Die Green Bay Packers gewinnen dank Aaron Rodgers ein dramatisches Endspiel um den NFC North Title bei den Chicago Bears. Die Philadelphia Eagles gewinnen bei den Dallas Cowboys und sichern sich die NFC East. Die San Diego Chargers holen sich auf unfassbare Weise das letzte Playoff-Ticket in der AFC - und die Denver Broncos brechen Rekorde. Titelverteidiger Baltimore verpasst dagegen die Playoffs.
Cincinnati Bengals (11-5) - Baltimore Ravens (8-8) 34:17 (7:6, 10:0, 0:11, 17:0) BOXSCORE
Die Bengals servierten Baltimore eine mögliche Playoff-Teilnahme quasi auf dem Silbertablett. Während Miami parallel verlor, warf Bengals-QB Andy Dalton gleich vier Interceptions, drei davon nutzten die Ravens allerdings nur zu Field Goals. Die vierte beantwortete Joe Flacco (30/50, 192 YDS, 1 TD, 3 INT) umgehend mit einer Interception seinerseits.
Dazu kam ein 10-Yard-Punt der Bengals, welchen Baltimore Mitte des dritten Viertels endlich mit einem TD-Pass zu Marlon Brown bestrafte. Allerdings reichte das nicht, denn Dalton stellte mit 281 Passing-Yards nicht nur einen Franchise-Rekord für Passing-Yards in einer Saison auf, er fand auch A.J. Green aus 53 Yards und Marvin Jones aus 16 Yards zu Touchdowns.
Damit egalisierte Dalton einen weiteren Rekord von Ex-Bengals-QB Carson Palmer: Seine 33 TD-Pässe sind eine neue Bengals-Bestmarke. Außerdem sabotierten sich die Ravens weiter selbst. Vier Minuten vor Schluss und zehn Punkte in Rückstand warf Flacco einen Pick Six, wovon sich Baltimore nicht mehr erholte. Damit verpasst wieder einmal ein Titelverteidiger ein nach Jahr nach dem großen Triumph die Playoffs (6. Mal in den letzten 12 Jahren), während die Bengals alle Heimspiele der Regular Season gewonnen haben.
Pittsburgh Steelers (8-8) - Cleveland Browns (4-12) 20:7 (7:0, 7:0, 3:0, 3:7) BOXSCORE
Gegen Cleveland erledigte Pittsburgh seine Hausaufgaben, und weil Baltimore und Miami patzten, konnten die Steelers im Anschluss tatsächlich noch hoffen, doch noch in die Postseason zu rutschen. Hätte Ryan Succop die Chiefs in San Diego zum Sieg gekickt, wären die Steelers in den Playoffs gewesen. So waren sie dem Wunder zwar sehr nahe, sind aber am Ende doch raus.
Zuhause lieferte Pittsburgh gegen Cleveland zum Abschluss vor allem in der Defense eine starke Leistung. Gleich drei Fourth-Down-Versuche der Browns stoppten die Steelers, der einzige Touchdown der Gäste kam durch einen 35-Yard-Pass zu Fozzy Whittaker kurz vor Schluss. Browns-QB Jason Campbell (23/41, 240 YDS, 1 TD, 1 INT) warf außerdem einen Pick und fumbelte einmal.
Durch die gute Leistung der Defense konnte sich Ben Roethlisberger (19/31, 179 YDS) einen durchwachsenen Nachmittag leisten. Big Ben fand zwar Jerricho Cotchery zum ersten Touchdown, warf aber auch zwei Picks. Da Rookie-RB LeVeon Bell (20 ATT, 90 YDS) aber einen weiteren Touchdown lieferte und die Offense der Browns wenig zustande brachte, durfte Pittsburgh noch auf Playoff-Football hoffen. Wieder bärenstark: Receiver Antonio Brown (9 Rec, 87 YDS), der damit in allen 16 Saisonspielen mindestens 5 Catches verbuchte.
Die Browns feuerten noch am Sonntagabend Head Coach Rob Chudzinski nach nur einer Saison im Amt.
New York Giants (7-9) - Washington Redskins (3-13) 20:6 (0:0, 10:3, 7:0, 3:0) BOXSCORE
Die Horror-Saison von Giants-QB Eli Manning hat ein passendes Ende gefunden. Nach seiner 27. Interception für diese Saison kurz vor Ende des zweiten Viertels lief Manning angeschlagen in die Kabine und blieb anschließend mit einer Knöchelverletzung draußen.
Doch auch ansonsten war es ein auf beiden Seiten enttäuschendes Saisonfinale. Mannings Ersatz Curtis Painter brachte lediglich zwei von acht Pässen zum Mitspieler und warf ebenfalls einen Pick, während Washington und seine fünftbeste Run-Offense für ganze 91 Yards lief.
Für die Highlights des Spiels sorgte Giants-Receiver Jerrel Jernigan. In der ersten Halbzeit fing er einen 24-Yard-TD-Pass von Manning, kurz vor Ende des dritten Viertels lief er dann aus 49 Yards in die Endzone und sicherte den Giants damit den siebten Sieg in den letzten zehn Spielen und einen zumindest halbwegs versöhnlichen Saisonabschluss.
Tennessee Titans (7-9) - Houston Texans (2-14) 16:10 (0:7, 6:0, 7:0, 3:3) BOXSCORE
Houston hat den First Pick im kommenden Draft. Nach der 14. Pleite in Folge ist die schwarze Saison für die Texans endlich beendet und auch Quarterback Matt Schaub (22/34, 229 YDS, 2 INTs) könnte sein letztes Spiel für Houston absolviert haben.
Zwar eröffneten die Gäste das Spiel mit einem 3-Yard-TD-Run von Jonathan Grimes, der erst in der letzten Woche verpflichtet worden war, danach kam allerdings nichts mehr von der Offense.
Tennessee lieferte seinerseits ebenfalls eine schwache Leistung, verzeichnete aber im dritten Viertel den einzigen Touchdown des Spiels: Chris Johnson gab mit 127 Rushing-Yards den Alleinunterhalter, lief aus elf Yards in die Endzone und sicherte den Titans so den siebten Saisonsieg. Dennoch dürfte sich Head Coach Mike Munchak nach der Saison einen neuen Job suchen müssen.
Indianapolis Colts (11-5) - Jacksonville Jaguars (4-12) 30:10 (17:0, 3:3, 7:0, 3:7) BOXSCORE
Die Colts erledigten ihre Hausaufgabe bereits im ersten Viertel. Nach einem Fumble von Maurice Jones-Drew lief Donald Brown aus einem Yard in die Endzone, auch Trent Richardson trug den Ball bei Fourth Down über die Linie.
Von der 3-Possession-Führung der Colts erholte sich Jacksonville nicht mehr.
Griff Whalen erhöhte die Führung der Hausherren aus sieben Yards noch, immerhin den Schlusspunkt durften dann die Gäste setzen: Kerry Taylor fing aus 14 Yards den ersten TD-Pass seiner NFL-Karriere.
Negativ aus deutscher Sicht: Björn Werner schied bei den Colts in der ersten Halbzeit mit einer Knöchelverletzung aus. Indy erwartet am nächsten Samstag im Wildcard-Matchup Kansas City.
Miami Dolphins (8-8) - New York Jets (8-8) 7:20 (0:0, 7:14, 0:0, 0:6) BOXSCORE
Die Dolphins haben sich selbst um eine mögliche Playoff-Teilnahme gebracht. Während Baltimore die für Miami nötige Niederlage servierte, patzten die Dolphins zuhause. Nach einem frühen Touchdown-Pass zu Mike Wallace kam von der Offense der Hausherren nichts mehr, stattdessen schenkte Quarterback Ryan Tannehill das Spiel in der zweiten Halbzeit her: Drei Interceptions warf Tannehill nach der Pause, so dass der Vorsprung der Jets nicht mehr in Gefahr geriet.
Sein Gegenüber Geno Smith (17/27, 190 YDS) lieferte derweil ein solides Spiel ab und blieb vor allem ohne Turnover. Defensive Lineman Sheldon Richardson lief aus einem Yard zum ersten Touchdown, den zweiten besorgte Smith aus sieben Yards selbst.
Für die Jets ist es nach drei Siegen in den letzten vier Spielen ein versöhnlicher Saisonabschluss. Eigentümer Woody Johnson kündigte daher direkt nach dem Spiel bereits an, dass Head Coach Rex Ryan das Team auch in der kommenden Saison trainieren wird.
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Minnesota Vikings (5-10-1) - Detroit Lions (7-9) 14:13 (7:0, 0:0, 0:7, 7:6) BOXSCORE
Rookie Cordarrelle Patterson hat Minnesota einen guten Abschied vom Metrodome beschert. Im letzten Spiel vor dem anstehenden Stadion-Umzug lief der Receiver zunächst aus 50 Yards zum ersten Touchdown in die Endzone, ehe er im Schlussviertel einen 8-Yard-TD-Pass zum Sieg fing.
Ansonsten brachten beide Offenses ohne ihre angeschlagenen Stars Adrian Peterson und Calvin Johnson nur wenig zustande. Vikings-QB Matt Cassel (20/33, 189 YDS) warf bei Third and Goal einen Pick, die Lions glichen in der zweiten Halbzeit durch einen 19-Yard-TD-Pass zu Reggie Bush aus.
Am Ende machte Patterson allerdings den Unterschied aus. Detroit hat damit sechs seiner letzten sieben Spiele verloren, beide Trainer könnten am Montag, dem Black Monday in der NFL, entlassen werden.
Atlanta Falcons (4-12) - Carolina Panthers (12-4) 20:21 (7:0, 3:14, 7:7, 3:0) BOXSCORE
Die Falcons verlangen dem Division-Rivalen alles ab, Carolina hatte aber das bessere Ende für sich und sicherte sich den Division-Titel in der NFC South. Im dritten Viertel fand Quarterback Cam Newton (15/27, 149 YDS, 2 TD, 1 INT), der wie schon in der Vorwoche einen durchwachsenen Tag erwischte, Greg Olsen zum Game-Winning-TD.
Auch Atlantas Offense lieferte beim letzten Spiel von Tight End Tony Gonzalez (4 REC, 56 YDS) vor dessen Karriereende einen guten Auftritt. Jason Snelling fing Matt Ryans Pass aus neun Yards zum ersten Touchdown, den Carolina in dieser Saison beim Opening Drive hinnehmen musste, außerdem fand Ryan Rhoddy White aus 39 Yards.
Allerdings leistete sich Atlantas Quarterback auch einen am Ende kostspieligen Fehler, im zweiten Viertel warf er einen Pick Six an der eigenen 8-Yard-Line. So wechselte vor der Pause kurzzeitig das Momentum, 19 Sekunden vor der Halbzeit bediente Newton Ted Ginn Jr. zur ersten Führung der Panthers. Whites Touchdown brachte die Falcons im dritten Viertel wieder in Front, Newton hatte mit dem entscheidenden Pass zu Olsen aber die richtige Antwort parat.
New Orleans Saints (11-5) - Tampa Bay Buccanneers (4-12) 42:17 (14:7, 14:7, 7:33, 7:0) BOXSCORE
Die Saints brauchten einen Sieg, um aus eigener Kraft sicher in den Playoffs zu sein - und Quarterback Drew Brees besorgte das in beeindruckender Form. Drei TD-Pässe, zu Lance Moore, Robert Meachem und Kenny Stills, warf er über 40 Yards, insgesamt passte er für 381 Yards sowie vier Touchdowns und blieb ohne Turnover. Einmal lief Brees dazu selbst in die Endzone.
Zwar versuchte Tampa Bay alles, um im Spiel zu bleiben, mehr als die Touchdowns von Tiquan Underwood und Tim Wright vor der Halbzeit waren aber nicht drin. Zu wenig, um mit der Power der Saints-Offense im heimischen Dome mitzuhalten. Nach der Pause schwächelten die Bucs dann außerdem zunehmend, auch Quarterback Mike Glennon machte in Form einer Interception jetzt Fehler.
In der Schlussphase ließ es auch Brees lockerer angehen, nach der Pleite in der Vorwoche in Carolina gehen die Saints als sechster Seed in die Playoffs.
New England Patriots (12-4) - Buffalo Bills (6-10) 34:20 (6:3, 10:0, 0:7, 18:10) BOXSCORE
Mit einem Arbeitssieg in einer Regenschlacht haben die Patriots den zweiten Seed in der AFC verteidigt, Mann des Spiels war dabei LeGarrette Blount. Der Running Back (24 CAR, 189 YDS) lief aus 36 Yards zum ersten Touchdown des Spiels, lieferte einige spektakuläre Kickoff-Returns und verzeichnete insgesamt mit Offense und Returns über 300 Yards.
Dabei gehörte Blount auch der letzte Touchdown des Spiels: Nachdem er sich zunächst im Special Team den Onside-Kick der Bills geschnappt hatte, lief er direkt beim nächsten Spielzug aus 35 Yards in die Endzone und machte so alles klar.
Angesichts von Blounts Sahnetag fiel es auch nicht so ins Gewicht, dass Quarterback Tom Brady (14/24, 122 YDS, 1 TD, 1 INT) eine durchwachsene Leistung bot. Gegen eine der aggressivsten Defenses in dieser Saison konnten sich die Pats auf ihr Run Game verlassen und als Buffalo in der zweiten Halbzeit durch Touchdowns von T.J. Graham und Fred Jackson rankam, waren Pats-Kicker Stephen Gostkowski (4/4) sowie Allzweckwaffe Blount zur Stelle.
Seattle Seahawks (13-3) - St. Louis Rams (7-9) 27:9 (7:0, 6:0, 7:3, 7:6) BOXSCORE
Beide Teams lieferten sich ein hartes, zähes Spiel mit vielen Strafen. Am Ende stand aber ein souveräner Sieg und somit der Top-Seed der NFC für Seattle. Dabei gelangen der Seahawks-Offense erst nach der Pause die ersten Touchdowns: Marshawn Lynch lief aus zwei Yards in die Endzone, außerdem fing Golden Tate einen TD-Pass von Russell Wilson aus 47 Yards und sorgte somit für die endgültige Entscheidung.
In den ersten beiden Vierteln hatte Seattles Defense die Bühne gehört. Gleich zu Beginn warf Rams-QB Kellen Clemens (21/30, 157 YDs, 1 TD) einen Pick Six, noch vor der Pause folgte eine weitere Interception. Darüber hinaus verzeichnete St. Louis insgesamt lediglich 18 Rushing-Yards - im ersten Aufeinandertreffen in dieser Saison liefen die Rams noch für 200 Yards.
So gelang den Gästen der einzige eigene Touchdown auch erst vier Minuten vor dem Ende, Jared Cook fing den Pass aus zwei Yards. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie allerdings bereits entschieden.
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Chicago Bears (8-8) - Green Bay Packers (8-7-1) 28:33 (7:0, 0:13, 14:7, 7:13) BOXSCORE
Was für ein irres Spiel in Chicago! Das Finale der NFC North hielt alles, was es versprach und hatte mit Comebacker Aaron Rodgers seinen Helden. Nach zwei Picks bei den ersten beiden Drives drehte Rodgers in der zweiten Halbzeit auf und lieferte den spektakulären Game-Winner: Bei einem Punkt Rückstand mussten die Packers Fourth Down and 8 an der 48-Yard-Line der Bears ausspielen, Rodgers wich den Passrushern aus und fand 38 Sekunden vor Schluss Randall Cobb zum entscheidenden Touchdown.
Bereits zuvor hatte er Cobb, der ebenfalls nach langer Verletzungspause zurückgekommen war, in der Endzone bedient, Eddie Lacy lieferte den dritten Touchdown der Packers nach der Pause. Allerdings ließ Chicago nie locker und ging seinerseits regelmäßig in Führung, Matt Forte fand gleich drei Mal die Endzone. Außerdem fing Brandon Marshall einen spektakulären TD-Pass aus fünf Yards.
Noch vor der Pause hatten die Packers auf der anderen Seite von einem irren Spielzug profitiert: Rodgers wurde der Ball aus der Hand geschlagen, die Spieler vermuteten eine Incompletion und hörten auf zu spielen. Die Schiedsrichter zeigten aber Fumble an, Jarrett Boykin schnappte sich den Ball und trug ihn in die Endzone - Touchdown.
Dadurch ging Green Bay mit einer Führung in die Pause, ehe beide Teams abwechselnd punkteten und sich mit offenem Visier begegneten. Nach Rodgers' spätem TD-Pass zu Cobb bekam Chicago zwar den Ball nochmal, Jay Cutlers Hail Mary landete aber bei den Packers. Green Bay zieht damit in die Playoffs ein und trifft zuhause auf die 49ers, die Bears sind raus.
Arizona Cardinals (10-6) - San Francisco 49ers (12-4) 20:23 (0:17, 7:0, 0:0, 13:6) BOXSCORE
Da bereits früh klar war, dass die Saints ihre Hausaufgaben erledigen würden, war das Thema Playoffs für Arizona schnell vom Tisch. Dennoch boten die Cardinals dem Division-Gegner einen harten Kampf. San Francisco gelangen nur 3,6 Yards pro Rush-Versuch, allerdings lieferte Quarterback Colin Kaepernick (21/34, 310 YDS, 2 TDs) ein starkes Spiel ab.
Nach den frühen Touchdowns von Anquan Boldin und Vernon Davis hatten die 49ers bereits ein kleines Polster, mussten am Ende aber zittern: Kicker Phil Dawson erzielte erst in der Schlusssekunde aus 40 Yards das entscheidende Field Goal.
Zuvor war Arizona durch eine Leistungssteigerung rangekommen. Carson Palmer (28/49, 407 YDS, 2 TDs, 1 INT) bediente nach den Touchdowns der Gäste Jake Ballard und Andre Roberts in der Endzone, allerdings ließen die Cardinals auch zwei Field Goals liegen. Die Fehlschüsse sollten sich am Ende rächen, und so sicherte sich San Francisco den fünften Seed der NFC. Die 49ers treffen in der Wildcard Round im Lambeau Field auf die Packers.
Oakland Raiders (4-12) - Denver Broncos (13-3) 14:34 (0:14, 0:17, 0:0, 14:3) BOXSCORE
Peyton Manning und die Offense der Broncos haben ihre absolute Fabel-Regular-Season gekrönt. Mit einem nie gefährdeten Sieg in Oakland sicherte sich Denver nicht nur den Top-Seed der AFC, Manning und Co. ließen außerdem Rekorde purzeln: Mit dem dritten Touchdown brach Denver die Bestmarke für Punkte in der Regular Season (590), mit dem zweiten TD-Pass zu Demaryius Thomas holte sich Manning kurz darauf den Rekord für Passing-Yards in einer Saison - ein Yard vor Drew Brees' Bestmarke. Manning beendete seine Regular Season mit 55 TD-Pässen und insgesamt 5477 Passing-Yards. Und die Broncos stehen nach 16 Spielen bei wahnsinnigen 606 Punkten.
Nach der Pause und allen Rekorden blieb Manning draußen und wurde geschont. Zu diesem Zeitpunkt hatte er mit TD-Pässen zu Eric Decker, Knowshon Moreno sowie gleich zwei Mal zu Thomas allerdings auch bereits für eine beruhigende Führung gesorgt.
Entsprechend ereignislos ging die zweite Halbzeit dann vonstatten, die Raiders verhinderten mit TD-Pässen zu Rod Streater und Nick Kasa zumindest noch den Shutout. Oaklands Quarterback Terrelle Pryor (21/38, 207 YDS, 2 TD), der nochmals eine Bewährungschance erhielt, konnte sich dennoch nicht für weitere Aufgaben empfehlen.
San Diego Chargers (9-7) - Kansas City Chiefs (11-5) 27:24 OT (7:14, 7:7, 0:3, 10:0, 3:0) BOXSCORE
Die Chargers und Chiefs lieferten den Fans einen absoluten Krimi! Acht Sekunden vor dem Ende hatten die Chiefs die Chance auf das Game-Winning-FG, das San Diego aus den Playoffs gekickt und Pittsburgh stattdessen auf wundersame Weise in die Postseason geschickt hätte. Ryan Succops Kick ging aber knapp rechts daneben und so ging es in die Overtime, wo die Chargers nach einem dramatischen Fake Punt in der eigenen Hälfte letztlich mit einem Field Goal von Nick Novak ihrerseits sowie anschließend guter Defense die Oberhand behielten.
Allerdings hatten die Chiefs, die fast alle Starter schonten, schon vor dem verpassten Field Goal deutlich nachgelassen. In der zweiten Halbzeit gelang nur ein Field Goal, während die Chargers durch Eddie Royal in die Endzone kamen.
Noch in der ersten Halbzeit hatte Kansas Citys Backup-RB Knile Davis (27 CAR, 81 YDs) ein starkes Spiel geliefert und zwei Touchdowns verzeichnet, außerdem fing Dexter McCluster einen TD-Pass vom mehr als soliden Backup-QB Chase Daniel (21/30, 200 YDs, 1 TD). Die Chargers antworteten durch Ladarius Green und Antonio Gates und holten im letzten Viertel einen 10-Punkte-Rückstand auf. Das dramatische Finish in und um die Overtime sicherte San Diego schließlich die Playoffteilnahme, nachdem Miami und Baltimore zuvor verloren hatten. Damit treffen die Chargers jetzt in der Wilcard Round auf die Bengals.
Dallas Cowboys (8-8) - Philadelphia Eagles (10-6) 22:24 (0:3, 10:14, 6:0, 6:7)
Es ist kaum zu glauben, aber wahr: Die Cowboys haben im dritten Jahr in Folge am letzten Spieltag ein Alles-oder-Nichts-Spiel gegen einen Division-Rivalen verloren und so die Playoffs vergeigt. Aber diesmal wird niemand Tony Romo für die Pleite verantwortlich machen können. Romo-Ersatz Kyle Orton (30/46, 358 YDS, 2 TD, 2 INT) hatte die Cowboys knapp 2 Minuten vor Ende etwa 40 Yards entfernt von der Field-Goal-Range für Dan Bailey. Aber statt einen Game-Winning-Drive zu starten, warf Orton den Ball in die Arme von Brandon Boykin für die entscheidende Interception des Spiels.
Zuvor hatte Bryce Brown die Eagles im letzten Viertel mit einem 6-YD-Run mit 24:16 in Führung gebracht, Orton antwortete aber mit einem 32-YD-TD-Strike auf Dez Bryant. Die Two-Point-Conversion zum Ausgleich gelang aber nicht. Eagles-QB Nick Foles warf in der ersten Halbzeit Touchdown-Pässe auf LeSean McCoy und Brent Celek, Foles beendete damit seine beeindruckende Regular Season mit 27 TD-Pässen bei nur 2 Interceptions.
McCoy sammelte neben seinem TD-Catch außerdem 131 Rushing-Yards und holte sich so mit 1607 Yards als erster Eagles-RB seit Hall of Famer Steve Van Buren im Jahr 1949 den Rushing Title in der NFL. Während Philly ein Jahr nach einer 4-12-Saison die NFC East gewonnen hat und nächstes Wochenende die Saints im Duell zweier Super-Offenses erwartet, haben die Cowboys als drittes Team der Geschichte drei 8-8-Saisons nacheinander hingelegt. Die Playoffs hat Dallas sogar vier Jahre in Serie verpasst.
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