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"Der Viktor-Skripnik-Award geht an McCoy"

Übersteht er die Saison in San Diego? Chargers-Coach Mike McCoy
© getty
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4.: Der erste gefeuerte Coach wird sein ...

Stefan Petri (SPOX): Hehe. Da habe ich mir eben noch schnell die verbleibenden International Games angeschaut - traditionell ja immer ein guter Zeitpunkt, um einen Coach nicht mehr in den Flieger gen Heimat zu lassen. Und was muss ich da sehen: Ein Team, das ich auch so schon auf der Liste hatte. Ja, Mike McCoy oder Gus Bradley sind die offensichtlichen Kandidaten, aber der Long Shot für mich: Marvin Lewis von den Cincinnati Bengals (2-3)! Halt, nicht lachen! Hört mich an: Die Pleite gegen Dallas war letzte Woche einfach nur peinlich. Jetzt geht es zu den Patriots, wo es ebenfalls eine richtig derbe Schlappe setzen könnte. Plötzlich ist das Spiel danach gegen Cleveland ein absolutes Must-Win - und danach gibt es erst einmal nichts mehr geschenkt (in London gegen die Redskins, @Giants, Bills, @Ravens, Eagles). Vielleicht ist der Playoff-Zug Ende November schon abgefahren. Dann könnte sich Besitzer Mike Brown für einen Neuanfang entscheiden.

Adrian Franke (SPOX): Die neuen Head Coaches Hue Jackson in Cleveland, Chip Kelly in San Francisco und Adam Gase in Miami sind für mich safe, auch wenn die drei Teams in dieser Saison nicht mehr viele Spiele gewinnen werden. Diese Kader haben zu viele Löcher, das sind Teams im Rebuild-Modus. Gus Bradley hat in Jacksonville viele Fürsprecher und kann jetzt mit einigen Siegen gegen schwächere Gegner für Ruhe sorgen. Lange Rede, kurzer Sinn: Mein Tipp geht in eine vielleicht etwas schwierige Richtung: Chuck Pagano. Ja, Pagano hat in Indianapolis vor der Saison einen neuen Vertrag unterschrieben, aber Play-Calling, Clock-Management und auch Game Plan sind desolat. Die Colts haben viele Lücken, das Coaching aber ist von außen betrachtet eine Katastrophe. Alternative: Jim Caldwell in Detroit. Offensive Coordinator Jim Bob Cooter scheint der beste Coach in diesem Team zu sein. Und wenn die Chargers nicht aufhören, auf verrückte Arten zu verlieren, wird Mike McCoy auch bald gehen müssen.

Nicolas Martin (Sportradio360): Wie vorher schon beschrieben: Nach Week 2 war Rex Ryan ganz heißer Kandidat. Ein Verzweiflungsmove, ein potentielles 2-7 oder 3-6 zur Bye Week, Tschüss. Pustekuchen. Sollten die Chargers im Thursday Night Game gegen die Broncos verlieren, sehe ich eigentlich Mike McCoy als einzigen Kandidaten für ein In-Season-Firing. Gus Bradley und seine Jaguars sind nur 1,5 Siege hinter der Tabellenführung, die anderen "Kellerkinder" haben neue Headcoaches oder Coaches, bei denen ich mir nicht vorstellen kann, dass man so schnell die Reißleine zieht. McCoy dagegen war ja schon beim letzten Black Monday ein Kandidat, wurde jedoch gehalten. Wer in den letzten eineinhalb Jahren von 13 knappen Spielen (weniger als ein Score Unterschied) zehn verliert, der muss sich das irgendwann ankreiden lassen. Den "Viktor-Skripnik-Award" gibt's also für McCoy und sonst wahrscheinlich für keinen.

Marcus Blumberg (SPOX): Den habe ich ebenfalls auf der Rechnung, Nicolas. Mike McCoy von den Chargers ist seit 2013 da und hätte trotz aller Verletzungen mit mehr Glück bei 4-1 und nicht 1-4 stehen können. Doch sollten die Chargers nach L.A. umziehen, dann könnte ein Head-Coach-Wechsel auch gleich vollzogen werden. Die nahe liegende Antwort ist allerdings Hue Jackson - denn das Regime in Cleveland ist nicht eben für viel Geduld bekannt und daher könnte ein Coach, der auf eine "Imperfect Season" hinsteuert, auf dünnem Eis stehen. Auch wenn das verrückt wäre - bei den Browns aber nicht ausgeschlossen! Auch gefährdet: Mike Mularkey von den Titans, weil bei dem schon im Frühjahr keiner wusste, warum er noch da war. Und: Gus Bradley, der bei den Jaguars immer noch nicht die Wende geschafft hat.