Der Tebow der Woche: San Diego Chargers - Denver Broncos (So., 22.15 Uhr)
Die Tebow-Diskussion geht jede Woche munter weiter. Vor allem natürlich in Denver, wo sich die Tebow-Fans immer mehr darüber aufregen, dass ihr Held von John Elway, seines Zeichens Broncos-Legende und aktueller GM des Teams, nicht die nötige Rückendeckung bekommt.
NY Jets - Buffalo, Oakland - Chicago, Kansas City - Pittsburgh: live bei ESPN America!
O-Ton Elway in dieser Woche: "Bin ich hoffnungsvoll, dass Tim Tebow unser Mann der Zukunft ist? Ich bin sehr hoffnungsvoll, dass Tim Tebow unser Mann der Zukunft ist. Bin ich zum jetzigen Zeitpunkt absolut überzeugt davon? Nein, bin ich nicht."
Elway fordert vor allem, dass Tebows Performance bei Third Downs besser werden muss. Da hat der Quarterback mit einer Completion Percentage von nur 41,2 Prozent auch den schlechtesten Wert in der NFL.
Tebow wird aber inzwischen nicht mal nur wegen seiner mangelnden Fähigkeiten als Passer kritisiert. Ex-Broncos-Quarterback Jake Plummer: "Ich glaube, wenn er mal akzeptiert, dass wir wissen, dass er Jesus Christus liebt, dann werde ich ihn ein bisschen mehr mögen. Ich hasse ihn deshalb nicht, aber mir wäre es einfach lieber, wenn ich das nicht jedes Mal hören müsste, wenn er einen Snap oder einen guten Handoff hinbekommt."
Tebows Antwort: "Wenn du verheiratet bist und eine Frau hast und du deine Frau wirklich liebst, ist es dann gut genug, wenn du deiner Frau nur am Tag der Hochzeit sagst 'Ich liebe dich'? Oder solltest du ihr das jeden Tagen sagen, wenn du aufwachst, bei jeder Gelegenheit? So denke ich auch über meine Beziehung mit Jesus Christus."
Fakt ist: Tebow ist ein Winner. Das wird er auch bei den kriselnden San Diego Chargers beweisen. San Diego steht nach fünf Niederlagen in Serie mächtig unter Druck. Philip Rivers hat in der Saison schon unfassbare 17 Interceptions geworfen.
Rivers oder Tebow? SPOX tippt auf Denver. Weil SPOX auf Tebow tippt!
Game of the Week: Philadelphia Eagles - New England Patriots (So., 22.15 Uhr)
Waren die Eagles nicht schon tot? Zugegeben, ihre Playoff-Chancen sind immer noch relativ gering, aber nach dem beeindruckenden Sieg im Sunday Night Game bei den New York Giants gibt es zumindest wieder ein Fünkchen Hoffnung für Philadelphia.
Vor allem natürlich dann, wenn man es schafft, zum ersten Mal seit 1999 mal wieder gegen New England zu gewinnen. Da Michael Vick wahrscheinlich zum zweiten Mal in Folge ausfallen wird, kommt es erneut auf Backup Vince Young an.
Bei den Patriots läuft in Richtung Division-Titel in der AFC East alles rund. Das Restprogramm scheint nicht besonders schwierig, es wäre schon sehr überraschend, wenn sich Tom Brady und Co. das noch nehmen lassen würden.
Die Brady-to-Gronkowski-Connection ist sowieso von niemandem zu stoppen. Rob Gronkowski hat in den letzten drei Spielen 20 Pässe für 310 Yards und 5 Touchdowns gefangen. Insgesamt steht Gronkowski bei 20 Touchdowns in 26 Karriere-Spielen, das hatte vor ihm in der Geschichte noch kein Tight End in seinen ersten beiden Jahren geschafft.
Another Game of the Week: New Orleans Saints - New York Giants (Di., 2.30 Uhr)
Noch vor drei Wochen war die Welt bei den Giants wunderbar in Ordnung. Nach einem Statement-Win bei den Patriots gingen die Giants mit einer 6-2-Bilanz in die zweite Saisonhälfte. Aber: Man wusste da schon, dass der toughe Part des Spielplans mit dem Pats-Spiel gerade erst begonnen hatte.
Und inzwischen sieht es nach Niederlagen in San Francisco und gegen Philadelphia schon gar nicht mehr so gut aus für die Giants. Jetzt steht das Auswärtsspiel bei den Saints an, dann kommen die Packers nach New York, dann müssen die Giants zu den Cowboys.
Da könnte aus der schönen 6-2-Bilanz aber mal ganz schnell eine 6-7-Bilanz werden. Das größte Problem des Teams von Tom Coughlin? Die Giants, die einst ein Power-Running-Team waren, sind zu einem reinen Passing-Team geworden.
Das Laufspiel findet im Prinzip gar nicht mehr statt (alberne 17 Carries für 29 Yards gegen Philly), nur die Titans sind über die Saison gesehen in Sachen Rushing-Stats in der NFL noch schlechter.
Der Panik-Bowl der Woche: New York Jets - Buffalo Bills (So., 19 Uhr)
Jets vs. Bills - da stellt sich die Frage, welche Offense in den letzten Wochen eigentlich katastrophaler war. Die Bills waren mal 5-2, haben aber jetzt drei Spiele in Folge verloren und wurden dabei aufs Schlimmste vermöbelt (26:106).
26 Punkte in 3 Spielen sind natürlich ein schlechter Witz für die so stark in die Saison gestarteten Bills. Quarterback Ryan Fitzpatrick hat in den letzten drei Spielen nur zwei Touchdown-Pässe, aber dafür sieben Interceptions geworfen.
Zu allem Überfluss haben die Bills auch noch ihren Star-Running-Back verloren. Fred Jackson (Beinbruch) fällt für den Rest der Saison aus. Die Jets-Offense auf der anderen Seite machte zuletzt aber auch einen miserablen Eindruck. 29 Punkte in zwei Spielen.
Quarterback Mark Sanchez war so brutal mies, dass Coach Rex Ryan im Training in dieser Woche auch mal Mark Brunell mit der First-Team-Offense trainieren ließ. Worüber Sanchez dann wieder sauer war. Und genau das wollte Ryan auch damit bezwecken.
Die Quarterbacks der Woche: Matt Leinart/Caleb Hanie
Wir werden mal wieder zwei neue Starting-Quarterbacks sehen in dieser Woche. Den weitaus einfacheren Job hat dabei Matt Leinart, der bei den Texans für den verletzten Matt Schaub (Saisonaus) in die Bresche springen muss.
1. Houston spielt gegen Jacksonville, die Jaguars machen eh keine Punkte (12,5 pro Spiel). 2. Leinart muss den Ball im Prinzip erst mal nur an Arian Foster und Ben Tate weitergeben. Das sollte er hinbekommen.
Für Caleb Hanie ist die Aufgabe da schon bedeutend schwieriger. Der Jay-Cutler-Ersatz ist mit den Chicago Bears in Oakland zu Gast. Die Raiders haben eine starke D-Line, die Chicago vor große Probleme stellen könnte. Und die Raiders werden alles daran setzen, Matt Forte zu stoppen und Hanie damit zum Werfen zu zwingen.
Die Pechvögel der Woche: Dan Orlovsky/Ernie Sims
Die sieglosen Indianapolis Colts (0-10) empfangen die Carolina Panthers. Abgesehen vom letzten Spiel bei den Jaguars ist diese Partie die wahrscheinlich letzte Chance, um eine 0-16-Saison abzuwenden.Und für zwei Spieler wäre so eine 0-16-Saison besonders bitter.
Quarterback Dan Orlovsky und Linebacker Ernie Sims waren nämlich schon Teil der Detroit Lions, die 2008 eine 0-16-Saison durchleben mussten.
In einigen Wochen gibt es vielleicht zwei NFL-Teams in der Geschichte mit 0-16-Bilanzen. Und zwei Jungs wären beide Male dabei gewesen. Schon dumm gelaufen für die Herren. Man konnte das ja auch schlecht ahnen, wenn man zu den Colts wechselt...
Week 12 im Überblick