Houston Texans: Die Texans haben Andre Johnson und Arian Foster. Das alleine würde bereits genügen, um sie für einen Playoff-Run ins Gespräch zu bringen. Johnson fing in den vergangenen vier Jahren Pässe für fast 5000 Yards - und das, obwohl er in 2011 wegen einer Verletzung nur sieben Spiele bestritt. Foster (der ebenfalls wegen einer Verletzung mehrere Spiele pausierte) ist hinter Maurice Jones-Drew (Jaguars) der zweitbeste Running Back der vergangenen zwei Jahre (2840 YDS in 2010 & 2011). Doch das ist längst nicht alles. Mit Matt Schaub hat Houston einen mehr als soliden Quarterback, der in diesem Jahr neben Johnson und Kevin Walther mit Draft-Pick Keshawn Martin einen explosiven (wenn auch aktuell noch Fumble-anfälligen) Passempfänger hinzubekommen hat.
Auch beim Laufspiel hat man mit der Verpflichtung von Justin Forsett (Seattle) noch einmal mehr Tiefe geschaffen. Und in der Defense? Hier trennte sich Defensive-Coordinator Wade Phillips zwar von Mario Williams und DeMeco Ryans - sollte aber dennoch hervorragend aufgestellt sein. Brian Cushing (114 Tackles) und Connor Barwin (11,5 Sacks) gehören zu den Besten ihres Fachs. Mit den Colts im Umbruch sind die Texans klarer Favorit auf den Titel in der AFC South. Ob es für mehr reicht, wird unter anderem an der Gesundheit der Spieler liegen. Neben Johnson und Foster verletzte sich im Vorjahr nämlich auch Schaub, sodass Houston ausgerechnet in der entscheidenden Phase auf Rookie T.J. Yates setzen musste.
Philadelphia Eagles: Die Eagles. Sie sind mal wieder in der Riege der Super-Bowl-Hoffnungen mit dabei. Wie eigentlich so oft. Ob sie diesmal tatsächlich einen tiefen Playoff-Run schaffen, hängt allerdings von vielen Faktoren ab. Zum Beispiel davon, ob Quarterback Michael Vick gesund bleibt. Der 32-Jährige hat seit seiner Rückkehr in die NFL 2009 keine komplette Saison mehr durchgespielt und musste auch in der Preseason bereits viel einstecken. Fällt Vick erneut aus, wird es bitter. Zwar hat man mit Nick Foles bereits einen potenziellen Nachfolger gedraftet, doch den Rookie ins kalte Wasser werfen zu müssen, wäre definitiv ein Rückschlag.
Weiteres Fragezeichen: die Defense. Während die Offense mit Running Back LeSean McCoy und den Passempfängern DeSean Jackson, Jeremy Maclin und Brent Celek ohne Frage über das nötige Talent verfügt, ist die Defense trotz der Verpflichtung von DeMeco Ryans (Texans) sowie eines guten Drafts (Fletcher Cox) noch ein Fragezeichen. Besonders die Safety-Position macht den Experten derzeit noch Sorgen. Fazit: Erst einmal müssen die Eagles die harte NFC East überstehen. Doch gelingt ihnen das und bleibt Vick gesund, könnte es ihr Jahr werden.
New Orleans Saints: Was soll man von den Saints halten? Muss New Orleans nach dem Bounty-Skandal und den damit verbundenen Sperren gegen Coach Sean Payton (komplette Saison), dessen Assistant Joe Vitt (sechs Spiele), Manager Mickey Loomis (acht Spiele), Linebacker Jonathan Vilma (komplette Saison) und Defensive End Will Smith (vier Spiele) die Saison bereits vor dem ersten Spiel abschreiben? Viele Experten sagen: ja. Wir sagen: nein, das müssen sie nicht! Zwar schmerzen die Sperren, doch auf dem Feld sollten sie kaum auffallen. Natürlich tut der Verlust von Coach Peyton weh, doch mit Drew Brees hat man einen erfahrenen Quarterback, der auf dem Feld viele Coaching-Aufgaben übernehmen wird. Dass er werfen kann, steht ja ohnehin außer Frage. Besonders, da Brees auf Tight End Jimmy Graham und Receiver Marques Colston, seine liebsten Anspielstationen vertrauen kann.
Absolute Stärke der Saints ist dennoch das Laufspiel. Neben dem flexibel einsetzbaren Darren Sproles verfügen die Saints mit Pierre Thomas, Mark Ingram und Chris Ivory gleich über drei erstklassige Running Backs. Auch die Defense sollte sogar eher noch besser geworden sein. Mit Curtis Lofton (147 Tackles für die Falcons in 2011) haben sich die Saints gezielt verstärkt, dazu kommen einige Talente aus dem Draft - und Coordinator Steve Spagnuolo. Die Saints könnten das erste Team werden, das im eigenen Stadion den Super Bowl gewinnt.
Honorable Mentions: Die Pittsburgh Steelers haben ihre O-Line aufgestockt und damit das Leben von Quarterback Ben Roethlisberger erheblich erleichtert. Solange er gesund bleibt, sind die Steelers ein sicherer Playoff-Kandidat - auch wenn das Running-Game nicht mehr so überragend ist wie in der Vergangenheit und die Defense ihren Schrecken ein wenig verloren hat. Mit der Verpflichtung von Brandon Marshall haben die Chicago Bears das, was ihnen zuletzt gefehlt hat: einen absoluten Top-Receiver für Quarterback Jay Cutler.
Packt man ein starkes Laufspiel und eine sichere Defense hinzu, sieht es gut aus für die Bears. Die Frage ist nur: Bleibt die in die Jahre gekommene Defense gesund - und kann Cutler endlich auch in einem großen Spiel überzeugen? Die Atlanta Falcons warten jetzt bereits seit einigen Jahren auf den großen Wurf. Immer wieder zählen in der Regular Season zu den Mitfavoriten, immer wieder scheitern sie in den Playoffs. Die Pass-Defense ist und bleibt die Schwachstelle der Falcons.
Der Spielplan der neuen NFL-Saison