Broncos müssen lange zittern

Von Adrian Franke
13. Januar 201409:01
Peyton Manning (M.) warf gegen San Diego seine Saison-Touchdowns 56 und 57getty
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Die AFC bekommt ihr Traum-Championship-Game! Denver dominiert San Diego zunächst, muss am Ende aber zittern. Peyton Manning und eine über weite Strecken gute Defense befördern die Broncos letztlich in die nächste Runde, wo jetzt Tom Brady und die New England Patriots warten. San Francisco reist zum zweiten Mal in dieser Saison nach Seattle. Die 49ers zogen durch eine Leistungssteigerung gegen die Panthers erneut ins NFC-Championship-Game ein und boten in Carolina eine komplette Leistung.

NFC Divisional Round

No. 2 Carolina Panthers (12-4) - No. 5 San Francisco 49ers (12-4) 10:23 (0:6, 10:7, 0:7, 0:3)

Am Ende machte die Red-Zone-Effizienz in der erwartet physischen Defensivschlacht den Unterschied aus. Während Carolina in der ersten Halbzeit den Ball bei drei Versuchen innerhalb der 3-Yard-Line und bei zwei Versuchen innerhalb der 5-Yard-Line nicht über die Goalline brachten und insgesamt nur drei Punkte aus diesen Gelegenheiten holte, machte San Franciscos Offense hier ihren Job.

So bediente Quarterback Colin Kaepernick (15/28, 196 YDS), der zu Spielbeginn große Probleme hatte, Vernon Davis aus neun Yards kurz vor Ende des zweiten Viertels zum Touchdown. Zum Auftakt der zweiten Halbzeit lief er dann aus vier Yards selbst in die Endzone. Es waren die einzigen beiden Touchdowns für San Francisco.

Allerdings hatten die 49ers in der ersten Hälfte auch Glück: Bei den ersten beiden eigenen Drives ermöglichte je eine Fehlentscheidung der Schiedsrichter frühe Field Goals, vor Davis' Touchdown übersahen die Refs, dass bei San Francisco zwölf Spieler im Huddle waren. SPOX

Panthers zu ineffizient

Doch es waren nicht nur schlechte Calls der Refs, die für Carolina letztlich zum Stolperstein wurden. Die Panthers konnten ihre Drives nicht mit Touchdowns abschließen, lediglich einen 31-Yard-Pass im zweiten Viertel fing Steve Smith in der Endzone.

Davon abgesehen wurden die Probleme in Carolinas Offense nach der Halbzeit noch größer, die Panthers blieben im zweiten Durchgang komplett ohne Punkte. San Franciscos Defense dagegen dominierte mit insgesamt fünf Sacks und zwei Turnovern.

So sackte San Francisco Panthers-QB Cam Newton (16/25, 267 YDS) im dritten Viertel nach einem achtminütigen Drive zwei Mal, damit reichte es nicht mehr zum Field Goal und die Panthers konnten nicht auf sieben Punkte Rückstand verkürzen.

Newtons Pick macht alles klar

Nachdem die 49ers anschließend per Field Goal ihrerseits auf 23:10 erhöht hatten, warf Newton viereinhalb Minuten vor Schluss seinen zweiten Pick und beendete so quasi die Partie. San Francisco ließ anschließend nichts mehr anbrennen und mit seinem starken Running Game (24 Attempts, 126 Yards gegen die zweitbeste Rushing-Defense) spielten die 49ers die Uhr runter.

"Es war ein echter Kampf", betonte Niners-Coach Jim Harbaugh: "Unsere O-Line hat einen guten Job gemacht und die Defense für einen Shutout in der zweiten Halbzeit gesorgt. Das war enorm wichtig für uns. Es war ein tolles Spiel."

Für San Francisco geht es somit zum dritten Mal in Folge ins NFC-Championship-Game. Dort müssen die Niners zum Erzrivalen Seattle, wo es am zweiten Spieltag der Regular Season eine 3:29-Klatsche gab.

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AFC Divisional Round

No. 1 Denver Broncos (13-3) - No. 6 San Diego Chargers (9-7) 24:17 (7:0, 7:0, 3:0, 7:17)

Die Broncos machten ihren Playoff-Auftakt spannender als nötig. Als Denver das Spiel schon in der Tasche zu haben schien, wachte San Diego plötzlich auf: Nachdem die Offense die ersten drei Viertel keinen Stich gesehen hatte, explodierte sie im Schlussviertel und Quarterback Philip Rivers (18/27, 217 YDS) fand, wie schon beim Sieg der Chargers in Denver vor einem Monat, zwei Mal Keenan Allen (142 Receiving-Yards) zum Touchdown.

Als San Diego sich dann Mitte des letzten Abschnitts noch den Onside Kick holte, schien das Momentum endgültig zu kippen. Per Field Goal verkürzten die Gäste knapp vier Minuten vor dem Ende auf 17:24 und hatten die Chance auf das Sensations-Comeback.

Broncos müssen zittern

Allerdings brachte Peyton Manning (25/36, 230 YDS) sein Team im entscheidenden Moment zurück: Bei 3rd and 17 gelang ihm ein 21-Yard-Pass zu Julius Thomas - die Vorentscheidung. Mit zwei weiteren First Downs beendeten die Broncos schließlich die Partie.

"Wir haben solche knappen Situationen das ganze Jahr über trainiert, und es ist schön, dass sich das ausgezahlt hat", analysierte Manning anschließend: "Es war ärgerlich, dass wir am Ende so ein langes Down hatten. Aber wir hatten den richtigen Spielzug und Julius hat den Ball gefangen."

Manning mit TD-Rekord

Dass das Spiel ein derart packendes Finish liefern würde, war lange Zeit nicht abzusehen. Während San Diegos Offense zunächst überhaupt nichts zustande brachte, ging Denver durch Demaryius Thomas und Wes Welker in Führung. Für Manning waren es in dieser Saison die Touchdown-Pässe Nummer 56 und 57, ein neuer NFL-Rekord für die Regular Season zusammen mit den Playoffs.

Allerdings leisteten sich die Broncos auch einen Turnover: Mannings Pass rutschte Eric Decker in der Endzone durch die Hände und wurde interceptet. Dennoch schien Denver das Spiel stets zu kontrollieren, da die Defense nichts zuließ: Rivers brachte in der ersten Halbzeit ganze fünf Pässe für 20 Yards an den Mitspieler und auch das Running Game der Chargers kam nie ins Rollen. SPOX

"Unsere Defense hat sich in den letzten Wochen verbessert. Wir haben heute gegen eine der besten Offenses der Liga gespielt. Ich denke, insgesamt hat unsere Defense das gut gemacht", lobte daher Denvers Coach John Fox: "Ich denke, San Diego hat eine tolle Saison gespielt. Das war ein hartes Spiel heute." Vor allem gegen das Running Game überzeugte Denver erneut und ließ lediglich 65-Rushing-Yards zu, wenngleich Chargers-RB Ryan Mathews mit seiner Knöchelverletzung zur Halbzeit draußen blieb.

Denvers Secondary mit Problemen

Dennoch konnte Denver nicht verhindern, dass die Chargers das Spiel im Schlussviertel nochmal spannend machten. Die Pass-Defense der Broncos offenbarte nach dem verletzungsbedingten Ausscheiden von Chris Harris Jr. große Löcher und Denver hatte es letztlich einem Touchdown von Running Back Knowshon Moreno (82 Rushing-Yards) zu verdanken, dass San Diego nicht doch noch ausgleichen konnte.

So bekamen die Broncos den Ball mit der knappen Führung im Rücken zurück und Manning brachte diese über die Zeit. Für Denver geht es damit im Championship Game gegen die Patriots - es ist das dritte Mal, dass Manning und Pats-QB Tom Brady im letzten Spiel vor dem Super Bowl aufeinander treffen.

SPOX

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Die Divisional Round im Überblick