San Diego Chargers (2-4) - Denver Broncos (4-2) 21:13 (7:0, 3:3, 9:0, 2:10) BOXSCORE
Analyse: Rivers-Rekord - Chargers schocken Denver
New Orleans Saints (2-3) - Carolina Panthers (1-5) 41:38 (14:0, 10:10, 7:7, 10:21) BOXSCORE
Was für ein völlig irres Spiel in New Orleans! Der Reihe nach: Die Rückkehr von Cam Newton und Running Back Jonathan Stewart sollte Carolina eigentlich nochmals neues Leben geben und den NFC-Champ beim Division-Duell in New Orleans wieder in die Spur bringen. Doch stattdessen wurden einmal mehr die Probleme deutlich, welche die Panthers schon das ganze Jahr über so unerwartet anfällig machen. Beide Starting-Cornerbacks fielen aus, den eigentlichen Top-Cornerback Bene Benwikere hatte Carolina jüngst entlassen.
Wieder einmal konnte die im Vorjahr noch so dominante Front gegen eine starke Saints-O-Line keinen Druck erzeugen - und das Ergebnis war eine leichte Beute für Drew Brees. Brees (34/49, 465 YDS, 4 TD, INT) zerlegte Carolinas Defense teilweise nach Belieben, auch wenn Carolina mal blitzte. New Orleans marschierte direkt beim ersten Drive mit 13 Plays das Feld runter, Tight End Coby Fleener lief (!) den Ball aus einem Yard in die Endzone. Es folgten ein 87-Yard-TD-Pass auf Brandin Cooks, den Carolina trotz lediglich eines 3-Man-Rushes nicht hatte decken können, sowie ein kurzer TD-Pass auf Michael Thomas.
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Und es war nicht nur die Defense: Vom Running Game kam zunächst viel zu wenig, Newton hielt den Ball erneut zu lange in der Pocket und wurde unter anderem von Kasim Edebali zum Sack erwischt. Zudem ließ er eine Interception in der Saints-Endzone folgen. Doch brachte er sein Team zurück. Newton (27/47, 322 YDS, 2 TD, INT) fand zunächst Devin Funchess kurz vor der Halbzeitpause in der Endzone und bediente Dickson zum Touchdown, als Newton bei Fourth Down unter Druck ein herausragendes Play lieferte.
Das Problem: Die Defense ließ direkt im Gegenzug einen 50-Yard-Touchdown-Pass auf Fleener zu und das völlig verrückte Finish begann: Newton und auch Stewart (19 ATT, 85 YDS, 2 TD) liefen jetzt heiß, einem kurzen TD-Run von Stewart folgte Brees' Interception, kurz darauf war Stewart wieder in der Endzone - doch der PAT ging daneben! So ging New Orleans im Gegenzug mit acht Punkten in Führung, Newton aber kam wieder zurück und lief aus einem Yard in die Endzone. Auch die 2-Point-Conversion zum Ausgleich klappte! Nur lag dann das Schicksal der Panthers in den Händen der eigenen Defense - und Brees brachte sein Team in Position, das 52-Yard-Game-Winning-Field-Goal besiegelte den 1-5-Start der Panthers.
Buffalo Bills (4-2) - San Francisco 49ers (1-5) 45:16 (7:3, 10:10, 7:0, 21:3) BOXSCORE
Die alles überragende Story war natürlich das Saison-Debüt von Colin Kaepernick. San Franciscos Quarterback hatte bislang in dieser Saison vor allem mit seinem offenen Protest gegen Polizeigewalt und Ungleichheit in den USA auf sich aufmerksam gemacht, trotz schwacher Leistungen von Blaine Gabbert blieb er nur Backup-Quarterback. Doch vertragliche Probleme wurden beigelegt und Kaep holte körperlich auf - so dass er in Buffalo schließlich zu seinem Saisonstart kam.
Die Read-Option blieb dabei Bestandteil der Offense, Kaepernick ließ hier auch einige Male seine athletischen Fähigkeiten aufblitzen und hielt Drives mit einigen spektakulären Runs am Leben. Mit den langen Pässen allerdings hatte Kaepernick (13/29, 187 YDS, TD) genau wie Gabbert seine Probleme. Beim ersten Drive überwarf er einen freien Torrey Smith in der Endzone, wenig später gelang ihm zwar ein 53-Yard-Touchdown-Pass auf Smith - doch profitierte er dabei von einem Coverage-Fehler, der Wurf war dennoch ungenau.
Colin Kaepernicks Comeback: So oder so - die Botschaft bleibt
San Francisco begann so zwar gut - Arik Armstead schlug Tyrod Taylor zudem mit einem sensationellen Play noch bei der Ballübergabe an den Running Back das Ei aus der Hand und erzwang einen Turnover. Allein: Es reichte nicht. Denn wie schon gegen Arizona in der Vorwoche war San Franciscos Run-Defense ohne den verletzten NaVorro Bowman einfach viel zu löchrig, und das ist noch nett ausgedrückt. Nicht nur LeSean McCoy (19 ATT, 140 YDS, 3 TD) machte, was er wollte, immer wieder gab es große Löcher, die er zu langen Runs ausnutzte. Die Niners ließen insgesamt 312 Rushing-Yards zu.
Umso größer war der Schreck, als McCoy kurz vor der Halbzeitpause mit einer Knieverletzung auf dem Rasen lag und raus musste. Doch Buffalos aktuell wichtigster Spieler kam nach der Pause zurück und ließ sich seinen zweiten Touchdown nicht nehmen. Die Niners auf der anderen Seite: Ein Fumble beim Kick-Off nach McCoys zweitem TD half wenig, Robert Woods erhöhte kurz darauf die Bills-Führung und Buffalo brachte EJ Manuel und Reggie Bush Mitte des vierten Viertels. Positive Schlüsse: Buckner und Armstead hatten ein gutes Spiel, Kaepernick sah insgesamt besser aus als Gabbert. Doch diesem Team fehlt schlicht und ergreifend extrem viel Talent.
Tennessee Titans (3-3) - Cleveland Browns (0-6) 28:26 (7:6, 7:7, 7:0, 7:13) BOXSCORE
Man bekommt immer mehr den Eindruck, dass die Titans ihre offensive Identität finden. Gegen Cleveland dominierte erneut das Running Game (31 Laufversuche) gegenüber dem Passing Game (24 Passversuche), DeMarco Murray lieferte ein weiteres starkes Spiel ab und Marcus Mariota (7 ATT, 64 YDS) sorgte über die Read Option für Gefahr.
Darauf aufbauend funktionierte dann das (Play-Action-) Passing Game auch deutlich besser. Hier war Mariota (17/24, 284, 3 TD, INT) merklich effektiver als in den vergangenen Wochen und fand zunächst Rishard Matthews, dann per spektakulärem Play-Action-Pass Kendall Wright zu Touchdowns. Die große Stärke dieses Browns-Teams allerdings ist die Widerstandsfähigkeit trotz qualitativer Unterlegenheit - und so arbeitete sich Cleveland zurück in die Partie.
Cody Kessler (26/41, 336 YDS, 2 TD) lieferte ein starkes Spiel ab, obwohl das Running Game gegen die wieder starke Titans-Front überhaupt nicht funktionierte. Dabei erhielt er auch in dieser Woche jede Menge Hilfe von Terrelle Pryor (9 REC, 75 YDS, 2 TD). Duke Johnson brachte Cleveland kurz vor Schluss nochmals ran - der anschließende Onside Kick allerdings klappte nicht.
Washington Redskins (4-2) - Philadelphia Eagles (3-2) 27:20 (7:0, 14:14, 3:0, 3:6) BOXSCORE
Ohne den verletzten Jordan Reed, meist der Motor der Redskins-Offense, wurde der Plan für Washington schnell klar: Einige lange Pässe auf DeSean Jackson, und darauf aufbauend dann das eigene Running Game ins Rollen bringen - und das funktionierte früh beeindruckend gut.
Washington gelang gegen eine der besseren Fronts der NFL seine beste Rushing-Leistung in dieser Saison, allein Matt Jones (16 ATT, 135 YDS, TD) explodierte förmlich. Am Ende standen 230 (!) Rushing-Yards auf dem Konto der Hausherren und das Ergebnis wäre wohl deutlicher ausgefallen, wären Washingtons Offense in oder an der Red Zone nicht mehrfach die Ideen ausgegangen.
Denn umgekehrt kam von Philadelphias Offense herzlich wenig: Carson Wentz (11/22, 179 YDS) bekam von der gegnerischen Defense wieder wenige der einfachen Yards, auch weil die Pass Protection im ersten Spiel ohne den gesperrten Lane Johnson nicht gut aussah. Gleiches galt folgerichtig für das Running Game, so dass die Punkte anders zustande kommen mussten.
Kirk Cousins (18/34, 263 YDS, 2 TD, INT) half per Pick Six nach, direkt davor hatte Wendell Smallwood einen Kick-Off 86 Yards in die Endzone zurück getragen. Davon abgesehen aber gelangen Philly nur noch Field Goals - und es bleibt abzuwarten, wie die Eagles offensiv auf die gestiegenen Herausforderungen und besser angepasste Defenses reagieren werden.