NFL

Vier deutsche Stadien wollen NFL

Von Adrian Franke
Die NFL in Deutschland? Das Interesse ist groß!
© getty

Das Werben um NFL-Spiele in Deutschland wird konkreter, vier Stadien treiben ihre Bemühungen voran. Aaron Hernandez muss derweil weiter auf sein Urteil warten, während Aqib Talib in Texas Ärger droht. Außerdem: Johnny Manziel hat noch Fürsprecher und die Dallas Cowboys haben Amobi Okoye entlassen.

Cookie-Einstellungen

Deutsche Stadien buhlen um NFL: Vor einigen Wochen wurden die Expansionspläne der NFL bekannt, neben England soll in naher Zukunft auch Deutschland einzelne Regular-Season-Spiele austragen. Bereits ab 2017 könnte es so weit sein und wie das Sportbusiness-Magazin Sponsors bestätigte, ist das Interesse bei den deutschen Stadionbetreibern groß.

Demnach wollen sich die Olympiastadien in Berlin und München, die Frankfurter Commerzbank-Arena und die Esprit-Arena in Düsseldorf um NFL-Spiele bewerben. "Wir werden unseren Hut in den Ring werfen", bestätigte Arno Hartung, Geschäftsführer des Olympiaparks München, gegenüber Sponsors und Martin Ammermann, Geschäftsführer bei Düsseldorf Congress Sport&Event, erklärte: "Wir haben großes Interesse an dem Spiel und sind bereits mit der NFL in Kontakt."

Sowohl Düsseldorf, als auch Frankfurt können sich dabei auf die eigene Football-Tradition stützen, beide Städte hatten über viele Jahre Teams in der NFL Europe. Frankfurt richtete zudem seit dem Aus der Liga im Jahr 2007 bereits den German Bowl und die American Football Europameisterschaft aus. Die Frankfurter Verantwortlichen haben eigenen Angaben zufolge Mitte Mai bereits einen Termin mit der NFL und auch die Berliner Veranstalter haben schon Kontakt mit der Liga aufgenommen.

Hernandez-Entscheidung dauert an: Der zweite Tag der Jury-Gespräche im Fall Aaron Hernandez brachte noch keine Entscheidung. Am Mittwoch um 16.30 Uhr schickte Richterin Susan Garsh die Mitglieder der Jury nach Hause, insgesamt neun Stunden haben sie sich bislang über zwei Tage beraten.

Dem ehemaligen Patriots-Tight-End wird, neben illegalem Waffenbesitz, vorgeworfen, am 17. Juni 2013 Odin Lloyd, der damalige Freund der Schwester von Hernandez' Verlobter, ermordet zu haben. Lloyd wurde von sechs Kugeln getroffen und starb in einem Gewerbegebiet in unmittelbarer Nähe zu Hernandez' Haus. Neben dem 25-Jährigen gelten Ernest Wallace und Carlos Ortiz als Verdächtige, beide haben auf unschuldig plädiert.

Hernandez' Anwalt James Sultan war in seinem Abschlussplädoyer allerdings vom Gegenteil überzeugt. Die Staatsanwaltschaft ist aber der Meinung, dass die drei Männer zusammengearbeitet haben, Hernandez soll den beiden anderen anschließend Mittel zur Flucht bereit gestellt haben. Sultan dagegen behauptet, sein Klient sei nur mit vor Ort gewesen, habe selbst aber nicht geschossen.

Talib droht Ärger: Die Denver Broncos müssen womöglich um Cornerback Aqib Talib bangen. Übereinstimmenden Berichten zufolge laufen gegen Talib und seinen Bruder Yaqub Untersuchungen wegen schwerer Körperverletzung nach einem Vorfall, der sich in einem Nachtclub in Dallas am Mittwoch zugetragen haben soll.

Die Brüder wurden Broncos-Team-Quellen zufolge verhört, aber nicht verhaftet oder angeklagt. Wie der lokale Fernsehsender WFAA-TV berichtet, waren beide aber in eine körperlichen Auseinandersetzung involviert und auch ein Schuss wurde dabei angeblich abgefeuert.

Talib war schon in den vergangenen Jahren aufgefallen: 2009 schlug er einen Mitspieler im Training, 2011 wurde ihm ebenfalls in Texas bereits schwere Körperverletzung vorgeworfen. Wegen mangelnder Beweise wurde die Anklage aber fallen gelassen. 2012 wurde er zudem wegen der Einnahme verbotener Substanzen für vier Spiele gesperrt.

Mack verteidigt Manziel: Zuletzt war viel Kritik auf Johnny Manziel eingeprasselt. Medien aus Cleveland berichteten von den Plänen des Teams, in eine andere Richtung weiterzumachen und Browns-LT Joe Thomas erklärte öffentlich, dass der Quarterback innerhalb der Mannschaft an Vertrauen verloren habe.

Center Alex Mack brach jetzt eine Lanze für Manziel, der nach absolvierter Reha noch im April mit dem Team trainieren soll: "Ich denke, er kann der langfristige Quarterback in Cleveland sein. Ich glaube nicht, dass er sich mein Vertrauen zurückverdienen muss." Die Pläne der Verantwortlichen zeichnen aber ein anderes Bild: Zunächst schnappten sich die Browns Josh McCown, zudem waren sie an Sam Bradford dran. Auch Gerüchte um Marcus Mariota halten sich in Cleveland.

Cowboys entlassen Okoye: Die Dallas Cowboys haben Amobi Okoye entlassen. Der Defensive Tackle, 2007 der Erstrunden-Draft-Pick der Houston Texans, hatte im vergangenen August bei den Cowboys unterschrieben, verbrachte die komplette Saison aber auf der Non-Football-Illness-List. 2013 war bei dem heute 27-Jährigen die extrem seltene Krankheit Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis festgestellt worden, Okoye war wohl einer der ersten männlichen Erwachsenen überhaupt, bei dem die Krankheit diagnostiziert wurde.

Aufgrund der Entzündung des Gehirns musste Okoye ins Koma versetzt werden, um während den Behandlungen stabil zu bleiben. Anschließend musste er grundlegende Bewegungen sowie die Fähigkeit zu sprechen neu erlernen. Heute bezeichnet sich Okoye als "laufendes Wunder" und scheint die Krankheit komplett überwunden zu haben. Sein letztes Regular-Season-Spiel bestritt der Nigerianer, der weiter fürs Comeback schuftet, 2012 für die Chicago Bears.

Und sonst so? Stevan Ridley hat sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge nach mehreren Besuchen bei verschiedenen Teams mit den New York Jets auf einen Einjahresvertrag geeinigt. Der Ex-Patriots-RB, der im Vorjahr einen Kreuzbandriss erlitten hatte, bleibt damit in der Division und wird mit Chris Ivory und Bilal Powell um Snaps konkurrieren.

Der zweite Trizeps-Riss innerhalb von zwei Jahren beendete die Vorsaison für Charles Tillman bereits am zweiten Spieltag, doch der 34-jährige Cornerback will es nochmal wissen. Informationen von ESPN zufolge trifft sich der Routinier, der von den Chicago Bears keinen neuen Vertrag erhalten hatte, am Donnerstag mit den Carolina Panthers. Panthers-Coach Ron Rivera kennt Tillman noch aus gemeinsamen Tagen in Chicago, von 2004 bis 2006 war Rivera der Defensive Coordinator der Bears.

Die Dolphins-Suche nach einem erfahrenen Receiver macht derweil keine Pause. Nach Treffen mit Michael Crabtree und Greg Jennings soll jetzt auch Ex-Broncos-WR Wes Welker ein Thema sein. Der 33-Jährige, den zuletzt mehrere Gehirnerschütterungen außer Gefecht gesetzt hatten, traf sich am Mittwoch mit den Miami-Verantwortlichen. Welker spielte bereits von 2004 bis 2006 für die Dolphins, ehe er nach New England ging und dort einer der besten Slot-Receiver überhaupt wurde.

Alle Super-Bowl-Sieger der NFL im Überblick

Artikel und Videos zum Thema