NFL

Ravens-Offense versagt in Jacksonville

Von SPOX
Jaguars-Running-Back Maurice Jones-Drew erlief gegen Baltimore 105 Yards
© Getty

Die Jacksonville Jaguars gewinnen überraschend das Monday Night Game gegen die Baltimore Ravens. Die New Orleans Saints demütigen die Indianapolis Colts auf grausame Weise, die Green Bay Packers bleiben ungeschlagen - und bei den Dallas Cowboys dreht ein Rookie ganz groß auf. Außerdem: Die Chicago Bears gewinnen in London und Tim Tebow führt die Denver Broncos zu einem wundersamen Comeback-Sieg.

Cookie-Einstellungen

MNG: Jacksonville Jaguars (2-5) - Baltimore Ravens (4-2) 12:7 (3:0, 3:0, 3.0, 3:7)

QB: Blaine Gabbert (9/20, 93 YDS) - Joe Flacco (21/38, 137 YDS, 1 TD, 1 INT)

RB: Maurice Jones-Drew (30 CAR, 105 YDS) - Ray Rice (8 CAR, 28 YDS)

WR: Jason Hill (4 REC, 62 YDS) - Anquan Boldin (4 REC, 40 YDS, 1 TD)

Überraschung! Dass die Ravens das Monday Night Game bei den zuvor seit fünf Spielen sieglosen Jaguars verlieren könnten, damit hätte wohl niemand gerechnet. Schuld an der zweiten Saisonniederlage von Baltimore hat im Grunde einzig und allein die Ravens-Offense.

Baltimores Defense erlaubte zwar zum ersten Mal seit letzten Dezember einem Running Back ein 100-Yard-Rushing-Game, aber ansonsten ließ sie wie gewohnt wenig zu (205 Total-Yards von JAX).

Alle 12 Jaguars-Punkte resultierten aus Field Goals von Josh Scobee, darunter drei langen Versuchen (51 YDS, 54 YDS, 54 YDS). Bezeichnend für die Ravens an diesem Tag: Ein 54-YD-FG von Scobee wurde nur möglich, weil sich Baltimores Paul Kruger eine unnötige Running-into-the-Kicker-Strafe leistete.

Die Ravens-Offense fand praktisch nicht statt. In der ersten Halbzeit brachte sie sage und schreibe 16 Yards zustande, darunter 1-Yard-Passing von Joe Flacco, der von der Jaguars-Defense ständig unter Druck gesetzt wurde. Am Ende hatte Baltimore nur 146 Yards auf dem Konto, so wenig hatte Jacksonville seit 2004 nicht mehr zugelassen.

"Schlechter kann man in der Offense kaum spielen", sagte Ravens-Head-Coach John Harbaugh. Der beste Spieler der Ravens war wohl Punter Sam Koch (im Schnitt 52.2 YDS), der neunmal ran musste. Das sagt wohl alles. Ach ja, Jaguars-Rookie Blaine Gabbert gewann sein erstes Spiel als NFL-Quarterback.

SNG: New Orleans Saints (5-2) - Indianapolis Colts (0-7) 62:7 (21:0, 13:7, 14:0, 14:0)

QB: Drew Brees (31/35, 325 YDS, 5 TD) - Curtis Painter (9/17, 67 YDS, 1 INT)

RB: Darren Sproles (12 CAR, 88 YDS, 1 TD) - Delone Carter (10 CAR, 89 YDS, 1 TD)

WR: Marques Colston (7 REC, 98 YDS, 2 TD) - Reggie Wayne (3 REC, 36 YDS)

Was für eine Lachnummer! Saints-QB Drew Brees warf fünf TD-Pässe und New Orleans stellte zwei neue Franchise-Rekorde auf. Die meisten Punkte der Saints-Geschichte, und der höchste Sieg aller Zeiten war es auch noch. Die Saints überrollten die peinlichen Colts mit insgesamt 557 Yards (36 First Downs!).

Die meisten Punkte eines NFL-Teams seit dem NFL-AFL-Zusammenschluss 1970:

2011: Saints vs. Colts: 62

1985: Jets vs. Buccaneers: 62

1973: Falcons vs. Saints: 62

1972: Giants vs. Eagles: 62

Minnesota Vikings (1-6) - Green Bay Packers (7-0) 27:33 (7:7, 10:6, 0:20, 10:0)

QB: Christian Ponder (13/32, 219 YDS, 2 TD, 2 INT) - Aaron Rodgers (24/30, 335 YDS, 3 TD)

RB: Adrian Peterson (24 CAR, 175 YDS, 1 TD) - James Starks (13 CAR, 75 YDS)

WR: Michael Jenkins (3 REC, 111 YDS, 1 TD) - Greg Jennings (7 REC, 147 YDS, 1 TD)

Die Packers bleiben ungeschlagen, aber es war enger, als wohl viele dachten. Vikings-Rookie-QB Christian Ponder deutete in seinem ersten NFL-Start sein Potenzial an und spielte gut, zwei seiner Pässe wurden allerdings von Charles Woodson abgefangen. Aaron Rodgers auf der anderen Seite war - wie gewohnt - überragend. Dazu stellte Kicker Mason Crosby mit einem 58-Yarder einen Franchise-Rekord auf.

Oakland Raiders (4-3) - Kansas City Chiefs (3-3) 0:28 (0:14, 0:0, 0:7, 0:7)

QB: Carson Palmer (8/21, 116 YDS, 3 INT), Kyle Boller (7/14, 61 YDS, 3 INT) - Matt Cassel (15/30, 161 YDS, 2 INT)

RB: Michael Bush (17 CAR, 99 YDS) - Jackie Battle (16 CAR, 76 YDS)

WR: Darius Heyward-Bey (5 REC, 89 -YDS) - Dwayne Bowe (6 REC, 76 YDS)

Die Raiders und ihre Quarterbacks! Neuzugang Carson Palmer startete zunächst nicht. Kyle Boller begann und spielte grauenvoll (3 INTs). Also kam dann doch irgendwann Palmer ins Spiel - und spielte ebenfalls grauenvoll (3 INTs). Die Chiefs-Defense scorte zwei INT-Return-TDs. KC ist nach einem 0-3-Start mit drei Siegen in Serie wieder bei der Musik. Raiders-Star-RB Darren McFadden schied mit einer Fußverletzung früh in der Partie aus.

Arizona Cardinals (1-5) - Pittsburgh Steelers (5-2) 20:32 (0:7, 7:10, 7:9, 6:6)

QB: Kevin Kolb (18/34, 272 YDS, 2 TD, 1 INT) - Ben Roethlisberger (26/39, 361 YDS, 3 TD)

RB: Beanie Wells (12 CAR, 42 YDS) - Rashard Mendenhall (13 CAR, 32 YDS)

WR: Larry Fitzgerald (4 REC, 78 YDS) - Mike Wallace (3 REC, 118 YDS, 1 TD)

Dritter Sieg in Folge für die Steelers, die bereit scheinen für den Clash am nächsten Wochenende mit den Patriots. Highlight: Ein 95-Yard-TD-Pass von Big Ben auf Mike Wallace. Die längste Pass-Reception in der Steelers-Geschichte!

Dallas Cowboys (3-3) - St. Louis Rams (0-6) 34:7 (7:0, 10:7, 3:0, 14:0)

QB: Tony Romo (14/24, 166 YDS, 2 TD) - A.J. Feeley (20/33, 196 YDS, 1 INT)

RB: DeMarco Murray (25 CAR, 253 YDS, 1 TD) - Steven Jackson (18 CAR, 70 YDS, 1 TD)

WR: Dez Bryant (5 REC, 90 YDS, 1 TD) - Brandon Lloyd (6 REC, 74 YDS)

Dass die Rams die schlechteste Run-Defense der Liga haben, wusste man vorher, aber was dann passieren sollte, ist dennoch unfassbar. Cowboys-Rookie-RB DeMarco Murray, der nur zum Einsatz kam, weil Starter Felix Jones verletzt ist, erlief sage und schreibe 253 Yards! Highlight: ein 91-YD-TD-Run.

Murrays 253 Yards bedeuten einen neuen Cowboys-Franchise-Rekord, nicht schlecht, wenn man bedenkt, welche Legenden (Smith, Dorsett) für Dallas schon gespielt haben... Es sind auch die neuntmeisten Yards eines RBs in der NFL-Historie. Hammer.

Tampa Bay Buccaneers (4-3) - Chicago Bears (4-3) 18:24 (2:7, 3:7, 0:7, 13:3)

QB: Josh Freeman (29/51, 264 YDS, 2 TD, 4 INT) - Jay Cutler (17/32, 226 YDS, 1 INT)

RB: Kregg Lumpkin (8 CAR, 15 YDS) - Matt Forte (25 CAR, 145 YDS, 1 TD)

WR: Dezmon Briscoe (6 REC, 73 YDS, 1 TD) - Roy Williams (4 REC, 59 YDS, 1 TD)

London Calling: Die Tampa Bay Buccaneers traten bereits zum zweiten Mal in drei Jahren im Wembley-Stadion an. Es war das fünfte Regular-Season-Game der NFL-Geschichte in London. Und zum ersten Mal war es nicht ausverkauft (76.981 Fans im 82.000 Zuschauer fassenden Stadion).

Laut NFL-Commissioner Roger Goodell bleibt die NFL der Tradition mit NFL-Spielen in London aber bis 2016 treu. Es soll in Zukunft sogar mehr Spiele in London geben, eventuell sollen auch häufiger die gleichen Teams nach Europa kommen, um eine Fan-Base aufzubauen.

In diesem Jahr triumphierten die Chicago Bears auf dem heiligen Rasen von Wembley. Die Story des Spiels heißt Matt Forte: Der Bears-RB lief für 145 Yards, dazu fing er noch 2 Pässe für 38 Yards. Forte hat nach sieben Spielen unglaubliche 1089 Combined Yards (Rushing und Receiving) auf dem Konto, er ist der erste Spieler seit 2004 (Priest Holmes, Tiki Barber), der nach nur sieben Spielen die 1000-Yards-Grenze überschritten hat.

Die Chicago-Defense zeigte sich ebenfalls in guter Verfassung und zwang Josh Freeman zu vier Interceptions. Die Buccaneers kamen zwar noch einmal im vierten Quarter mit zwei Touchdowns bis auf drei Punkte ran, konnten jedoch nicht mehr das Spiel zu ihren Gunsten drehen.

New York Jets (4-3) - San Diego Chargers (4-2) 27:21 (3:7, 7:14, 7:0, 10:0)

QB: Mark Sanchez (18/33, 173 YDS, 3 TD, 1 INT) - Philip Rivers (16/32, 179 YDS, 1 TD, 2 INT)

RB: Shonn Greene (20 CAR, 112 YDS) - Mike Tolbert (11 CAR, 58 YDS, 1 TD)

WR: Plaxico Burress (4 REC, 25 YDS, 3 TD) - Antonio Gates (5 REC, 54 YDS, 1 TD)

Die New York Jets siegten nach einem Riesen-Comeback. Plaxico Burress war dabei der Matchwinner für die Jets. Dabei sah es zunächst alles andere als gut für die Jets aus. Zur Halbzeit führte noch San Diego mit 21:7.

In der zweiten Hälfte jedoch drehten die Jets angetrieben von Burress die Partie. Der Wide Receiver fing drei Touchdown-Pässe und brachte die Jets nach dem entscheidenden Play des Spiels in Führung: Im letzten Quarter konnte Chargers-Wide-Receiver Vincent Jackson den Pass von Philip Rivers nicht kontrollieren. Star-Corner Darrelle Revis schnappte sich das Ei aus der Luft für eine 64-Yard-Interception bis an die Chargers-19-Yard-Linie.

Ein paar Spielzüge später fand Jets-Quarterback Mark Sanchez Burress aus drei Yards in der Endzone für die Führung, welche die Jets nicht mehr hergaben. Zum zweiten Mal in seiner Karriere fing Burress drei Touchdown-Pässe in einem Spiel - das letzte Mal im Jahr 2007 im Trikot des Stadtrivalen New York Giants. Es war das Breakout-Game von Burress, auf das alle Jets-Fans gewartet haben.

Miami Dolphins (0-6) - Denver Broncos (2-4) 15:18 OT (0:0, 6:0, 0:0, 9:15, 0:3)

QB: Matt Moore (22/33, 197 YDS, 1 TD) - Tim Tebow (13/27, 161 YDS, 2 TD)

RB: Daniel Thomas (19 CAR, 53 YDS) - Willis McGahee (18 CAR, 76 YDS)

WR: Brandon Marshall (6 REC, 61 YDS) - Demaryius Thomas (3 REC, 27 YDS, 1 TD)

Ganze 54 Minuten sah es nach einem missglückten Debüt als Starting-Quarterback für Tim Tebow aus. Danach konnten die Dolphins ihn und die Broncos nicht mehr stoppen. 0:15 lagen die Broncos im vierten Quarter zurück. Doch in den letzten Minuten entwickelte sich ein unfassbares Comeback, inklusive Tebow-Show!

Knapp drei Minuten vor Ende warf Tebow zunächst den TD-Pass auf Demaryius Thomas. 7:15. Nach einem erfolgreichen Onside-Kick ließ Tebow einen TD-Pass auf Daniel Fells folgen, 17 Sekunden waren da noch auf der Uhr. 13:15. Die nötige Two-Point-Conversion erlief Tebow dann gleich selbst. 15:15. Overtime.

In der Verlängerung sackte D.J. Williams Dolphins-QB Matt Moore und kreierte einen Fumble, kurze Zeit später schoss Matt Prater die Broncos aus 52 Yards zum Sieg. Die Dolphins kassierten die neunte Niederlage in Folge und die 12. Niederlage in den letzten 13 Heimspielen.

Carolina Panthers (2-5) - Washington Redskins (3-3) 33:20 (3:0, 6:6, 14:7, 10:7)

QB: Cam Newton (18/23, 256 YDS, 1 TD - 1 Rushing-TD) - John Beck (22/37, 279 YDS, 1 TD, 1 INT - 1 Rushing-TD)

RB: Jonathan Stewart (14 CAR, 68 YDS, 1 TD) - Tim Hightower (17 CAR, 88 YDS)

WR: Steve Smith (7 REC, 143 YDS) - Fred Davis (6 REC, 80 YDS, 1 TD)

Beim Sieg der Panthers erlief Quarterback Cam Newton bereits seinen siebten Rushing-Touchdown der Saison - damit stellte er den Rekord für die meisten Rushing-TDs eines Rookie-Quarterbacks ein. Bitter für die Redskins: RB Tim Hightower (Knie) fällt für den Rest der Saison aus und WR Santana Moss (Hand-OP) wird 5-7 Wochen fehlen.

Cleveland Browns (3-3) - Seattle Seahawks (2-4) 6:3 (0:0, 3:0, 0:3, 3:0)

QB: Colt McCoy (20/35, 178 YDS, 1 INT) - Charlie Whitehurst (12/30, 97 YDS, 1 INT)

RB: Montario Hardesty (33 CAR, 95 YDS) - Leon Washington (7 CAR, 39 YDS)

WR: Chris Ogbonnaya (5 REC, 43 YDS) - Sidney Rice (2 REC, 38 YDS)

Was für ein hässliches Spiel. Zwei lange Field Goals von Phil Dawson (52 YDS, 53 YDS) reichten Cleveland zum Sieg.

Detroit Lions (5-2) - Atlanta Falcons (4-3) 16:23 (3:10, 3:7, 10:3, 0:3)

QB: Matthew Stafford (15/32, 183 YDS, 1 TD) - Matt Ryan (20/34, 218 YDS, 1 TD, 2 INT)

RB: Maurice Morris (9 CAR, 50 YDS) - Michael Turner (27 CAR, 122 YDS)

WR: Calvin Johnson (5 REC, 115 YDS, 1 TD) - Roddy White (5 REC, 52 YDS, 1 TD)

Ein Statement-Win für die Falcons und die zweite Pleite in Folge - beide zuhause - für die Lions. Detroits Offense hatte große Probleme mit der aggressiven Falcons-Defense, zu allem Überfluss verletzte sich Matthew Stafford (Knie, Knöchel) auch noch in der Schlussphase. Genaueres ist noch nicht bekannt.

Tennessee Titans (3-3) - Houston Texans (4-3) 7:41 (0:3, 0:17, 7:7, 0:14)

QB: Matt Hasselbeck (14/30, 104 YDS, 1 TD, 2 INT) - Matt Schaub (18/23, 296 YDS, 2 TD)

RB: Chris Johnson(10 CAR, 18 YDS) - Arian Foster (25 CAR, 115 YDS, 2 TD)

WR: Chris Johnson (6 REC, 27 YDS) - Arian Foster (5 REC, 119 YDS, 1 TD)

Der eine Star-RB (Foster) machte ein überragendes Spiel, der andere (Johnson) fand im Prinzip nicht statt und wurde sogar von den eigenen Fans ausgebuht.

Der 7. Spieltag im Überblick