Angetrieben von Matt Ryan (25/34, 344 YDS, 4 TD) bot die Falcons-Offense die nächste dominante Vorstellung, ein solider Auftritt von Jameis Winston (23/37, 261 YDS, 3 TD) reichte dagegen nicht. Im Running Game erhielt Winston dabei zu wenig Unterstützung, auch durch das Play-Calling. Zu allem Überfluss verletzte sich Tampa Bays Quarterback spät am Knie und musste raus - Ausmaß noch offen.
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Mit dem Auswärtssieg verhindert Atlanta nicht nur den Sweep gegen die Bucs, die Falcons bauen auch ihre Führung in der NFC South weiter aus. Als nächstes wartet ein Auswärtsspiel in Philadelphia, ehe es in die späte Bye-Week geht. Tampa, weiter ohne Heimsieg in dieser Saison, empfängt in Week 10 Chicago und reist danach zu den Chiefs.
Die Stimmen:
Matt Ryan (Falcons-Quarterback): "Ich kann die Offensive Line nicht genug loben. Die Verpflichtung von Alex Mack war enorm wichtig für uns, er ist unser Fels in der Brandung. Ich denke, wir sind ein deutlich härteres, widerstandsfähigeres Team, als vergangene Saison. Wir stehen enger zusammen, und das spürt man, auch im Training. Die jungen Spieler steigern sich von Woche zu Woche, es fühlt sich ganz anders an, als letztes Jahr."
Der Spielfilm:
Vor dem Kick-Off: Die Buccaneers haben ihre letzten drei Spiele gegen Atlanta allesamt gewonnen, Jameis Winston hat somit eine weiße Weste gegen den Division-Rivalen. Doch heute sind die Bucs stark angeschlagen: Neben Receiver Vincent Jackson fallen auch die Running Backs Doug Martin und Jacquizz Rodgers aus, Undrafted Rookie Peyton Barber beginnt.
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Aber auch die Falcons, die offensiv in dieser Saison zur Creme de la Creme der NFL gehören, sind zum Auftakt in Week 9 nicht in Bestbesetzung: Running Back Tevin Coleman steht nicht zur Verfügung, was im 2-RB-Play-Design wehtut. Darüber hinaus müssen Pass-Rusher Dwight Freeney und Tight End Jacob Tamme passen.
1. Viertel: Ein sehr beeindruckender Bucs-Drive zum Start! Mit genau der Balance, die zuletzt gefehlt hatte (sechs Runs, sieben Pässe) marschiert Tampa das Feld runter und kurz vor der Goal Line findet Winston Mike Evans per Play Action - Touchdown! Das Problem: Die Falcons haben wieder einmal überhaupt keine Schwierigkeiten, zu antworten. In nur 1:49 Minuten gelingt der Ausgleich, zunächst mit viel Devonta Freeman, dann mit einem sehenswerten Touchdown-Pass von Ryan auf Toilolo. Und direkt danach schlägt Atlantas verbesserte Front zu: Clayborn ist beim Handoff im Backfield und zerstört den Spielzug, dann schlägt Campbell Smith den Ball aus der Hand - Turnover! Doch die Bucs-Defense hält, den Falcons gelingt nur ein Field Goal. Aber der nächste Turnover folgt: Winston versucht, ein First Down zu erlaufen, verliert dabei aber den Ball! 10:7 Falcons.
2. Viertel: Auch aus Tampas zweitem Fumble resultiert nur ein Field Goal, die Bucs-Defense hat sich gefangen und Ryan ist noch nicht präzise. Das setzt sich fort: Der Pass-Rush treibt Ryan in die Mitte, wo McCoy auf ihn wartet - und Atlantas Quarterback den Ball aus der Hand schlägt! Turnover, dieses Mal auf der anderen Seite! Das nutzen die Bucs voll aus: Nachdem Cornerback Desmond Trufant verletzt raus muss, wirft Winston einen hohen Ball in die Endzone, wo Evans das Ei spektakulär aus der Luft greift! Touchdown! Aber wieder folgt Atlantas Antwort schnell, Taylor Gabriel fängt zunächst den langen Pass, und läuft dann in der Red Zone zum Touchdown. Danach bestimmen auf beiden Seiten zur Abwechslung die Defenses das Bild, 20:14 Falcons zur Halbzeit.
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3. Viertel: Zu Beginn der zweiten Hälfte dann aber wieder das zu erwartende Bild: Atlantas Offense ist jetzt effizienter, die Bucs haben keine Antworten auf die In-Breaking-Routes von Julio Jones und aus einem Yard findet Ryan Fullback Patrick DiMarco zum Touchdown. Die 2-Point-Conversion klappt zwar nicht, aber nach einem kurzen 3&Out der Bucs ist Atlanta schnell zurück an der Goal Line - und per Fade gelingt Julio Jones der erste persönliche Red-Zone-Touchdown in dieser Saison. Damit befindet sich Tampa in einem enormen Loch. 33:14 Falcons.
4. Viertel: Die Bucs müssen jetzt dringend punkten, und folgerichtig spielen sie ein Fourth Down aus - doch Atlantas Defense hält. Im Gegenzug gibt's die Entscheidung: Atlanta kontrolliert das Spiel über sein Running Game jetzt komplett, Freeman präsentiert einige tolle Cuts und Ryan bedient Austin Hooper mit seinem vierten Touchdown-Pass des Abends. Die Zuschauer verlassen anschließend in Scharen das Stadion, diese Division ist aktuell fest im Griff der Falcons. Daran ändert auch ein kurzer Touchdown-Pass von Winston auf Humphries einige Minuten später nichts, zu allem Überfluss humpelt Winston anschließend nach einem heftigen Hit bei der fehlgeschlagenen 2-Point-Conversion vom Platz. Atlanta erhöht nochmals per Field Goal, für Winston ist das Spiel vorzeitig beendet: Offiziell hat er bei dem Hit eine Knieverletzung erlitten. So beendet Mike Glennon das Spiel mit einem TD-Pass auf Brate, inklusive 2-Point-Conversion. 43:28 Falcons!
Der Star des Spiels: Matt Ryan. Anfangs offenbarte Ryan noch einige Probleme, immer wieder kamen seine Pässe ungewöhnlich unpräzise und Tampas Blitze bereiteten ihm Probleme. Doch er fing sich eindrucksvoll und verteilte den Ball dann wieder deutlich besser, nach dem Opening-Touchdown in der zweiten Hälfte hatte Ryan elf Completions in Folge auf dem Konto - acht davon länger als zehn Yards, neun für First Downs. Sensationelle Werte. Ebenfalls wieder sehr auffällig: Devonta Freeman. Bester Buccaneer: Ohne Frage Mike Evans.
Der Flop des Spiels: Tampa Bays Offensive Line. Winston bewegte sich zwar hinter der Line of Scrimmage wieder gut, doch so lange die Line derartige Löcher offenbart, nutzt auch das nicht viel. Das gilt selbstverständlich auch für das Run-Blocking, darüber hinaus kassierten die Bucs in der O-Line zahlreiche Strafen. Die Pass-Defense bleibt selbstredend ebenfalls eine große Baustelle.
Das fiel auf:
- Die Play-Action-Spielzüge funktionierten für Tampa Bay wieder mehrfach gut, Winston präsentierte einige starke Bewegungen in der Pocket. Die Offense sah aber insbesondere gut aus, wenn Winston den Ball schnell weg bekam. Stat-Nugget: Der Touchdown zu Beginn war Tampas erster Opening-Drive-Touchdown seit dem 25. Oktober 2015 (gegen Washington).
- Unweigerlich mit gutem Play-Action-Spiel verknüpft: Das Running Game. Trotz der Ausfälle im Backfield hielt Tampa anfangs daran fest, ging dann aber zunehmend weg vom Run Game. Phasenweise wirkte es, als hätten mehr Runs der Offense nicht gerade geschadet - während die O-Line in Pass-Protection einmal mehr Schwächen offenbarte. Darüber hinaus suchte Winston wieder viel zu häufig Evans, dem allerdings Ende des dritten Viertels zumindest der Catch des Spiels gelang.
- Atlantas Offense ist derweil schlicht ein Matchup-Alptraum. Auch ohne Coleman blieben Pässe zu den Running Backs ein Thema, vor allem aber gelang es den Falcons auch heute wieder, das Run Game über den starken Devonta Freeman aufzuziehen. Darauf aufbauend klappten dann die Bootlegs und generell die Play Action, während Tampas überaus anfällige Secondary keine Antworten auf die In-Breaking-Routes von Julio Jones fand. Atlanta steht jetzt in dieser Saison bei 6,8 Yards pro Play, der höchste Wert seit den 2000er Rams.
- Je länger das Spiel ging, desto effektiver wurde das Running Game. In Kombination mit einem No-Huddle-Ansatz zermürbten die Falcons Tampa Bay so. Eine zunehmend gefährliche Waffe in Atlantas Offense - nicht, dass die Falcons hier noch weitere Feuerkraft gebraucht hätten - ist Taylor Gabriel. Der Speedster ist für lange Pässe ein Spieler, den Defenses stets im Auge behalten müssen. Darüber hinaus ist er auch, wie beim Touchdown, im Run Game etwa mit dem Jet Sweep brandgefährlich.
- Defensiv hatten die Falcons phasenweise einige Probleme in Coverage, zumal Trufant aufgrund einer Schulterverletzung im zweiten Viertel raus musste und nicht zurückkam. Aber: Mit gutem, sehr sicherem Tackling machte Atlanta einiges wieder wett, und die Bucs-Offense war nicht konstant und vielseitig genug, um daraus Kapital zu schlagen. Darüber hinaus war der Pass-Rush wieder eine verlässliche Waffe, Atlanta hat jetzt schon mehr Sacks auf dem Konto, als in der kompletten Vorsaison.
- Auch heute leider wieder auffällig: Die große Anzahl an Strafen, insbesondere in der ersten Hälfte. Tampa Bay hatte bereits Mitte des zweiten Viertels acht Strafen für 64 Yards auf dem Konto.