NFL

Denver dominiert schwache Packers

Die Broncos dominierten gegen Green Bay nicht nur defensiv - die Offense überzeugte ebenfalls
© getty

Die Denver Broncos (7-0) haben sich auch von den bis dato ebenfalls ungeschlagenen Green Bay Packers (6-1) nicht aufhalten lassen: Denver gewann sein Heimspiel gegen die Packers souverän mit 29:10 und während die Defense einmal mehr dominierte, funktionierte endlich auch die Offense um Peyton Manning - es war offensiv das beste Spiel der Broncos in der laufenden Saison, während Green Bay keine Antworten hatte.

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Alles in allem war es eine erschreckend schwache Vorstellung der Packers-Offense um Quarterback Aaron Rodgers (14/22, 77 YDS), der unter unfassbarem Druck stand und den ganzen Abend über kaum mal einen freien Receiver zu seiner Verfügung hatte. Auch das Running Game über Eddie Lacy (11 ATT, 38 YDS, TD), um dessen vermeintliche Gewichtsprobleme es unter der Woche viele Diskussionen gegeben hatte, funktionierte überhaupt nicht.

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Denver auf der anderen Seite lieferte seine mit weitem Abstand beste Offensivleistung in dieser Saison ab. Peyton Manning (21/29, 340 YDS, INT) und Co. überraschten sowohl mit einem aggressiven Game Plan, als auch mit guter Ausführung. Darüber hinaus war das Running Game (33 ATT, 160 YDS) endlich eine verlässliche Waffe. Manning zog so mit Brett Favre für die meisten Siege in der NFL-Geschichte (186) gleich.

Die Stimmen zum Spiel:

Gary Kubiak (Head Coach Broncos): "Wir haben in der Bye Week einige gute Dinge gemacht, die beiden Wochen haben uns enorm geholfen. C.J. Anderson hat sehr gut gespielt, wir werden C.J. und Ronnie Hillman brauchen. Ich habe gesagt, dass ich eine Vision habe, welche Art Team wir werden können. Wir müssen positiv bleiben und weiterarbeiten und das haben die Jungs gemacht. Da müssen wir einfach dran bleiben."

Peyton Manning (Broncos-QB): "Wir haben einige Dinge, die wir in der Bye Week besprochen haben, heute sehr gut umgesetzt. Diese Woche hat uns besser gemacht."

Mike McCarthy (Head Coach Packers): "Ich will Denver gratulieren, die Broncos waren heute das klar bessere Team. Denver hatte ein gutes Running Game und eindeutig mehr explosive Plays als wir. Das war eine bittere Pleite. Wir haben seit langem nicht mehr so auf die Schnauze bekommen."

Aaron Rodgers (Packers-QB): "Wir haben ein Spiel verloren und stehen bei 6-1. Wir müssen einige Dinge korrigieren und nach vorne schauen. Denver hat eine wirklich gute Defense, aber ich denke, heute ging es mehr um das, was wir nicht gemacht haben. Die Broncos haben unsere Receiver wirklich gut gedeckt. Es ist schwer, ins Rollen zu kommen, wenn man Third Downs nicht packt. Mit Carolina wartet die nächste schwere Aufgabe, nach diesen beiden Spielen wissen wir, wie gut wir wirklich sind."

Der Spielfilm:

Vor dem Kick-Off: Beide Teams kommen aus ihrer Bye Week, beide Teams sind ungeschlagen - es ist das absolute Kracher-Duell in Week 8! Die Green Bay Packers erhalten dafür Davante Adams zurück, auch Running Back James Starks kann, etwas überraschend, spielen. Receiver Ty Montgomery dagegen fällt wie erwartet aus. In jedem Fall stellt sich die spannende Frage: Können es Aaron Rodgers und die Packers-Offense mit der besten Defense der NFL aufnehmen - oder setzen die Broncos, bei denen DeMarcus Ware zurückkehrt, das nächste Defensiv-Statement?

Darüber hinaus bleibt für Denver-Fans aber vor allem die große Unsicherheit hinsichtlich der eigenen Offense. Die ist bislang eine der ligaweit schwächsten, das Running Game kommt überhaupt nicht ins Rollen und Quarterback Peyton Manning macht nicht nur physische, sondern auch reihenweise mentale Fehler. Green Bays Defense fliegt bislang noch etwas unter dem Radar, gehört aber hinter Denver mit zu dem Besten, was die Liga zu bieten hat. Bitter dabei für die Broncos: Offensive Tackle Ty Sambralio fällt erneut aus.

11.: Denvers Defense startet eindrucksvoll und die Offense ist beim zweiten Drive kaum wieder zu erkennen: Mannings Würfe sitzen, selbst beim Play-Action-Rollout, und die Packers bekommen Demaryius Thomas überhaupt nicht in den Griff. Aus einem Yard drückt Ronnie Hillman das Ei schließlich über die Linie. Ein Faktor bei den Thomas-Pässen: Packers-Cornerback Sam Shields musste während des Drives aufgrund einer Schulterverletzung raus. In jedem Fall: 7:0 Broncos!

16.: Die nächste Bombe von Manning auf Thomas, Denver schockt Green Bay bislang mit einer Reihe von weiten Pässen. Wieder kommen die Broncos so in die Red Zone und wieder profitiert Hillman: Aus 15 Yards marschiert der mit einem tollen Cut in die Endzone! Denver dominiert hier mit 203:30 Total Yards bislang - 14:0 Broncos.

27.: Brandon McManus erhöht aus 50 Yards per Field Goal auf 17:0, doch die Packers-Offense gibt jetzt ein Lebenszeichen von sich: Mit der Unterstützung einer kostspieligen Strafe gegen Denver bei Third Down kommen die Packers erstmals in die Red Zone und Eddie Lacy hämmert den Ball aus zwei Yards über die Goal Line. 17:7 Broncos.

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40.: Green Bay kommt zumindest mit einem 56-Yard-Field-Goal aus der Pause, 17:10. Denver lässt sich aber so gar nicht beirren und als Clay Matthews kurz verletzt raus muss, schlagen die Broncos direkt zu: C.J. Anderson marschiert unberührt über die Mitte zum 28-Yard-Touchdown, es ist sein erster in dieser Saison! Der Druck auf die Packers wächst, 24:10 Broncos!

49.: SAFETY! Und Denvers Defense setzt nach dem nächsten McManus-Field-Goal das nächste Ausrufezeichen! Die Broncos erzwingen einen Rodgers-Fumble, Green Bay kann sich das Ei zwar in der Endzone sichern - doch es bleibt ein Safety, und somit steht es 29:10 Denver. Riecht nach Vorentscheidung in Mile High...

53.: ...und wir rudern nochmal kurz zurück: Mannings Pass wird von Rookie Damarious Randall abgefangen - Interception! Green Bay muss allerdings wieder einmal schnell punten und Denver dreht im Gegenzug mit seinem Running Game massiv an der Uhr. Da brennt heute nix mehr an für die Broncos!

Der Star des Spiels: Peyton Manning. Ja, die Stat-Line lässt nicht unbedingt auf ein großes Spiel des 39-Jährigen schließen und der späte Pick war definitiv vermeidbar. Aber: Es war trotzdem das mit Abstand beste Spiel von Manning in dieser Saison und seine heute guten (und somit gefährlichen) weiten Pässe öffneten Wege im Running Game. Das wiederum ermöglichte das Play-Action-Spiel und die Underneath-Pässe zu den Tight Ends. Ebenfalls ganz weit vorne zu nennen: Denvers Secondary, die Green Bays Passspiel komplett dominierte.

Der Flop des Spiels: Green Bays Receiving-Corps. Auch wenn es gegen die beste Defense der Liga ging - vom Receiving-Corps der Packers hätte viel mehr kommen müssen. Selbst wenn Spielzüge dank Rodgers sieben, acht Sekunden dauerten, konnte sich kaum mal ein Receiver wirklich von seinem Gegenspieler lösen. Es war einer der Hauptgründe dafür, dass der Offensiv-Motor der Packers so stotterte.

Das fiel auf:

  • Denvers Pass-Rush schaffte es mehrfach, Green Bays Pocket schnell zu zerstören. Doch Rodgers war wieder einmal extrem effizient mit seinen Ausweichmanövern und verlängerte so Spielzüge. Aber: Die Defensive Backs waren der Aufgabe mehr als nur gewachsen und hielten beeindruckend, selbst bei langen Plays. Denver hatte über seine Bye Week gezielt Coverages über sechs bis acht Sekunden geübt, es zahlte sich aus: Rodgers ging mit ganzen 37 Passing-Yards in die Pause, nur 40 weitere kamen noch dazu.

  • Die Packers wurden defensiv in der ersten Hälfte vom Verletzungspech erwischt: Nach Cornerback Sam Shields musste auch Rookie-CB Quinten Rollins frühzeitig angeschlagen raus, was das Passspiel für die Broncos zweifellos einfacher machte. Green Bay tat sich in der Folge sowohl bei den weiten Pässen zu Demaryius Thomas, als auch bei kurzen Pässen zu den Tight Ends schwer.
  • Denver machte sich, so gut die Defense auch spielte, das Leben selbst schwer: Mitte des dritten Viertels, als Anderson auf 24:10 erhöhte, hatten sich die Broncos insgesamt mehr Penalty-Yards (83) geleistet, als Green Bay zu dem Zeitpunkt Passing-Yards (50) vorzuweisen hatte.
  • Mannings weite Pässe sind nach wie vor längst nicht immer zuverlässig, sahen in dieser Saison aber noch nie besser aus als am heutigen Abend. Es zeugte von (Selbst-)Vertrauen, dass Denver immer wieder weite Pässe versuchte. Darüber hinaus auffällig: Manning suchte seine Tight Ends Owen Daniels (3 REC, 44 YDS) und Virgil Green (3 REC, 61 YDS) häufiger als zuletzt und weil das Running Game endlich klappte, funktionierten auch die Play-Action-Pässe.
  • Denver ging mit dem Liga-Höchstwert von 26 Sacks in die Partie und viele sahen das Duell zwischen Denvers Outside-Pass-Rushern Von Miller und DeMarcus Ware gegen Green Bays Tackle als womöglich spielentscheidend. Zwar kamen die Sacks gegen den beweglichen Rodgers nicht wie erhofft (drei waren es letztlich), doch die Quarterback-Hurries sowie die QB-Hits summierten sich im Laufe der Partie merklich.
  • C.J. Anderson mag noch der nominelle Starter in Denvers Backfield sein, doch auch nach der Bye Week blieb Ronnie Hillman der tatsächliche Starting-Running-Back der Broncos. Hillman (19 ATT, 60 YDS, 2 TDs) stand auch gegen die Packers wieder zunächst auf dem Feld, sein 1-Yard-TD-Run im ersten Viertel war Denvers erster Offensiv-Touchdown im ersten Viertel in dieser Saison überhaupt. Aber auch Anderson (14 ATT, 101 YDS, TD) lieferte eine gute Partie ab.
  • Ryan Harris startete als Left Tackle für den verletzten Sambralio, Michael Schofield übernahm dafür den Right-Tackle-Platz. Denvers O-Line hatte anfangs einige Probleme, fing sich aber überraschend gut und schnell. Das traf auf die Pass-Protection, vor allem aber auch auf das Inside-Run-Blocking zu.

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