Nachdem die Jets im ersten Viertel einen 84-Yard-Touchdown-Pass von Bills-Quarterback Tyrod Taylor (18/30, 297 YDS, 3 TD, INT) zuließen, drehten sie das Spiel vor der Pause und nahmen einen 20:10-Vorsprung mit in die Kabine. Nach dem Seitenwechsel gelang Buffalo der Doppelschlag und die erneute 24:20-Führung, doch Fitzpatrick (24/34, 374 YDS, TD) und Running Back Matt Forte (100 YDS, 3 TDS) sicherten den Jets am Ende einen verdienten Sieg.
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Das Spiel war gleichzeitig das erste NFL-Spiel, dass live und kostenlos auf Twitter im Livestream zu sehen war. Insgesamt werden zehn Thursday Night Games in dieser Saison auf der Social-Media-Plattform zu sehen sein.
Die Stimmen:
Ryan Fitzpatrick (Quarterback Jets): "Heute haben sehr viele von den Jungs ein gutes Spiel geboten. Es fing mit Quincy Enunwa an, der den anderen so die Räume geöffnet hat. Wir haben sehr viele Playmaker im Team, mein Job ist es nur, den Ball zu verteilen. [...] Das war ein wichtiger Sieg für uns, vor allem nach den beiden Touchdowns und dem Führungswechsel nach der Pause. Da haben wir gut reagiert."
... über die Verletzung von Brandon Marshall: "Das war ein Schreckmoment, das sah nicht gut aus. Er ist ein zäher Bursche, ich war sehr erleichtert, als er zurück ins Huddle kam."
Brandon Marshall (Wide Receiver Jets): "Ich dachte: Das war's. Ich dachte schon, ich würde nur noch in meinem Garten in Florida fischen."
Rex Ryan (Head Coach Bills): "Wir haben alles versucht. Es spielte keine Rolle, weil sie heute das bessere Team waren. Das hätte ich nicht erwartet: Ich dachte, wir könnten ihre Receiver covern."
Bills vs. Jets - hier geht's zum BOXSCORE
Der Spielfilm:
Vor dem Kick-Off: Es ist mehr oder minder bereits ein Must-Win-Game - statistisch gesehen sinken die Playoff-Chancen bei einem 0-2-Saisonstart auf knapp über zehn Prozent. Während die Jets aus ihrer knappen Auftaktniederlage gegen die Bengals immerhin Optimismus mitnehmen können, bekamen die ersatzgeschwächten Bills gegen Baltimore offensiv fast nichts zustande.
Vorteil Buffalo: Zuletzt waren die Jets eine Art Lieblingsgegner. Die letzten fünf Partien wurden gewonnen, 2015 zwang man Ryan Fitzpatrick in zwei Division-Duellen zu fünf Interceptions. Kaum jemand kennt Gang Green so gut wie Ex-Coach Rex Ryan, dessen Number-One-Receiver Sammy Watkins rechtzeitig grünes Licht bekam, dennoch aber angeschlagen ist. Auf der Gegenseite ist die Frage, ob die schwache Leistung von Cornerback-Star Darrelle Revis gegen Cincinnati nur ein Ausrutscher war.
1. Viertel: Nur 1:25 Minuten beträgt der Ballbesitz von Buffalo im ersten Spielabschnitt - doch das reicht zur Führung. Die Jets starten die Partie mit einem Drive über 15 Plays und mehr als acht Minuten Länge, in dem Fitzpatrick zweimal fumbelt und gleich vier Third Downs überstehen muss. Am Ende gelingt ein Field Goal aus kurzer Distanz, ebenso beim nächsten Drive, als man an der gegnerischen 12-Yard-Linie zum Stehen kommt. Die Bills haben drei Plays, das dritte ist eine Bombe von Tyrod Taylor auf Marquise Goodwin. Der frühere Leichtathlet lässt Revis an der rechten Seitenlinie einfach stehen und schnappt sich den perfekten Pass zu einem 84-Yard-Touchdown. 7:6 Buffalo.
2. Viertel: Schrecksekunde für Jets-Receiver Brandon Marshall: Bei einer Slant tief in der Redzone wird er von seinem Bewacher Stephon Gilmore an der Gesichtsmaske zu Boden gezogen, verdreht sich dabei das Knie und muss erst einmal in die Kabine. Matt Forte macht den Touchdown perfekt, auf der Gegenseite verhindert Goodwin mit gutem Einsatz die Interception von Revis. Buffalo muss punten, mittlerweile läuft die Offense der Jets einfach rund. Marshall kann weitermachen, zusammen mit Quincy Enunwa und Eric Decker hat Fitzpatrick drei bärenstarke Optionen. Decker fängt am Ende den kurzen TD, sein sechstes Spiel in Serie mit einem Score. Den Bills gelingt noch ein Field Goal vor der Pause. 20:10 New York.
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3. Viertel: Was für ein Turnaround! Die zweite Halbzeit ist noch keine Minute alt, da entwischt Taylor einer kollabieren Pocket und lässt sich an die rechte Seitenlinie treiben, wo er einen Deep Ball auf den völlig ungedeckten Greg Salas wirft. Der Ex-Jet feiert seinen Touchdown mit einer Flugrolle - und beim nächsten Jets-Drive lässt sich Receiver Jalin Marshall den Ball abnehmen. Der ist frei und wartet auf Cornerback Nickell Robey-Coleman: 36-Yard-Return zum Return-Touchdown, Spiel gedreht! Den folgenden Jets-Drive verschenkt Marshall mit einem lächerlichen Drop bei Third Down, aber auch die Bills punten. Es folgt ein perfekter Drive über 84 Yards: Marshall, Decker, Matt Forte, der RB haut das Ei letztlich über die Linie. Und auf der Gegenseite muss Taylor nach einem harten Hit raus und auf eine Gehirnerschütterung untersucht werden. 27:24 New York.
4. Viertel: Spekulationen sind erlaubt: Taylor ist zum ersten Play des Schlussviertels wieder auf dem Feld - und sein erster Pass auf Watkins gerät zu kurz! Interception von Marcus Williams! Ein weiteres Field Goal vergrößerte den Vorsprung der Gäste - und dann geht ein Risiko von Head Coach Rex Ryan nicht auf: An der 45-Yard-Linie spielen die Bills einen Fourth-and-one aus, LeSean McCoy fehlen nur Zentimeter. Das kurze Feld lassen sich die Jets nicht nehmen, schon der dritte Touchdown von Forte an diesem Abend. Mike Gillislee gelingt zwar noch der "Anschlusstreffer", aber einen Onside Kick kann sich Buffalo nicht mehr sichern. Endstand: 37:31 Jets.
Der Star des Spiels: Ryan Fitzpatrick. Vorbereitungen sind überbewertet! Erst im letzten Moment hatte sich Fitzpatrick dazu entschieden, erneut bei den Jets zu unterschreiben - und lieferte gegen Buffalo sein vielleicht bestes Spiel für Gang Green ab. Absolut furchtlos warf er immer wieder lange Pässe (zehn Completions waren mindestens 15 Yards in der Luft) und arbeitete dabei mit seinen Wideouts perfekt zusammen. 374 Passing Yards hatten bis dato überhaupt nur zwei QBs gegen eine Defense von Rex Ryan erreicht. Ein wenig Glück war zu Beginn bei den Fumbles dabei, danach lief es wie geschmiert.
Der Flop des Spiels: Die Defense der Bills. Mit einem Tyrod Taylor wird die Offense von Buffalo immer ein bisschen unausgegoren sein, Big Plays werden sich mit Three-and-outs abwechseln (erst eineinhalb Minuten vor Ende des Spiels war man zum ersten Mal in der Red Zone). Da muss zumindest die Defense konstant spielen. Und davon war bist auf den Turnover nichts zu sehen. Nur ein Sack, Forte nicht gestoppt, die Receiver nicht gestoppt, fast 500 Yards zugelassen. Ein rundum schwarzer Abend.
Das fiel auf:
- Thursday Night Games haben unter NFL-Fans nicht immer den besten Ruf - die kurze Woche macht Höchstleistungen manchmal schwer. Der TNG-Auftakt dieser Spielzeit widersetzte sich diesem Trend allerdings mehr als erfolgreich. Führungswechsel, Deep Balls zweier risikofreudiger Quarterbacks, Turnover - den Fans im New Era Field wurde einiges geboten. 68 Punkte insgesamt, das gab es zuletzt im Dezember 2014.
- Als die talentierteste Offense seiner NFL-Karriere hatte Ryan Fitzpatrick die diesjährige Abteilung Attacke der Jets bezeichnet. Und man kann ihn verstehen: Brandon Marshall (6 REC, 101 YDS) und Eric Decker (6 REC, 126 YDS, TD) waren schon 2015 ein bärenstarkes Duo, mit dem erstarkten Quincy Enunwa (6 REC, 92 YDS) hat er so gleich drei Ziele, die allesamt mindestens 1,88 Meter groß sind und sich für Fitzpatricks Deep Balls anbieten. Nimmt man noch Neuzugang Matt Forte hinzu, müssen sich die Skill Player der Jets vor kaum einem Quartett in der NFL verstecken.
- Die Defense der Bills tat ihr Möglichstes, um dieser Bedrohung Herr zu werden, die Ausfälle waren aber nicht zu übersehen. Der Pass Rush konnte nur im ersten Drive zu Fitzpatrick durchstoßen, in der Secondary ließ man trotz einiger Highlight viel zu oft Completions über 20 Yards und ähnliche Distanzen zu. Dazu machte sich die Time of Possession (über 39 Minuten Ballbesitz für die Jets) am Ende mehr und mehr bemerkbar: Die Front Seven war platt, die Löcher für Matt Forte wurden immer größer.
- Das größte Problem von Jets-Coach Todd Bowles könnte nun plötzlich die Secondary sein, denn ohne einem Darrelle Revis in Topform fehlt ein Number-One-Cornerback. Die Frage ist nun, ob man den 31-Jährigen abschreiben darf. Einerseits war der TD von Goodwin, bei dem er sich übertölpeln ließ, der neunte angekommene Pass gegen ihn - bei neun Versuchen. Andererseits verpasste er danach nur knapp eine Interception und wurde anschließend nicht mehr getestet. Fortsetzung folgt.