Die Wade der Frozen Tundra

Von Adrian Franke
10. Januar 201513:29
Aaron Rodgers trifft mit den Packers in der Divisional Round auf Dallasgetty
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Aaron Rodgers geht angeschlagen in das Divisional-Playoff-Spiel gegen die Cowboys (So., 19.05 Uhr im LIVE-TICKER), dennoch hofft Green Bay auf seinen unglaublichen Heim-Vorteil - und auf Rodgers' Erfahrung gegen Dallas' Defensive Coordinator Rod Marinelli. Peyton Manning empfängt derweil mit den Denver Broncos sein Ex-Team Indianapolis sowie seinen Nachfolger Andrew Luck (So., 22.40 Uhr im LIVE-TICKER). Dabei könnte die Defense am Ende entscheidend sein.

No. 2 Green Bay Packers (12-4) - No. 3 Dallas Cowboys (12-4) (So., 19.05 Uhr)

Der Weg in die Playoffs:

Green Bay: Nach dem wackligen Saisonstart mit Pleiten gegen Seattle, Detroit und New Orleans sowie nur knappen Siegen über die Jets und in Miami gab es über Green Bays Bye Week (Week 9) einen Bruch - allerdings hin zum Positiven: Seit Anfang November waren die Packers zuhause eine unfassbar dominante Macht, Chicago (55:14) und Philadelphia (53:20) wurden demontiert und auch das Spitzenspiel gegen die Patriots ging an Green Bay.

Auswärts aber strauchelten die Packers bis zum Schluss. In Minnesota reichte es nur zu einem knappen 24:21-Erfolg und drei Spieltage vor Saisonende fand die explosive Offense kein Mittel gegen Buffalos Pass-Rush - mit 13:21 verlor Green Bay und musste um die Division zittern. Doch mit dem Heimsieg am letzten Spieltag über die Lions sicherten sich Aaron Rodgers und Co. die NFC North sowie den zweiten Seed der NFC.

Dallas: Die Cowboys straften Kritiker Lügen: Nach der Auftaktpleite gegen San Francisco lief Dallas Gegner in Grund und Boden, DeMarco Murray (392 Rushing-Versuche, 1.845 YDS, 13 TDs) beendete die Saison als NFL-Top-Rusher und brach den Franchise-Rekord von Emmitt Smith.

So konnte die vor der Saison so gescholtene Defense immer wieder entlastet werden und auch Tony Romo spielte in der zweiten Saisonhälfte herausragend. Trotzdem schien der von so vielen Experten prognostizierte Einbruch um die Saisonmitte tatsächlich zu kommen.

Nach Pleiten gegen Washington (17:20) und Arizona (17:28) ging Dallas an Thanksgiving zuhause mit 10:33 gegen die Eagles unter - die Division schien ganz weit weg. Doch da Philly schwächelte und Dallas im Dezember offensiv explodierte, gelang sogar der vorzeitige Division-Sieg. Im Wildcard-Spiel gegen Detroit musste dann aber wieder gezittert werden. Detroit legte los wie die Feuerwehr, doch die zuhause anfälligen Cowboys kamen zurück und drehten das Spiel - auch wenn eine zweifelhafte Schiedsrichterentscheidung dabei helfen musste.

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Die aktuelle Situation:

Green Bay: Bei den Packers dreht sich auch nach der Pause alles um die Wade von Aaron Rodgers. Rodgers konnte im Vorfeld der Partie kaum trainieren, lediglich am Freitag machte er einige Übungen mit. "In der Shotgun zu spielen, wird helfen. Nach dem Training war alles okay, es geht ihm soweit gut. Ich denke, er wird spielen können und er scheint sich auch gut zu bewegen. Wir werden an unserer Herangehensweise nichts ändern", kündigte Coach Mike McCarthy am Freitag an.

Rodgers hatte sich die Wadenverletzung im Saisonfinale gegen Detroit zugezogen, kam aber nach kurzer Pause ins Spiel zurück. A-Rod selbst erklärte am Donnerstag: "Ich werde am Sonntag spielen. Die Frage ist nur, wie." Genau hier liegt der Knackpunkt aus Packers-Sicht: Rodgers dürfte in keinem Fall bei 100 Prozent sein und es wird spannend zu sehen sein, wie er ausschließlich aus der Pocket agieren wird - in den letzten fünf Jahren hat kein Quarterback mehr TD-Pässe von außerhalb der Pocket geworfen als Rodgers.

In jedem Fall dürfte Green Bay gegen Dallas' Defense auch verstärkt auf sein Running Game bauen, um Rodgers Pausen zu geben. Die Packers verzeichnen 4,4 Yards pro Rushing-Versuch sowie 119,8 Yards pro Spiel, während die Cowboys (4,2 Yards pro Rushing-Versuch und 18 Rushing-TDs zugelassen) hier definitiv angreifbar sind.

Dallas: Im Gegensatz zu Green Bay gab es für die Cowboys am Freitag kollektives Aufatmen: Sowohl Linebacker Rolando McClain, als auch Defensive End Jeremy Mincey haben die entsprechenden Liga-Protokolle nach ihren Gehirnerschütterungen bestanden und grünes Licht erhalten. Beide können am Sonntag auflaufen. Auch Rookie-Linebacker Anthony Hitchens wird wohl rechtzeitig fit, hinter dem Einsatz von Defensive Tackle Terrell McClain (Knöchel) steht dagegen ein großes Fragezeichen.

Auch Tackle Doug Free wird der O-Line voraussichtlich erneut fehlen. Zwar stand Free erstmals seit seiner vor drei Wochen erlittenen Knöchelverletzung am Freitag wieder auf dem Platz und machte einige Übungen mit, doch das Spiel am Sonntag kommt wohl noch zu früh. Guard Zack Martin (Knöchel) dagegen konnte trotz leichter Blessur die komplette Woche über voll mittrainieren. Ein wichtiges Signal für die O-Line, die mit Detroit so ihre liebe Mühe hatte.

Romo musste sechs Sacks einstecken (Saison-Höchstwert), glänzte aber dennoch: Bei Third und Fourth Down brachte er acht von zwölf Pässen für 195 Yards und zwei Touchdowns an. Defensive Coordinator Rod Marinelli, für den es der mit Abstand größte Test dieser Saison wird, rechnet derweil fest mit Rodgers: "Er ist herausragend in der Pocket, aber außerhalb, und glaubt mir, das trainieren wir, ist er einfach unglaublich. Er ist hart im nehmen und ich bewundere das."

SPOXSPOX

Players to Watch:

Green Bay: Aaron Rodgers. Green Bays Variante der Wade der Nation ist schlicht zu dominant, als dass man hier in eine andere Richtung gehen könnte. Ohne Rodgers sind die Packers kein Spitzenteam - als er gegen Detroit raus musste, kippte das Spiel innerhalb von Minuten. Vor allem zuhause kann ihn derzeit kaum jemand stoppen, seit seiner letzten Heim-Interception verzeichnete er über 14 Spiele 418 Passversuche und 36 TD-Pässe - beides sind die längsten Serien seit 1960.

Dallas' Defense sorgt nicht gerade für Angst und Schrecken, aber sie spielt hart und schafft es, Überzahlsituationen in Ballnähe zu kreieren. Damit Green Bays hochgelobte Offense explodieren kann, braucht sie Rodgers - und so wird es von Beginn an spannend zu sehen sein, wie er sich bewegt. Immerhin kennt er Cowboys-DC Rod Marinelli bestens: Zwischen 2008 und 2012 spielte er elf Mal gegen Marinelli-Defenses. Rodgers' Statistik: 2.879 Passing-Yards, 21 TDs, 6 Picks und ein Passer Rating von 104,2.

Dallas: DeMarco Murray. Wie schon gegen Ende der Regular Season tat sich Murray auch gegen Detroit, das zugegebenermaßen eine Top-Run-Defense hat, schwer (3,9 Yards pro Run-Versuch, 75 Rushing-Yards insgesamt). Murray läuft nicht mehr so stark durch Tackles wie noch in der ersten Saisonhälfte und scheint auch etwas an Explosivität eingebüßt zu haben - die lange und aus Murrays Sicht extrem arbeitsintensive Saison fordert offenbar ihren Tribut.

Zwar haben Romo, Dez Bryant, Jason Witten und Co. gegen Green Bays Secondary auf dem Papier den klaren Vorteil auf ihrer Seite, dennoch werden die Cowboys Murray brauchen. Lange eigene Drives sind das beste Mittel, um in Lambeau bestehen zu können.

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Darauf kommt es an:

Die Cowboys haben es in dieser Saison perfektioniert, mit langen Drives nicht nur die Uhr zu kontrollieren, sondern diese auch mit Punkten abzuschließen - eine unglaublich wichtige Waffe, gerade in einem kalten Playoff-Auswärtsspiel. So wird es das Matchup von Dallas' O-Line, auch ohne Free die beste der Liga, mit Green Bays Front Seven sein, welches das Spiel entscheiden könnte. 4,3 Yards pro Rushing-Versuch sowie 119,9 Rushing-Yards pro Spiel ließen die Packers zu - zehntschwächster Wert der Regular Season.

Dabei hatte es Green Bay abgesehen von Seattle, Philadelphia und zu dem Zeitpunkt New Orleans mit keinem wirklich dominanten Running Game zu tun, Clay Matthews Rolle in der Mitte dürfte hier entscheidend werden. Umgekehrt darf man gespannt sein, wie die Cowboys Green Bays Offense angehen. Die Secondary dürfte mit Randall Cobb und Jordy Nelson große Probleme haben, und eine Statistik ist aus Cowboys-Sicht besonders besorgniserregend: Dallas ließ in der Regular Season 14 Passing-Spielzüge von mindestens 40 Yards zu - nur Philadelphia (18) und Pittsburgh (15) waren hier schlechter.

Keine guten Voraussetzungen gegen Green Bays Big-Play-Offense und so dürfte dem Pass-Rush der Cowboys gegen einen angeschlagenen Rodgers eine entscheidende Rolle zukommen. "Es würde mich nicht überraschen, wenn sie wegen seiner Wade häufiger blitzen", betonte Packers-Guard T.J. Lang. Immerhin kam Dallas in der Regular Season nur auf 28 Sacks, doch auch hier ist Vorsicht geboten: Nur Tom Brady hat seit 2008 ein besseres Passer Rating gegen den Blitz als Rodgers (91 TDs, 18 INTs gegen mindestens fünf Pass-Rusher).

Prognose: SPOX

Letztlich ist und bleibt Rodgers' Wade im Rematch des berüchtigten Ice Bowls von 1967 das Thema. Zwei der effizientesten Passing Games der Liga (Dallas: 8,4 Yards pro Pass; Packers: 8,3) sowie die beiden Quarterbacks mit dem besten Passer Rating der Regular Season (Rodgers: 106; Romo: 97,6) treffen aufeinander. Wenn A-Rod nicht wie gewohnt außerhalb der Pocket improvisieren kann, wird Green Bay Probleme bekommen.

Gleichzeitig ist es das erste Playoff-Duell zwischen einem 8-0-Heimteam und einem 8-0-Auswärtsteam - ein absoluter Kracher sollte also fast garantiert sein. Green Bay erzielte zuhause in dieser Saison insgesamt 155 Punkte mehr als der Gegner, Dallas auswärts 94 Punkte mehr als die Heimteams.

Doch aufgrund Rodgers' Verletzung kann man Dallas leicht vorne sehen. Mit ihrem Running Game werden die Cowboys im Spiel zweier anfälliger Defenses Erfolg haben. Knüpft Romo an seine Form der vergangenen Wochen an, gibt es die Überraschung.

Tipp: 27:24 Cowboys.

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Seite 2: Broncos vs. Colts

No. 2 Denver Broncos (12-4) - No. 4 Indianapolis Colts (11-5) (So., 22.40 Uhr)

Der Weg in die Playoffs:

Denver: Abgesehen von der Pleite beim Super-Bowl-Rematch in Seattle am dritten Spieltag dominierten die Broncos in der ersten Saisonhälfte fast nach Belieben. Peyton Manning schien phasenweise an die unglaubliche Vorjahres-Regular-Season anknüpfen zu können und Julius Thomas machte sich auf, die TE-Rekordbücher zu knacken. Doch es folgte ein Bruch: Das 21:43 in New England am neunten Spieltag war ein schwerer Schuss vor den Bug, zwei Wochen später setzte es beim 7:22 in St. Louis die nächste Pleite.

Schlimmer noch: Thomas verletzte sich und kam im Laufe der Regular Season nicht mehr richtig zurück, was die Red-Zone-Effizienz der Broncos empfindlich schwächte und auch Manning wirkte angeschlagen. Gleichzeitig aber fand Denver im Saisonendspurt, während dem der Division-Sieg frühzeitig klar war, zu ungekannter Balance: RB C.J. Anderson explodierte förmlich und trug das Team. Trotz der bitteren Pleite in Cincinnati am vorletzten Spieltag reichte es letztlich zum zweiten Seed.

Indianapolis: Der Achillessehnenriss von Top-Pass-Rusher Robert Mathis Anfang September, dazu zwei Pleiten zum Auftakt gegen Denver und Philadelphia - der Saisonstart hätte aus Colts-Sicht besser verlaufen können. Doch anschließend fing sich Indianapolis: Klare Division-Siege über Jacksonville und Tennessee brachten das Team zurück in die Spur, die Defense spielte stark und mit Ahmad Bradshaw hatte Andrew Luck eine gefährliche Red-Zone-Waffe. Doch nach dem 34:51-Debakel in Pittsburgh am achten Spieltag taumelte das Team.

Vor allem gegen starke Gegner (20:42 gegen die Patriots, 7:42 in Dallas) taten sich die Colts schwer und seitdem sich Brashaw am elften Spieltag das Bein gebrochen hatte, verfügt Indy über ein kaum noch nennenswertes Running Game. Auch Turnover bleiben ein Problem, den Division-Sieg konnten die Colts mit einem guten Schlusspurt dennoch vorzeitig perfekt machen. Im Wildcard-Spiel empfing Indianapolis verletzungsgeplagte Bengals - und machte beim 26:10 kurzen Prozess, wobei Luck sein vielleicht bestes Saisonspiel ablieferte.

Adam Vinatieri: Jäger des entscheidenden Moments

Die aktuelle Situation:

Denver: Die Broncos können aller Voraussicht nach mit Weak-Side-Linebacker Brandon Marshall planen. Marshall war Denvers bester Tackler der Regular Season (110 Tackles), verpasste die letzten beiden Saisonspiele aber mit einer Fußverletzung. "Mir geht es gut", stellte er am Freitag nach dem Training klar: "Wenn es meine Entscheidung ist, werde ich spielen. Heute geht es mir so gut wie seit der Verletzung nicht mehr und ich konnte zum ersten Mal auch wieder voll sprinten."

Die Broncos wollen mit der endgültigen Entscheidung bis kurz vor dem Spiel warten, zumindest dürfte Marshall wohl in limitierter Rolle zum Einsatz kommen - während der Regular Season war er in der Base Defense und in den Nickel Packages auf dem Platz. Darüber hinaus machte Julius Thomas, der gegen Indy zum Saisonauftakt drei TD-Pässe fing, Broncos-Fans unter der Woche Hoffnung: "Die Pause war enorm wichtig für mich. Das hat gut getan. Ich konnte mich etwas regenerieren und behandeln lassen."

Doch daneben können sich die Broncos in diesem Jahr auf eine der besten Defenses der Liga verlassen: Zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr hatten sie weder Von Miller noch DeMarcus Ware in ihren Reihen und verfügen so jetzt über eines der besten Pass-Rush-Duos der Liga: Insgesamt 18 Picks und 41 Sacks verzeichnete die Defense in dieser Saison.

Indianapolis: Die Colts kommen mit breiter Brust aus der Wildcard Round, der dominante Auftritt gegen Cincinnati dürfte der zuvor wackelnden Offense wieder mehr Selbstvertrauen gegeben haben. Auch die Defense spielte gegen die Bengals stark, dabei darf man allerdings nicht außer Acht lassen, dass Cincinnati mit A.J. Green, Tyler Eifert und Jermaine Gresham drei wichtige Waffen fehlten. Gleichzeitig hatte Indianapolis defensiv zuletzt zumindest eine wirksame Waffe gegen die Broncos.

Cornerback Vontae Davis ließ in dieser Saison bislang das zweitniedrigste gegnerische Passer Rating aller Cornerbacks zu (39,8) - gleich nach Denvers Chris Harris (31,7). Doch mehr noch: Wenn Davis Broncos-WR Demaryius Thomas in den letzten beiden Spielen deckte, fing Thomas nur einen Pass für acht Yards. "Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Ich hatte einfach gute Spiele gegen Denver", erklärte Davis, warnte aber auch: "Peyton ist ein guter Quarterback, da musst du genau aufpassen, was du machst."

Doch auch die Colts-Offense scheint sich zum richtigen Zeitpunkt gefangen zu haben, Luck hält nach dem Bengals-Spiel den NFL-Rekord für die meisten Passing-Yards in den ersten vier Playoff Spielen (1.438). Doch gegen die Broncos sind Turnover, wie bei der 24:31-Auftaktpleite in Denver, verboten, wenngleich Receiver Reggie Wayne betonte: "Wir sind seitdem gewachsen. Wir sind ein besseres Team. Jeder kennt seine Rolle noch besser und jeder weiß, was er zu erwarten hat."

SPOXSPOX

Players to Watch:

Denver: Peyton Manning. Was wurde über die letzten Wochen nicht alles über Manning spekuliert. Der 38-Jährige scheint nicht bei 100 Prozent zu sein und vor allem seine weiten Pässe sahen zuletzt mitunter alles andere als gut aus. Auch statistisch baute er im Laufe der Saison enorm ab: Zwischen dem neunten und dem elften Spieltag verzeichnete er 155 Pass-Versuche, persönlicher Rekord über drei Spiele. Zwischen dem 13. und dem 15. Spieltag warf er dann nur 74 Mal - persönlicher Tiefstwert über drei Partien.

Ob das Denvers Ansatz, ein starkes Running Game aufzubauen, geschuldet war, dürfte sich bald zeigen. Doch auch Mannings Passer Rating fiel in den letzten vier Spielen um 31 Punkte verglichen mit den ersten 13 Spielen. Der Routinier steht also gegen sein Ex-Team unter besonderer Beobachtung, zumal er auch endlich mit seinen Playoff-Statistiken aufräumen könnte: Elf Siegen stehen aktuell noch zwölf Pleiten in der Postseason gegenüber - und ist die Temperatur unter 4,4 Grad Celsius, hat Manning bei vier Pleiten noch kein Playoff-Spiel gewonnen.

Indianapolis: Andrew Luck. Während sich Manning auf eine der aktuell stärksten Defenses sowie ein gutes Running Game verlassen kann, musste Luck die Colts in dieser Saison nur zu häufig alleine tragen. Gegen Denvers starken Pass-Rush wird er angesichts seiner anfälligen O-Line noch häufiger improvisieren müssen und darf sich gleichzeitig keine Turnover erlauben.

Nur wenn Luck ein nahezu perfektes Spiel abliefert, haben die Colts eine Chance. Doch das gilt gleichermaßen für seine Receiver, die sich schon die komplette Saison über zu viele Drops leisten. Vor allem Deep Threat T.Y. Hilton, auf den es besonders ankommen wird, muss sich hier steigern: Seit 2012 hat kein Receiver in den Playoffs mehr Bälle fallen lassen als Hilton (6).

Manning vs. Luck: Der Sheriff und sein Erbe

Darauf kommt es an:

Was kann Indianapolis Front Seven ausrichten? Blitze sind gegen Peyton Manning in aller Regel keine gute Option, deshalb müssen es die Colts schaffen, mit konservativem Pass-Rush Manning in der Pocket Probleme zu bereiten - bedenkt man den schnellen Release des Routiniers eine schwierige Aufgabe.

Gleichzeitig kommt der Colts-Front die wichtige Aufgabe zu, Anderson in den Griff zu bekommen. In dieser Saison lässt Indianapolis pro Run Versuch 4,3 Yards zu und hatte immer wieder Tackling-Probleme. Gegen die Broncos dürfen sich die Colts hier keine Fehler erlauben: Kein Running Back hatte in den letzten sechs Spielen der Regular Season mehr Rushing-Yards (648) oder Touchdowns (8) als Anderson. Kommt Denvers Running Game ins Rollen, kann Manning seine effektiven Bubble Screens und Play-Action-Spielzüge auspacken.

Auf der anderen Seite braucht Luck Unterstützung gegen Miller und Ware. Trent Richardson spielt in den Planungen der Colts offenbar (und zu Recht) keine Rolle mehr, gegen die Bengals spielte Daniel Herron stark auf: 141 Combined Yards (Rushing und Receiving) gelangen Herron, mehr hatte kein Colts-Running-Back seit dem 15. Spieltag 2011. Um Denvers Pass-Rush aus dem Gleichgewicht zu bringen, braucht Indianapolis mindestens eine Wiederholung.

Prognose: SPOX

Zum siebten Mal treffen die beiden Top-TD-Passer der Regular Season (Luck: 40; Manning: 39) in den Playoffs aufeinander - fünf der bisherigen sechs Duelle gingen an den RS-Leader. Doch neben Luck spricht wenig für die Colts: Die Broncos haben 24 ihrer letzten 27 Heimspiele gewonnen und die beiden bisherigen Luck-Manning-Duelle gingen jeweils an das Heim-Team.

Denvers Defense wird letztlich den Unterschied ausmachen und Luck deutlich mehr Druck aussetzen als Cincinnati am vergangenen Wochenende. Das wird in dem einen oder anderen Turnover resultieren, und die Colts müssen erst einmal zeigen, dass sie Anderson stoppen können. Manning braucht keine herausragende Leistung, sollte mit einem fitten Thomas aber in der Red Zone wieder deutlich gefährlicher agieren.

Tipp: 31:21 Broncos.

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