NFL

Sherman entschuldigt sich für Interview

Von Stefan Petri
Richard Sherman ließ sich nach dem Spiel gegen die 49ers über Gegner Michael Crabtree aus
© getty

Cornerback Richard Sherman von den Seattle Seahawks ist derzeit in aller Munde. Nun hat sich der 25-Jährige für seine abfälligen Bemerkungen über Gegenspieler Michael Crabtree entschuldigt. Bill Belichick ist immer noch stinksauer über den früheren Patriot Wes Welker, während sein QB die Sache etwas lockerer angeht. Außerdem: Wer wird fit für das große Spiel in 12 Tagen?

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Sherman gesteht Fehler ein: Kaum war das fantastische Duell zwischen Seattle und den San Francisco 49ers beendet, zog ein Mann alle Blicke auf sich: Richard Sherman hatte kurz vor Schluss einen TD-Pass auf Michael Crabtree verhindert - und sorgte im Postgame-Interview für einen Eklat: "Ich will dass jeder weiß, dass Crabtree ein mittelmäßiger Receiver ist", schrie er ins Mikrofon von Erin Andrews. "Wenn man den besten Cornerback in der NFL mit einem mittelmäßigen Receiver attackiert, dann passiert sowas! Nimm meinen Namen nie wieder in den Mund!" Der gegnerische QB Colin Kaepernick bekam das "Choke"-Zeichen zu sehen.

Die Reaktionen waren gespalten und beschäftigen die gesamte Football-Welt: Während Sherman vielerorts kritisiert wurde, lobten andere seine Ehrlichkeit. Am Montag erklärte er in einer Kolumne für "Sports Illustrated" seinen "Ausraster": Er und Crabtree seien schon seit geraumer Zeit nicht gut aufeinander zu sprechen gewesen. "Es war laut, ich war emotional, und das war nur ein kleiner Teil meines Charakters."

Nun ist es offenbar selbst für den polarisierenden Corner der "Legion of Boom" zu viel geworden: Gegenüber Ed Werder von "ESPN" entschuldigte er sich am Montagabend "dafür, dass ich eine Einzelperson attackiert habe und die Aufmerksamkeit auf mich und weg vom fantastischen Auftritt meine Teamkollegen gezogen habe. Das wollte ich nicht." "Ich hätte mich anders ausdrücken sollen", gab er danach in einem Radio-Interview zu. "Aber so ist es jetzt nun einmal."

Belichick schießt gegen Welker: Wes Welker spielte insgesamt sechs Jahre für die New England Patriots. Im AFC Championship Game räumte er mit einem sogenannten "Pick Play" seinen früheren Teamkollegen Aqib Talib ab. Der musste verletzt runter, Denver hatte leichtes Spiel - und sein früherer Coach ist stinksauer.

"Es war ein Spielzug, der direkt darauf ausgelegt war, Aqib zu erwischen", schimpfte er am Montag auf einer Pressekonferenz. "Er wollte sich gar nicht freilaufen. Die Liga entscheidet, ob er dafür bestraft wird. Aber für mich ist das eines der hässlichsten Plays, die ich je gesehen habe. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen."

Eine Strafe für Welker gab es während der Partie nicht. Der Beschuldigte wies die Attacke zurück: "Wir sind einfach zusammengestoßen. Es war nicht so, dass ich ihn unbedingt treffen wollte oder dergleichen. Ich hoffe, er ist OK. Er ist ein großartiger Spieler."

Brady lobt Denver: Der unterlegene Quarterback erwies sich als fairer Verlierer. "Denver hat ein richtig gutes Spiel abgeliefert", erklärte Tom Brady. "Sie waren praktisch fehlerlos. Wir haben ihnen keine schlechten Plays aufzwingen können, weder in der Offense noch der Defense." Die Broncos hätten den Auftritt im Super Bowl verdient. Anschauen werde er sich das Spektakel aber nicht: "Um ehrlich zu sein interessiert mich das Spiel jetzt nicht mehr besonders."

Für den Auftritt von Sherman hatte Brady noch eine kleine Spitze parat: "So ist er nun einmal. Ich respektiere meine Gegner." Manche Teams seien eben keine guten Gewinner. Das könne man nur kontern, indem man sie besiegt: "Wenn wir in Zukunft gegen sie spielen, ist das vielleicht eine Motivationsquelle."

Kreuzbandriss bei NaVorro Bowman: Der Linebacker der 49ers hatte sich im vierten Viertel gegen die Seahawks eine schwere Knieverletzung zugezogen. Gleich zwei Spieler waren auf sein linkes Knie gestürzt, er konnte nicht mehr weitermachen.

Jetzt steht laut "ESPN" fest, dass es sich unter anderem um einen Kreuzbandriss handelt, der Defensiv-Star wird operiert. Zum Start der neuen Saison im Herbst will er aber wieder fit sein.

Gute Nachrichten bei Moreno und Carter: Das schon kräftig dezimierte Team der Broncos hatte diesmal Glück im Unglück: Sowohl Running Back Knowshon Moreno als auch Cornerback Tony Carter sind für den Super Bowl einsatzbereit. Moreno hatte gegen die Patriots eine Rippenverletzung davongetragen, bei Carter war eine Gehirnerschütterung vermutet worden. Beides stellte sich als falsch heraus.

Harvin wieder im Training: Auch der gesundheitlich gebeutelte Seattle-Receiver Percy Harvin könnte es ins MetLife Stadium schaffen. Am 11. Januar hatte Harvin gegen die New Orleans Saints eine Gehirnerschütterung davongetragen, gegen San Francisco kam er nicht zum Einsatz. "Wir trainieren am Mittwoch wieder und die Chancen stehen gut, dass er dabei ist", erklärte Head Coach Pete Carroll.

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