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Nächster Hail Mary! Rodgers versenkt Giants!

Aaron Rodgers gelang auch in diesen Playoffs ein Hail-Mary-Touchdown!
© getty

Die Green Bay Packers fliegen nach Dallas! In der Wildcard-Runde gelingt den Packers ein eindrucksvoller Heimsieg über die New York Giants, 38:13 (0:3, 14:3, 10:7, 14:0) heißt es am Ende. Dabei offenbart Green Bay anfangs noch große Probleme - dann aber dreht Aaron Rodgers mächtig auf.

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Im Kühlschrank Lambeau Field war es zunächst eine von beiden Defenses geprägte Partie, insbesondere die Giants leisteten früh sehr gute Arbeit. Allerdings konnte die eigene Offense um Eli Manning (23/44, 299 YDS, TD, INT, FUM) die Chancen nicht nutzen, so dass New York trotz anfänglicher Überlegenheit nie davon zog. Das sollte sich rächen.

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So nämlich blieb Green Bay stets in Schlagdistanz, plötzlich wachte Aaron Rodgers (25/40, 362 YDS, 4 TD) auf - und wie. Scheinbar auf Knopfdruck zerlegte Rodgers New Yorks Secondary bei mehreren Drives, mit dem Höhepunkt eines weiteren Hail-Mary-Touchdowns. Schon in den Vorjahres-Playoffs war A-Rod dieses Kunststück gelungen.

Dank Rodgers hielt Green Bay die Giants in der zweiten Hälfte auch auf Abstand und baute seine Führung auf, wodurch erstmals seit 2011 alle vier Wildcard-Gastgeber ihre Heimspiele gewonnen haben. Die Packers treffen in der Divisional-Runde in Dallas auf die Cowboys, im zweiten NFC-Divisional-Game reisen die Seahawks nach Atlanta.

Die Stimmen:

Mike McCarthy (Head Coach Packers, über den Hail Mary): "Wir üben das jeden Samstag im Training. Entscheidend ist, dass der Ball im richtigen Winkel kommt. Das war ein Big Play und hat uns logischerweise jede Menge Momentum gegeben."
...über die Verletzung von Jordy Nelson: "Da machen wir uns natürlich Sorgen. Noch gibt es kein Update."

Ben McAdoo (Head Coach Giants): "Immer, wenn du Aaron Rodgers Gelegenheiten gibst, bestraft er dich. Ich hoffe, jeder bei uns erinnert sich daran, wie es sich anfühlt, ein solches Spiel zu verlieren, wenn wir uns auf die kommende Saison vorbereiten."
...über den medial kritisierten Kurzurlaub der Giants-Receiver: "Das hatte nichts mit diesem Spiel zu tun. Wir haben darüber gesprochen, das ist abgehakt."

Der Spielfilm:

Vor dem Kick-Off: Die Packers bekommen gute Nachrichten aus dem Lazarett: Receiver Randall Cobb ist genauso rechtzeitig fit geworden, wie die Cornerbacks Damarious Randall, Josh Hawkins und Herb Waters. Quinten Rollins sowie Running Back James Starks sind dagegen nicht mit von der Partie.

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Bei den Giants wird, wie im Vorfeld bereits spekuliert wurde, Marshall Newhouse auf Right Tackle beginnen. Ansonsten gibt es wenige Überraschungen, Jason Pierre-Paul ist selbstredend nicht mit von der Partie. Den Sprung in den aktiven Kader geschafft hat dagegen Receiver Tavarres King, der in Week 17 mit einem 44-Yard-Touchdown auf sich aufmerksam gemacht hat.

1. Viertel: Die Giants beginnen das Spiel wie erwartet: Jede Menge Crossing-Routes, dazu zumindest einige, meist aber erfolglose, Runs. Bei Third Down hat Beckham eigentlich das neue First - lässt den Pass von Manning aber fallen! Statt eines 50-Yard-Field-Goals wählt Ben McAdoo den Punt. Doch auch New Yorks Defense hält, weil Landon Collins Jared Cook stark verteidigt. 3&Out Packers, allerdings humpelt Cornerback Dominique Rodgers-Cromartie sichtbar angeschlagen vom Platz. Die Giants-Offense wird im Gegenzug aggressiver: Sterling Shepard mit einem ersten Big Play, danach ist Beckham eigentlich frei zum Touchdown - kann den Pass aber erneut nicht kontrollieren! Kurz darauf verhindert Hyde gegen Shepard den Touchdown und so reicht es in der Red Zone nur zum Field Goal. Green Bay macht sich danach auf, seinerseits erstmals zu punkten. Doch ein langer Sack sowie eine Incompletion verhindern die Chance auf das Field Goal, während auch New York nach drei Runs punten muss. 3:0 Giants.

2. Viertel: Es bleibt ein defensiv geprägtes Spiel: Die Giants-Coverage zeigt kaum Löcher, so dass der Pass-Rush Rodgers mehrfach erwischt und beim nächsten - wieder kurzen - Drive gibt es einen Schockmoment für Green Bay: Nach einem harten Hit an der Seitenlinie muss Jordy Nelson länger behandelt und schließlich mit sichtbaren Schmerzen an der Rippen in die Kabine gefahren werden. Indes gehört auch das zweite Big Play im Passing Game den Giants, ein langer Catch-and-Run von Will Tye bringt die Gäste fast in die Red Zone. Weiter aber geht es auch dieses Mal nicht - Field Goal. New York dominiert, kann aber nicht davonziehen. Bislang wird das nicht bestraft: Die Defense verhindert, dass Rodgers scrambelt und bei Third Down kassiert A-Rod eine Intentional-Grounding-Strafe, welche die Packers außer Field-Goal-Reichweite bringt. Dann aber schließlich doch das erste Big Play für Green Bay: Ein perfekter 31-Yard-Pass auf Adams, der Eli Apple schlägt bringt Green Bay in die Red Zone. Dort liefert Rodgers ein irres Play in der Pocket, und findet schließlich erneut Adams zum Touchdown! Und es kommt noch bitterer für die G-Men: Bei Fourth Down Sekunden vor der Halbzeitpause knallt Rodgers den Hail Mary Richtung Endzone - und Randall Cobb, hinter Apple postiert, FÄNGT DEN BALL! TOUCHDOWN PACKERS! 14:6 Packers.

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3. Viertel: Die Giants bleiben bei Fourth Down konservativ, McAdoo lässt an Green Bays 40-Yard-Line punten. Die Packers bringen anschließend Christine Michael ins Spiel, und der belebt das Running Game mit einigen aggressiven Runs wie auf Knopfdruck. Dennoch hat Green Bay an der eigenen 43-Yard-Line ein kurzes Fourth Down und spielt das aus, der Montgomery-Run aber wird im Backfield gestoppt! Und prompt bestraft New York diesen Play-Call: Manning mit dem 41-Yard-Pass auf King, Touchdown Giants! Alleine - Green Bay stellt den alten Abstand in Windeseile wieder her: Rodgers liefert Laser auf Laser, die Giants lassen die Mitte des Feldes zu offen. Aus 30 Yards ist dann genau hier auch Cobb frei, Touchdown! Anschließend muss New York nach einem Special-Teams-Fehler von der eigenen 3-Yard-Line starten, es folgt das schnelle 3&Out. Der Punt gibt Green Bay direkt gute Field Position, Green Bay erhöht per Field Goal. 24:13 Packers.

4. Viertel: Green Bays Offense hat hier längst das Kommando übernommen. Rodgers hat jede Menge Zeit in der Pocket, immer wieder entstehen Löcher in der Mitte der Defense. Daraus folgt etwa ein 34-Yard-Pass zu Montgomery bei Third Down und eine weitere Third-Down-Conversion gegen den Blitz zu Adams - sowie der nächste Touchdown-Pass auf Cobb! Rodgers liefert eine Show! Und für die Giants gehen jetzt schnell die Lichter aus: Ein vermeintlicher Manning-Pass landet auf dem Boden, allerdings hatte Clay Matthews Mannings Arm erwischt. Kein Giants-Spieler hebt den Ball auf, also schnappt Matthews selbst zu, und tatsächlich: Es ist ein Fumble, und damit Packers-Football! Das Spiel ist spätestens jetzt entschieden, Green Bay legt trotzdem noch einen drauf, Ripkowski hämmert den Ball aus zwei Yards über die Goal Line. In den Schlusssekunden beendet eine Manning-Interception in der Endzone die Partie. 38:13 Packers!

Der Star des Spiels: Aaron Rodgers. Was gibt es zu A-Rod noch zu sagen, das in den vergangenen Wochen nicht gesagt wurde? Rodgers trug die Packers fast im Alleingang in die Playoffs, und dort am Sonntagabend auch in die nächste Runde. Nach einem ganz schwachen Start, drehte Rodgers etwa Mitte des zweiten Viertels merklich auf und plötzlich nutzte er seine Pocket-Movement-Fähigkeiten sinnvoll, indem er seine Reads im Blick behielt und eine starke Defense zerpflückte. Der erste Touchdown-Pass war sensationell, die Tatsache, dass Rodgers schon wieder ein Playoff-Hail-Mary gelang, ist schlicht absurd.

Der Flop des Spiels: Odell Beckham. Beckham hatte meist eine Kombination aus Gunter und einem Safety gegen sich - New Yorks Star-Receiver hätte hier viel mehr Duelle für sich entscheiden müssen. Doch nicht nur das: War OBJ frei, leistete er sich früh im Spiel einige kostspielige Drops bei kritischen Pässen, die Drives am Leben erhalten oder sogar direkt für Touchdowns gesorgt hätten. Es war klar, dass Beckham gegen diese Secondary einige Ausnahme-Plays würde liefern können und müssen, stattdessen war es gemessen an seinen Fähigkeiten ein mehr als enttäuschender Auftritt. Ebenfalls schwach: Cornerback Eli Apple, auf dessen Kappe mehrere Big Plays gingen.

Das fiel auf:

  • Die Giants hatten defensiv eine klare Philosophie: Verhindern, dass Rodgers per Scramble Yards holt, und gleichzeitig nur bedingtes Blitz-Risiko eingehen. Daher spielte New York eine starke Contain-Defense und hielt Rodgers weitestgehend in der Pocket beziehungsweise hinter der Line of Scrimmage.

  • Aufgrund der starken Secondary ging das Konzept zunächst auf beeindruckende Art und Weise auf: Rodgers musste den Ball zu lange halten, so dass der Pass-Rush irgendwann ankam. A-Rod verzeichnete in der ersten Hälfte 3,83 Sekunden pro Passversuch - eine volle Sekunde mehr als irgendein anderer Quarterback am Wildcard-Wochenende!
  • Dabei offenbarte Rodgers im ersten Viertel auch selbst Probleme, zu häufig ging er nicht durch alle Reads, sondern blickte auf die Pass-Rusher und konzentrierte sich eher darauf, diesen auszuweichen. Nach den ersten drei Drives hatte Green Bays Offense insgesamt -8 Net-Yards!
  • Das wurde im Laufe des Spiels allerdings enorm besser, vor allem der erste Touchdown-Drive im zweiten Viertel zeigte das und die Roullouts via Play-Action waren einmal mehr gefährlich. Rodgers und die Pass-Protection fanden ihren Rhythmus, A-Rod hielt die Augen downfield. Als die Giants dann in der zweiten Hälfte über die Mitte des Feldes zunehmend Lücken offenbarten und das Fehlen von Rodgers-Cromartie schmerzhaft spürbar wurde, nutzte Rodgers das gnadenlos aus.
  • Gleichzeitig profitierte Green Bay aber auch davon, dass die Giants nicht davonziehen konnten. McAdoo wählte bei diversen Fourth-Down-Situationen den konservativen Ansatz, und so standen trotz dominanter 20 Spielminuten nur sechs Punkte auf der Anzeigetafel. Nach dem Field Goal zum 6:0 standen 194 Giants-Yards derer sieben für die Packers gegenüber.
  • Dass New York im Running Game Probleme bekommen würde, war dabei keine allzu große Überraschung. Enttäuschend aber war, dass New Yorks Receiver gegen die anfällige Packers-Secondary kaum Plays machen konnten.
  • Umso frustrierender aus Sicht der Gäste war das, weil die Pass-Protection gerade in der ersten Hälfte gegen eine eher vorsichtige Packers-Front meist gut hielt. Die Giants ließen hier früh im Spiel mehrere Punkte leichtfertig liegen.
  • Mit Blick auf die Divisional-Runde könnte Green Bay seine Running-Game-Strategie überdenken und Christine Michael früher in die Rotation bringen. Der zeigte in der zweiten Hälfte nämlich seine enorme Explosivität, was eine gute Abwechslung zum eher geduldigen Montgomery darstellte.

Die komplette Wildcard-Runde im Überblick

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