How 'bout them Cowboys!

Von Adrian Franke
02. November 201614:57
Die Dallas Cowboys um Rookie-QB Dak Prescott haben sich als ernsthafter Titelkandidat herauskristallisiertgetty
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Die Regular Season ist schon wieder zur Hälfte vorbei - wie die Zeit vergeht! Gleichzeitig bedeutet das aber auch: Power Ranking! Wer hat sich im Vergleich zu vor vier Wochen verbessert, wer verschlechtert? Während es an der Spitze ein neues Trio auf das Treppchen schafft, behalten die San Francisco 49ers die rote Laterne. Einige Schwergewichte rutschen ab, die Dallas Cowboys indes klettern und klettern.

SPOXSPOX32. San Francisco 49ers (1-6)
(Die nächsten 4 Gegner: Saints, @Cardinals, Patriots, @Dolphins)

Mann, hätte irgendwer gedacht, dass der Ausfall von NaVorro Bowman SO verheerend für die Niners-Defense sein würde? Sicher, Bowman ist einer der besten Linebacker der Liga - doch auch so ein Ausfall rechtfertigt diese Run-"Defense", die San Francisco über die letzten Wochen gespielt hat, nicht. Teams müssen gegen die 49ers kaum noch werfen, weil sie im Running Game machen können, was sie wollen. Die jüngsten Beispiele: Tampa Bay (249 Rushing-Yards), Buffalo (313) und Arizona (172). Offensiv sieht es mit Kaepernicks Rückkehr nur bedingt besser aus, zumindest liefert er einige Highlight-Momente zu Fuß. Die Probleme mit der Pass-Genauigkeit dagegen? Unverändert. Dass die Niners mehreren Berichten zufolge aktiv versucht haben, Torrey Smith loszuwerden, zeigt, wo die Coaches diese Saison sehen. San Francisco marschiert mit großen Schritten in Richtung Top-2-Draft-Pick.

SPOX31. Cleveland Browns (0-8)
(Cowboys, @Ravens, Steelers, Giants)

Der schärfste Konkurrent der Niners, wenn es um den Top-Pick geht. Der große Unterschied: Cleveland, das in dieser Saison mehr Quarterbacks eingesetzt hat als manche Teams Wide Receiver, ist in den allermeisten Spielen kompetitiv und hat auch im Schlussviertel eine reelle Chance (oder auch mehr, siehe Miami), einen Sieg einzufahren. Mit der Rückkehr von Josh McCown gegen die Jets kehrte auch das vertikale Passspiel zurück, vor langer Zeit mal als ein wesentliches Element dieser Offense eingeplant, und Terrelle Pryor hat sich zu einem legitimen Nummer-1-Receiver aufgeschwungen - eine unglaubliche Geschichte in sich selbst. Doch das drastischste Umbruch-Team der Liga ist eben genau das: Im Umbruch. Das sieht man vor allem in der desolaten Defense, die durch den sensationellen Jamie-Collins-Coup aber auf einen Schlag verbessert wurde. Mehr Auftritte vom Run Game wie in den ersten Wochen der Saison würden derweil nicht schaden.

SPOX30. Jacksonville Jaguars (2-5)
(@Chiefs, Texans, @Lions, @Bills)

Nichts ist mehr übrig vom großen Jaguars-Hype der Offseason - zumindest fast nichts. Denn das Talent ist in diesem Team ohne jede Frage noch immer vorhanden, mehrere hier höher gerankte Kandidaten würden einiges für einen Spieler-Kern bestehend aus Allen Robinson, Allen Hurns, Malik Jackson, Dante Fowler, Jalen Ramsey, Myles Jack und Telvin Smith geben. Aber zwei elementare Probleme lassen Jacksonville zur Saisonmitte erneut auf die Scherben einer Spielzeit starren: Blake Bortles hat sich auf eine Art und Weise zurückentwickelt, die man von einem Quarterback in der Art schon sehr lange nicht mehr gesehen hat. Umso kurioser ist es, dass ausgerechnet der QB-Coach befördert wurde, als Gus Bradley in der Vorwoche die Reißleine zog, und seinen Offensive Coordinator (zu Recht) entließ. Das zweite Problem: Bradley hat es bisher nicht geschafft, die PS seiner Defense in einem Gesamt-Konstrukt auf den Platz zu bringen. Dass die Jaguars trotz Ivory und Yeldon kein Run Game haben, hilft wenig. Bradleys Job ist in akuter Gefahr.

SPOX29. New York Jets (3-5)
(@Dolphins, Rams, Patriots, Colts)

Nach der Einigung mit Fitzpatrick vor einigen Monaten waren die Augen in New York fest auf die Playoffs gerichtet. Zur Saisonmitte ist klar: Die Jets sind ein Debakel. Der Kader ist weit weg vom Umbruch a la Browns und 49ers, auch wenn Sheldon Richardson am Dienstag angeblich aktiv anderen Teams angeboten wurde, und deshalb wird Gang Green auch die direkten Duelle, wie am Sonntag, wenn auch knapp, gewinnen. Aber: Die Defense von Todd Bowles ist eine Baustelle, weil sie schematisch auf starkes Cornerback-Play baut - und die Formkurve von Darrelle Revis brutal nach unten geht. Da hilft es wenig, dass die D-Line zumindest in der Run-Defense meist gut aussieht. Das noch viel größere Problem ist die Offense: Von Fitz zu Geno Smith, verletzungsbedingt zu Fitzpatrick, der die Verantwortlichen inzwischen trotz seiner desolaten Leistungen öffentlich kritisiert. In Abwesenheit des verletzten Eric Decker, der womöglich sehr lange ausfällt, können sich Defenses voll auf Brandon Marshall konzentrieren - dennoch versucht Fitz, Bälle zu ihm zu erzwingen. Kleiner Lichtblick: Receiver Quincy Enunwa.

SPOX28. Indianapolis Colts (3-5)
(@Packers, Titans, Steelers, @Jets)

31 (!) Sacks musste Andrew Luck inzwischen schlucken, sechs davon am Sonntag bei der Pleite gegen die Chiefs (Dee Ford lässt grüßen). Geht das in diesem Tempo weiter, knackt Indys Quarterback am Saisonende die 60-Sack-Marke - wenn auch nur in der Theorie, denn es ist schwer vorstellbar, dass Luck diese wöchentlichen Hits noch acht weitere Spiele aushält. Die Colts-O-Line rangiert bei Football Outsiders in Pass-Protection auf dem drittletzten Rang, während die zahnlose Defense 6,2 Yards pro gegnerischem Spielzug erlaubt. Nur Oakland (6,5) und Cleveland (6,4) sind hier noch schlechter. Indianapolis' Spiele sehen in dieser Saison oftmals ähnlich aus, und vieles hängt letztlich davon ab, ob Luck dieses Team mehr oder weniger im Alleingang tragen kann. Eine vernünftige Erfolgsformel ist das, so gut Luck auch ist, nicht.

SPOX27. Chicago Bears (2-6)
(@Buccaneers, @Giants, Titans, 49ers)

Hut ab, Chicago! Den Primetime-Sieg über die Minnesota Vikings hat wohl kaum jemand kommen sehen, und umso weniger in dieser Art und Weise: Gegen eine der besten Fronts der Liga bekamen die Bears ein beeindruckendes Running Game zustande, vor allem aber merkt man, dass die eigene Front Seven endlich fitter wird. Auch Tackle Eddie Goldman soll bald folgen. Letztlich bleibt abzuwarten, wie sich Jay Cutler nach auskurierter Verletzung macht - seinen Stammplatz hätte er wohl zumindest vorerst gar nicht zurückbekommen, hätte sich Brian Hoyer nicht verletzt und es halten sich Gerüchte, wonach der stets umstrittene Quarterback Chicago nach der Saison verlassen muss. Bis dahin gilt: Wenn sich das Bears-Lazarett weiter leert, sind Siege mit der Formel wie am Montagabend ohne Frage möglich.

SPOX26. Baltimore Ravens (3-4)
(Steelers, Browns, @Cowboys, Bengals)

Nach den ersten drei Spielen hatten die allermeisten die Ravens als schwächstes ungeschlagenes Team eingestuft - die vergangenen vier Wochen haben gezeigt, wie wacklig dieses Team ist. Dabei hatte Baltimore zugegebenermaßen Verletzungspech, die Probleme im eigenen Running Game (3,8 Yards pro Run, nur 86,3 Rushing-Yards pro Spiel) bleiben aber auch nach der Entlassung von Offensive Coordinator Marc Trestman bestehen. Und das Passing Game wird Baltimore in dieser Saison nicht viele Spiele gewinnen, wenige Teams sind hier bislang ineffizienter. Aber Hoffnung gibt es, denn eine Verbesserung über die kommenden Wochen ist fraglos möglich: Tackle Ronnie Stanley, Guard Marshal Yanda, Receiver Steve Smith und Linebacker C.J. Mosley kehren womöglich allesamt pünktlich zum Duell gegen Pittsburgh zurück, während Terrell Suggs wohl trotz des jüngst erlittenen Bizepsrisses auflaufen kann.

SPOX25. Los Angeles Rams (3-4)
(Panthers, @Jets, Dolphins, @Saints)

Ist es diese Woche endlich soweit? Vieles von dem, was aus Los Angeles unter der Woche durchsickerte, lässt darauf schließen, dass die Rams nach ihrer Bye-Week am kommenden Sonntag den Quarterback-Tausch vollziehen. Top-Pick Jared Goff erhielt im Training bereits mehr Snaps mit den Startern und soll in seiner Entwicklung deutlich weiter sein. Das wäre allerdings auch bitter notwendig, wenn man bedenkt, wie verloren Goff in der Preseason gewirkt hat. Und selbst wenn Goff ein Upgrade über den teilweise gar nicht so schlechten Case Keenum bietet, muss die Frage erlaubt sein: Reicht das? Die O-Line ist trotz zuletzt leichter Verbesserungen ein großes Problem, Todd Gurley das prominenteste Opfer. Eine richtige Rolle für Tavon Austin scheint L.A. nach wie vor zu suchen und die Defense ist, trotz der noch immer dominanten D-Line, in der Secondary mehr als schlagbar.

SPOXSPOX24. Tampa Bay Buccaneers (3-4)
(Falcons, Bears, @Chiefs, Seahawks)

Keine einfache Saison in Tampa: Nach dem Ausfall von Doug Martin fehlte der Offense die Balance, bis Jacquizz Rodgers auf beachtliche Art und Weise einsprang. Jetzt fällt aber auch Rodgers aufgrund einer Fußverletzung vorerst aus, während die O-Line in puncto Run-Blocking weiterhin zum unteren Durchschnitt gehört - bestenfalls. Zwei der drei Siege kamen gegen die Panthers ohne Cam Newton sowie gegen die grausame 49ers-Run-Defense zustande, während im Passing Game Mike Evans für fast ein Viertel (595 von 1668) der Bucs-Passing-Yards sowie knapp die Hälfte (6/14) der Passing-Touchdowns verantwortlich ist. Der Ausfall von Vincent Jackson sowie die Entlassung von Austin Seferian-Jenkins helfen da natürlich wenig. Jameis Winston hat nach wie vor seine Hochs und Tiefs, vor allem aber bleibt die Secondary eine der ligaweit anfälligsten.

SPOX23. Carolina Panthers (2-5)
(@Rams, Chiefs, Saints, @Raiders)

Quo vadis, Carolina? War die 8-Sack-Gala gegen Arizona am Sonntag der Anfang der Rückkehr zu alter Stärke, oder doch eher dem Play-Calling und der desolaten Offensive Line der Cards geschuldet? Klar ist: Nur wenn die Defense-Front dominiert, kommt Carolina zurück in die Spur - denn nur so können die Panthers ihre Schwächen in der Secondary überdecken, die Carson Palmer trotz allem 363 Passing-Yards und drei Touchdowns bei 76 Prozent angekommenen Pässen erlaubte: Carolina lässt zur Saisonmitte die meisten Yards pro Pass zu (8,5). Offensiv muss jetzt konstanter wieder mehr vom Running Game kommen, was untrennbar mit der Gesundheit von Jonathan Stewart verbunden ist. Andernfalls drohen weitere Shootouts wie vor zwei Wochen in New Orleans, und in diesen Spielen werden Carolinas Schwächen deutlich aufgedeckt.

SPOX22. Arizona Cardinals (3-4-1)
(49ers, @Vikings, @Falcons, Redskins)

Aus einer Saison mit unglücklichen Fügungen und verpassten Gelegenheiten - etwa beim Opener gegen New England oder beim dramatischen Unentschieden gegen Seattle - wird aus Cardinals-Sicht zunehmend eine Spielzeit mit sich wiederholenden Problemen. Die Offensive Line ist unglaublich anfällig in der Pass-Protection, während Carson Palmer die sensationelle Präzision bei den langen Bällen, die er in der Vorsaison hatte, nicht mehr gelingt: Bei Pässen über 20 Yards hatte er 2015 ein QB-Rating von 96,3 in dieser Saison eines von 28,6. Das hängt natürlich auch mit der O-Line zusammen, die in Jared Veldheer zu allem Überfluss gerade ihren besten Pass-Blocker verloren hat. Deutlich erkennbares Thema: Wenn David Johnson, aktuell Arzionas mit Abstand bester Offense-Spieler, die Offense nicht tragen kann - wie jüngst gegen Carolina - bekommen die Cards Probleme. Lichtblicke neben Johnson: Der deutlich verbesserte Pass-Rush (21 Sacks), Cornerback Patrick Peterson und Safety Tony Jefferson. Doch auch die zumeist gute Defense, insbesondere in der Secondary wieder auf höchstem Level (6,2 Yards pro Pass, 5 TD, 9 INT durch die Luft) unterwegs, muss jetzt umbauen - Tyrann Mathieu fällt vorerst aus und die Probleme im Slot werden somit größer. Die Frage in der Wüste lautet letztlich: Gelingt schnell der Schritt hin zum Defense-und-Running-Team?

SPOX21. Houston Texans (5-3)
(@Jaguars, @Raiders, Chargers, @Packers)

Das erste Fünf-Siege-Team im Power Ranking sind die Texans - und ich hatte Houston eine Weile lang noch tiefer. Ja, es ist eine schwierige Offense und dementsprechend muss man Brock Osweiler Zeit geben. Aber nach allem, was man bisher ernsthaft beobachten und somit bewerten kann, ist es ein mehr als nur zäher Start. Der 25-Jährige hatte jetzt schon drei (!) Spiele mit unter 4,9 Yards pro Pass, zwei davon über die letzten vier Wochen: 4,4 gegen Minnesota und unglaubliche 3,2 beim Debakel gegen sein Ex-Team Denver. Osweiler ist oft ungenau, die Kommunikation mit den Receivern bei den zahlreichen Option-Routes (heißt kurz gesagt: Ein Receiver hat mehrere Optionen, nachdem der Snap erfolgt ist, je nachdem was die Defense macht) ist wahnsinnig anfällig. Dazu kommt, dass die Defense den Ausfall von J.J. Watt vor allem gegen den Run spürt, wo die Texans 4,4 Yards pro Run erlauben und schon acht Läufe von mindestens 20 Yards sowie zehn Rushing-Touchdowns zugelassen haben. Die Hoffnungen ruhen auf dem zuletzt verbesserten eigenen Running Game, ansonsten: Abwarten und Hoffen in Houston.

SPOX20. New York Giants (4-3)
(Eagles, Bengals, Bears, @Browns)

Die Giants könnten bis in die letzten Wochen der Regular Season um die Playoffs kämpfen, und es würde mich kein bisschen wundern. Die Defense ist zwar noch nicht so dominant wie die Verantwortlichen nach ihrem Shopping-Trip in der Offseason gehofft haben dürften, das bezieht sich allerdings primär auf den Pass-Rush. Davon abgesehen nämlich präsentieren sich die Giants stark in der Run-Defense und effektiv in der Secondary: 6,3 Yards pro gegnerischem Pass-Versuch? Nur Arizona, Minnesota und Denver sind besser und sieben TD-Pässen stehen sechs Interceptions gegenüber. Offensiv warten wir alle darauf, dass Eli Manning endlich konstant das volle Potential seines Receiver-Arsenals ausschöpft. Die O-Line jedenfalls ist zumindest in Pass-Protection einigermaßen solide, das Running Game dagegen ein Desaster. Eventuell Zeit für Paul Perkins? Sein College-Tape jedenfalls war durchaus beeindruckend.

SPOX19. Miami Dolphins (3-4)
(Jets, @Chargers, @Rams, 49ers)

Die Dolphins sind eines dieser Teams, zu denen man noch keinen wirklichen Zugang hat - und wie sollte man auch?! Miami hatte über die vergangenen beiden Wochen endlich mal alle Mitglieder der Offensive Line gemeinsam auf dem Platz, Jay Ajayi dankte es mit dem seltenen Kunststück, in aufeinanderfolgenden Spielen die 200 Rushing-Yard-Marke zu knacken (204 und 214). Ajayi hat nach seiner Degradierung zum Saisonstart mental und physisch eine beeindruckende Entwicklung hingelegt, wie jüngst auch Adam Gase im Gespräch mit dem MMQB bestätigte. Die Folge waren Siege über Pittsburgh und Buffalo und eine Formel, mit der Miami auch in den kommenden Wochen Spiele gewinnen kann. Das hat weitere Auswirkungen: Mit der Kontrolle über die Uhr und regelmäßigen Führungen kann Miami seinen Pass-Rush entfesseln, wofür diese Defense zusammengestellt wurde. Jetzt müssen die Dolphins zeigen, dass sie diese Art zu spielen, konstant liefern können. Dann sind auch im Passing Game weiterhin neue Wege offen.

SPOX18. Detroit Lions (4-4)
(@Vikings, Jaguars, Vikings, @Saints)

Vielleicht sind die Lions ein paar Plätze zu hoch, und die löchrige, weil von gravierenden Ausfällen (Darius Slay, DeAndre Levy) geplagte Defense würde eine niedrigere Platzierung fraglos rechtfertigen. Warum also Detroit im Mittelfeld? Die Lions-Offense macht einfach unglaublich viel Spaß. Es ist ein tolles Scheme und das Tape zeigt, wie sehr Offensive Coordinator Jim Bob Cooter seinen Receivern und auch Quarterback Matthew Stafford mit Route-Kombinationen und Play-Design hilft. Stichwort Stafford: Der spielt, ein Jahr vor Vertragsende, seine vielleicht beste NFL-Saison überhaupt und zuletzt hat sich auch Golden Tate endlich zurückgemeldet. Zusammen mit Marvin Jones ein tolles Receiver-Duo - die Lions haben ein hocheffizientes Passing Game. Nächster Schritt: Über Theo Riddick, der sich gegen Houston nach Verletzung mit 5,1 Yards pro Run zurückmeldete, endlich ein vernünftiges Running Game aufbauen. Das würde auch die Defense entlasten.

SPOX17. New Orleans Saints (3-4)
(@49ers, Broncos, @Panthers, Rams)

Wenn die Saints doch nur jedes Spiel im Superdome austragen könnten - wir würden wohl von einem Top-5-NFC-Team reden. Die Unterschiede zwischen den Saints zuhause und den Saints auswärts sind gravierend, doch klar ist nicht erst seit dem Sieg über Seattle am Sonntag: Diese Passing-Offense macht wieder richtig Spaß! Michael Thomas hat sich bereits sehr gut integriert, Drew Brees spielt auf einem sensationellen Level und Willie Snead sowie Brandin Cooks können einer Secondary große Probleme bereiten. Deshalb macht New Orleans Spaß und verdient sich seinen Platz im Mittelfeld - eine furchtbare Defense aber verhindert größere Sprünge, im Power Ranking und in der Realität. Sowohl gegen den Pass, als auch gegen den Run sind die Saints wahnsinnig anfällig. Im eigenen Running Game klappt derweil ebenfalls viel zu wenig (3,6 Yards pro Run), auch weil Mark Ingram eine mehr als enttäuschende Saison spielt.

SPOXSPOX16. Tennessee Titans (4-4)
(@Chargers, Packers, @Colts, @Bears)

Man kann die Titans-Entscheidungen in der Offseason mögen oder auch nicht - aber eines kann man nicht bestreiten: Tennessee hat sich einen klaren Plan in den Kopf gesetzt, wie das eigene Team aussehen soll. Und der wird befolgt. Nur Dallas und San Francisco haben mehr Rushing-Versuche pro Spiel als die Titans (31,2), die dabei starke 4,9 Yards pro Run erzielen. Hinter einer der besten Run-Blocking-Lines dieser Saison - hinter Dallas vielleicht sogar die beste - ist DeMarco Murray wieder deutlich näher dran an seiner 2014er Form, als an dem Eagles-Debakel im Vorjahr und Marcus Mariota findet sich in der neuen Offense immer besser zurecht. Das gilt umso mehr, seitdem Kendall Wright endlich wieder fit ist. Das Komplementär-Stück zu diesem offensiven Ansatz: Eine zumindest solide Defense. Hier mangelt es allerdings noch deutlich in der Secondary, wo Tennessee die drittmeisten Plays von mindestens 20 Yards zugelassen hat (39). Trotzdem gilt: Geht die Formkurve weiter wie in den vergangenen Wochen, haben die Titans eine ernsthafte Chance auf den Division-Titel.

SPOX15. Cincinnati Bengals (3-4-1)
(@Giants, Bills, @Ravens, Eagles)

Diese Bengals sind weit von dem alljährlichen Playoff-Team entfernt, an das sich Cincy-Fans über die vergangenen Jahre gewöhnen durften. Das hat einige offensichtliche Gründe: Teile des Teams, die in den vergangenen Jahren die Stärke der Bengals gebildet haben, sind jetzt anfällig. Namentlich: Die Pass-Protection, wo Cincinnati von einem der besseren zu einem der schlechtesten Teams abgerutscht ist, sowie die eigene Defensive-Line: Die Bengals lassen 4,4 Yards pro Run zu und es wirkt, als wäre das Team an beiden Seiten der Line of Scrimmage in die Jahre gekommen. Warum also trotzdem Rang 15? Da wäre A.J. Green, über den man sagen könnte, dass er der beste Receiver dieser Saison ist. Da wäre Andy Dalton, der - abgesehen von einem schwachen Auftritt beim Unentschieden gegen Washington in London - eine wirklich gute Saison spielt. Und da wäre das Running Game, das sich über die letzten Wochen gefunden zu haben scheint. Gleichzeitig aber sind die Bengals eines dieser Teams, das in vier Wochen auch deutlich tiefer stehen könnte.

SPOX14. Washington Redskins (4-3-1)
(Vikings, Packers, @Cowboys, @Cardinals)

Da kann man eigentlich nahtlos an Cincinnati anschließen. Auch die Redskins sind bisher nicht einfach zu lesen und könnten in beide Richtungen gehen, eines ist aber offensichtlich: Kirk Cousins und Co. haben sich über die letzten Wochen deutlich gesteigert. Mit der Rückkehr von Jordan Reed gegen die Bengals wurde die ganze Power der Offense deutlich, das ist ein Team, das Defenses mit kurzen und mittellangen Pässen zermürben kann. Neben Reed sind hier TE-Kollege Vernon Davis und vor allem Slot-Receiver Jamison Crowder hervorzuheben, darüber hinaus hat Cousins die Möglichkeit, mit DeSean Jackson und Pierre Garcon Defenses auch tief zu schlagen. Nicht umsonst kommen nur 43,2 Prozent seiner Passing-Yards nach dem Catch zustande, und damit weniger als bei Derek Carr, Philip Rivers, Blake Bortles, Aaron Rodgers oder Drew Brees. Die Offensive Line spielt zudem insgesamt eine sehr starke Saison, und seitdem die Redskins defensiv mehr auf Man Coverage setzen, ist auch der Pass-Rush gefährlicher. Ein Fragezeichen ist trotz der O-Line das Running Game, wo einige in der Hauptstadt den Abgang von Alfred Morris bedauern dürften. Die Tendenz passt dennoch, aber: Hält die Offensive Line ohne Trent Williams?

SPOX13. San Diego Chargers (3-5)
(Titans, Dolphins, @Texans, Buccaneers)

Mann, die Chargers sind besser als ein 3-5-Team. San Diego hatte auch am Sonntag in Denver eine reelle Chance auf den Sweep gegen den Champion, Philip Rivers holt auch ohne seine beiden wichtigsten Waffen (Keenan Allen und Danny Woodhead) alles aus dieser Offense heraus. Das Resultat: 7,8 Yards pro Pass und schon 41 (!) Passing-Plays von wenigstens 20 Yards - nur Cincinnati und Atlanta haben mehr. Dabei hilft es, dass Melvin Gordon im Vergleich zur Vorsaison wie ein komplett anderer Spieler aussieht, und das nicht nur, weil die Offensive Line ein wenig besser blockt. Defensiv derweil hat Joey Bosa der Defense über die vergangen Wochen ein völlig neues Gesicht gegeben, der Rookie hat in seinen ersten vier Spielen unfassbare 26 Pressures gesammelt - acht mehr als jeder andere Pass-Rusher in seinen ersten vier NFL-Spielen über die letzten zehn Jahre. Die Auszeichnung zum Defensive-Rookie des Jahres ist Formsache, wenn er so weiter spielt. Wenn die Chargers jetzt noch Wege finden könnten, enge Spiele und kritische Situationen häufiger für sich zu entscheiden ...

SPOX12. Buffalo Bills (4-4)
(@Seahawks, @Bengals, Jaguars, @Raiders)

Wer weiß, was für die Bills in dieser Saison möglich gewesen wäre, wäre Buffalo nicht schon seit dem Sommer von Ausfällen geplagt gewesen. Es begann mit den beiden Top-Picks Shaq Lawson und Reggie Ragland und ging dann weiter mit Marcell Dareus und Sammy Watkins. All das konnten die Bills irgendwie auffangen und erarbeiteten sich eindrucksvoll einen 4-2-Record - doch die Verletzung von LeSean McCoy war dann zu viel des Guten. Kaum ein einzelner Nicht-Quarterback ist für eine Offense so elementar wie McCoy und ohne ihn sind die Bills merklich zahnloser. Immerhin: Lawson und Dareus sind zurück, was die Defense merklich besser machen sollte. Sorgen bereitet Cornerback Stephon Gilmore, den Coach Rex Ryan zuletzt öffentlich kritisierte. Die Bills haben nach wie vor Playoff-Chancen, müssen aber ihr Running Game dafür auch ohne McCoy ins Rollen bringen. Eine komplette Wildcard ist der am Dienstag aus dem Ruhestand reaktivierte Percy Harvin.

SPOX11.Green Bay Packers (4-3)
(Colts, @Titans, @Redskins, @Eagles)

Ein Sieg gegen die Bears und deren dritten Quarterback, sowie ein packender Shootout in Atlanta - sind die Packers jetzt also zurück? In meinen Augen: Jein. Auffällig ist, dass Aaron Rodgers wieder besser wirkt als etwa gegen die Cowboys vor drei Wochen. Ebenfalls aber ist deutlich erkennbar, dass sich am Offensiv-Stil nur wenig geändert hat. Sprich: Nach wie vor viele Isolation Routes, nach wie vor wenige Konzepte, um Defenses mit eigenen Routes zu schlagen und nach wie vor kein konstantes Running Game. Das durchaus interessante Experiment mit Ty Montgomery musste verletzungsbedingt unterbrochen werden, Knile Davis wurde kurz nach seiner Verpflichtung schon wieder entlassen. Defensiv bleibt die von Ausfällen getroffene Secondary derweil anfällig, dafür glänzen die Packers - abgesehen von jenem Cowboys-Spiel - in der Run-Defense.

SPOX10.Pittsburgh Steelers (4-3)
(@Ravens, Cowboys, @Browns, @Colts)

Zeit für eine persönliche Note: Zumindest vorerst muss ich von meinem Steelers-Pick abrücken. Niemand weiß, wie lange Ben Roethlisberger jetzt wirklich ausfallen wird und mit Landry Jones ist Pittsburghs sonst so brandgefährliche Offense bestenfalls noch oberer Durchschnitt - und das auch nur, weil Le'Veon Bell seit seinem Comeback schon wieder für Highlights sorgt. Vor allem aber die Defense ist eine Enttäuschung, denn nichts ist zu sehen von der Front, die eigentlich dominieren sollte. Gegner erlaufen 4,7 Yards pro Run gegen Pittsburgh und die Steelers haben bisher ganze acht Sacks auf dem Konto. ACHT! Überflüssig zu erwähnen, dass das die rote Laterne bedeutet und trotz Ausfällen in der Front Seven unentschuldbar ist. Die Offense kann, wenn denn mal alle fit sind, noch immer die beste der Liga sein. Defensiv dagegen habe ich zunehmend weniger Vertrauen, dass die Steelers das in dieser Saison noch umbiegen können.

SPOX9.Kansas City Chiefs (5-2)
(Jaguars, @Panthers, Buccaneers, @Broncos)

Seitdem Andy Reid in Kansas City das Zepter übernommen hat, scheint es Jahr für Jahr das gleiche Bild zu sein: Das Running Game der Chiefs macht nicht nur Spaß, es ist auch effizient und stark genug, um die Offense zu tragen. In Kombination dazu spielt Alex Smith genauso risiko- wie fehlerfrei und ist wieder einmal einer der Top-Quarterbacks, wenn es darum geht, auf Yards nach dem Catch (52,1 Prozent seiner Passing-Yards) zu bauen. Defensiv wacht der Pass-Rush in Kansas City aktuell zunehmend auf, und nach wie vor besteht Hoffnung, dass Justin Houston im Laufe des Novembers zurückkehrt. Die Run-Defense hat noch Luft nach oben, auch wenn die Chiefs hier vor allem kaum Big Plays zulassen. Mit Jamaal Charles ist derweil in dieser Saison jetzt auch offiziell nicht mehr zu rechnen.

SPOXSPOX8. Oakland Raiders (6-2)
(Broncos, Texans, Panthers, Bills)

Eines kann man Oakland nicht nehmen: Als neutraler Fan ist so ziemlich jedes Raiders-Spiel ein Spektakel. Um mal mit der Kritik zu beginnen: Das liegt einerseits daran, dass die Raiders 8,1 Yards pro Pass erlauben und folgerichtig die meisten Passing-Plays von wenigstens 20 Yards (43) zugelassen haben - zehn davon waren Pässe von über 40 Yards! Auch die Run-Defense ist bisweilen eine mittlere Katastrophe, immerhin aber ist der Pass-Rush merklich auf dem Weg der Besserung. Und das führt uns zum Positiven: Die Offense der Raiders hat das Potential, im Passing-Game jede Defense vor gehörige Probleme zu stellen. Die Offensive Line ist in Pass-Protection herausragend, Amari Cooper und Michael Crabtree sind aktuell das beste Wide-Receiver-Duo der Liga. Und Derek Carr? Es ist noch immer eine Achterbahnfahrt mit vielen Höhen und einigen Tiefen, sowie Luft nach oben. Nächster Schritt: Mehr Dominanz zuhause!

SPOX7. Philadelphia Eagles (4-3)
(@Giants, Falcons, @Seahawks, Packers)

Über die vergangenen Jahre hatten die Chiefs den Ruf als DIE risikofreie Kurzpass-Offense sicher. Ex-Chiefs-Offensive-Coordinator Doug Pederson macht in Philly alles, um diesen Titel zu übernehmen. Von allen Startern kommen nur bei Matthew Stafford (55,7 Prozent) und Eli Manning (54 Prozent) mehr Yards nach dem Catch zustande, als bei Carson Wentz (53,2). Die Offense ist voll auf Screens, Slants und sonstige kurze Pässe ausgelegt, Wentz ist der einzige Starting-Quarterback, der über die letzten beiden Spiele keinen 20-Yard-Pass an den Mitspieler gebracht hat (0/4) und gegen die Cowboys flogen seine Pass-Versuche im Schnitt ganze 5,1 Yards durch die Luft. Die Drop-Probleme der Receiver sind da umso ärgerlicher. Früher oder später werden die Eagles das Playbook weiter öffnen müssen, und die Berichte, wonach sie reges Interesse an Torrey Smith gezeigt haben sollen, zeigen, dass die Coaches daran arbeiten. Bis dahin wäre es gut, wenn das Running Game wieder mehr produziert - die Defensive Line war derweil zuletzt herausragend, und mit seinem Blitz-Package hatte Jim Schwartz die Cowboys am Sonntag am Rande der Pleite.

SPOX6. Minnesota Vikings (5-2)
(Lions, @Redskins, Cardinals, @Lions)

Vor vier Wochen hatte ich die Vikings auf dem vierten Rang, weil mir die Offensive Line in Kombination mit Sam Bradford und einem durchschnittlichen WR- sowie RB-Corps große Sorgen bereitet hat. Die vergangenen beiden Spiele (und Niederlagen) gegen Philly und am Montag gegen die Chicago Bears haben klar gezeigt: Repariert Minnesota hier schematisch nicht deutlich, wird es sehr schwer, den Super-Bowl-Traum auch durch den Januar am Leben zu erhalten. 19 Sacks haben die Vikes bereits zugelassen, gegen Philly brachte Bradford bei 20 Pressures fünf Pässe für 48 Yards an den Mitspieler. Und im Running Game stehen noch immer desaströse 2,7 Yards pro Run auf dem Konto. Die Defense ist, auch wenn es gegen die Bears hier den ersten echten Dämpfer gab, ohne jede Frage gut genug, um die Vikings weit zu tragen - aber nur, wenn die Offense wie in den ersten fünf Spielen wenigstens solide ist.

SPOX5. Seattle Seahawks (4-2-1)
(Bills, @Patriots, Eagles, @Buccaneers)

Wir sind offiziell an dem Punkt angekommen, an dem man sich um die Seahawks-Offense Sorgen machen darf. Zumindest mir geht es so. Russell Wilson ist ganz offensichtlich nicht fit und - ganz ähnlich wie bei den Vikings - die Kombination mit der enorm löchrigen Offensive Line sorgt dann für eine sehr anfällige Offense. Darüber hinaus fehlt Wilson Seattle als Runner, ein zusätzlich entscheidender Grund dafür, dass die Seahawks mit 3,2 Yards pro Run nur einen Platz vor Minnesota rangieren. An Christine Michael jedenfalls liegt es nicht, ein zweiter Positiv-Faktor in der Offense ist Jimmy Graham. Ansonsten, gleiches Bild wie in Minnesota: Die herausragende Defense kann auch die Seahawks weit bringen, wenn die Offense wieder einigermaßen in die Spur findet - und das Potential hierfür ist bei Seattle deutlich höher als bei den Vikings. Ein Sorgen-Faktor: Wie schlägt sich die Defense in den kommenden zwei bis drei Wochen ohne den am Knie operierten Michael Bennett?

SPOX4. Denver Broncos (6-2)
(@Raiders, @Saints, Chiefs, @Jaguars)

Das dritte Defense-Powerhouse in Folge: Die Broncos sind insbesondere in der Pass-Defense unfassbar schwer zu knacken, Offenses gelingen gegen Denver ganze 5,7 Yards pro Pass und insgesamt stehen sechs Passing-TDs acht Interceptions gegenüber. In der Run-Defense ist dagegen noch Luft nach oben, doch vor allem offensiv muss man sich, genau wie bei den Vikings und den Seahawks, auch in Denver Sorgen machen. Für C.J. Anderson ist die Saison im schlimmsten Fall gelaufen, kann Rookie Devontae Booker das Running Game schon schultern? Die O-Line muss sich derweil in Pass-Protection steigern, dann dürfte sich auch Trevor Siemian stabilisieren - bisher ist es mit Denvers Quarterback eine Achterbahnfahrt von Woche zu Woche. Zwei herausragende Wide Receiver zu haben hilft dabei fraglos.

SPOX3. Atlanta Falcons (5-3)
(@Buccaneers, @Eagles, Cardinals, Chiefs)

Wenn Kyle Shanahan nicht den Preis zum besten Assistant-Coach des Jahres bekommt, sollte man die Auszeichnung einstampfen. Was Atlantas Offensive Coordinator Woche für Woche an Game Plans auspackt, ist eine absolute Augenweide und ein Matchup-Alptraum für Defenses. Gegen Denver? Linebacker mit den Running Backs in Coverage attackieren. Gegen Seattle? Die Zonen in der Zone-Coverage mit mehreren Spielern überladen. Gegen Green Bay? Weg vom Zone Running Game, hin zu mehr Power Runs - um nur einige Beispiele zu nennen. Und das stimmt nicht nur schematisch, sondern auch vom Personnel her: Julio Jones etwa ist manchmal der Mittelpunkt, manchmal nur ein Nebendarsteller. Nur 4,2 Prozent seiner Targets (drei von 70) kamen innerhalb der gegnerischen 20-Yard-Line zustande. Atlantas Offense ist so extrem schwer ausrechenbar und vielseitig, die Falcons können, das haben sie bewiesen, überall punkten. Die große Frage: Geht der Trend in der Defense weiter? Zuletzt jedenfalls war der Pass-Rush verbessert und in der Mitte des Feldes haben die Falcons in diesem Jahr deutlich mehr Geschwindigkeit und Aggressivität.

SPOX2. Dallas Cowboys (6-1)
(@Browns, @Steelers, Ravens, Redskins)

Willkommen zu 2014 2.0! Die Cowboys haben nach einjähriger Abstinenz ihre Erfolgsformel von vor zwei Jahren wiederentdeckt - und wie! Dallas' Offensive Line spielt fast durch die Bank weg auf einem herausragenden Level, während Ezekiel Elliott dahinter den Draft-Vorschuss-Lorbeeren mehr als gerecht wird. Auch und gerade, wenn die Running-Lanes mal, wie gegen die Eagles am Sonntagabend, etwas kleiner sind. Elliott ist der erhoffte physische Runner, der auch Tackles durchbrechen kann, in Pass-Protection ist er verlässlich. Die Prescott-Romo-Debatte (Prescott wird zumindest kommende Woche gegen Cleveland ebenfalls spielen) ist bislang keine Ablenkung und Dallas weiß, dass ein All-Pro-Quarterback bereit steht, sollte Prescott doch noch in das Rookie-Loch fallen. Darüber hinaus ist die Defense, die dank der dominanten Offense viele Pausen erhält, stärker als vor zwei Jahren, das gilt insbesondere für die Secondary, wo sich Dallas merklich gesteigert hat. Auch Sean Lee glänzt und die Rückkehr von DeMarcus Lawrence hat der D-Line geholfen. How 'bout them Cowboys!

SPOX1. New England Patriots (7-1)
(Seahawks, @49ers, @Jets, Rams)

Vor acht Wochen habe ich davor gewarnt, und tatsächlich: Die Patriots grüßen zur Saisonmitte von ganz oben. Tom Brady ist im Alter von 39 Jahren zumindest aktuell der beste Quarterback in der NFL und die Möglichkeiten, die New England offensiv hat, sind für Defenses brutal: Aus den 2-Tight-End-Sets heraus können die Pats einerseits ihr Running Game über LeGarrette Blount betreiben, nur Dallas, San Francisco und Tennessee haben mehr Rushing-Versuche pro Spiel als New England (30). Andererseits ist Rob Gronkowski in absoluter Gala-Form und hat mit Martellus Bennett einen perfekten Robin gefunden. Da fällt es kaum ins Gewicht, dass Julian Edelman nicht gerade seine beste Saison spielt und aus dem Wide-Receiver-Corps eher Chris Hogan für Gefahr sorgt. Doch New England steht nicht nur aufgrund seiner herausragenden Offense an der Spitze - vielmehr haben die Pats das ausgeglichenste Team der Liga, gerade im Gegensatz zu Minnesota, Denver und, zumindest im Moment, Seattle. Eine gute Pass-Defense und eine solide Run-Defense ergänzen die gefährliche Offense. Perfekt ist allerdings auch dieses Team nicht. Der Pass-Rush kränkelt bislang, und ganz New England stellt sich dieser Tage eine Frage: Wie schwer wird der völlig überraschende Abgang von Linebacker Jamie Collins ins Gewicht fallen?

Der NFL-Spielplan im Überblick