Hinweis: Auf die Undrafted Free Agents wird hier nicht eingegangen, da in diesem Feld die Fluktuation in den kommenden Tagen noch extrem hoch sein wird. Bewertet werden natürlich nicht nur die reinen Spieler - auch die Pick-Optionen und Needs der Teams spielen eine gewisse Rolle.
AFC East
Buffalo Bills
Erster Pick: Shaq Lawson, DE, Clemson (No.19 Overall)
Zweiter Pick: Reggie Ragland, ILB, Alabama (No.41)
Selbst wenn man nicht wüsste, dass Rex Ryan die Bills trainiert - spätestens nach den ersten beiden Tagen des Drafts wäre es jedem klar. Die ersten drei Picks waren allesamt Verteidiger, und keine schlechten: Lawson ist der zweitbeste 4-3-DE nach Joey Bosa, Ragland der beste reine Inside Linebacker. Buffalo adressierte somit zwei Baustellen mit sehr guten Spielern. Drittrunden-Pick Adolphus Washington ist an der D-Line flexibel einsetzbar. Der interessanteste Pick ist, vor dem Hintergrund der Uneinigkeiten mit Tyrod Taylor, Ohio-State-QB Cardale Jones. Ein Projekt mit dem wohl stärksten Arm im Draft, dem aber mangelndes Spielverständnis nachgesagt wird.
SPOX-Note: 1-
Miami Dolphins
Erster Pick: Laremy Tunsil, OT, Ole Miss (No.13)
Zweiter Pick: Xavien Howard, CB, Baylor (No.38)
Dass Tunsil an Nummer 13 noch verfügbar sein könnte, war vor dem Start der ersten Runde ein absurder Gedanke. Doch die verrückte Gasmasken-Geschichte sorgte für seinen Drop. Behält Miami den dominanten Tackle in der Spur, ist es einer der Steals der ersten Runde. Howard bringt viel Potential mit, hatte im College aber oft noch seine liebe Mühe. Drittrunden-RB Kenyan Drake war ein Reach, zumal Spieler wie Kenneth Dixon, Devontae Booker und Paul Perkins noch verfügbar waren. Interessant: Drittrunden-Receiver Leonte Carroo, ein sehr guter und produktiver Route Runner.
SPOX-Note: 2-
New England Patriots
Erster Pick: Cyrus Jones, CB, Alabama (No.60)
Zweiter Pick: Joe Thuney, OG, N.C. State (No.78)
Die Patriots hatten im Zuge des Deflate-Gate-Skandals bekanntermaßen keinen Erstrunden-Pick, auch den Erstrunden-Uptrade gab es nicht. Jones könnte in der NFL seinen größten Wert als Slot-Cornerback haben, erscheint aber zumindest heute in der zweiten Runde als ein Reach. Thuney dagegen war ein Value-Pick, der Guard und Tackle spielen kann. Ebenfalls spannend: Die Viert- beziehungsweise Siebtrunden-Receiver Malcolm Mitchell und Devin Lucien. Beide haben das Potential zum Starting-Outside-Receiver in der NFL. Etwas fragwürdig: QB Jacoby Brissett in der dritten Runde.
SPOX-Note: 2-
New York Jets
Erster Pick: Darron Lee, LB, Ohio State (No.20)
Zweiter Pick: Christian Hackenberg, QB, Penn State (No.51)
Lee könnte sich hinter der guten D-Line mit seiner Athletik schnell zu einem Playmaker und guten Blitzer entwickeln. Doch statt in der zweiten Runde dann den dringendsten Need - ein starker Outside Linebacker - anzugehen (das folgte mit Jordan Jenkins in Runde 3), leistete sich Gang Green den größten Reach des Drafts: Hackenberg ist maximal ein Projekt, Wurfgenauigkeit, Pocket-Awareness und Beinarbeit sind teilweise alarmierend. Viertrunden-Cornerback Juston Burris bringt viel Potential mit und könnte früh Snaps sehen.
SPOX-Note: 3-
AFC West
Denver Broncos
Erster Pick: Paxton Lynch, QB, Memphis (No.26)
Zweiter Pick: Adam Gotsis, DT, Georgia Tech (No.63)
Der Uptrade für Lynch war nicht billig, gleichzeitig ist der Pick extrem spannend: Der Fokus auf das Running Game, Play Action und Rollouts in der Broncos-Offense passt extrem gut zu Lynch, gleichzeitig wird er nach vielen One-Read-Plays im College Zeit brauchen. Ebenfalls ein guter Scheme-Fit: Viertrunden-RB (und möglicher Steal) Devontae Booker. Gotsis sollte die D-Line sofort besser machen und dabei helfen, den Abgang von Malik Jackson aufzufangen.
SPOX-Note: 2
Kansas City Chiefs
Erster Pick: Chris Jones, DT, Mississippi State (No. 37)
Zweiter Pick: KeiVarae Russell, CB, Notre Dame (No.74)
Die Chiefs gingen per Trade raus aus der ersten Runde und hatten damit eine Masse an Möglichkeiten (sieben Picks von der zweiten bis zur fünften Runde). Chris Jones kann ein Monster an der D-Line werden, glänzte im College aber leider vor allem mit großer Inkonstanz. Das war das Thema des Chiefs-Drafts: Russell hat, nach guter 2013er Saison, 2014 aufgrund einer akademischen Suspendierung überhaupt nicht gespielt und hatte 2015 Verletzungsprobleme. Viertrunden-Receiver Demarcus Robinson wurde im College mehrfach suspendiert, Fünftrunden-Quarterback Kevin Hogan muss in vielen Bereichen (Beinarbeit, Pocket-Präsenz, Deep Ball) besser werden.
SPOX-Note: 3
Oakland Raiders
Erster Pick: Karl Joseph, S, West Virginia (No.14)
Zweiter Pick: Jihad Ward, DE, Illinois (No.44)
Ja, Karl Joseph war ein Reach Mitte der ersten Runde - gleichzeitig ist er aber auch der mit Abstand beste Safety der Klasse (Jalen Ramsey mal außen vor) und gibt Oaklands Secondary Speed und Agressivität. Ab da wurde es aber fragwürdig: Ward ging deutlich früher als gedacht, Drittrunden-DE Shilique Calhoun ist wesentlich vielversprechender. QB Connor Cook (4. Runde) ist hinter Derek Carr reiner Backup - und zahlreichen Berichten zufolge charakterlich nicht gerade der einfachste Typ. Sleeper: Running Back Deandre Washington (5. Runde), der als explosiver Pass-Catching-Back sein Geld machen dürfte.
SPOX-Note: 3+
San Diego Chargers
Erster Pick: Joey Bosa, DE, Ohio State (No.3)
Zweiter Pick: Hunter Henry, TE, Arkansas (No.35)
Bei den Chargers gibt es wahrlich nicht viel zu kritisieren. San Diego holte mit Bosa den besten Pass-Rusher (auch wenn abzuwarten bleibt, wie er in eine 3-4 passt), mit Henry den besten Tight End und mit Max Tuerk (3. Runde) einen der besten Center des Drafts. Die Viertrunden-LB Joshua Perry und Jatavis Brown sollten sofort einen Impact haben. Ein persönlicher Late-Round-Lieblingspick für die Chargers: Fullback Derek Watt (Bruder von J.J. Watt), der schon im College als Lead-Blocker für Chargers-RB Melvin Gordon fungiert hat. Bleibt abzuwarten, ob San Diego tatsächlich einen Fullback in sein Running Game einbaut.
SPOX-Note: 1