Seattle Seahawks (9-4-1) - Los Angeles Rams (4-10) 24:3 (0:0, 10:3, 7:0, 7:0) BOXSCORE
Analyse: West-Champs! Seahawks zerlegen Rams
New York Jets (4-10) - Miami Dolphins (9-5) 13:34 (7:0, 3:13, 0:21, 3:0) BOXSCORE
Analyse: Moore-Show - Jets gehen zuhause unter
Baltimore Ravens (8-6) - Philadelphia Eagles (5-9) 27:26 (10:3, 10:11, 0:0, 7:12) BOXSCORE
Wind und Regen in Baltimore, wenn auch keine arktischen Temperaturen. Das rettete Eagles-QB Carson Wentz aber nicht vor einer schlimmen schnellen Interception, die Joe Flacco auf der Gegenseite mit einem Touchdown auf Kamar Aiken abschloss. Es folgten Punts und Field Goals auf beiden Seiten, darunter ein 53-Yarder, den Justin Tucker problemlos durch die Stangen knallte. Sein zehnter Treffer in dieser Saison aus mindestens 50 Yards - NFL-Rekord von Blair Walsh eingestellt.
Es war ein Strip-Sack von Joe Flacco, der den Gästen das Leder kurz vor der gegnerischen Endzone bescherte, durch Ryan Mathews und die folgende Conversion ging man sogar in Führung. Erneut wurden Field Goals getauscht - aber vor der Pause packte Flacco dann noch einen Deep Ball auf Altmeister Steve Smith Sr. aus: 34 Yards, Touchdown, Führung! Zu diesem Zeitpunkt ging bei Wentz fast nichts: Nur 43 Passing Yards zur Pause.
Erlebe ausgewählte NFL-Spiele Live auf DAZN. Hol Dir jetzt Deinen Gratismonat
Die Eagles liefen in Halbzeit zwei dann einem Rückstand hinterher - der noch größer wurde, als Kenneth Dixon aus 16 Yards über links in die Endzone rumpelte. Aber wenig später warf Flacco dann eine Interception, und schließlich präsentierte sich den Eagles noch einmal ein Drive an der eigenen 41 - bei sechs Punkten Rückstand.
Würde Wentz noch einmal ein Highlight liefern können? Ja, unter anderem mit einem starken 24-Yard-Pass auf Zach Ertz an die 17-Yard-Linie. Und vier Sekunden vor dem Ende lief er dann tatsächlich selbst über die Linie. Aber da Philly mit den Playoffs nichts mehr zu tun hat, ging Eagles-Coach Doug Pederson aufs Ganze! Two-Point-Conversion, eine schnelle Slant auf Jordan Matthews sollte es richten. Nein, der Ball wurde an der Line of Scrimmage abgefälscht, incomplete, Sieg Baltimore! Die bleiben damit im Playoff-Rennen weiter am Leben.
Buffalo Bills (7-7) - Cleveland Browns (14:0) 33:13 (10:3, 7:0, 7:10, 9:0) BOXSCORE
Würde er kommen, der ersehnte erste Sieg der Browns? Während sich die Fans mit der drohenden "Owen 16"-Saison schon anzufreunden versuchten, stand es nach knapp elf gespielten Minuten 3:3. Alles noch in der Reihe. Aber dann wurde Cleveland durch das gegnerische Running Game mehr und mehr auseinander genommen. 97 Rushing Yards für die Bills im ersten Viertel, 133 zur Pause, über 200 zu Beginn des Schlussviertels. Gigantische 280 Rushing Yards nach 60 Minuten. Vor allem LeSean McCoy (19 CAR, 153 YDS) und Quarterback Tyrod Taylor (17/24, 174 YDS, 49 Rushing YDS) machten Yard und Yard am Boden gut, Taylor gelang vor der Pause auch noch ein Touchdown-Pass auf Charles Clay.
Das heißt nicht, dass die Bills fehlerlosen Football spielten. Es waren immer noch genügend schwache Tackles zu sehen, etwa gegen Robert Griffin III (17/28, 196 YDS, 48 Rushing YDS). Der hatte zur Pause nur 63 Passing Yards auf dem Konto, legte im dritten Viertel aber einen seiner einstmals so gefürchteten Runs hin - 18 Yards und ab ins Glück! Da stand es nur 10:17 aus Sicht der Gäste. Aber die nächsten zwei Drives beendete Buffalo per Rushing-Touchdowns von Shady McCoy.
Spätestens mit dem 30:13 war das Spiel entschieden, weitere Punkte gelangen Cleveland nicht mehr. Durch die 17. Niederlage in Folge hält man nach den Lions 2008 weiter Kurs auf die zweite 0-16-Saison. An Heiligabend geht es gegen San Diego, danach noch nach Pittsburgh.
Chicago Bears (3-11) - Green Bay Packers (8-6) 27:30 (0:7, 10:3, 0:17, 17:3) BOXSCORE
Kleine Geschichtsstunde: Vor dem 194. Duell der beiden Traditionsteams führten die Bears in der Bilanz mit 94:93, die Packers dagegen hauchdünn mit 3.305 zu 3.304 Punkten. Kein Wunder, dass es auch diesmal in der ersten Halbzeit extrem eng zuging - bei brutalen minus 19 Grad im Soldier Field vor dem Kick-Off. So kalt war es, dass Bears-QB Matt Barkley (30/43, 2 TD, 3 INT) einen Neoprenanzug unter seinem Jersey trug.
So ausgestattet spielte er dann mit 162 Passing Yards, einem Touchdown und einer Interception dann eine ordentliche erste Hälfte, sein Pass auf Joshua Bellamy bedeutete sogar die zwischenzeitliche 10:7-Führung. Die Packers setzten derweil auf Mike Montgomery im Backfield (162 YDS, 2 TD), und der legte unter anderem einen 61-Yard-Run hin und knackte schon vor der Pause die 100. Auffällig: Der durch eine Oberschenkelverletzung gehandicapte Aaron Rodgers stand bis dahin unter massivem Druck durch den Pass Rush und verzichtete vollständig auf seine Ausflüge (keine Rushing Yards).
Nach der Pause brach das Spiel von Barkley aber vollständig zusammen. Beim ersten Spielzug krallte ihn sich Ex-Bear Julius Peppers mit einem Strip-Sack, die nächsten zwei Drives endeten per Interception. Drei Turnover von Barkley in einem Viertel - und so stand es nach 45 Minuten plötzlich 27:10 für die Gäste.
Aber wie so oft in der NFL wurde es dann doch noch einmal richtig eng! Barkley, dessen 362 Passing Yards einen Bears-Rekord gegen Green Bay darstellten, fand Rückkehrer Alshon Jeffery, dann stellte Jordan Howard auf 24:27. Und den nächsten langen Drive vollendete Kicker Connor Barth aus 22 Yards - Ausgleich! Egal - selbst ein angeschlagener Rodgers (19/31, 252 YDS) ist mit 79 Sekunden auf der Uhr zu gefährlich! Ein 60-Yard-Pass auf Jordy Nelson (124 YDS) ermöglichte das Field Goal von Mason Crosby in der letzten Sekunde - und damit haben die Packers in der ewigen Bilanz offiziell ausgeglichen. Viel wichtiger jedoch: Green Bay rückt im Kampf um die NFC North weiter an Detroit heran.
Cincinnati Bengals (5-8-1) - Pittsburgh Steelers (9-5) 20:24 (10:3, 10:6, 0:6, 0:9) BOXSCORE
Auswärtsspiele gegen Gegner, die man auf dem Papier eigentlich schlagen müsste? Die sind dieses Jahr nicht unbedingt das Ding der Steelers. Und so startete man auch gegen die Bengals äußert behäbig: Ben Roethlisberger (21/36, 286 YDS, TD) brachte in der ersten Halbzeit nur elf von 20 Pässen an den Mann. Für die Bengals jedoch war genügend Feuer drin gegen den verhassten Erzrivalen - ist es angesichts der wahrscheinlichen Playoff-Pause ja mehr oder weniger der persönliche Super Bowl.
Also spielte Coach Marvin Lewis an der 1-Yard-Linie den vierten Versuch aus, nachdem Jeremy Hill dreimal in Folge gescheitert war, Challenge inklusive. Andy Dalton (16/27, 157 YDS, INT) per Sneak, Touchdown! Wenig später kämpfte sich Hill dann doch über die Linie - und schnappte sich prompt ein Terrible Towel aus dem Publikum. Das Steelers-Accessoire wollte er zunächst zerreißen, warf es aber dann doch nur auf den Boden. Und die Bengals führten mit 17:3.
Danach wachten die Steelers langsam auf und taten zumindest genügend, um Kicker Chris Boswell einen ereignisreichen Abend zu ermöglichen. Der musste nämlich ein ums andere Mal ran, um zu verkürzen. 9:20 vor der Pause, 15:20 nach drei Vierteln, und als Dalton dann eine Interception warf, egalisierte er mit seinem sechsten Treffer den Franchise-Rekord.
Und bei Bengals? Da war kein Saft mehr drin! Drei Plays ohne Raumgewinn, Punt - und dann warf Big Ben doch noch einen Touchdown auf Eli Rogers. Spiel gedreht, Cincy puntete im Anschluss noch einmal, und in den letzten knapp sechs Minuten gab es den Ball nicht mehr zurück. Damit bleiben die Steelers an der Spitze der AFC North. Und für Antonio Brown (3 REC, 58 YDS) einen neuen NFL-Rekord: Der knackte nämlich die Bestmarke von Marvin Harrison für die meistens Catches in einem Zeitraum von vier Jahren (369).