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Vikings-Defense erdrückt auch die Giants

Matt Asiata gelang der erste Vikings-Touchdown im Duell gegen die New York Giants
© getty

Die Minnesota Vikings (4-0) gewinnen weiter! Gegen die New York Giants (2-2) gab es den vierten Sieg im vierten Spiel, am Ende stand ein 24:10 (7:0, 7:3, 3:0, 7:7) BOXSCORE. Dabei erstickte die sensationelle Vikings-Front die nächste potentiell explosive Offense - doch auch die eigene Offensivabteilung hatte einen klaren Anteil.

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So lieferte Sam Bradford (26/36, 262 YDS, TD) eine weitere Partie ohne größere Fehler ab, während sein Gegenüber Eli Manning (25/45, 261 YDS, INT) gegen Minnesotas Defense nur selten einmal Land sah. Das galt allerdings auch für New Yorks Running Game, weshalb sich die Giants viel zu häufig in langen Third-Down-Situationen befanden.

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Minnesota auf der anderen Seite zeigte offensiv mehrere vielversprechende Ansätze, vor allem die Offensive Line überraschte. Als nächstes empfangen die Vikings die Houston Texans, New York muss zu den Green Bay Packers.

Die Stimmen:

Ben McAdoo (Head Coach Giants): "Wir haben heute in meinen Augen hart gespielt. Aber das ist ein starker Gegner und das auswärts. Die Lautstärke war für mich aber kein Problem. Wir hatten deshalb keine Strafen, die müssen wir als Team allerdings abstellen."

Mike Zimmer (Head Coach Vikings): "Das war ein guter Team-Sieg. Die Offense hatte heute gute Aktionen in wichtigen Momenten. Die Fans waren unglaublich, die Energie in diesem Stadion macht wirklich Spaß. Durch das Running Game haben sich einige Dinge etwas geöffnet. So lange ich hier bin, werden sich die Erwartungen nicht ändern. Es ist egal, wer spielt. Wir erwarten, dass Leistung gezeigt wird."

Der Spielfilm:
Vor dem Kick-Off:
Die Giants kommen nicht nur mit der vermeidbaren Pleite gegen die Redskins im Gepäck - New York muss auch einige schmerzhafte Ausfälle verkraften: In der Secondary fehlen Eli Apple und Darian Thompson, auch Offensive Tackle Marshall Newhouse muss passen. Darüber hinaus sind die Running Backs Shane Vereen und Rashad Jennings nicht dabei.

Bei den Vikings steht ein Ausfall im Fokus: Die herausragende Front Seven muss erneut ohne Defensive Tackle Sharrif Floyd auskommen. Rookie-Receiver Laquon Treadwell steht dagegen wieder im Kader und auch Guard Alex Boone wurde rechtzeitig fit.

1. Viertel: Die Giants beginnen genau so, wie man es sich gegen diese Defense nicht erlauben darf. Nach einem ansprechenden ersten Drive, der allerdings mit einem Punt knapp hinter der Mittellinie endet, folgen die Fehler: Die Defense erzwingt ein 3&Out, doch den Punt lässt Dwayne Harris fallen und schenkt Minnesota so eine goldene Gelegenheit. Cordarrelle Patterson trägt die Offense per Screen und per Pass-Interference-Strafe an die 1-Yard-Line, wo Matt Asiata den Ball über die Goal Line hämmert. Anschließend dominieren wieder die Defenses, 7:0 Vikings.

2. Viertel: Die Giants agieren offensiv weiterhin zu unpräzise und kommen so nicht in Scoring-Distanz. Minnesota auf der anderen Seite bekommt ein halbwegs konstantes Running Game hin und dadurch reichen einige präzise Pässe von Bradford, um in die Red Zone zu kommen. Dort bedient Bradford aus sieben Yards mit einem makellosen Pass Kyle Rudolph, der bei 1-gegen-1-Deckung nach innen zieht und sich den Touchdown nicht nehmen lässt. Im 2-Minute-Drill kurz vor der Halbzeitpause schenken die Vikings New York dann mit einer Offside-Strafe bei Fourth Down eine neue Chance, es reicht in der Red Zone aber nur zu einem Field Goal. 14:3 Vikings.

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3. Viertel: Die Vikings eröffnen das dritte Viertel mit einem positiven Drive - Blair Walsh allerdings kickt das 46-Yard-FG deutlich links daneben. Doch die Defense holt den Ball schnell zurück: Manning versucht einen von ihm heute extrem selten gesehenen langen Pass, aber es gibt ein Missverständnis mit Odell Beckham. Nutznießer der vermasselten Route ist Xavier Rhodes, der sich die Interception schnappt, wenig später nutzt Walsh seine zweite Chance zum Field Goal. 17:3 Vikings.

4. Viertel: Das Schlussviertel startet mit einem Knall: Mannings Screen-Pass hat endlich einmal erfolgt, weil Rookie Paul Perkins seine ganze Beweglichkeit und Explosivität ausspielt. 67 Yards später klopfen die G-Men an die Endzone, es ist das längste Play gegen die Vikings-Defense in dieser Saison, und Orleans Darkwa findet aus einem Yard die Lücke - Touchdown! Doch Minnesotas Offense ist jetzt, wo sie gebraucht wird, voll zur Stelle: Bradford sorgt mit präzisen Pässe für First Downs und bringt seine Offense mit einem 40-Yarder auf Charles Johnson in die Red Zone. Aus der No-Huddle-Offense heraus stellt McKinnon den alten Abstand wieder her. Im Gegenzug stoppt Minnesota New York zwei Mal bei Fourth Down und beendet so das Spiel! 24:10 Vikings.

Der Star des Spiels: Sam Bradford. Keine einfache Frage, da dieser Sieg - wieder einmal - ein klassischer Team-Erfolg für die Vikings war. Warum also Bradford? Zu Beginn des Spiels wackelte er noch und hatte einige ungenaue Pässe drin, doch Bradford steigerte sich deutlich und lieferte eine starke zweite Halbzeit ab, insbesondere aus der No-Huddle-Offense heraus wirkt er von Woche zu Woche sicherer und stoppte mit einem tollen Drive die Giants-Aufholjagd. Ebenfalls stark: Tackle Linval Joseph, der das Inside-Run-Game der Giants oft im Keim erstickte, sowie Xavier Rhodes, der nach Kelvin Benjamin mit Beckham (3/7, 23 YDS, INT in den direkten Duellen) einem weiteren Top-Receiver das Leben mehr als schwer machte.

Der Flop des Spiels: Odell Beckham, und das nicht nur aufgrund des statistisch schwachen Auftritts (3 REC, 23 YDS). Beckham war der Flop, weil er wieder einmal mit seiner emotionalen Art negativ auffiel. Er leistete sich mehrere sichtbare Ausbrüche während und nach Plays und einige der Szenen gegen Rhodes dürften bei Giants-Fans Erinnerungen an das Spiel gegen Josh Norman in der Vorsaison hervorgerufen haben. Cornerbacks provozieren Beckham zunehmend regelmäßiger - weil es scheinbar einfach funktioniert. Das wirkte sich auch auf seine Konzentration aus, Beckham hatte anschließend mehrere Drops sowie das kostspielige Route-Missverständnis vor der Interception.

Das fiel auf:

  • Die Giants verließen sich gegen die starke Vikings-Front von Anfang an auf schnelle Slants und ähnliche kurze Pässe - doch fehlte es hier oft an der nötigen Präzision, womit es dann nicht reichte, die engen Fenster in der Vikings-Defense auszunutzen. Ein weiteres Problem: Manning warf viel zu lange kaum einen tiefen Pass. So war die Offense nicht ausbalanciert und das machte es Minnesota leichter, die Underneath-Pässe zu verteidigen.

  • Odell Beckham war dabei im Passing Game nicht der erhoffte Faktor. Beckham, von Rhodes fast komplett aus dem Spiel genommen, erhielt sein erstes Target und seinen ersten Catch erst knapp acht Minuten vor der Halbzeitpause. Nach den hitzigen Duellen in der ersten Hälfte wirkte Beckham im zweiten Durchgang zunehmend abgemeldet.
  • Auffällig im Zusammenhang mit Beckham und den (seltenen) langen Pässen: Eli Manning agierte in der Pocket fast ein wenig ängstlich. Oft warf er den Ball schnell weg, wenn sich Druck nur aufbaute und gab den Routes so gar nicht erst die Chance, sich zu entwickeln. In der Folge blieb Minnesota zwar ohne Sack, der Pressure aber hatte dennoch seine Wirkung.
  • Die Vikings auf der anderen Seite bekamen ihr Outside Run Game ins Rollen, was mit McKinnon vielversprechender wirkte, als die Inside Runs. So stand unter dem Strich Minnesotas mit Abstand beste Vorstellung im Running Game in dieser Saison (33 ATT, 104 YDS), gerade aus der No-Huddle-Offense heraus funktionierte das Laufspiel besser als zuletzt. Umgekehrt war die hochkarätig besetzte Giants-Front gegen eine der bisher schwächsten Offensive Lines der Liga extrem enttäuschend.
  • Minnesota versucht offenbar, Cordarrelle Patterson stärker einzubinden. Der Receiver, der schon jetzt regelmäßig im Special Team überzeugt, stand bei 3-Receiver-Sets meist auf dem Platz. Seine 17 Snaps in der ersten Halbzeit waren bereits ein persönlicher Höchstwert seit Beginn der Vorsaison, über Screens zeigte Patterson die Gefahr, die er bei jedem Play mitbringen kann. Neben Patterson offensiv auffällig: Kyle Rudolph, der sich zu einer immer wichtigeren Säule in der Vikes-Offense mausert.
  • Ein großes Problem für New York waren die Strafen. Sowohl offensiv, wo die Lautstärke im Stadion ohne Frage eine Rolle spielte, als auch defensiv kassierten die Giants viel zu viele Strafen und gaben Minnesotas Offense so regelmäßig neue Chancen.
  • Stichwort Vikings-Offense: Der Auftritt dürfte Minnesotas Fans Mut machen. Nicht nur das Running Game funktionierte besser, auch Bradford war in der Crunchtime voll zur Stelle. Beides begünstigt durch eine merklich verbesserte O-Line.

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