper, die Mavs lassen darauf in der Transition Defense jede Zuordnung vermissen. Bryant kann sich einen offenen Mitspieler aussuchen und findet in Clark den richtigen: drei Punkte für Clark, 13 Punkte Führung für die Lakers. 46:33.

31.: Die Mavericks sind ordentlich in die zweite Hälfte gestartet, aber noch immer werden zu viele Bälle leichtfertig hergeschenkt und zu wenig offene Würfe erarbeitet. Marions Dunk ist mal eine erfreuliche Ausnahme, der Forward zwingt D'Antoni zu einer Auszeit. 63:51 Lakers.

33.: Aha?!? Die Lakers haben ihre letzten neun Würfe versemmelt, Mayo verkürzt per Dreier auf 58:63, D'Antoni mit der nächsten Auszeit.

34.: So viel dazu. Clark mit einem Offensivrebound und Putback, nach verpasstem Bonusfreiwurf versenkt er einen Dreier - und spielt im nächsten Angriff einen Assist auf Jamison. 70:58 Lakers, die Verhältnisse sind wieder gerade gerückt.

40.: Dallas startet noch mal einen Comeback-Versuch: Mayo für drei, Collison nach schönem Steal gegen Blake mit einem leichten Layup. Es steht 78:68 für die Lakers, und dann nimmt Nowitzki das Offensivfoul gegen Gasol auf!

45.: Die Lakers haben den Ansturm der Mavs locker weggesteckt, Bryant erhöht an der Linie auf 90:78. Auch die Hack-A-Howard-Strategie bringt Dallas nichts mehr, weil vorne nichts fällt. Hier passiert nichts mehr.

L.A. Lakers vs. Dallas Mavericks: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kobe Bryant. Stell Dir vor, es geht um die Playoffs, Du brauchst jeden Sieg und triffst auf einen direkten Konkurrenten. Wen möchte man da lieber an seiner Seite haben als Kobe Bean Bryant?

Der Superstar zeigte sich gegen die Mavs in absoluter Galaform, punktete, reboundete und verteilte Assists mit einer einmaligen Leichtigkeit (23 Punkte, 11 Rebounds, 11 Assists, 4 Steals, 2 Blocks). Bryant spielte 47 Minuten und hatte trotzdem noch Kraft und Lust, um in den Schlusssekunden seine Leistung mit einem Sky Hook zu krönen.

Der Flop des Spiels: Dirk Nowitzki. Gegen die Bulls noch mit einer sagenhaften Performance, war der Deutsche in L.A. nahezu unsichtbar. Pau Gasols Größe machte Nowitzki einerseits zu schaffen, andererseits Earl Clarks Aggressivität und Schnelligkeit.

So ließ er sich frühzeitig den Schneid abkaufen, nahm wenig Würfe und traf fast keinen (4 von 13, 11 Punkte). In der Defense wirkte Nowitzki ähnlich lethargisch und war mitverantwortlich dafür, dass die Lakers insgesamt 19 Offensivrebounds abgreifen konnten.

Analyse: Playoff-Atmosphäre und -Intensität im Staples Center! Die Lakers und Mavericks kämpfen - gemeinsam mit den Utah Jazz natürlich - um den achten und letzten Playoff-Platz im Westen, entsprechend wichtig war das direkte Duell. Das wusste keiner besser als Kobe Bryant, der von Anfang an bereit war für diese Aufgabe. Nichts anderes durfte man von ihm erwarten.

Bryant punktete oft und hochprozentig und zwang die Mavericks frühzeitig, ihn zu doppeln - womit sich wiederum reichlich Möglichkeiten ergaben, Assists zu sammeln. Rollenspieler wie Steve Blake und Jodie Meeks profitierten davon.

Seinen Ruhm selbst erarbeitete sich dagegen Earl Clark: Der Forward ackerte an den Brettern (12 Rebounds), blockte 5 Würfe und nutzte seine Wurfchancen aus (7/14 aus dem Feld, 17 Punkte). Die Mavericks wiederum ließen vor allem in der Defense den rechten Plan vermissen: Dass niemand eine Antwort auf Bryant hatte, ist noch entschuldbar. Dass dadurch aber auch viele andere Spieler reihenweise freie Würfe, Offensivrebounds etc. bekamen, ist unerklärlich.

In der Offense wirkten die Gäste zögerlich, eingeschüchtert, nicht bereit für die große Aufgabe. Dirk Nowitzki wurde mit großartiger Defense von Pau Gasol und Clark fast komplett aus dem Spiel genommen, alle anderen blieben ebenfalls unter ihren Möglichkeiten.

Das Spiel war schon zur Halbzeit eine klare Angelegenheit, die Fans konnten sich somit voller Freude auf die Show konzentrieren, die sich ihnen in der Pause bot: Die Lakers zogen da nämlich das Trikot von Shaquille O'Neal unter das Hallendach und werden die Nummer 34 des legendären Centers fortan nicht mehr vergeben.

Bryant, zu diesem Zeitpunkt in der Kabine, gratulierte seinem Ex-Teamkameraden per Videobotschaft, Phil Jackson (der selbst frenetisch gefeiert wurde) und Jeanie Buss hielten die Laudatio auf O'Neal. Und der stellte, typisch für ihn, bei seiner Dankesrede den Spaß in den Vordergrund, anstatt auf die Tränendrüse zu drücken.

O'Neals Trikot hängt nun direkt neben dem von Magic Johnson, und eines nicht allzu fernen Tages wird auch das von Kobe Bryant an die Decke gezogen werden. Dabei wird man sich vermutlich nicht so sehr an die aktuelle Spielzeit erinnern wie an die fünf Meisterschaften, die der Shooting Guard bislang gewann.

Und doch ist sie für Bryant persönlich in vielerlei Hinsicht bemerkenswert, wenn man bedenkt, wie oft und wie erfolgreich er die Zeit zurückdrehte und mit 34 Jahren noch auf einem Niveau spielt, das die meisten Spieler in ihrer Karriere nie erreichen. Die Partie gegen die Mavericks war ein weiteres Kapitel.

Abgesehen von kurzen Zwischenspurts der Mavericks hatten Bryant und die Lakers die Partie zu jeder Zeit im Griff, zogen in der Tabelle mit den Utah Jazz gleich und dürfen weiter auf die Playoffs hoffen. Für Dallas wird es mit nun zweieinhalb Spielen Rückstand auf Platz acht immer schwerer - zumal der Tiebreaker im Zweifel für die Lakers spricht: L.A. gewann drei der vier Saisonduelle mit Dallas.

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