Liebe SPOX-Community, liebe Football-Fans,
schade! Wir haben einen Heimsieg gegen die New England Patriots am Sonntagabend knapp verpasst. Ich selbst stand leider nicht auf dem Platz, trotzdem war es ein super Spiel. Ein paar Sachen haben wir nicht so umsetzen können, wie wir das vorhatten. So etwas kann man sich gegen die Patriots nicht leisten, das ist ein super Team, das kaum Fehler macht.
Wir haben zwar gezeigt, dass wir mithalten können. Aber am Ende des Tages haben wir verloren. Wir stehen jetzt bei drei Siegen und drei Niederlagen, also ist noch alles möglich - hoffentlich sehen wir die Pats in den Playoffs wieder. Wir haben uns diesen Saisonstart so selbstverständlich nicht gewünscht, aber es ist noch alles drin. Wir bleiben zuversichtlich, dass wir es in die Playoffs schaffen.
Der Fake Punt
Sicher habt ihr auch schon über den unglücklichen Fake Punt diskutiert. Das ist ein Spielzug, bei dem verschiedene Dinge eintreten können, die es zu beachten gilt. Wir hatten dabei letztlich aber einen Kommunikationsfehler, bedingt durch eine Verletzung: Griff Whalen sollte eigentlich gar nicht der sein, der den Ball snapt. Der Snap sollte in dem Fall eigentlich gar nicht erfolgen, aber so etwas passiert eben manchmal. So sah es natürlich nicht so gut aus, wie wir es uns erhofft hatten.
Aber man kann nicht immer alles auf einen Moment reduzieren. Wegen diesem Snap haben wir das Spiel nicht verloren, auch wenn es ohne Zweifel unglücklich war. Generell gilt: Natürlich machst du im Spiel nichts, was du nicht vorher trainiert hast. Das heißt nicht, dass ein Fake-Spielzug stundenlang in einer Einheit durchgenommen wird, aber das wird schon geübt. Trotzdem sollte man die Schuld nicht bei einem einzelnen Spieler suchen.
Hasselbeck? Ein Supertyp!
Vor dem Spiel gegen die Patriots mussten wir für zwei Partien ohne unseren Starting-Quarterback Andrew Luck auskommen, trotzdem konnten wir die Jacksonville Jaguars und die Houston Texans schlagen. Das zeigt, wie wichtig der zweite Anzug ist: Gerade für solche Situationen hast du einen Backup wie Matt Hasselbeck an Bord. Der ist schon so lange in der NFL und hat alles gesehen - der Mann ist einfach völlig relaxed und spielt im Kopf komplett frei.
Werner-Kolumne: "Hoffentlich ist der Knoten geplatzt"
Gerade vor dem Houston-Spiel war es nicht einfach für ihn, wie ihr ja vielleicht mitbekommen habt. Er konnte für mehrere Tage nicht trainieren, weil er ziemlich krank war und die kurze Woche mit einem Spiel am Donnerstagabend ist für einen NFL-Spieler ohnehin immer hart. Dass er trotzdem raus gegangen ist und so ein Spiel abgeliefert hat, das war einfach legendär!
Matt hat längst bewiesen was er kann und will einfach nur dem Team helfen, wenn er gebraucht wird - und das hat er geschafft. Deshalb hast du einen solchen Backup-Quarterback, das ist extrem wichtig. Matt hat alles erreicht, er hat mit seinen 40 Jahren nicht mehr diesen Stress im Hinterkopf, sich beweisen zu müssen. Wirklich ein Supertyp und der perfekte Backup für uns.
Division-Spiele sind besonders wichtig
Der Sieg gegen die Texans war umso wichtiger, weil Houston einer unserer Division-Gegner ist. Das bringt mich auf ein anderes Thema: Die Division-Spiele! Wir hatten vor dem Duell mit New England zwei Division-Spiele hintereinander, am Saisonende sind es sogar vier Partien innerhalb unserer Division in Folge. Diese Teams sind deine Rivalen und da der Division-Sieger in die Playoffs kommt, sind diese Spiele besonders wichtig.
Mit dem Sieg in Houston haben wir sogar einen Rekord aufgestellt: 16 Division-Siege in Folge! Das ist eine fantastische Marke, denn gerade die anderen Division-Teams kennen dich natürlich auch sehr gut, da man sich zwei Mal im Jahr sieht. Die Rivalität ist aufgrund der regelmäßigen Spiele gegeneinander ohnehin immer da.
Vorfreude auf Kasim Edebali
Zunächst aber steht jetzt unsere Partie gegen die New Orleans Saints auf dem Programm. Da freue ich mich schon auf meinen guten Freund Kasim Edebali. Wir unterhalten uns regelmäßig und es ist schön, ihn ab und zu auch zu sehen. Wie ich euch ja bereits vor einigen Wochen berichtet hatte, ist das Band unter den Deutschen in der NFL sehr eng. Gerade Kasim kenne ich schon sehr lange.
Was das Spiel angeht: Die Saints sind nicht gut in die Saison gestartet und deshalb schon jetzt in einer entscheidenden Phase. Für New Orleans ist es ein wichtiges Spiel, um das Ruder für den weiteren Saisonverlauf nochmal herum zu reißen.
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Dabei gilt aber natürlich: Du darfst ein Team mit Drew Brees als Quarterback nie abschreiben. Wenn Brees einen guten Tag hat, dann kannst du gegen ihn ziemlich schlecht aussehen.
Ich selbst werde jetzt mein Bestes geben, um in dieser Woche wieder spielen zu dürfen. Ich will den Coaches zeigen, dass ich da raus gehen und dem Team helfen kann. Aber am Ende des Tages bin ich ein Teamplayer und werde nicht anfangen irgendwie rumzumeckern. Ich bleibe positiv!
Bis Bald!
Euer Björn
Björn Werner, geboren am 30. August 1990 in Berlin, wurde im NFL-Draft 2013 in der 1. Runde mit dem 24. Pick von den Indianapolis Colts gezogen. 2015 ist für den Defensive End, der am College für die Florida State Seminoles spielte, die dritte NFL-Saison.