Cowboys gewinnen Preseason-Auftakt

Von Adrian Franke
04. August 201708:55
Die Dallas Cowboys haben die Arizona Cardinals zum Preseason-Auftakt knapp geschlagengetty
Werbung

Football ist endlich zurück! Mit dem Hall of Fame Game ist der Startschuss zur Preseason erfolgt - und das mit dem besseren Ausgang für America's Team: Die Dallas Cowboys schlugen die Arizona Cardinals knapp mit 20:18, auf beiden Seiten gab es aber vor allem eines: Erkenntnisse über die Backups.

Arizona Cardinals (0-1) - Dallas Cowboys (1-0) 18:20 (15:7, 0:3, 3:7, 0:3) BOXSCORE

Die Statistik:

  • Während Arizona die Carries im Run Game relativ ausgeglichen verteilte, stach bei Dallas ganz klar Rod Smith hervor. Der 25-Jährige erhielt 18 Carries (64 YDS), kein anderer Cowboys-Spieler hatte über sieben Runs.
  • Im Passing Game sprang bei den Cardinals Tight End Ifeanyi Momah ins Auge. Momah fing drei Bälle für 48 Yards. Die längste Reception des Spiels gehörte allerdings Cowboys-Receiver Brice Butler (46 YDS).
  • Licht und Schatten für die Quarterbacks: Während Blaine Gabbert glänzte, erlebte Arizonas vierter QB Trevor Knight einen gelinde gesagt schwierigen Abend (5/14, 68 YDS). Bei den Cowboys hatte Kellen Moore einen soliden Auftritt (12/17, 182 YDS, TD, INT).
  • Die einzige Interception des Spiels gehörte Cardinals-Cornerback Brandon Williams, dem das Kunststück kurz vor der Halbzeitpause in der eigenen Endzone gelang.
  • Darren McFadden hatte eine Stat-Line zum vergessen: drei Runs, -6 Yards.
  • Arizonas neu verpflichteter Kicker Phil Dawson spielte nicht, in seiner Abwesenheit setzten sich die Cardinals-Kicking-Probleme fort: Die Punter Matt Wile und Richie Leone durften sich als Kicker versuchen und schossen je ein Mal daneben.

Die Stimmen zum Spiel:

  • Bruce Arians, HC, Arizona Cardinals (auf die Frage, ob das Spiel wichtig für Gabberts Selbstvertrauen war): "Überhaupt keine Frage. Das ist seine einzige Chance. Wenn du die versaust, dann wirst du nicht lange im Team sein. Das ist wirklich wichtig."
  • Jason Garrett, HC, Dallas Cowboys: Bei den ersten beiden Drives gab es einige ganz spezifische Plays, bei denen unsere defensive Zuordnung nicht gepasst hat. Und wir haben da nicht physisch, nicht aggressiv genug gespielt. Aber die Offense hat gute Arbeit geleistet und ist zurück gekommen. Ich denke, wir haben uns im Laufe des Spiels gesteigert."

Das fiel auf - Arizona Cardinals:

  • Nachdem er im Training seine Hochs und Tiefs hatte, konnte Blaine Gabbert im Preseason-Auftakt wohl stärkere Argumente sammeln, als irgendein anderer Spieler: Gabbert brachte seine ersten acht Pässe allesamt an den Mitspieler, ehe ein Drop von Marquis Bundy die Serie endete. Er zeigte zumindest vereinzelt eine (ungewohnt) gute Pocket-Präsenz und lieferte präzise Pässe über die Mitte ab. Einige unnötige Sacks kassierte er allerdings auch, am Ende stand eine Stat-Line von 11/14, 185 YDS. Beide Cardinals-Touchdowns kamen aus kürzester Distanz über das Run Game (Kerwynn Williams, Andre Ellington).
  • Insbesondere Williams zeigte dabei mehrere gute Runs und bekräftigte die Berichte, wonach er Chris Johnson den Backup-Platz hinter David Johnson streitig machen könnte.
  • Defensiv gehörte das Rampenlicht Robert Nkemdiche. Der Defensive Tackle setzte die starken Eindrücke aus dem Training fort und konnte der O-Line der Cowboys gehörig zusetzen. Mehrfach war er im Backfield zu finden, auch wenn er keine spektakulären Statistiken auflegte.
  • Ein Problem bleibt der Cornerback-Spot: Während Patrick Peterson (genau wie unter anderem Carson Palmer, Drew Stanton, David Johnson, Tyrann Mathieu und Larry Fitzgerald) nicht spielte, sammelten weder Harlan Miller noch Brandon Williams - abgesehen von der Interception - wirkliche Argumente für sich. Miller dürfte in der Regular Season aber ohnehin wieder eher als Safety zum Einsatz kommen.
  • Positiver dagegen die Auftritte einiger Rookies: Wide Receiver Chad Williams ließ sein Potential zumindest einmal kurz aufblitzen, Safety Budda Baker blieb lange auf dem Platz und zeigte, woher die Vergleiche zu Mathieu kommen: Baker wurde als Edge-Blitzer, Run-Defender und Coverage-Spieler eingesetzt und machte Lust auf mehr.
  • Verletzungssorge: Rookie-Running-Back T.J. Logan, der als möglicher Starting-Returner gehandelt wird, hat sich am Handgelenk verletzt. Ob er länger ausfällt ist noch unklar.

Das fiel auf - Dallas Cowboys:

  • Auch die Cowboys schonten ihre Stars, so dass die Backups Punkte sammeln durften: Kellen Moore, der die Vorsaison aufgrund einer Knöchelverletzung verpasst hatte, gelangen bei vier Versuchen zwei Scoring-Drives, Moore hinterließ alles in allem einen guten Eindruck.
  • Nur fünf prognostizierte Starter spielten aufseiten der Boys: Jonathan Cooper, La'el Collins, Damien Williams, Byron Jones und Jeff Heath. Während sich die Offense fing, ließ die "Starting"-Defense zwei Cardinals-Touchdowns zu. Maßgeblich waren die geprägt durch Big Plays: Arizona gelangen vier Pass-Plays von mindestens 20 Yards bei den beiden frühen Touchdown-Drives.
  • Top-Pick Taco Charlton kam nur sehr kurzzeitig zum Einsatz, Rookie-Cornerback Chidobe Awuzie hatte einige gute Szenen, wurde aber auch mehrfach geschlagen.
  • Brice Butler sorgte mit zwei spektakulären Catches für Aufsehen und könnte Terrance Williams noch einen Kampf um den zweiten Wide-Receiver-Platz liefern.
  • Im kompletten Spiel gab es nur zwei Sacks, die gingen beide auf das Konto der Boys: Anthony Brown und Damien Williams gehörten die ersten beiden Sacks der Preseason.
  • Verletzungssorge: Cornerback Anthony Brown musste mit einer Oberschenkelverletzung raus, wie schwer die Verletzung ist, ist noch unklar.