Seattle Seahawks (7-9) - New Orleans Saints (11-5); Samstag, 22.30 Uhr
Der amtierende Super-Bowl-Champion gegen die Mannschaft, die eigentlich niemand so wirklich in den Playoffs sehen will. Da sind die Sympathien klar verteilt - genau so wie die Favoritenrolle.Da spielt es auch überhaupt keine Rolle, ob nun Charlie Whitehurst oder doch (wie jetzt bestätigt) Matt Hasselbeck für Seattle auf dem Platz stehen. Interception-Maschine Hsselbeck (17 INT bei nur 12 TD) gegen die Saints-Defense? Das wird nix! Zugegeben, die Saints-Defense ist in dieser Saison nicht mehr ganz so gefährlich wie bei ihrem Titel-Gewinn. Doch gegen die Seahawks reicht das allemal. Außerdem gibt es da ja noch die Offense. Und Brew Brees und Co. sind immer im richtigen Moment da.
Spricht eigentlich irgendetwas für Seattle? Ja, sie spielen zu Hause. Und das Qwest Field ist laut - so laut, dass man auch vor dem Stadion die Atmosphäre spürt. Oder in den Kneipen rund herum. Das durfte ich vor wenigen Tagen erleben. Doch reicht das? Nein. Die Seahawks haben nur dann eine Chance, wenn sie New Orleans in einen Fight um jedes Yard zwingen oder gnadenlos unterschätzt werden. Doch das wird nicht passieren.
Blog-Vorschau zu Seattle vs. New Orleans: Seahawks? Vollkommen aussichtslos!
Indianapolis Colts (10-6) - New York Jets (11-5); Sonntag, 2.00 Uhr
Die Colts sind eine schwer greifbare Mannschaft. Head Coach Jim Caldwell ist phlegmatisch und frei von jeglichem Charisma - und auch Quarterback Peyton Manning kommt als staubtrockener Zeitgenosse daher, bis zum Gebrechen glatt und blässlich. Dabei könnte man fast vergessen, was für ein fantastischer QB Manning eigentlich ist. Trotz Schwächephasen ist er der einzige Grund, warum die Colts überhaupt in die Postseason galoppiert sind.Der charakterliche Gegenentwurf dazu sind die Jets. Sie haben sich unter dem bulligen und lauten Head Coach Rex Ryan ein Image zugelegt, das die Geister scheidet. Auch der Quarterback, Mark Sanchez, ist der absolute Gegenentwurf zu seinem Gegenüber in Indy. Sanchez ist ein Playboy, ein Medien-Star. Dafür ist er nicht unbedingt der beste Passgeber. Folgerichtig sind die Jets auch kein Team, das sich über Luftangriff definiert. Sondern über Solidität im Running-Game und schmutzige Defensivarbeit.
Doch es gibt auch Parallelen: In den letzten Wochen sind sich beide Mannschaften trotz aller Unterschiede in Philosophie und Spielern auf dem Footballfeld immer ähnlicher geworden. Für die Colts ein gutes Zeichen, für die Jets eher nicht. Deshalb setze ich auf die Colts. Manning findet immer einen Weg und wird im Zweifelsfall das Spiel an sich reißen.
Blog-Vorschau zu Colts vs. Jets: Die Mutter aller Sieg-Garantien
Kansas City Chiefs (10-6) - Baltimore Ravens (12-4); Sonntag, 19 Uhr
Die NFL kann so ungerecht sein. Da gewinnt man 12 Spiele und als Belohnung muss man sofort in der Wildcard-Runde ran - und das auch noch auswärts. Baltimore gehört ohne Zweifel zu den stärksten Wildcard-Teams, die die NFL je gesehen hat. Die Ravens haben nicht nur das Zeug dazu, diese Runde zu überstehen.Die Ravens haben Super-Bowl-Kaliber! Dabei ist es Ray Lewis und Co. auch vollkommen egal, wo das Spiel stattfindet. Das werden sie in Kansas City beweisen. Die Chiefs haben nur eine einzige Chance, das Spiel zu gewinnen. Sie müssen die beste Rushing-Offense losgaloppieren lassen.
Aber mal ehrlich: Dass Jamaal Charles und Thomas Jones gegen die Run-Defense der Ravens in die Gänge kommen, darf ernsthaft bezweifelt werden. Baltimore wird den Lauf knallhart stoppen und die Chiefs damit zum Passen zwingen. Und auch wenn Matt Cassel über weite Strecken eine echt gute Saison gespielt hat, wird das tödlich sein für die Chiefs.
Ein Playoff-unerfahrener Quarterback - denn genau das ist Cassel -, der unter gewaltigen Druck kommt und sich dann einer Ravens-Secondary um Ed Reed gegenüber sieht. Kein gutes Matchup für KC! Auf einen Interception-Return-TD könnte man fast wetten. Die Chiefs haben eine tolle Saison gespielt, aber die Ravens sind eine Nummer zu groß.
Blog-Vorschau zu Chiefs vs. Ravens: Harter Test im imposanten Stadion
Philadelphia Eagles (10-6) - Green Bay Packers (10-6); Sonntag, 22.30 Uhr
Michael Vick hat ein Problem. Er nimmt zu viele Hits. Weil er oft wie ein Running Back spielt - und weil er große Probleme damit hat, gegnerische Blitzes zu erkennen. Das tut weh. Und das ist gegen die Packers verheerend. Denn die haben Clay Matthews. Spitzname: The HurriClayne. 13,5 Sacks, 60 Tackles - und der Albtraum aller Quarterbacks. Deshalb überlegte man in Philadephia angeblich sogar, Kevin Kolb gegen die Packers spielen zu lassen.Doch mal ehrlich: Können die Eagles auf Vick verzichten? Auf ihre Big-Play-Maschine? Nein, das können sie nicht. Denn Philadelphia lebt von seinen Game-Changing-Moments. Doch das wissen auch die Packers - und richten ihre überragende Pass-Defense darauf aus. Vick auszuschalten ihre größte Aufgabe.
Leichtes Spiel für die Packers? Wohl kaum. Denn Green Bay ist zwar in diversen Statistiken haushoch überlegen, kann diese Überlegenheit aber häufig nicht in Punkte ummünzen. Ein Grund dafür: Das miese Laufspiel der Packers. Ohne Ryan Grant geht hier nichts. Oft bleibt man deshalb kurz vor der Endzone stecken und verschenkt wichtige Punkte. Trotzdem: Gegen die Eagles müsste es reichen, Aaron Rodgers und Greg Jennings sollten Philadelphias geschwächte Secondary ausnutzen können.
Blog-Vorschau zu Eagles vs. Packers: Totale Attacke auf Michael Vick