Die Miami Heat ziehen im Südosten einsam ihre Kreise, als zweites Playoff-Team kommt aktuell nur Washington in Frage. Dennis Schröders Atlanta Hawks, die Charlotte Bobcats und die Orlando Magic pendeln zwischen Tanken und Entwicklung.
Atlanta Hawks
Depth Chart | |||
CENTER | Al Horford | Elton Brand | Gustavo Ayon |
POWER FORWARD | Paul Millsap | Mike Scott | Pero Antic |
SMALL FORWARD | Kyle Korver | DeMarre Carroll | Cartier Martin |
SHOOTING GUARD | Lou Williams | John Jenkins | Jared Cunningham |
POINT GUARD | Jeff Teague | Dennis Schröder | Shelvin Mack |
Darum wird die Saison ein Erfolg: Die Saison ist im Prinzip jetzt schon ein Erfolg. Danny Ferry hat seinen Status als guter GM zementiert und mit Paul Millsap eine der smartesten Free-Agent-Verpflichtungen getan. Coach Mike Budenholzer hat seine Spurs-Mentalität mit in den Dirty South gebracht.
Und der Draft lief praktisch perfekt. Der Brasilianer Lucas Nogueira zeigte, dass er in der Zukunft ein Eckpfeiler der Hawks sein kann. Zumindest das kommende Jahr wird er aber noch in Spanien verbringen.
Vor allem aber sind sich jetzt schon alle Fans und Experten einig, dass Atlanta mit der Verpflichtung von Dennis Schröder ein Clou gelungen ist. Der Deutsche bringt alles mit, um in den nächsten Jahren zu einem hochwertigen Starter zu reifen. Beim Spiel gegen die Mavericks sagte Dallas' Co-Kommentator und NBA-Legende Derek Harper: "Ich habe von dem Vergleich mit Rondo gehört. Aber Schröder wirft jetzt schon viel besser."
Zudem stehen John Jenkins und Mike Scott vor dem nächsten Schritt in ihrer Entwicklung.
Die Hawks sind also für die Zukunft gerüstet, und werden die Saison damit verbringen, ihre Talente zu fördern, Al Horford endgültig zum Alphatier zu machen und die Stadt darauf vorzubereiten, dass es in den nächsten Jahren wieder hochklassigen Basketball zu sehen gibt.
Darum wird die Saison ein Misserfolg: Teil des langfristigen Plans der Hawks ist es, in diesem Jahr nicht allzu viel zu erreichen und stattdessen einen hohen Draft Pick zu generieren. Mit einem Andrew Wiggins könnte man die Lücke auf dem Flügel schließen und wäre dann bereit, für richtig Furore zu sorgen.
Das Problem: Viele andere Teams in der Liga sind noch schlechter als die Hawks und werden zwangsläufig auf den letzten Plätzen landen. Atlanta droht ein Platz im Niemandsland des Ostens, der den Ruf als eine der grauen Mäuse der NBA nur unterstützen würde.
Zu gut für einen hohen Draft Pick, zu schlecht für die Playoffs: Das ist eine Position, in der man beim aktuellen Draft-System eigentlich nicht sein will.
Prognose: 3. Platz in der Southeast Division.
Die Atlanta Hawks in der Preview
Die Charlotte Bobcats in der Preview
Die Orlando Magic in der Preview
Die Washington Wizards in der Preview
Charlotte Bobcats
Depth Chart | ||||
CENTER | Al Jefferson | Bismack Biyombo | Brendan Haywood | |
POWER FORWARD | Cody Zeller | Josh McRoberts | Jeff Adrien | |
SMALL FORWARD | Michael Kidd-Gilchrist | Jeffery Taylor | Anthony Tolliver | James Southerland |
SHOOTING GUARD | Gerald Henderson | Ben Gordon | ||
POINT GUARD | Kemba Walker | Ramon Sessions | Jannero Pargo |
Darum wird die Saison ein Erfolg: Nach Jahren der verzweifelten Suche hat Charlotte endlich einen Big Man, der im Low Post scoren und Double Teams ziehen kann. In der Tat ist Al Jefferson in dieser Hinsicht einer der besten Center der Liga, offensiv können ihm nur wenige das Wasser reichen.
Natürlich ist der Vertrag mit rund 42 Mio. für drei Jahre happig, aber wenn man die Bobcats ist, muss man tief in die Tasche greifen, um einen namhaften Free Agent zur Unterschrift zu überreden.
Mit Cody Zeller hat man offenbar eine zunächst unpopuläre, letztlich aber doch smarte Entscheidung beim Draft getroffen. Der Rookie von der University of Indiana ist gut ausgebildet, smart und relativ reif. Mit zwei offensivstarken Big Men werden sich auf dem Flügel offene Würfe für Kemba Walker und Co. ergeben, die hoffentlich die Quoten in die Höhe schrauben.
Zudem ist der neue Coach Steve Clifford ein Defensivprediger vor dem Herrn, der den Bobcats vor allem in der Verteidigung mehr Leistung abverlangen wird. Ob Allergiker wie Jefferson dazu in der Lage sind, bleibt freilich abzuwarten.
Zu guter Letzt ist Charlotte jetzt schon für den Draft 2014 gerüstet: Die Bocats haben ihren eigenen Pick, einen Top-8-Protected-Pick von den Pistons und einen Top-12-Protected-Pick der Trail Blazers. Klingt viel versprechend.
Darum wird die Saison ein Misserfolg: Wird aus Michael Kidd-Gilchrist noch mal ein verlässlicher Schütze? Der Nummer-Zwei-Pick des Vorjahres hat eine der eigenwilligsten Wurftechniken, die ihm Shooting-Genie Mark Price austreiben soll/sollte. Athletik, Hustle und Defense hin oder her: Ein so mieser Werfer auf dem Flügel macht das ganze Spacing kaputt - und könnte de facto die Offense aushebeln.
Darüber hinaus wird Jefferson zwar reichlich Double Teams ziehen, bringt er den Ball aber auch präzise zum freien Mitspieler? Das hat schon in Utah zu selten geklappt. Clifford, Walker und Co. glauben nicht, dass es Probleme geben wird. Doch der lädierte Knöchel Jeffersons verhinderte, dass die neuen Bobcats in der Preseason viel zusammen spielen konnten.
Prognose: 4. Platz in der Southeast Division.
Die Atlanta Hawks in der Preview
Die Charlotte Bobcats in der Preview
Die Orlando Magic in der Preview
Die Washington Wizards in der Preview
Miami Heat
Depth Chart | ||||
CENTER | Chris Bosh | Chris Andersen | Greg Oden | Joel Anthony |
POWER FORWARD | Udonis Haslem | Rashard Lewis | ||
SMALL FORWARD | LeBron James | Shane Battier | Michael Beasley | James Jones |
SHOOTING GUARD | Dwyane Wade | Ray Allen | Roger Mason Jr. | |
POINT GUARD | Mario Chalmers | Norris Cole |
Darum wird die Saison ein Erfolg: Der beste Spieler der Welt spielt weiterhin in South Beach. LeBron James ist spätestens seit dem zweiten Titelgewinn in den Kreis der besten Spieler aller Zeiten aufgestiegen und wird weiter an seinem Erbe basteln.
Deshalb hat sich der King im Sommer nicht auf die faule Haut gelegt, sondern neben Hochzeit und anderen privaten Verpflichtungen an seinen Freiwürfen und seinem Low-Post-Spiel gearbeitet.
Ein hungriger LeBron könnte auch die Sixers in die Playoffs führen, für diese Miami Heat ist also ein weiterer Titelgewinn nicht utopisch. Zumal der Champion zwar Mike Miller verloren, mit Greg Oden und Michael Beasley aber zwei potenzielle Verstärkungen dazu bekommen hat.
Die Heat haben in den letzten Jahren ein Klima geschaffen, das keine Eskapaden duldet und alles dem Erfolg unterordnet. Davon könnte das große aber schwierige Talent Beasley profitieren und seine Karriere endlich in geordnete Bahnen lenken.
Darum wird die Saison ein Misserfolg: Um den Titel zu gewinnen, braucht auch ein LeBron James Hilfe. Und die soll er wie in den Vorjahren vor allem von seinem Buddy Dwyane Wade bekommen. Doch wie fit ist der Finals MVP von 2006? Wade selbst äußert sich nur positiv, doch etliche Pausen in der Preseason (angeblich, um sich zu schonen) stimmen jetzt auch nicht gerade zuversichtlich. Und wir sind gerade erst am Anfang der Saison.
Allzu viel schonen können wird sich Wade nicht. Mit Chicago, Indiana, Brooklyn und New York stehen mehrere Teams Schlange, um die Heat als Nummer eins im Osten abzulösen.
Und dann ist da noch das Big-Man-Problem. Gegen Chicago und Indiana zeigte sich deutlich, dass Miami enorme Probleme gegen große Lineups bekommt. Mit Oden könnte man das Problem adäquat angegangen sein.
Angesichts der Krankengeschichte des Centers ist aber nicht auszuschließen, dass Oden nächste Woche seine Karriere beenden muss. Und dann stünde der Meister wieder mit den alten Problemen da.
Prognose: 1. Platz in der Southeast Division.
Die Atlanta Hawks in der Preview
Die Charlotte Bobcats in der Preview
Die Orlando Magic in der Preview
Die Washington Wizards in der Preview
Orlando Magic
Depth Chart | ||||
CENTER | Nikola Vucevic | Kyle O'Quinn | Jason Maxiell | |
POWER FORWARD | Glen Davis | Andrew Nicholson | Solomon Jones | |
SMALL FORWARD | Moe Harkless | Tobias Harris | Hedo Türkoglu | |
SHOOTING GUARD | Arron Afflalo | Doron Lamb | ||
POINT GUARD | Victor Oladipo | Jameer Nelson | E'Twaun Moore | Ronnie Price |
Darum wird die Saison ein Erfolg: Talent, so weit das Auge reicht. Nach dem Dwight-Howard-Trade hätte Orlando eigentlich auf Jahre in der Versenkung verschwinden sollen, hat sich jedoch tolle Youngster gesichert, die die Zukunft rosig erscheinen lässt.
Bei dem späteren Trade von J.J. Redick kam aus Milwaukee noch Tobias Harris dazu, der sich als eine der entscheidenden Figuren beim Rebuild erwies. Mit rund 17 Punkten für Orlando machte der Flügelspieler deutlich, dass die Bucks sein Talent offensichtlich falsch eingeschätzt haben.
Harris ist nicht nur an sich stark, sondern vor allem flexibel. So können die Magic dank ihm je nach Situation mit kleiner oder großer Aufstellung spielen. Nikola Vucevic, Andrew Nicholson, Kyle O'Quinn oder Moe Harkless sind weitere Spieler, die das Rüstzeug mitbringen, sofort oder langfristig Starter einer Playoff-Mannschaft zu sein.
Und weil ohnehin alles auf die Zukunft ausgerichtet ist, sind Jameer Nelson, Arron Afflalo und Glen Davis entbehrliche Veteranen, für die man unter Umständen weitere Picks und Talente bekommen könnte.
Im kommenden Draft hat Orlando neben dem eigenen bereits einen Erstrunden-Pick der Denver Nuggets zur Verfügung.
Darum wird die Saison ein Misserfolg: Orlandos Youngster sind roh. Extrem roh. Big Man Nicholson muss erst noch seinen Körper stählen, um unter den Körben dagegen halten zu können.
Harkless muss an seinem Wurf arbeiten, Harris hat auch noch Luft nach oben. Selbst von Victor Oladipo, von dem derzeit die ganze Basketball-Welt schwärmt, darf man zu Beginn keine Wunderdinge erwarten.
Vor allem dann nicht, wenn ihn Coach Jacque Vaughn (der selbst noch nicht am Ende seiner fraglos viel versprechenden Entwicklung ist) tatsächlich als Point Guard aufstellt. Dafür fehlt es Oladipo einfach noch an Ballhandling und Spielübersicht.
Für den kurzfristigen Erfolg wäre es daher vielleicht klüger, verstärkt auf Nelson, Afflalo und Davis zu setzen. Aber das ist natürlich nicht das Ziel in Orlando. Stattdessen ist eine miese Bilanz einkalkuliert. Das bedeutet: So lange sich keins der Talente schwer verletzt, kann die Spielzeit gar nicht enttäuschend enden.
Prognose: 5. Platz in der Southeast Division.
Die Atlanta Hawks in der Preview
Die Charlotte Bobcats in der Preview
Die Orlando Magic in der Preview
Die Washington Wizards in der Preview
Washington Wizards
Depth Chart | ||||
CENTER | Marcin Gortat | Kevin Seraphin | ||
POWER FORWARD | Nene | Trevor Booker | Al Harrington | Jan Vesely |
SMALL FORWARD | Trevor Ariza | Otto Porter Jr. | Chris Singleton | |
SHOOTING GUARD | Bradley Beal | Martell Webster | Glen Rice Jr. | |
POINT GUARD | John Wall | Eric Maynor | Garrett Temple |
Darum wird die Saison ein Erfolg: Das fehlende Puzzleteil, das Washington zum Playoff-Team macht, ist gefunden. Marcin Gortat ist ein sportliches Upgrade zu Emeka Okafor, vor allem aber kann man sich darauf verlassen, dass er viele Spiele macht.
Gegenüber dem Rookie of the Year von 2005, der praktisch immer verletzt ist und aktuell wieder langfristig ausfällt, ist der Pole ein Muster an Konstanz und Verlässlichkeit. Obwohl auch der 29-Jährige immer wieder mit Wehwehchen zu kämpfen hat.
Gortat bringt Stabilität in eine Starting Five, die ohne Frage viel Potenzial hat. John Wall und Bradley Beal sind schon jetzt eins der aufregendsten Backcourt-Duos der Liga, das vor allem perfekt zusammenpasst. Wall ist Slasher und Passgeber, Beal ein tödlicher Schütze.
Schon im letzten Jahr spielte Washington nach der Rückkehr des lange Zeit verletzten Wall wie ein Ost-Playoff-Team. Mit Eric Maynor, einem der solidesten Backups der Liga, wurde die Spielmacherposition weiter verstärkt.
Darum wird die Saison ein Misserfolg: Die Big-Man-Rotation ist weiter dünn. Verletzt sich Power Forward Nene, könnten die Wizards Probleme bekommen. Oder sie müssen auf Small Ball ausweichen.
Doch dazu wäre es nicht verkehrt, wenn Nummer-Drei-Pick Otto Porter Jr. einschlagen würde. Die Eindrücke der Summer League haben jedoch viele Scouts skeptisch gemacht.
Nun ist die Summer League nicht die ideale Bühne für einen uneigennützigen Spieler wie Porter, doch eine Hüftverletzung setzte den Rookie in der Preseason lahm. Die Integration ins Team wurde dadurch sicher nicht beschleunigt.
Überhaupt sind Verletzungen ein immer wieder kehrendes Thema bei diesem Team. Die erwähnten Nene, Wall und Porter, aber auch Webster (Rücken) und Maynor (Kreuzbandriss) hatten in der Vergangenheit schon schwerwiegende Probleme.
Prognose: 2. Platz in der Southeast Division.
Die Atlanta Hawks in der Preview
Die Charlotte Bobcats in der Preview
Die Orlando Magic in der Preview
Die Washington Wizards in der Preview
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