Brady bezwingt Denver-Trauma

SPOX
20. Dezember 201606:12
Tom Brady sicherte den Patriots durch den Sieg in Denver ein Freilos in der ersten Playoff-Rundegetty
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Bei eisigen Temperaturen schenken die Packers einen großen Vorsprung her - haben aber noch Aaron Rodgers. Auch in Kansas City entscheidet ein Field Goal in den Schlusssekunden, die Ravens und Steelers marschieren im der AFC North im Gleichschritt. In Houston darf Tom Savage endlich ran, die Colts feiern einen Kantersieg. Und: Wieder kein Sieg für Cleveland. Am späten Abend bewzingt Tom Brady seinen Angstgegner, Atlanta schießt San Francisco ab. Und die Raider Nation jubelt in San Diego.

Seattle Seahawks (9-4-1) - Los Angeles Rams (4-10) 24:3 (0:0, 10:3, 7:0, 7:0) BOXSCORE

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New York Jets (4-10) - Miami Dolphins (9-5) 13:34 (7:0, 3:13, 0:21, 3:0) BOXSCORE

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Baltimore Ravens (8-6) - Philadelphia Eagles (5-9) 27:26 (10:3, 10:11, 0:0, 7:12) BOXSCORE

Wind und Regen in Baltimore, wenn auch keine arktischen Temperaturen. Das rettete Eagles-QB Carson Wentz aber nicht vor einer schlimmen schnellen Interception, die Joe Flacco auf der Gegenseite mit einem Touchdown auf Kamar Aiken abschloss. Es folgten Punts und Field Goals auf beiden Seiten, darunter ein 53-Yarder, den Justin Tucker problemlos durch die Stangen knallte. Sein zehnter Treffer in dieser Saison aus mindestens 50 Yards - NFL-Rekord von Blair Walsh eingestellt.

Es war ein Strip-Sack von Joe Flacco, der den Gästen das Leder kurz vor der gegnerischen Endzone bescherte, durch Ryan Mathews und die folgende Conversion ging man sogar in Führung. Erneut wurden Field Goals getauscht - aber vor der Pause packte Flacco dann noch einen Deep Ball auf Altmeister Steve Smith Sr. aus: 34 Yards, Touchdown, Führung! Zu diesem Zeitpunkt ging bei Wentz fast nichts: Nur 43 Passing Yards zur Pause.

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Die Eagles liefen in Halbzeit zwei dann einem Rückstand hinterher - der noch größer wurde, als Kenneth Dixon aus 16 Yards über links in die Endzone rumpelte. Aber wenig später warf Flacco dann eine Interception, und schließlich präsentierte sich den Eagles noch einmal ein Drive an der eigenen 41 - bei sechs Punkten Rückstand.

Würde Wentz noch einmal ein Highlight liefern können? Ja, unter anderem mit einem starken 24-Yard-Pass auf Zach Ertz an die 17-Yard-Linie. Und vier Sekunden vor dem Ende lief er dann tatsächlich selbst über die Linie. Aber da Philly mit den Playoffs nichts mehr zu tun hat, ging Eagles-Coach Doug Pederson aufs Ganze! Two-Point-Conversion, eine schnelle Slant auf Jordan Matthews sollte es richten. Nein, der Ball wurde an der Line of Scrimmage abgefälscht, incomplete, Sieg Baltimore! Die bleiben damit im Playoff-Rennen weiter am Leben.

Buffalo Bills (7-7) - Cleveland Browns (14:0) 33:13 (10:3, 7:0, 7:10, 9:0) BOXSCORE

Würde er kommen, der ersehnte erste Sieg der Browns? Während sich die Fans mit der drohenden "Owen 16"-Saison schon anzufreunden versuchten, stand es nach knapp elf gespielten Minuten 3:3. Alles noch in der Reihe. Aber dann wurde Cleveland durch das gegnerische Running Game mehr und mehr auseinander genommen. 97 Rushing Yards für die Bills im ersten Viertel, 133 zur Pause, über 200 zu Beginn des Schlussviertels. Gigantische 280 Rushing Yards nach 60 Minuten. Vor allem LeSean McCoy (19 CAR, 153 YDS) und Quarterback Tyrod Taylor (17/24, 174 YDS, 49 Rushing YDS) machten Yard und Yard am Boden gut, Taylor gelang vor der Pause auch noch ein Touchdown-Pass auf Charles Clay.

Das heißt nicht, dass die Bills fehlerlosen Football spielten. Es waren immer noch genügend schwache Tackles zu sehen, etwa gegen Robert Griffin III (17/28, 196 YDS, 48 Rushing YDS). Der hatte zur Pause nur 63 Passing Yards auf dem Konto, legte im dritten Viertel aber einen seiner einstmals so gefürchteten Runs hin - 18 Yards und ab ins Glück! Da stand es nur 10:17 aus Sicht der Gäste. Aber die nächsten zwei Drives beendete Buffalo per Rushing-Touchdowns von Shady McCoy.

Spätestens mit dem 30:13 war das Spiel entschieden, weitere Punkte gelangen Cleveland nicht mehr. Durch die 17. Niederlage in Folge hält man nach den Lions 2008 weiter Kurs auf die zweite 0-16-Saison. An Heiligabend geht es gegen San Diego, danach noch nach Pittsburgh.

Chicago Bears (3-11) - Green Bay Packers (8-6) 27:30 (0:7, 10:3, 0:17, 17:3) BOXSCORE

Kleine Geschichtsstunde: Vor dem 194. Duell der beiden Traditionsteams führten die Bears in der Bilanz mit 94:93, die Packers dagegen hauchdünn mit 3.305 zu 3.304 Punkten. Kein Wunder, dass es auch diesmal in der ersten Halbzeit extrem eng zuging - bei brutalen minus 19 Grad im Soldier Field vor dem Kick-Off. So kalt war es, dass Bears-QB Matt Barkley (30/43, 2 TD, 3 INT) einen Neoprenanzug unter seinem Jersey trug.

So ausgestattet spielte er dann mit 162 Passing Yards, einem Touchdown und einer Interception dann eine ordentliche erste Hälfte, sein Pass auf Joshua Bellamy bedeutete sogar die zwischenzeitliche 10:7-Führung. Die Packers setzten derweil auf Mike Montgomery im Backfield (162 YDS, 2 TD), und der legte unter anderem einen 61-Yard-Run hin und knackte schon vor der Pause die 100. Auffällig: Der durch eine Oberschenkelverletzung gehandicapte Aaron Rodgers stand bis dahin unter massivem Druck durch den Pass Rush und verzichtete vollständig auf seine Ausflüge (keine Rushing Yards).

Nach der Pause brach das Spiel von Barkley aber vollständig zusammen. Beim ersten Spielzug krallte ihn sich Ex-Bear Julius Peppers mit einem Strip-Sack, die nächsten zwei Drives endeten per Interception. Drei Turnover von Barkley in einem Viertel - und so stand es nach 45 Minuten plötzlich 27:10 für die Gäste.

Aber wie so oft in der NFL wurde es dann doch noch einmal richtig eng! Barkley, dessen 362 Passing Yards einen Bears-Rekord gegen Green Bay darstellten, fand Rückkehrer Alshon Jeffery, dann stellte Jordan Howard auf 24:27. Und den nächsten langen Drive vollendete Kicker Connor Barth aus 22 Yards - Ausgleich! Egal - selbst ein angeschlagener Rodgers (19/31, 252 YDS) ist mit 79 Sekunden auf der Uhr zu gefährlich! Ein 60-Yard-Pass auf Jordy Nelson (124 YDS) ermöglichte das Field Goal von Mason Crosby in der letzten Sekunde - und damit haben die Packers in der ewigen Bilanz offiziell ausgeglichen. Viel wichtiger jedoch: Green Bay rückt im Kampf um die NFC North weiter an Detroit heran.

Cincinnati Bengals (5-8-1) - Pittsburgh Steelers (9-5) 20:24 (10:3, 10:6, 0:6, 0:9) BOXSCORE

Auswärtsspiele gegen Gegner, die man auf dem Papier eigentlich schlagen müsste? Die sind dieses Jahr nicht unbedingt das Ding der Steelers. Und so startete man auch gegen die Bengals äußert behäbig: Ben Roethlisberger (21/36, 286 YDS, TD) brachte in der ersten Halbzeit nur elf von 20 Pässen an den Mann. Für die Bengals jedoch war genügend Feuer drin gegen den verhassten Erzrivalen - ist es angesichts der wahrscheinlichen Playoff-Pause ja mehr oder weniger der persönliche Super Bowl.

Also spielte Coach Marvin Lewis an der 1-Yard-Linie den vierten Versuch aus, nachdem Jeremy Hill dreimal in Folge gescheitert war, Challenge inklusive. Andy Dalton (16/27, 157 YDS, INT) per Sneak, Touchdown! Wenig später kämpfte sich Hill dann doch über die Linie - und schnappte sich prompt ein Terrible Towel aus dem Publikum. Das Steelers-Accessoire wollte er zunächst zerreißen, warf es aber dann doch nur auf den Boden. Und die Bengals führten mit 17:3.

Danach wachten die Steelers langsam auf und taten zumindest genügend, um Kicker Chris Boswell einen ereignisreichen Abend zu ermöglichen. Der musste nämlich ein ums andere Mal ran, um zu verkürzen. 9:20 vor der Pause, 15:20 nach drei Vierteln, und als Dalton dann eine Interception warf, egalisierte er mit seinem sechsten Treffer den Franchise-Rekord.

Und bei Bengals? Da war kein Saft mehr drin! Drei Plays ohne Raumgewinn, Punt - und dann warf Big Ben doch noch einen Touchdown auf Eli Rogers. Spiel gedreht, Cincy puntete im Anschluss noch einmal, und in den letzten knapp sechs Minuten gab es den Ball nicht mehr zurück. Damit bleiben die Steelers an der Spitze der AFC North. Und für Antonio Brown (3 REC, 58 YDS) einen neuen NFL-Rekord: Der knackte nämlich die Bestmarke von Marvin Harrison für die meistens Catches in einem Zeitraum von vier Jahren (369).

Houston Texans (8-6) - Jacksonville Jaguars (2-12) 21:20 (0:0, 5:13, 6:7, 10:0) BOXSCORE

Schon vor der Partie war hier nicht unbedingt Football-Feinkost zu erwarten, und nachdem beide Teams die Partie erst einmal mit fünf Punts eröffneten, schien sich das zu bewahrheiten. Aber dann kam im zweiten Viertel doch noch ein Aufreger - und zwar in Person von Tom Savage! Texans-Starter Brock Osweiler (6/11, 48 YDS) gelang nämlich mal wieder fast nichts, sieht man von seinem vierten Multi-Interception-Spiel in diesem Jahr ab. Der erste Pick in Richtung Will Fuller, der den Ball nicht festhalten konnte, war auch nicht zu 100 Prozent seine Schuld. Der zweite war umso schlimmer - und während Blake Bortles (12/28, 92 YDS, TD) auf der Gegenseite auf 13:0 stellte, war die Entscheidung gefallen: Bill O'Brien tauschte seinen Quarterback.

Also kam Savage rein - und die Fans, die Osweiler ausgebuht hatten, brachen in Beifall aus. Erst recht, als Savage seinen Abend mit einem 32-Yard-Pass auf Wendall Williams eröffnete. Aber der Drive stockte vor der Endzone, und mit einer Fade auf DeAndre Hopkins verschenkten die Texans bei Fourth Down Punkte. Immerhin schenkte Jacksonville per Holding in der eigenen Endzone vor der Pause noch Punkte her, führte aber mit 13:5. Trotz ganzen 85 Yards Offense.

Nach der Pause gelang den Texans beim ersten Drive immerhin ein weiteres Field Goal - doch den anschließenden Return trug Marqise Lee an der rechten Seitenlinie schlanke 100 Yards zurück - der erste Kick-Off-Return-Touchdown der Jags seit neun Jahren und die Entscheidung ...?

Nein! Denn danach folgten bei den Jags drei schnelle Punts, und Nick Novak verkürzte für Houston doppelt auf nur noch 14:20. Und Savage (23/36, 260 YDS), der vor allem ein ums andere Mal Hopkins (17 Targets) suchte, führte einen weiteren Drive in die Red Zone. Da war dann Lamar Miller gefragt - Touchdown und die Führung! Bortles hatte keine Antwort mehr, die Interception eine Minute vor dem Ende machte den Deckel drauf. Und nun muss sich O'Brien fragen, wer an Heiligabend sein Starter ist ...

Kansas City Chiefs (10-4) - Tennessee Titans (8-6) 17:19 (14:0, 3:7, 0:0, 0:12) BOXSCORE

Man ist es irgendwie immer noch nicht richtig gewohnt - aber diese Kansas City Chiefs liefern Big Plays! Da wäre natürlich Tyreek Hill, der schon beim zweiten Play des Spiels ein Handoff unnachahmlich im Slalom-Stil über 68 Yards zum Touchdown trug. Oder ein 44-Yard-Pass auf den wieder genesenen Jeremy Maclin (6 REC, 82 YDS), Alex Smith (15/28, 163 YDS, INT) machte wenig später den Touchdown per Scramble perfekt. 14:0 stand es da im ersten Viertel.

Und die Defense? Die tat ihr Übriges. Zwar konnte man auch einige Big Plays der Titans nicht verhindern, zum Beispiel einen wunderschönen Flea-Flicker von Marcus Mariota (19/33, 241 YDS, INT) auf Rishard Matthews (105 YDS). Aber bei einem weiteren langen Pass auf Matthews erzwang man einen Turnover, ebenso nach einem Sack von Marcus Mariota.

Als Tennessee durch einen TD-Run von Derrick Henry auf 7:14 verkürzte, entwickelte sich bei eisigen minus 14 Grad Celsius eine spannende Angelegenheit: Vor der Pause gelang den Titans bei Fourth Down ein Goal-Line-Stand, eine einhändige Interception von Ron Parker schenkte Smith seinerseits mit einem Pick in der gegnerischen Endzone wieder her. Und dann wurde es wenige Minuten vor Schluss dramatisch: Bei fourth-and-5 fand Mariota seinen Tight End Delanie Walker für den langen Catch, Henry rannte das Ei über die Linie. 16:17 nur noch, aber Titans-Coach Mike Mularkey wollte die Führung! Also Two-Point-Conversion, und die misslang 3:12 Minuten vor dem Ende gründlich.

Und nun? Die Chiefs spielten nur noch die Uhr runter und punteten 1:16 vor dem Ende. Mariota führte sein Team ohne Timeouts noch einmal an die gegnerische 35, dann war Kicker Ryan Succop gefragt: 53 Yards bei eisigem Untergrund. Der Kick geriet zu kurz - aber Andy Reid hatte die Auszeit genommen. Dummerweise wurde Succop so nicht "vereist", sondern eher aufgetaut. Der zweite Versuch saß - Sieg für Tennessee!

Minnesota Vikings (7-7) - Indianapolis Colts (7-7) 6:34 (0:10, 0:17, 3:0, 3:7) BOXSCORE

Deutlicher kann ein Klassenunterschied in einer Halbzeit kaum sein. Die sechs Drives der Vikings vor der Pause: Punt, Punt, Punt, Fumble, Interception. Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 27:0, weil den Gästen so ziemlich alles gelang. Und die Vikes? Die machten sich bei der Rückkehr von Adrian Peterson selbst das Leben schwer. So weiß wohl nur Linval Joseph selbst, was ihn im ersten Viertel ritt, als er bei einem kurzen Field-Goal-Versuch von Adam Vinatieri versuchte, über den gegnerischen Center zu springen. Er und seine offiziellen 329 Pfund Körpergewicht. Klappte nicht, Penalty, neue Downs für Indy, und dann der Touchdown durch Robert Turbin.

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Der legte übrigens eine halbe Minute vor der Pause noch einen nach - zu diesem Zeitpunkt schien sich Minnesota schon aufgegeben zu haben - und machte den drei Leuten auf diesem Erdball Freude, die ihn in ihren Fantasy-Playoffs wirklich aufgestellt hatten. Außerdem legte Andrew Luck (21/28, 250 YDS, 2 TD) seinem Receiver Erik Swoope noch den ersten TD seiner Karriere auf, und nach Turbins zweitem Score warf Sam Bradford (32/42, 291 YDS) noch schnell eine Interception. Nochmal Vinatieri, nochmal Punkte, 27:0. 183:52 Passing Yards, 98:17 Rushing Yards, 0:2 Turnover. Wie gesagt. Klassenunterschied.

Nach der Pause war dann eher gründliches Auslaufen angesagt, vor allem als Luck mit einem 50-Yarder auf Phillip Dorsett auf 34:3 erhöhte. Den Vikes gelang noch ein weiteres Field Goal, dann wollte keiner mehr so richtig. Die Colts erhalten so ihre Playoff-Chancen, auch wenn die Konkurrenz ebenfalls gewann. Für die Vikings gehen in der NFC die Lichter aus. Und wie lief es bei Petersons Comeback? Sechs Carries für 22 Yards und ein Fumble.

New York Giants (10-4) - Detroit Lions (9-5) 17:6 (7:0, 3:3, 3:0, 7:0) BOXSCORE

Oh oh! Die Giants kommen ihrem Super-Bowl-Rezept vergangener Jahre immer näher: Gerade genug Offense mit Quarterback Eli Manning (20/28, 201 YDS, 2 TD), und eine richtig starke Defense, die es dem Gegner verflixt schwer macht.

Dabei muss man allerdings hoffen, dass sich Cornerback Janoris Jenkins nicht schwerer am Rücken verletzt hat. Der Leistungsträger musste früh raus und wurde von Dominique Rodgers-Cromartie ersetzt. Der pennte dann auch prompt bei Play-Action gegen Golden Tate (122 YDS) und ließ einen Catch über 67 Yards zu, aber wenig später fumbelten die Lions in Person von Zach Zenner den Pigskin kurz vor der Endzone weg. Zu diesem Zeitpunkt führten die G-Men durch einen frühen Touchdown von Sterling Shepard mit 7:3.

Two Minute Warning: Kommt Detroit in die Playoffs?

Und dann hat man ja noch Odell Beckham Junior (6 REC, 54 YDS)! Vier der fünf Drives in Halbzeit zwei endeten per Punt - aber einen 71-Yard-Drive vollendete der Receiver mit einem wunderschönen einhändigen Catch.

Den Lions lief nach und nach die Zeit davon - und als Rodgers-Cromartie seinen frühen Fehler gut machte und Stafford in der eigenen Endzone interceptete, war die Entscheidung gefallen. 114 Rushing Yards bei 32 Carries für New York, mehr als doppelt so viele wie bei den Lions, bei denen Stafford wieder mit Handschuh spielen musste. Keine Magie im Schlussviertel diesmal für Detroit, dass sich mehr und mehr auf ein Do-or-Die-Spiel in Week 17 gegen Green Bay einstellen muss.

Arizona Cardinals (5-8-1) - New Orleans Saints (5-9) 41:48 (7:10, 13:14, 7:3, 14:21) BOXSCORE

War ja irgendwie klar, dass es so nicht weitergehen konnte mit Drew Brees: Kein Touchdown-Pass, dafür aber sechs Interceptions hatte er in den letzten beiden Spielen aufgelegt. Gegen Arizona betrieb er Wiedergutmachung: Schon zur Pause hatte er 188 Yards und drei TD-Pässe auf dem Konto, zwei lange Scores davon gingen auf das Konto des pfeilschnellen Brandin Cooks (7 REC, 186 YDS).

Aber die Cardinals wussten ihrerseits ebenfalls zu punkten, z.B. durch einen 49-Yard-Run von Kerwynn Williams früh im Spiel oder einen Pass auf J.J.Nelson kurz vor der Pause. Außerdem spritzte ein Strip-Sack von Markus Golden genau in die Arme von Calais Campbell, der den Ball unbedrängt über 53 Yards zum Touchdown tragen konnte. Andererseits leistete sich der sonst so sichere Larry Fitzgerald einen Fumble, und Kicker Chandler Catanzaro verfehlte in Halbzeit eins ein Field Goal und einen Extrapunkt.

Nach dem Seitenwechsel spielte die bis dato beste Defense der NFL etwas besser und ließ in zwei Drives nur ein 39-Yard-Field-Goal von Will Lutz zu. Im Gegensatz gelang David Johnson (53 Rushing, 55 Passing Yards) der kurze Touchdown-Run - schon sein 16. Score in dieser Saison.

Umgekehrt knackte Brees (37/48, 389 YDS, 4 TD) zu Beginn des Schlussviertels die 300 Passing Yards - als erster Quarterback überhaupt in diesem Jahr gegen die Cards. Und ein Offside von Justin Bethel schenkte den Gästen neue Versuche, was in einem Touchdown von Tim Hightower mündete. Der Shootout ging nahtlos weiter: David Johnson legte den nächsten Touchdown auf - und knackte nebenbei zum 14. Mal in Folge die 100 Yards from Scrimmage, neuer NFL-Rekord. Brees war wieder dran und fand Michael Thomas, und als Brittan Golden fumbelte, brachte der zweite Touchdown von Hightower die Entscheidung.

Atlanta Falcons (9-5) - San Francisco 49ers (1-13) 41:13 (21:0, 7:13, 10:0, 3:0) BOXSCORE

Das Team mit der besten Scoring-Offense gegen die schlechteste Scoring-Defense der Liga? Das Spiel endete in etwa so, wie man es angesichts dieser Statistik erwarten konnte: Vier der fünf Falcons-Drives in Halbzeit eins endeten mit einem Touchdown, und hätte Devonta Freeman beim fünften Drive nicht an der gegnerischen 1-Yard-Linie gefumbelt, Atlanta wäre wohl mit 35 Punkten in die Kabine gegangen. Über 300 Yards Offense hatte man da schon hingelegt, angeführt vom überragenden Matt Ryan (17/23, 286 YDS, 2 TD) und Freeman (139 YDS), der seinen Fumble durch drei Touchdowns ausglich.

Damit ist zum Spiel eigentlich schon alles gesagt: Zwei lange Drives gelangen den Niners in der ersten Halbzeit, die sie jeweils durch Touchdown-Pässe von Colin Kaepernick (20/33, 183 YDS) abschlossen. Aber selbst zu diesem Zeitpunkt war die Partie schon entschieden. So durfte im Schlussviertel bei den Falcons noch einmal Ersatzmann Matt Schaub ran.

Durch den Sieg legen die Falcons in der NFC South im Kampf mit den Buccaneers vor und verbessern überdies ihre Wildcard-Chancen, sollte man sie denn benötigen. Bei den Niners, wo sich erneut mehrere Spieler verletzten, stellte man - schon zwei Spiele vor Saisonende - einen Negativrekord für die erlaubten Rushing-Yards in einer Spielzeit auf. 248 sammelten die Falcons an, für San Francisco war es die 13. Niederlage in Folge.

Denver Broncos (8-6) - New England Patriots (12-2) 3:16 (3:3, 0:7, 0:3, 0:3) BOXSCORE

Defensiv hatte man sich die Sache bei den Broncos wohl so vorgestellt, als man den Patriots nach dem Münzwurf vor dem Spiel den Ball überließ. Three-and-out von Brady und Co., beim nächsten Drive ebenfalls kein First Down - und danach zwei weitere Punts. Pass Rush mit drei oder vier Mann, die kurzen Routen, die Brady so liebt, konzentriert zustellen.

Dummerweise klappt das dann aber nur, wenn man nicht selbst einen Fehler nach dem anderen macht: Den ersten Punt der Pats muffte Jordan Norwood, was den Gästen ein Field Goal schenkte. Und einen langen Drive von der eigenen 7-Yard-Linie beendete Quarterback Trevor Siemian (25/40, 283 YDS) mit einer überflüssigen Interception, die Logan Ryan bis in die gegnerische Hälfte zurücktrug. Dann passte es auch mal im Passing Game der Pats, und ein Fumble von Dion Lewis vor der Goal-Line rollte freundlicherweise in seine Arme zurück. LeGarrette Blount durch die Mitte - sein 15. Touchdown in diesem Jahr, Franchise-Rekord. Im Gegenzug hätte Broncos-Coach Gary Kubiak mit über eine Minute und zwei Touchdowns noch einen Drive vor der Pause starten können. Aber er stoppte die Uhr vor einem Patriots-Punt nicht, ließ dann die Uhr herunterlaufen und nahm alle drei Auszeiten in die Kabine.

War die Broncos-Offense schon in der ersten Halbzeit schwach, wurde sie in der zweiten Hälfte noch blutärmer: Fünf Three-and-outs in Folge, von schwachen Runs über Drops, Incompletions und Sacks war wirklich alles dabei. Die Patriots waren in der Offense nicht viel stärker, aber Brady gelang dann doch immer wieder ein erfolgreicher Third Down, und einmal sogar eine 34-Yard-Completion auf Martellus Bennett. Durch zwei Field Goals von Stephen Gostkowski baute man die Führung acht Minuten vor dem Ende auf 16:3 aus. Ein knallharter Hit von Devin McCourty verhinderte im Anschluss eine erfolgreiche Fourth-Down-Conversion von Demaryius Thomas (91 YDS) - die Entscheidung.

Im Kampf um die Wildcards fallen die Broncos damit zurück und sind nun bei nur noch zwei ausstehenden Spielen (gegen KC und Oakland) auf Schützenhilfe angewiesen. New England ist nach einem souveränen Erfolg AFC-East-Champion und marschiert weiter auf den Top-Seed zu. Brady (16/32, 188 YDS) verbesserte seine Bilanz gegen Angstgegner Denver - gegen kein anderes Team hat er eine negative Bilanz -, stellte mit nur 188 Passing Yards einen persönlichen Negativrekord gegen die Broncos auf.

San Diego Chargers (5-9) - Oakland Raiders (11-3) 16:19 (7:3, 3:7, 6:3, 0:6) BOXSCORE

Unter der Woche hatten die Chargers noch unter lauten Bedingungen trainiert. Das tut man bei einem Heimspiel wohl eher selten, aber angesichts der schwachen Saison und des drohenden Umzugs rechnete man mit dem einen oder anderen Gast aus der Raider Nation. Nicht zu Unrecht: Tausende Raiders-Fans wollten mit dabei sein, wenn man im besten Falle einen Platz in den Playoffs sichern würde.

Danach sah es zu Beginn jedoch nicht aus: Die Raiders eröffneten die Partie mit einem langen TD-Drive, den Philip Rivers (17/30, 206 YDS, 2 TD, INT) mit einem 47-Yard-Pass auf Travis Benjamin beendete. Und die Raiders ließen im Gegenzug beste Chancen durch haarsträubende Turnover aus: Zuerst fumbelte Latavius Murray (81 YDS) an der gegnerischen 10-Yard-Linie, beim nächsten Drive holte sich Trovon Reed die Interception von Derek Carr (19/30, 213 YDS, TD) drei Yards vor der eigenen Endzone.

Raiders-Punter Marquette King: Just do it

22 Sekunden vor der Pause gelang Carr dann aber doch der Touchdown auf Michael Crabtree zum 10:10-Ausgleich - und es blieb auch in den folgenden 30 Minuten enorm spannend: Ein Field Goal der Gäste konterte Rivers mit einem Score auf Tight End Hunter Henry, und Oakland konnte sich anschließend bei Chargers-Back Kenneth Farrow bedanken, der tief in der eigenen Hälfte fumbelte - und bei Bolts-Kicker Josh Lambo, der durch einen vergebenen PAT den Ausgleich per Field Goal möglich gemacht hatte.

Nach dem Ausgleich durch "SeaBass" Janikowski puntete San Diego erneut, ein langer Drive der Raiders wurde 2:42 Minuten vo dem Ende durch ein weiteres Field Goal gekrönt. Auftritt Rivers? Nein, ein Pass in Richtung Dontrelle Inman (68 YDS) wurde Reggie Nelson abgefangen! Durch den Sieg übernehmen die Raiders die Führung in der AFC West und können auch bei zwei Niederlagen nicht mehr von einem Wildcard-Platz verdrängt werden - also willkommen zurück in den Playoffs!

Dallas Cowboys (12-2) - Tampa Bay Buccaneers (8-6) 26:20 (0:3, 17:3, 0:14, 9:0) BOXSCORE

Analyse: Zittersieg! Cowboys bezwingen zähe Bucs

Washington Redskins (7-6-1) - Carolina Panthers (6-8) 15:26 (3:10, 6:3, 0:10, 6:3)

Analyse: Panthers beißen und dürfen weiter hoffen

Week 15 im kompletten Überblick