Der erste NFL-Sonntag der neuen Saison hatte es in sich: Die Vikings feiern dank ihrer Defense ein gelungenes Saisondebüt, die Chargers müssen den ersten prominenten Ausfall verkraften und kassieren auch noch eine üble Niederlage. Das Spiel des Abends fand im Superdome von New Orleans statt, Aaron Rodgers liefert magische Momente. Und Top-Pick Carson Wentz? Der überzeugt! Später muss Seattle lange zittern, Andrew Luck verliert einen Shootout. Holt euch die RedZone-Konferenz live auf DAZN!
Denver Broncos (1-0) - Carolina Panthers (0-1) 21:20 (0:7, 7:10, 0:0, 14:3) BOXSCORE
Analyse: Herzschlagfinale! Broncos bezwingen Carolina
Jacksonville Jaguars - Green Bay Packers 23:27 (7:7, 10:14, 3:3, 3:3) BOXSCORE
Nur 199 Passing Yards? Wer die Stats von Aaron Rodgers zu diesem Spiel heraussucht, der wird nicht unbedingt allzu beeindruckt sein. Wer sich die Highlights anschaut, wird allerdings eines Besseren belehrt. Rodgers, zeichnete sich nicht nur für alle drei Touchdowns der Packers verantwortlich, sondern die Art und Weise, wie er diese Scores ermöglichte, waren teilweise atemberaubend.
Den ersten TD legte er im ersten Viertel hin, nachdem Blake Bortles' Pass von der eigenen 31-Yard-Linie getippt und interceptet worden war. Aus sechs Yards fand Rodgers keine Anspielstation, also legte er selbst los und war schneller als die Defense in der Ecke der Endzone. Der erste Touchdown-Pass ging zu Rückkehrer Jordy Nelson (32 YDS), der im ersten Viertel unsichtbar war, dann aber von seinem QB gefunden wurde, als er sich in der Endzone davon stahl. Wobei er nicht wirklich frei war - der Pass war einfach perfekt in die Hände Nelsons geworden. Und der dritte Touchdown auf Davante Adams? Naja, den warf Rodgers über mehr als 30 Yards perfekt in die Endzone - und das, obwohl er gleichzeitig von Jalen Ramsey am Trikot zu Boden gezogen wurde. Unfassbar.
In der zweiten Halbzeit standen auf beiden Seiten nur noch Field Goals auf dem Programm, die Drives nahmen aber richtig viel Zeit von der Uhr. Deshalb blieben Blake Bortles (320 YDS, TD, INT) nur noch knapp über drei Minuten für den nötigen Touchdown. Und der Drive war verrückt. Pick der Packers? Nein, zurückgepfiffen! Fumble von Allen Robinson? Nein, er schnappte sich den Ball einfach selbst aus der Luft, nachdem man ihn aus den Händen geschlagen hatte. Bis zur 14-Yard-Linie kam man, aber Allen Hurns erreichte bei Fourth-and-one die gelbe Linie einfach nicht - die Defense hielt. Ebenfalls wichtig: Das Running Game der Packers, das es auf 95 Yards brachte.
Atlanta Falcons - Tampa Bay Buccaneers 24:31 (10:3, 3:14, 8:14, 3:0) BOXSCORE
In der letzten Saison gewannen die Bucs beide Partien mit jeweils 23 Punkten. Diese Marke überboten die Falcons diesmal - aber wenn Jameis Winston so spielt, dann müssen schon mehr als 30 Punkte her. Winston (281 YDS, 4TD, INT) drehte im zweiten und dritten Viertel auf und bediente einen Receiver nach dem anderen mit wunderbaren Pässen. Brandon Myers und Charles Sims mit einer 23-Yard-Reception, bei der sich die Falcons-Defense zugegebenermaßen nicht gerade mit Ruhm bekleckerte, sorgten noch vor der Halbzeit für die Führung. Aber dann wurde es richtig schön.
Erlebe ausgewählte Spiele der NFL auf DAZN. Hol Dir jetzt Deinen Gratismonat
Die zweite Halbzeit war kaum zwei Minuten alt, da bediente Winston Austin Seferian-Jenkins mit einem tollen Back-Shoulder-Throw über 30 Yards in der Endzone. Ein paar Minuten später flog die Bombe zu Mike Evans, der einen Score über 45 Yards feiern konnte. Die Falcons-Defense zeigte zu diesem Zeitpunkt jede Menge Auflösungserscheinungen, auch ein Pass Rush (keine Sacks) war nicht zu erkennen.
An Matt Ryan (334 YDS, 2 TD) lag es nicht, "Matty Ice" machte ein gutes Spiel. Aber das Running Game (2,4 Yards pro Rush) war desaströs, und Receiver-Star Julio Jones war zu oft nicht zu sehen, womöglich behinderte ihn eine Knöchelverletzung mehr als gedacht. Zwar kam Jones auf einen Touchdown, lediglich vier Catches waren aber enttäuschend. Dafür feierte Neuzugang Mohamed Sanu (80 YDS, TD) ein gelungenes Comeback. Devonta Freeman? 20 Yards bei elf Carries - autsch! Nach drei Punts der Bucs hatte man bei einem letzten Drive noch die Chance auf den Ausgleich, doch vier Pässe von Ryan in Serie landeten incomplete.
Baltimore Ravens - Buffalo Bills 13:7 (3:0, 7:7, 0:0, 3:0) BOXSCORE
Oh weh, Buffalo! 111 Passing Yards von Tyrod Taylor (15/22), 65 Rushing Yards bei gerade mal 2,7 Yards pro Lauf? Ein Field-Goal-Fehlschuss von Dan Carpenter aus 49 Yards? Da hätte selbst die Defense der Broncos wohl eine zu schwere Aufgabe vor sich. Sieben Punts mussten getreten werden, weil offensiv einfach nichts lief.
Sehr viel besser sah da der genesene Joe Flacco aus. Der musste zwar ein Fumble in seinem zweiten Drive verdauen - Buffalo holte im Anschluss bei drei Plays nur einen Yard Raumverlust -, spielte sich danach aber in Form. Die Schlussphase der letzten Saison hatte Flacco verletzt verpasst, jetzt musste er sich erst einmal mit seinen Receivern arrangieren. Zum Beispiel mit Neuzugang Mike Wallace, dem er einen 66-Yard-Touchdown auf dem Silbertablett servierte. Oder dem genesenen Breshad Perriman, der einen wunderschönen 35-Yard-Catch hinlegte. Oder Tight End Dennis Pitta, der nach langer Leidenszeit drei Catches für 39 Yards verbuchte. Schon in Halbzeit eins hatte Flacco (258 YDS, TD) acht verschiedene Anspielstationen gefunden, am Ende waren es zehn.
Dass es bei vergleichsweise mageren 13 Punkten blieb, lag an der guten Bills-Defense, dem eher langsamen Spieltempo mit vielen Runs - und der Tatsache, dass das eigene Running Game mit 3,0 Yards pro Rush ähnlich dünn agierte wie das der Bills. Am Ende war es egal: Nach der Two-Minute-Warning verwandelte Terrance West ein Third-and-one, danach wurde die Uhr abgekniet.
Houston Texans - Chicago Bears 23:14 (0:7, 10:7, 3:0, 10:0) BOXSCORE
Rückblick: Mit seinem ersten Pass für die Texans überhaupt hatte Brian Hoyer vor einem Jahr direkt eine Interception abgeliefert. Kein Wunder, dass die Fans vor dem Debüt von Brock Osweiler ein bisschen nervös waren. Zunächst schien alles gut: Nach einem Rollout holte Osweiler mit seinem ersten Ball ein First Down - und ein Run wenig später ging wieder über die gelbe Linie. Aber dann, sein dritter Pass: An der 34-Yard-Linie der Bears suchte er DeAndre Hopkins, fand stattdessen aber Tracy Porter. Cornerback aus Chicago.
Das Power Ranking zum Saisonstart: Texans knacken die Top Ten
Ein böses Omen? Als sich Linebacker Brian Cushing böse am Knie verletzte und nicht mehr zurückkehrte (er wird wohl mehrere Wochen fehlen), machte man sich in Houston schon Sorgen. Zumal der ja eher wechselhafte Jay Cutler wunderbar mit Alshon Jeffery harmonierte und sein großes Ziel immer wieder fand. Zum Beispiel vor der Halbzeit, als die Bears in 31 Sekunden 75 Yards zurücklegte und Eddie Royals TD die Führung besorgte. Jeffery hatte zu diesem Zeitpunkt schon 105 Receiving Yards angesammelt.
Doch nach dem Seitenwechsel fing sich die Texans-Defense und lieferte einen Shutout ab - wobei Cutler (16/29, 216 YDS, TD, INT) mit einer Interception ins Niemandsland auch fleißig mithalf. Jeffery fing keinen weiteren Pass mehr, Cutler wurde fünfmal gesackt und verlor insgesamt zwei Fumbles. Und in der Offense der Texans zeigt der elektrisierende Rookie Will Fuller (107 YDS, TD), was in ihm steckt. Da war ein kostspieliger Drop genauso dabei wie mehrere pfeilschnelle Catches.
Kansas City Chief - San Diego Chargers 33:27 OT (3:7, 0:14, 7:3, 17:3, 6:0) BOXSCORE
Es kommt eher selten vor, dass zur Halbzeit so ziemlich alle Beteiligten geschockt sind. Gastgeber, Gäste, Zuschauer vor Ort, Zuschauer vor dem Fernseher. In Kansas City war es diesmal allerdings so. Die Chiefs, als AFC-West-Favorit und Super-Bowl-Geheimtipp gehandelt, waren mitsamt ihrer Fans geschockt über den Spielstand. 21:3 führten die Bolts nämlich nach 30 Minuten - und hatten KC dabei nach allen Regeln der Kunst zerlegt. Philip Rivers (243 YDS, TD) stand zur Pause bei 16/20 und 151 Yards, Running Back Melvin Gordon (57 YDS) legte die ersten beiden Touchdowns seiner Karriere auf. Die Offense war dermaßen unaufhaltsam, dass man schon nach dem ersten Viertel zehn First Downs auf dem Konto hatte. Das hatte man 2015 im ersten Viertel kein einziges Mal geschafft.
Und trotzdem war San Diego absolut am Boden zerstört, als es in die Kabine ging. Receiver Keenan Allen, bis dahin Rivers' Lieblingsziel (6 REC, 63 YDS), hatte sich kurz zuvor bei einer Route praktisch ohne Fremdeinwirkung am Knie verletzt. Schon wenig später wurde über Twitter vermeldet, dass es sich wohl um einen Kreuzbandriss handelt. Ausgerechnet Allen! Er hatte schon 2015 aufgrund einer Nierenverletzung nur acht Partien absolvieren können.
performKein Wunder, dass das Mojo der Chargers in der zweiten Halbzeit fast versickert war. Die Third Downs waren schwerer, die Running Lanes dünner. Die Chiefs, bis dahin einfach nur enttäuschend, träumten dagegen vom Comeback. Alex Smith fand Rookie Tyreek Hill und Jeremy Maclin für Touchdowns, plötzlich stand es im Schlussviertel nur noch 17:27. Bei den Bolts flogen nur noch die Punts, und so gelang den Hausherren eine Minute vor dem Ende doch tatsächlich der Ausgleich durch einen Rush von Spencer Ware. In ihrem letzten Drive kamen die Chargers nicht einmal an die eigene Mittellinie - und als die Chiefs den Coin Toss der Overtime gewannen, war das Schicksal von San Diego besiegelt. Alex Smith (363 YDS, 2 TD, INT, RUN TD) machte mit einem Run über zwei Yards höchstpersönlich Feierabend. What a Comeback!
New Orleans Saints - Oakland Raiders 34:35 (3:10, 14:0, 7:3, 10:22) BOXSCORE
Mit einem teuren neuen Vertrag hatten die Saints wenige Tage vor Saisonbeginn Drew Brees noch länger an die Franchise gebunden - für einige Beobachter zu teuer (44,25 Millionen Dollar in den nächsten zwei Jahren), und angesichts der chronischen Salary-Cap-Probleme im Big Easy stand auch ein Neuanfang im Raum.
Aber Brees hat nicht umsonst die meisten 300-Yard-Games der NFL-Historie auf dem Konto. Wenn es bei ihm läuft, dann läuft es richtig (schließlich muss er die eher dünne Defense der Saints oft genug entlasten). Und gegen die Raiders lief es - nachdem er in der ersten Minute bei einem Sack-Fumble den Ball verlor und die Raiders per Field Goal vorlegten. Danach brachte Brees (28/42, 423 YDS, 4 TD) seine Receiver immer wieder ins Spiel. Willie Snead (172 YDS) etwa, der schon in der ersten Halbzeit sechs Catches hatte, darunter einen bei Fourth Down zum TD. Oder Neuzugang Brandin Cooks (143 YDS), der mit seiner Geschwindigkeit das perfekte Ziel von Brees ist.
Beispiel gefällig? Nach der Pause hatte Brees schon 200 Passing Yards auf dem Konto, doch die Saints waren an der eigenen 2-Yard-Linie festgenagelt. Egal - Cooks setzte sich an der linken Seitenlinie von seinem Cornerback ab, Brees fand ihn zum 98-Yard-Touchdown und zum 24:10.
Das Problem: Die Defense ist halt immer noch mies. Derek Carr (319 YDS, TD) verstand sich blind mit Amari Cooper (137 YDS), Running Back Jalen Richard brach im Schlussviertel zu einem 75-Yard-Score durch. Ausgleich, 27:27! Verrückter ging es danach nicht mehr: Willie Snead holte sich einen langen Pass von Brees, dann der Fumble, doch Teamkollege Michael Thomas war als Erster da und brachte das Ei bis knapp vor die Endzone. Der TD nur noch Formsache, aber die Raiders konterten erneut! Eine knappe Minute vor dem Ende prallte Seth Roberts zum vermeintlichen Ausgleich über die Linie, doch die Gäste behielten die Offense auf dem Feld! Das Risiko wurde belohnt, Michael Crabtree fing die Two-Point-Conversion zur Führung. Den Saints blieb am Ende nur der Field-Goal-Versuch aus 61 Yards, doch der ging knapp vorbei.
New York Jets - Cincinnati Bengals 22:23 (7:3, 9:10, 0:7, 6:3) BOXSCORE
So derbe hatte Andy Dalton (366 YDS, TD, INT) in seiner Karriere noch nie einstecken müssen. Unglaubliche sieben Sacks musste der Quarterback der Bengals hinnehmen, weil die D-Line der Jets nicht nur die Line of Scrimmage dominierte (nur 57 Rushing Yards bei den Gästen), sondern auch immer wieder zu ihm durchstieß. So punkteten die Jets dann auch zuerst, Ryan Fitzpatrick (189 YDS, 2 TD, INT) fand nach gezogener Pass Interference von Brandon Marshall (32 YDS) Quincy Enunwa zum einfachen Touchdown. Als Dalton dann auch noch einen Pick warf, schienen die Jets davonzuziehen.
Aber Cincy hat ja auch noch eine Defense! Gleich sechs Versuche innerhalb der eigenen Zehn-Yard-Linie verteidigte man erfolgreich, blockte den Field-Goal-Versuch von Nick Folk und verkürzte selbst per Field Goal. Und dann hatte A.J. Green seinen ersten großen Auftritt: Bei einer Bombe von Dalton ließ er Darrelle Revis, der ihn sonst über das ganze Feld verfolgte, diesmal wohl aber mit Hilfe eines Safetys rechnete, stehen. 54 Yards, Touchdown!
Danach ging es hin und her. Über Eric Decker (14. TD in den letzten 18 Spielen) übernahm Gang Green wieder die Führung, einen Touchdown-Run von Jeremy Hill, der sich genau einmal wirklich durchsetzen konnte, konterte man im Schlussviertel mit zwei Field Goals von Nick Folk. Aber Dalton und seiner Offense blieben über drei Minuten - und ein Drive mit neun Plays endete mit einem 47-Yard-Kick von Mike Nugent zur Führung. Und wer machte die Schwerstarbeit? Natürlich Green. 180 Yards am Ende, auf Revis Island hat er von jetzt an wohl ein schmuckes Ferienhaus. Der letzte Verzweiflungsdrive der Jets endete mit einer Interception von Fitzpatrick - Game Over.
Philadelphia Eagles - Cleveland Browns 29:10 (7:0, 6:7, 9:3, 7:0) BOXSCORE
Auf der einen Seite Top-Pick Carson Wentz, den man eigentlich ja langsam aufbauen wollte, der dann aber plötzlich doch auf die Starter-Position gespült worden war. Und auf der anderen Seite Robert Griffin III, dessen Stern so schnell gesunken war, wie er vor einigen Jahren in Washington aufging. Er sollte es bei den Browns richten - der 25. Starting Quarterback in Cleveland seit 1999, so viele hat sonst niemand. Und es ging so richtig schlecht los bei RG3, mit zwei Three-and-Outs und einem Turnover on Downs. "Man sollte erst einmal abwarten, wie sich die Eagles gegen ein NFL-Team schlagen", war da schon in den sozialen Medien zu lesen.
Aber zu diesem Zeitpunkt war schon längst klar: Dieser Carson Wentz ist hier keineswegs überfordert! Seinen ersten Drive in der NFL schloss er mit seinem ersten Touchdown ab, einem wunderbaren Pass auf Jordan Matthews, der auf links mit der Go-Route in die Endzone gestartet war. Es war gleichzeitig der erste Touchdown des Sonntags. Dabei sollte es nicht bleiben: Im dritten Viertel legte Wentz Nelson Agholor einen ähnlich schönen 35-Yard-TD ins Körbchen. Fazit: 22/37, 278 YDS, keine Interception. Mit 133 Yards unterstützte ihn das Running Game auch noch mehr als ordentlich.
Und RG3? Der lieferte Höhen und Tiefen. Ein paar ausgezeichnete Deep Balls landeten bei Corey CColeman (69 YDS) und Terrelle Pryor (68 YDS) - vor allem der ehemalige Receiver Pryor glänzte mit seiner Athletik. Aber dann war da auch ein Pass hinter einen Receiver, der als Interception endete, oder ein verpatzter Snap, den er als Safety durch die eigene Endzone kickte. Darüber hinaus spielten die Browns in etwa so, wie man sie erwartet hatte. Oder anders gesagt: Das dürfte eine lange Saison werden ...
Tennessee Titans - Minnesota Vikings 16:25 (3:0, 7:0, 0:12, 6:13) BOXSCORE
Teddy Bridgewater verletzt, Sam Bradford geholt. Aber weil der noch nicht wirklich in die Offense integriert war, musste es Shaun Hill als Quarterback für die Vikings richten. Beziehungsweise Adrian Peterson im Running Game. Aber selbstverständlich hatten sich die Titans darauf perfekt eingestellt: Die Box war vollgestopft mit Verteidigern, für AP gab es einfach überhaupt keine Lücken: 18 Yards in den ersten acht Runs, am Ende waren es 31 bei 19 Carries - mehrere davon für Raumverlust.
Die Neuerungen zur 2016er Saison: Alle Infos im Überblick
Wenn dann Kicker Blair Walsh sein Trauma aus den Playoffs im Januar immer noch nicht überwunden zu haben scheint und seine ersten beiden Versuche daneben setzt, dann klingt das nach einem Desaster. Zumal Marcus Mariota (271 YDS, 2 TD, INT, FUM) in der ersten Halbzeit 146 Yards auflegte und DeMarco Murray (insgesamt 77 YDS) per Flugrolle einen TD zum 10:0 hinlegte - der Halbzeitstand.
Doch dann brachen die Titans völlig auseinander, bis auf die Run Defense klappte überhaupt nichts mehr. Ganz bitter: Die beiden Touchdowns der Vikes servierte man ihnen auf dem Silbertablett. Mariota warf unter hohem Druck einen Pick-Six, wenig später klappte dann auch die Übergabe an Murray nicht: Danielle Hunter sagte Danke und sicherte sich einen 22-Yard-Return-Touchdown. Da klappte es sogar auch bei Walsh wieder: Er jagte in der zweiten Halbzeit gleich vier Field Goals durch die Stangen. Und Shaun Hill? Bei dieser Defense reichen auch 233 Yards - im Gegensatz zu Mariota hatte er schließlich keine Turnover zu verzeichnen.
Seattle Seahawks - Miami Dolphins 12:10 (3:0, 3:3, 0:0, 6:7) BOXSCORE
Ein derartige Defensivschlacht hatte man sich bei den Seahakws sicher nicht erwartet. Aber nicht nur die eigene Defense um die Legion of Boom dominierte im Century Link Field, sondern auch die der Dolphins, getragen von der hervorragenden Front Seven, die Russell Wilson immer wieder vor sich her trieb. Die ersten neun Drives: Fünf Punts, eine Interception, ein Turnover on Downs und zwei Field Goals. Und dann trat Ndamukong Suh Wilson nach einem Sack auch noch - aus Versehen - auf den Fuß, sodass der QB Probleme mit seinem rechten Knöchel bekam. Ersatzmann Trevone Boykin machte sich zwar warm, kam aber nicht zum Einsatz.
Zu Beginn des vierten Viertels schienen die Fins sogar drauf und dran, die Führung zu übernehmen, aber aus First-and-Goal von der Fünf-Yard-Linie sprang nicht einmal ein Dreier heraus, weil das kurze Field Goal von Andrew Marks vom Special-Teams-Veteranen Cassius Marsh mit einer Hand geblockt wurde. Zu diesem Zeitpunkt hatte Ryan Tannehill nicht einmal 100 Passing Yards auf dem Konto, Arian Foster kam bei seinem Debüt für Miami ebenfalls nicht wirklich zum Zug.
Das SPOX-Panel zum Saisonstart: "Am Ende jubeln die Seahawks"
Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Seattle puntete erneut, und diesmal holte die Offense durch zwei kurze Pässe auf Jarvis Landry und Damien Williams aus dem Backfield stolze 57 Yards. Die letzten zwei Yards ließ sich Tannehill (16/29, 186 YDS) diesmal nicht nehmen und holte sie sich selbst durch die Mitte.
So war klar: Die Seahawks würden ihrerseits beim Stand von 6:10 ebenfalls einen Touchdown brauchen. Und zunächst verlief der Drive dann auch ziemlich clutch: Zuerst verwandelte Christine Michael am Boden einen Fourth Down, dann fand Wilson beim vierten Versuch Doug Baldwin (92 YDS, TD) durch die Mitte. In der letzten Minute war man dann kurz vor der Goal Line angekommen - schon jetzt hatte Wilson (27/43, 258 YDS, TD, INT) so viele Pässe geworfen wie noch nie in seiner Karriere. Eine halbe Minute vor dem Ende fand er dann Doug Baldwin in der Endzone, aber Hauschka vergeigte den PAT. 12:10 - sollte sich das noch rächen? Nein, denn da gab es ja noch die Defense! Sack von Tannehill, das Spiel war vorbei. Übrigens: Als Seattle zum letzten mal 12 Punkte in einem Opener machte, wurde man am Ende Super-Bowl-Champion.
Dallas Cowboys - New York Giants 19:20 (3:0, 6:13, 7:0, 3:7) BOXSCORE
Dak Prescott sollte es richten an Stelle des verletzten Tony Romo - aber natürlich nicht allein. Vielmehr mischte Head Coach Jason Garrett kurze Pässe für Prescott mit Runs von Rookie-RB Ezekiel Elliot. Das nahm richtig viel Zeit von der Uhr. Die ersten beiden Drives dauerten zusammengenommen über 16 Minuten und brachten zwei Field Goals. Bei den Giants ging es um einiges schneller: Mit seinem starken Receiver-Corps benötigte Eli Manning nach dem zweiten Kick gerade einmal vier Plays, um 75 Yards zu überbrücken und Larry Donnell in der Endzone zu finden. Das wiederholte sich dann vor der Pause noch einmal: Dallas schloss einen 11-Play-Driver per Field Goal ab, Eli machte auf der Gegenseite fast alles allein. Sekunden vor dem Ende der Halbzeit durfte Rookie Sterling Shepard seinen ersten Touchdown feiern.
Die Players to watch 2016: Mr. Jacksons Experimentierkasten
Beim Stand von 20:19 aus ihrer Sicht mussten die G-Men noch einmal punten. Bühne frei für Dak Prescott, 65 Sekunden waren da noch auf der Uhr, ein Field Goal würde reichen. Pass auf Lance Dunbar, 16 Yards. Dritter Versuch und 15 - 15 Yards auf Cole Beasley zum First Down! Doch mit den verrinnenden Sekunden auf der Uhr schaffte es Terrance Williams an der 40-Yard-Linie der Giants nicht mehr out of bounds, um die Uhr anzuhalten. Für einen weiteren Snap reichte es nicht mehr, das Spiel war aus.
Fazit: Es war kein perfektes Spiel von Prescott (25/45, 227 YDS), aber gut genug um mit ihm Spiele gewinnen zu können. Bedeutend besser werden muss seine Abstimmung mit Dez Bryant (nur ein Catch für acht Yards), auch die O-Line ist gefordert, um Wege für Elliot (20 CAR, 51 YDS, TD) freizublocken. Die Giants freuen sich derweil über einen Salsa-Tanz von Victor Cruz: Der fing nach langer Leidenszeit endlich wieder Pässe, einen sogar für einen Touchdown.
Indianapolis Colts - Detroit Lions 39:35 (0:7, 10:14, 8:7, 17:11) BOXSCORE
Mit Problemen in der Defense war bei den Colts zu rechnen: Gerade die Defense hatte in der Secondary einige Ausfälle zu beklagen, und dann fielen im Laufe der Partie auch noch Rookie-Safety T.J. Green und Cornerback Patrick Robinson aus. Kein Wunder, dass die Lions in ihren ersten vier Drives drei Touchdowns hinlegten: Matt Stafford (340 YDS, 3 TD) brachte fast jeden Pass an den Mann, das Running Game um Ameer Abdullah und Theo Riddick lieferte. Aber dass die Offense der Colts so lange brauchte, um auf Betriebstemperatur zu kommen, war schon überraschend. Die ersten drei Drives brachten 31 Yards und drei Punts ein.
Beim Zwischenstand von 3:21 war dann klar: Eine Aufholjagd muss her. Dementsprechend stellten die Colts um Andrew Luck auf No-Huddle um und verkürzten noch vor der Pause durch Donte Moncrief auf 10:21. Und nach der Pause ließ Luck (385 YDS, 4 TD) den Pigskin so richtig durch die Luft segeln: So fand er Phillip Dorsett für 51 Yards und Dwayne Allen wenig später zum 19-Yard-Score. Auch die Two-Point-Conversion klappte, die Colts waren wieder dran.
Danach geriet das Spiel zum waschechten Shootout: Die Lions antworteten im Gegenzug durch einen TD-Run von Ameer Abdullah (110 YDS), zehn Punkte in Folge, der Score ging an Jack Doyle. 28:28, doch Theo Riddick stellte mit seinem zweiten Touchdown des Tages auf 34:28. Dann das Drama: Den Extrapunkt setzte Matt Prater daneben, was sich rächen sollte: Doyle mit seinem zweiten Touchdown-Catch des Tages - und Adam Vinatieri ließ sich die Führung natürlich nicht entgehen.
Der Lärm im Lucas Oil Stadium war absolut ohrenbetäubend, aber die Secondary der Colts konnte nicht mehr gegenhalten. Stafford, noch mit mehreren Timeouts bewaffnet, führte sein Team seelenruhig mit drei Pässen an die 25-Yard-Linie. Von dort konnte Prater Wiedergutmachung betreiben: Aus 43 Yards verwandelte er das Fiel Goal zum Sieg.
Arizona Cardinals - New England Patriots 21:23 (0:10, 7:0, 7:7, 7:6) BOXSCORE
Analyse: Garoppolo! Patriots feiern Traumstart - Cards enttäuschen
Washington Redskins - Pittsburgh Steelers 16:38 (6:0, 0:14, 3:10, 7:14) BOXSCORE
Analyse: Starke Steelers zerlegen Washington
San Francisco 49ers - Los Angeles Rams 28:0 (7:0, 7:0, 0:0, 14:0) BOXSCORE