Von einem Reporter gefragt, ob er etwas zu Böhringers märchenhaftem Aufstieg vom GFL-Spieler zum Draft sagen könne, antwortete Zimmer: "Ehrlich gesagt will ich die Geschichte lieber beenden. Ich will, dass er hier Football spielt und nicht dass er hier ein Promi ist. Ich habe ihm schon wegen seiner Auftritte in TV-Shows ins Gewissen geredet. Es ist Football und jetzt ist es Zeit, zu arbeiten. Das Märchen ist vorbei."
Moritz Böhringer ist gedraftet - und jetzt? Die 5 wichtigsten Fragen
So habe er sich auch am ersten Tag des Rookie-Mini-Camps bei Böhringer ganz auf die sportlichen Aspekte konzentriert: "Ich schaue mir einfach an, wie er sich bewegt und wie er dazu lernt. Von dem, was ich bisher gesehen habe, kann ich sagen, dass er ein ziemlich guter Athlet ist. Natürlich muss er noch die ganzen Terminologien lernen, das ist für all diese Jungs gleich mal nicht einfach. Aber das geht allen Rookies so. Ich beobachte ihn, wie ich jeden anderen beobachte."
Insgesamt habe immerhin jeder Rookie die Chance, den Sprung ins Team zu schaffen - auch der deutsche Receiver, der in der sechsten Runde gedraftet wurde: "Wir haben ein talentierteres Team als wir es hatten, als ich angefangen habe. Dennoch haben auch im Vorjahr sechs Rookies den Sprung in den Kader geschafft. Ich glaube, es ist ein guter Wettbewerb und vielleicht werden einige der jungen Spieler einige der anderen verdrängen. Wir werden sehen."
Böhringer: "Alles läuft viel schneller ab"
Auch Böhringer selbst stand nach den ersten Team-Einheiten in der NFL den Reportern Rede und Antwort. Auf das Zitat seines Head Coaches, wonach sein "Märchen" jetzt vorbei sei, angesprochen, betonte der Receiver: "Ich sehe es ganz genauso. Ich muss mich jetzt auf Football konzentrieren. Ich habe einige Leute, die sich um all die anderen Sachen kümmern. Mir geht es darum, mich auf Football zu konzentrieren."
Jetzt sei es endlich an der Zeit, zu arbeiten: "Das wollte ich, darum geht es mir. Nicht um die ganze Draft-Show." Dabei müsse er sich "definitiv an die Geschwindigkeit gewöhnen, alles läuft viel schneller ab. Ich glaube, dass die Offense für alle Rookies neu ist, das ist gut für mich. Aber wenn wir von allgemeinem Football-Wissen reden, muss ich einiges aufholen." Eine große Umstellung seien dabei außerdem "die langen Meetings. Das hatten wir in Deutschland nie, daran muss ich mich gewöhnen."
Seinen Rookie-Vertrag hat der 22-Jährige derweil schon unterschrieben, am ersten Tag des Training-Camps durfte er sofort gemeinsam mit Erstrunden-Receiver Laquon Treadwell trainieren. "Das ist definitiv ein Spieler, mit dem ich weiterhin eng zusammenarbeiten will, denn ich glaube, dass ich viel von ihm lernen kann", ist sich Böhringer sicher.
Darüber hinaus aber erlebte er ein erstes Highlight bereits: Böhringer traf am Donnerstag sein Idol Adrian Peterson, dessen Youtube-Videos ihn einst zum Football brachten: "Ja, ich habe gestern mit ihm gesprochen. Es war schön, ihn zu treffen. Er ist ein netter Typ. Wir haben einfach ein bisschen gequatscht und er hat mir gesagt, dass ich hart arbeiten und mich fokussieren soll."