Atlanta Falcons (2-1) - Tampa Bay Buccaneers (0-3) 56:14 BOXSCORE
Abfertigung. Demütigung. Debakel. Mehr ist eigentlich nicht nötig, um das Thursday Night Game im Georgia Dome zu beschreiben. Oder wie es Atlantas Head Coach Mike Smith im Anschluss zusammenfasste: "So etwas habe ich in der NFL noch nie erlebt."
Die Begegnung als einseitig zu beschreiben, wäre schlicht eine Untertreibung. Die Falcons machten vier Viertel lang, was sie wollten. Angeführt von Matt Ryan, der sich nach einem schwächeren Auftritt gegen Cincinnati stark zurückmeldete (21/24, 286 YDS, 3 TD), überrollten die Gastgeber die bemitleidenswerten Bucs von Anfang an.
Unfassbar: Es stand bereits 35:0 für Atlanta, als Tampa Bay endlich mal ein First Down gelang. Auf das Scoreboard kamen die Gäste deswegen aber noch lange nicht. Erst im letzten Viertel, als die Falcons schon mit 56:0 führten und die Starter längst ihren Feierabend genossen, verhinderten die Bucs mit zwei Touchdowns die höchste Pleite der Franchise-Historie (3:48 gegen San Francisco in 2011).
Atlantas höchste Completion Percentage
Das allerdings wirklich als Ergebniskosmetik zu betiteln, wäre wohl zu viel des Guten. Apropos Bestmarken: Von denen gab es auf Seiten der Sieger natürlich einige. Da wäre zum Beispiel die höchste Completion Percentage aller Zeiten (.875).
Oder der zweithöchste Sieg der Franchise-Historie. Nur beim 62:7-Erfolg über die Saints im Jahr 1973 war Atlanta noch dominanter. Es war zudem erst der fünfte Sieg der Falcons mit mehr als 40 Punkten Unterschied.
Doch Zahlen werden dieser magischen Nacht kaum gerecht. Dafür sorgte schon eher Devin Hester, der die Szene der Partie ablieferte. Im zweiten Viertel nahm der 31-Jährige einen Punt an der eigenen 44-Yard-Linie auf, stürmte durch die Mitte, ließ als letzte Hürde Tampas Michael Koenen wie Falschgeld stehen und trug den Ball in die Endzone der Bucs.
Hester bricht Sanders-Rekord
Nichts Besonderes? Von wegen! Es war der 20. Return-Touchdown in Hesters Karriere, damit brach er den NFL-Rekord des ehemaligen Falcons-Stars Deion Sanders. Doch das war noch lange nicht alles, denn Hester war sich offenbar bewusst, dass Primetime im Georgia Dome vor Ort war.
So lief er die letzten Meter Richtung Endzone in typischer Sanders-Highstepping-Manier, mit der linken Hand hinter dem Ohr - ein Tribut an einen der größten Athleten, den die Sportwelt je gesehen hat.
"Es ist unglaublich, ich kann es nicht fassen. Er war mein Mentor, ich habe ihm viel zu verdanken", so Hester. Ebenfalls stark: Julio Jones (9 REC, 161 YDS, 2 TD), der im dritten Viertel mit einem Over-the-Shoulder-Catch die Massen begeisterte.
Tampas Head Coach ratlos
Davon können die Bucs momentan nur träumen. Zum dritten Mal in den letzten sechs Jahren hat Tampa nun die ersten drei Saisonspiele verloren. Die Leistung von Josh McCown war sinnbildlich für die Hilflosigkeit der Gäste. Der Qarterback beendete die Partie - auf Grund einer Daumenverletzung - mit 58 Yards (5/12) vorzeitig.
Auch Head Coach Lovie Smith fehlten am Ende dieses historischen Abends ein wenig die Worte: "Ich dachte, dass mein Team bereit war. Damit lag ich offenbar falsch."
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