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Rodgers-Wahnsinn - Chargers-Krimi

Von Adrian Bohrdt
Aaron Rodgers warf die Packers in letzter Minute zum Sieg in Chicago
© getty
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Chicago Bears (8-8) - Green Bay Packers (8-7-1) 28:33 (7:0, 0:13, 14:7, 7:13) BOXSCORE

Was für ein irres Spiel in Chicago! Das Finale der NFC North hielt alles, was es versprach und hatte mit Comebacker Aaron Rodgers seinen Helden. Nach zwei Picks bei den ersten beiden Drives drehte Rodgers in der zweiten Halbzeit auf und lieferte den spektakulären Game-Winner: Bei einem Punkt Rückstand mussten die Packers Fourth Down and 8 an der 48-Yard-Line der Bears ausspielen, Rodgers wich den Passrushern aus und fand 38 Sekunden vor Schluss Randall Cobb zum entscheidenden Touchdown.

Bereits zuvor hatte er Cobb, der ebenfalls nach langer Verletzungspause zurückgekommen war, in der Endzone bedient, Eddie Lacy lieferte den dritten Touchdown der Packers nach der Pause. Allerdings ließ Chicago nie locker und ging seinerseits regelmäßig in Führung, Matt Forte fand gleich drei Mal die Endzone. Außerdem fing Brandon Marshall einen spektakulären TD-Pass aus fünf Yards.

Noch vor der Pause hatten die Packers auf der anderen Seite von einem irren Spielzug profitiert: Rodgers wurde der Ball aus der Hand geschlagen, die Spieler vermuteten eine Incompletion und hörten auf zu spielen. Die Schiedsrichter zeigten aber Fumble an, Jarrett Boykin schnappte sich den Ball und trug ihn in die Endzone - Touchdown.

Dadurch ging Green Bay mit einer Führung in die Pause, ehe beide Teams abwechselnd punkteten und sich mit offenem Visier begegneten. Nach Rodgers' spätem TD-Pass zu Cobb bekam Chicago zwar den Ball nochmal, Jay Cutlers Hail Mary landete aber bei den Packers. Green Bay zieht damit in die Playoffs ein und trifft zuhause auf die 49ers, die Bears sind raus.

Arizona Cardinals (10-6) - San Francisco 49ers (12-4) 20:23 (0:17, 7:0, 0:0, 13:6) BOXSCORE

Da bereits früh klar war, dass die Saints ihre Hausaufgaben erledigen würden, war das Thema Playoffs für Arizona schnell vom Tisch. Dennoch boten die Cardinals dem Division-Gegner einen harten Kampf. San Francisco gelangen nur 3,6 Yards pro Rush-Versuch, allerdings lieferte Quarterback Colin Kaepernick (21/34, 310 YDS, 2 TDs) ein starkes Spiel ab.

Nach den frühen Touchdowns von Anquan Boldin und Vernon Davis hatten die 49ers bereits ein kleines Polster, mussten am Ende aber zittern: Kicker Phil Dawson erzielte erst in der Schlusssekunde aus 40 Yards das entscheidende Field Goal.

Zuvor war Arizona durch eine Leistungssteigerung rangekommen. Carson Palmer (28/49, 407 YDS, 2 TDs, 1 INT) bediente nach den Touchdowns der Gäste Jake Ballard und Andre Roberts in der Endzone, allerdings ließen die Cardinals auch zwei Field Goals liegen. Die Fehlschüsse sollten sich am Ende rächen, und so sicherte sich San Francisco den fünften Seed der NFC. Die 49ers treffen in der Wildcard Round im Lambeau Field auf die Packers.

Oakland Raiders (4-12) - Denver Broncos (13-3) 14:34 (0:14, 0:17, 0:0, 14:3) BOXSCORE

Peyton Manning und die Offense der Broncos haben ihre absolute Fabel-Regular-Season gekrönt. Mit einem nie gefährdeten Sieg in Oakland sicherte sich Denver nicht nur den Top-Seed der AFC, Manning und Co. ließen außerdem Rekorde purzeln: Mit dem dritten Touchdown brach Denver die Bestmarke für Punkte in der Regular Season (590), mit dem zweiten TD-Pass zu Demaryius Thomas holte sich Manning kurz darauf den Rekord für Passing-Yards in einer Saison - ein Yard vor Drew Brees' Bestmarke. Manning beendete seine Regular Season mit 55 TD-Pässen und insgesamt 5477 Passing-Yards. Und die Broncos stehen nach 16 Spielen bei wahnsinnigen 606 Punkten.

Nach der Pause und allen Rekorden blieb Manning draußen und wurde geschont. Zu diesem Zeitpunkt hatte er mit TD-Pässen zu Eric Decker, Knowshon Moreno sowie gleich zwei Mal zu Thomas allerdings auch bereits für eine beruhigende Führung gesorgt.

Entsprechend ereignislos ging die zweite Halbzeit dann vonstatten, die Raiders verhinderten mit TD-Pässen zu Rod Streater und Nick Kasa zumindest noch den Shutout. Oaklands Quarterback Terrelle Pryor (21/38, 207 YDS, 2 TD), der nochmals eine Bewährungschance erhielt, konnte sich dennoch nicht für weitere Aufgaben empfehlen.

San Diego Chargers (9-7) - Kansas City Chiefs (11-5) 27:24 OT (7:14, 7:7, 0:3, 10:0, 3:0) BOXSCORE

Die Chargers und Chiefs lieferten den Fans einen absoluten Krimi! Acht Sekunden vor dem Ende hatten die Chiefs die Chance auf das Game-Winning-FG, das San Diego aus den Playoffs gekickt und Pittsburgh stattdessen auf wundersame Weise in die Postseason geschickt hätte. Ryan Succops Kick ging aber knapp rechts daneben und so ging es in die Overtime, wo die Chargers nach einem dramatischen Fake Punt in der eigenen Hälfte letztlich mit einem Field Goal von Nick Novak ihrerseits sowie anschließend guter Defense die Oberhand behielten.

Allerdings hatten die Chiefs, die fast alle Starter schonten, schon vor dem verpassten Field Goal deutlich nachgelassen. In der zweiten Halbzeit gelang nur ein Field Goal, während die Chargers durch Eddie Royal in die Endzone kamen.

Noch in der ersten Halbzeit hatte Kansas Citys Backup-RB Knile Davis (27 CAR, 81 YDs) ein starkes Spiel geliefert und zwei Touchdowns verzeichnet, außerdem fing Dexter McCluster einen TD-Pass vom mehr als soliden Backup-QB Chase Daniel (21/30, 200 YDs, 1 TD). Die Chargers antworteten durch Ladarius Green und Antonio Gates und holten im letzten Viertel einen 10-Punkte-Rückstand auf. Das dramatische Finish in und um die Overtime sicherte San Diego schließlich die Playoffteilnahme, nachdem Miami und Baltimore zuvor verloren hatten. Damit treffen die Chargers jetzt in der Wilcard Round auf die Bengals.

Dallas Cowboys (8-8) - Philadelphia Eagles (10-6) 22:24 (0:3, 10:14, 6:0, 6:7)

Es ist kaum zu glauben, aber wahr: Die Cowboys haben im dritten Jahr in Folge am letzten Spieltag ein Alles-oder-Nichts-Spiel gegen einen Division-Rivalen verloren und so die Playoffs vergeigt. Aber diesmal wird niemand Tony Romo für die Pleite verantwortlich machen können. Romo-Ersatz Kyle Orton (30/46, 358 YDS, 2 TD, 2 INT) hatte die Cowboys knapp 2 Minuten vor Ende etwa 40 Yards entfernt von der Field-Goal-Range für Dan Bailey. Aber statt einen Game-Winning-Drive zu starten, warf Orton den Ball in die Arme von Brandon Boykin für die entscheidende Interception des Spiels.

Zuvor hatte Bryce Brown die Eagles im letzten Viertel mit einem 6-YD-Run mit 24:16 in Führung gebracht, Orton antwortete aber mit einem 32-YD-TD-Strike auf Dez Bryant. Die Two-Point-Conversion zum Ausgleich gelang aber nicht. Eagles-QB Nick Foles warf in der ersten Halbzeit Touchdown-Pässe auf LeSean McCoy und Brent Celek, Foles beendete damit seine beeindruckende Regular Season mit 27 TD-Pässen bei nur 2 Interceptions.

McCoy sammelte neben seinem TD-Catch außerdem 131 Rushing-Yards und holte sich so mit 1607 Yards als erster Eagles-RB seit Hall of Famer Steve Van Buren im Jahr 1949 den Rushing Title in der NFL. Während Philly ein Jahr nach einer 4-12-Saison die NFC East gewonnen hat und nächstes Wochenende die Saints im Duell zweier Super-Offenses erwartet, haben die Cowboys als drittes Team der Geschichte drei 8-8-Saisons nacheinander hingelegt. Die Playoffs hat Dallas sogar vier Jahre in Serie verpasst.

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