Raiders entlassen Allen:Bereits vor dem London-Spiel gegen die Miami Dolphins waren Berichte durchgesickert, wonach Raiders-Eigentümer Mark Davis über eine Trainerentlassung nachdenkt. Die blamable 14:38-Klatsche tat wohl ihr Übriges: Nach etwas über zwei Jahren entließ Oakland Head Coach Dennis Allen am Montag. Die Raiders haben aktuell saisonübergreifend neun Spiele hintereinander verloren.
Offen ist noch, wer Allens Nachfolge antritt. Als Topkandidat wird derzeit Oaklands Offensive Coordinator Greg Olson gehandelt, auch Assistenzcoach Al Saunders ist eine Option. Andere Berichte aber vermuten, dass jetzt ein Star-Coach übernehmen soll: NFL-Insider Ian Rapoport meldete am Montag, dass Ex-Raiders-Coach Jon Gruden eine nicht unwahrscheinliche Möglichkeit sei.
Manuel nur noch Backup: Für die große Überraschung zu Wochenbeginn sorgten die Buffalo Bills. Head Coach Doug Marrone verkündete am Montag, dass Quarterback EJ Manuel am Sonntag in Detroit nur noch Backup sein wird, stattdessen darf der kurz vor Saisonstart verpflichtete Kyle Orton sein Glück versuchen. Die Entscheidung sei am Montagnachmittag gefallen.
Zudem übernahm Marrone die volle Verantwortung: "Ich habe die Klubbosse nicht um ihr Einverständnis gebeten. Ich bin zu ihnen gegangen und habe ihnen gesagt, dass ich in diese Richtung gehen werde."
Manuel erlebte bislang einen schwachen Start in die Saison: Der 24-Jährige brachte bislang nur 58 Prozent der Pässe an den Mitspieler, mit konstant stark fallender Tendenz. Er traf regelmäßig schlechte Entscheidungen, zudem warf er bereits drei Picks und kam in keinem der ersten vier Spiele über 240 Passing Yards.
"Wir konnten nicht so weiter machen", stellte Marrone weiter klar. Wenige Stunden zuvor hatte Bills-RB C.J. Spiller noch erklärt: "Wir alle haben vollstes Vertrauen, dass EJ das hinbekommt. Er wird aus seinen Fehlern lernen. Das beschäftigt ihn zwar, aber er schafft das. Wir werden sicher stellen, dass er für das Spiel in Detroit bereit sein wird."
Saisonaus für Claiborne: Bittere Nachricht für Morris Claiborne: Der Cornerback der Dallas Cowboys wird den Rest der Saison verpassen, das Team bestätigte am Montag, dass sich der 24-Jährige die Patellasehne gerissen hat.
In der vergangenen Woche hatte Claiborne noch für Aufsehen gesorgt, als er das Trainingsgelände wütend verließ. Zuvor war ihm mitgeteilt worden, dass er seinen Stammplatz an Orlando Scandrick verlieren würde und Cowboys-Eigentümer Jerry Jones erklärte zudem bei "KRLD-FM": "Ist er der Spieler, den wir uns erhofft hatten, als wir ihn mit dem sechsten Draft-Pick holten? Nein. Aber er wird noch ein guter Spieler werden."
Zwar war Claiborne vorerst nicht mehr als Starter eingeplant, dennoch ist es ein Verlust für die ohnehin von Verletzungen geplagte Cowboys-Defense, die zudem einen weiteren Ausfall befürchtet. Linebacker Bruce Carter zog sich im Spiel gegen die Saints am Sonntagabend eine Oberschenkelverletzung zu, sein Einsatz gegen die Houston Texans ist fraglich.
Harbaugh weiter selbstbewusst: Nachdem am Wochenende NFL-Legende Deion Sanders unter Berufung auf eine anonyme Quelle behauptet hatte, dass Jim Harbaugh die Rückendeckung seiner Spieler verloren habe, meldete sich jetzt der Coach der San Francisco 49ers zu Wort: "Persönlich halte ich das für einen großen Haufen Mist." Auch "ESPN"-Experte Trent Dilfer, der 2007 für die Niners spielte, berichtete, im Team herrsche eine "fast giftige" Atmosphäre.
"Wirklich? Ich habe weder Trent noch Deion in letzter Zeit oft hier gesehen", antwortete Harbaugh: "Ich halte nicht viel von anonymen Quellen. Wenn jemand eine gute Geschichte hat, soll er seinen Namen drunter setzen. Deshalb haben solche Dinge für mich nicht viel Glaubwürdigkeit. Diese Diskussion geht für mich viel zu weit. Wir reden hier über anonyme Quellen."
Die Gerüchte halten sich allerdings spätestens seit der vergangenen Offseason hartnäckig. Harbaugh wurde seitdem auch mit anderen Teams, darunter auch im College Football, in Verbindung gebracht. Aktuell ist er in seinem vorletzten Vertragsjahr bei den 49ers, die Vertragsgespräche wurden zuletzt auf Eis gelegt.
Rogers entlassen - Landry suspendiert: Die Indianapolis Colts haben sich von Da'Rick Rogers getrennt. Der Receiver war am Montagmorgen verhaftet worden, weil er auf einem Uni-Campus unter Alkoholeinfluss gefahren war. Head Coach Chuck Pagano erklärte am Montag, dass die Colts vorerst keinen weiteren Kommentar dazu abgeben wollen.
Den frei gewordenen Kaderplatz erhielt Safety Dewey McDonald - und der 24-Jährige könnte schnell zum Einsatz kommen: Colts-Safety LaRon Landry wurde für die nächsten vier Spiele suspendiert, weil er verbotene Substanzen eingenommen hatte. Damit steht er Indianapolis erst am neunten Spieltag wieder zur Verfügung.
Glück im Unglück für Bridgewater:Durchatmen in Minnesota: Teddy Bridgewater wird nach seinem starken Starting-Debüt wohl nicht länger ausfallen. Head Coach Mike Zimmer bestätigte am Montag, dass die Kernspintomografie negativ war und er "hoffnungsvoll" sei, dass Bridgewater bis zum Spiel am Donnerstagabend gegen die Green Bay Packers fit wird. Der Rookie-QB hatte sich im Spiel gegen die Falcons an Knöchel verletzt und musste vorzeitig raus.
NFL-Team in L.A. nicht in Sicht: Die NFL-Pläne in Los Angeles stagnieren. Die Anschutz Entertainment Group, die hinter dem Bau des in Downtown L.A. geplanten Farmers Field steht, hat die Stadt um einen sechsmonatigen Aufschub gebeten.
In der Zeit soll, neben der Klärung einiger Konstruktionsfragen, die Suche nach einem NFL-Team vorangetrieben werden. Laut der 2012 getroffenen Vereinbarung hätte AEG nur noch bis zum 17. Oktober Zeit, sich mit einem Team zu einigen.
Ursprünglich galten die Raiders, deren Stadionvertrag in Oakland nach der Saison ausläuft, sowie die St. Louis Rams und die San Diego Chargers, die bis 2020 jedes Jahr zwischen dem 1. Februar und dem 1. Mai aus ihrem Stadionvertrag aussteigen können, als mögliche Kandidaten für einen Umzug nach L.A.
Doch bislang wurde keine Einigung erzielt und einige Mitglieder der Stadtverwaltung haben dem Stadion-Projekt angeblich bereits den Rücken gekehrt.
Und sonst so?
- Mike Evans wird den Tampa Bay Buccaneers zwei bis drei Wochen fehlen. Der Wide Receiver hat sich am Wochenende in Pittsburgh eine Leistenverletzung zugezogen. Weiter unklar ist noch, wer den Bucs-Receivern künftig den Ball zuwirft: Head Coach Lovie Smith wollte sich am Montag noch nicht festlegen, ob Josh McCown oder Mike Glennon das Team anführen darf.
- Cardinals-RB Jonathan Dwyer wurde derweil jetzt auch formell wegen häuslicher Gewalt angeklagt. Dwyer soll am 21. Juli die Nase seiner Frau mit einer Kopfnuss gebrochen haben. Im September hat er zudem angeblich seinen Sohn geschlagen, bei dem Prozess geht es aber nur um die Tat gegenüber seiner Frau. Die Cardinals hatten Dwyer unmittelbar, nachdem die Vorwürfe bekannt geworden waren, aus dem Kader gestrichen.
- Die kuriosen Verletzungen in Detroit gehen indes weiter. Nachdem sich Stephen Tulloch beim Feiern eines Sacks das Kreuzband gerissen hatte, gab jetzt Tight End Joseph Fauria zu, wie er sich seine Knöchelverletzung zugezogen hat. Fauria jagte seinem Husky-Welpen hinterher und knickte dabei um: "Ich bin ihm die Treppe runter hinterher, habe eine Stufe verpasst und bin leider blöd aufgekommen."
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