Peyton Manning über...
...seinen Start in die NFL: "In meinem ersten Spiel in der NFL ging mein erster Pass zu Hall-of-Fame-Running-Back Marshall Faulk. Ich habe in dem gleichen Spiel einen Touchdown-Pass auf Marvin Harrison geworfen, der in diesem Jahr in die Hall of Fame eingeführt wird. Der gegnerische Quarterback war Hall of Famer Dan Marino - nach meinem Vater mein Lieblingsspieler. Später in dem Spiel brachte ich einen Pass an Tight End Marcus Pollard über die Mitte an und dabei steckte ich einen harten Hit ein. In dem Moment sagte ich mir: "Du kannst in dieser Liga spielen." Später in dieser schwierigen Saison haben wir in Baltimore gespielt und verloren. Ich hatte ihn vorher schon einmal getroffen, aber als das Spiel vorbei war, hatte ich die Chance, Johnny Unitas die Hand zu geben. Er sagte mir: "Peyton, bleib dran. Ich drücke dir die Daumen." Und ich bin 18 Jahre lang dran geblieben. Ich hoffe, dass die Nummer 19 da oben irgendwo ist und das weiß. Und vielleicht ist er sogar ein kleines bisschen stolz auf mich."
Peyton Manning hört auf: Das prominent besetzte Storify
...die Anfänge in Indianapolis: "Als ich von den Colts gedraftet wurde, war Indianapolis eine Basketball- und Autorennen-Stadt. Aber es hat nicht lange gedauert, das zu ändern. In meiner ersten Saison habe ich den Rookie-Rekord für Interceptions aufgestellt - der leider bis heute Bestand hat. Heute ziehe ich Eli noch damit auf, dass er ihn gebrochen hätte, hätte er in seiner Rookie-Saison jedes Spiel von Anfang an absolviert. In meinen ersten Jahren in Indianapolis hatte das Team Probleme. Aber wir haben einen unglaublichen Lauf begonnen, der letztlich mit dem Super-Bowl-Triumph endete."
...die Dinge, die er vermissen wird: "Natürlich werde ich das Spiel vermissen. All die Gegner, all die Mitspieler. Ich werde es vermissen, Blitze zu lesen. Ich werde Demaryius Thomas vermissen, der mir nach jedem Touchdown sagt, dass er froh ist, dass ich nach Denver gekommen bin. Ich werde es vermissen, mit Adam Gase Plays zu designen. Ich werde es vermissen, mit Eli zu telefonieren, während wir beide im Mannschaftsbus sitzen. Und ich werde den Handschlag mit Tom Brady vermissen. Ich werde sogar die Fans in Foxborough vermissen - und sie sollten mich auch vermissen, immerhin haben sie mich häufig genug geschlagen. Die Fans überall müssen wissen, wie viel sie mir bedeuten. Ihr steht im Zentrum von allem. Ich habe über meine Karriere mehr Briefe erhalten, als ich zählen könnte. Ich habe gelernt, dass dieses Spiel auch eine große Plattform ist, die mir die Gelegenheit gibt, viele Leute zu erreichen. Ich habe viel von meinen Fehlern im Football gelernt. Aber: Das Leben schrumpft für mich jetzt nicht zusammen. Jetzt kommen neue Gelegenheiten, neue Dinge. Wenn ich auf meine NFL-Karriere zurückschaue dann weiß ich, dass ich alles gegeben habe. Andere Spieler sind talentierter, aber niemand konnte sich besser vorbereiten als ich. Und deshalb bereue ich nichts. Ich habe einen guten Kampf abgeliefert. Nach 18 Jahren ist es Zeit. Gott segne euch alle, Gott segne Football."
...die Idee, noch eine Saison dran zu hängen: "Ich habe 18 Jahre Football gespielt, aber das war erst die zweite Offseason, die ich als Champion und guter Laune beginnen konnte. Ich habe diese Zeit wirklich genossen, wir haben als Familie Urlaub gemacht und ich habe mir Zeit genommen. Ich habe viel nachgedacht und viel darüber gebetet. Aber wie ich schon gesagt habe: Es war einfach die richtige Zeit. Vielleicht werfe und laufe ich nicht mehr so gut wie früher, aber ich hatte immer ein ganz gutes Timing. Und das ist jetzt glaube ich auch der Fall. Es ist natürlich sehr befriedigend, als Champion abzutreten. Wir haben auch innerhalb des Teams viel gesprochen, das war sehr hilfreich. Ich habe nie etwas von vorne herein vorausgesetzt, sondern habe es Woche für Woche genommen. Und das war die richtige Herangehensweise. Es war einfach die richtige Zeit. Natürlich war es schwierig, ich liebe Football. Ich habe viel mit der Familie und mit Gott gesprochen. Ich habe viele alte Freunde bei den Colts, die jetzt aber alle beim TV sind - da musste ich immer aufpassen (lacht). Ich habe viel mit mir selbst gerungen, aber es war einfach Zeit."
Die komplette PK zum Nachlesen im Ticker
...seinen Wechsel zu den Broncos: "John Elway hatte auch immer ein ganz gutes Timing und sein Anruf war der Erste. Das war ein schwieriger Tag, die PK damals in Indianapolis, die genau heute vor vier Jahren war, war nicht einfach. Mit John und Coach John Fox war es eine schöne Unterhaltung, Foxy hat mich zum Lachen gebracht. Es ging nicht darum, sofort etwas Definitives zu wissen. Als ich nach Denver kam, hat John verstanden, wie es mir geht - dass all das nicht einfach war. Die Tatsache, dass sie mir keinen Druck gemacht haben, war sehr wichtig. Ich hätte keine bessere Entscheidung treffen können."
...die Verletzungspause in der Vorsaison: "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass das keine frustrierende Zeit war. Ich habe mich nicht so schnell regeneriert, wie ich gehofft habe. Dann machst du Fortschritte, dann gibt es Rückschläge. Und vor allem spielst du aber nicht. Das war schon schwierig."
...eine Anekdote mit seiner Tochter Mosley: "Kurz vor dem Super Bowl fragte mich meine Tochter Mosley, ob es das letzte Spiel wäre. Ich sagte: "Ja, es ist das letzte für diese Saison." Sie sagte: "Ich will, dass du es gewinnst." Dann fragte sie, ob es das letzte Spiel überhaupt für mich wäre - da habe ich kurz gezögert. Ich dachte schon, Adam Schefter und Co. hätten mit meiner fünfjährigen Tochter gesprochen."
Neben Manning hatte vor allem Head Coach Gary Kubiak eine schöne Geschichte parat. Kubiak gewährte Einblick in die Zeit nach dem Chiefs-Spiel Mitte der Vorsaison, als ein angeschlagener Manning vier Interceptions warf und durch Brock Osweiler ersetzt wurde:
"Ich habe ihm gesagt, dass er wieder fit werden würde und natürlich war er nicht glücklich darüber. In der Folge haben wir viel geredet. Als er dann die Schiene am Fuß ablegen durfte, habe ich gefragt, was der nächste Schritt ist. Er antwortete: "Ich werde zurückkommen. Es ist Zeit, zu arbeiten." Und ich werde nie vergessen, was er mir damals noch gesagt hat: "Ich will keine Ablenkung sein. Ich bin noch nicht bereit. Wenn ich jetzt zurückkomme, ginge alles um mich. Halte du den Fokus auf dem Team und ich mache alles dafür, dass ich zurückkomme." Daraufhin hat er hart gearbeitet und wir haben die Einheiten aufgezeichnet."
Die Tapes, so Kubiak weiter, habe er sich immer angeschaut "und zwei Wochen vor dem Ende der Regular Season habe ich gespürt, dass er das Gefühl hat, bereit zu sein. Wir haben den Ablauf zunächst nicht geändert. Als ich mir dann am Donnerstag sein Workout angeschaut habe, war etwas anders: Er schickte mir via Film ein Signal, ein "Number-One-Salute" [zeigte ihm im Scherz den Mittelfinger, Anm. d. Red.]. Er war soweit. Ich habe ihn dann abends angerufen und gesagt, dass ich sein Signal verstanden habe. Am nächsten Tag sollte ich mir sein Workout anschauen, als ich aber ankam, war es schon vorbei. Dann hat er mich davon überzeugt, dass er bereit ist. Peyton, es waren nur neun Monate für mich, aber ich werde mich immer daran erinnern."
Broncos-Geschäftsführer John Elway erklärte außerdem: "Es gibt keinen Spieler, der sagen kann: "Ich habe alles getan, was ein Quarterback in der NFL erreichen kann." Peyton kann das. Er hat das Spiel revolutioniert. Er hat an der Line of Scrimmage den Gegner analysiert und dann die Defense auseinander genommen. Peyton Manning hat jede noch so kleine Fähigkeit, die Gott ihm gegeben hat, genutzt, um der bestmögliche Football-Spieler zu werden."