Week 3 der Preseason ist Geschichte: Moritz Böhringer läuft zunehmend die Zeit davon, während auch die Bears ihren Top-Receiver verlieren. Die Jets liefern ein weiteres Debakel, Buffalo verliert Tyrod Taylor zumindest vorerst. Derweil überzeugt Arizonas Defense in Atlanta, Jared Goff enttäuscht gegen die Chargers und die Cowboys-Starter glänzen. Außerdem: Altbekannte Sorgen in Houston und die Patriots sowie die Seahawks gewinnen dank starker Performances ihrer Stars. Beide Spiele werden allerdings durch Knieverletzungen überschattet. Cam Newton ist derweil zurück.
Washington Redskins (1-2) - Cincinnati Bengals (1-2) 23:17 (3:7, 10:7, 0:3, 10:0) BOXSCORE
- Die Bengals dürften mit dem Auftritt ihrer Starting-Offense zufrieden sein. Andy Dalton (8/13, 70 YDS) dirigierte direkt zum Start einen 15-Play-Touchdown-Drive (9 Runs, 6 Pässe), welchen Jeremy Hill aus drei Yards abschloss.
- Wie erwartet kam auch Cincinnatis Top-Pick John Rosss endlich zum Einsatz: Im Passing Game offenbarten er und Andy Dalton noch Abstimmungsprobleme, Ross wurde aber auch schon bei einem End Around (8 YDS) eingesetzt. Der andere spannende Bengals-Offense-Rookie Joe Mixon hatte da schon einen größeren Einfluss auf das Spiel (8 ATT, 31 YDS; 1 REC, 6 YDS).
- Die 37 Runs der Bengals (gegenüber 29 Pässen) verdeutlichen, wie die Balance in Cincy aussehen könnte. Auch A.J. Green (4 REC, 43 YDS) war derweil bereits stark eingebunden und sah insgesamt sechs Targets.
- Und Washington? Bei den Redskins setzten sich die Probleme in der Offense fort: Kirk Cousins (10/19, 109 YDS, INT) kassierte nicht nur einen heftigen Hit bei einem Blitz, seine Optionen im Passing Game sowie die Route-Abstimmung wirkten erneut nicht sonderlich rund.
- So war bei der Offense erneut viel Sand im Getriebe, ein Lichtblich: Rob Kelley. Kelley (10 ATT, 57 YDS, TD) verzeichnete im Schnitt 2,4 Yards nach erstem Gegnerkontakt und war zudem auch ins Passing Game eingebunden.
- Darüber hinaus gab Jordan Reed erwartungsgemäß sein Comeback. Washingtons Star-Tight-End fing nur zwei Bälle für zwölf Yards, scheint seine Zehverletzung aber tatsächlich endlich überwunden zu haben.
- So kurios es auch ist, aber für den "Wow"-Moment des Spiels sorgte niemand anderes als Bengals-Punter Kevin Huber!
Minnesota Vikings (2-1) - San Francisco 49ers (1-2) 32:31 (0:7, 0:7, 17:10, 15:7) BOXSCORE
- Für den deutschen Wide Receiver Moritz Böhringer wird die Zeit immer knapper. Böhringer, der bislang in der Preseason schon kaum zum Einsatz kam und auch im Training mutmaßlich in der Hackordnung zurückgefallen ist, stand gegen die 49ers aufgrund einer nicht klar definierten Verletzung nicht im Kader. Somit steht jetzt eine entscheidende Woche an: Im finalen Preseason-Spiel am Donnerstag sollten zahlreiche Spieler geschont werden, sodass sich Böhringer möglicherweise ein letztes Mal empfehlen kann. Anschließend finden ligaweit die großen Kader-Cuts statt, Böhringer muss jetzt womöglich sogar um seinen Platz im Practice Squad bangen.
- Derweil sorgten die Starter auf dem Platz nicht gerade für viel Optimismus. Minnesotas First-Team-Offense brachte in elf Drives ganze drei Punkte zustande, Dalvin Cook (5 ATT, 17 YDS) sah hinter der wackligen Line kein Land.
- Sam Bradford (17/21, 134 YDS) präsentierte sich dabei verbessert, hatte jedoch einen schweren Stand und zwei Drops von Stefon Diggs halfen wenig. Sein altbekanntes Kurzpassspiel funktionierte, allzu effektiv aber waren diese Pässe meist nicht.
- Besser wurde es erst später im Spiel mit dem Backups. Insbesondere Case Keenum (10/14, 139 YDS, 2 TD) konnte hier Argumente sammeln. Immerhin: Laquon Treadwell verzeichnete drei Receptions für 36 Yards. Defensiv konnten einmal mehr Danielle Hunter und auch Eric Kendricks überzeugen.
- Für die Niners war es derweil nach wackligen Spielen der Offense ein sehr ermutigender Auftritt. Brian Hoyer (12/17, 176 YDS, 2 TD) dirigierte direkt zwei Touchdown-Drives und brachte seine ersten neun Pässe alle an den Mitspieler. Die Touchdowns kamen über Big Plays: Ein 46-Yarder auf Speedster Marquise Goodwin und ein 24-Yarder auf Carlos Hyde über eine Angle-Route - ein bekanntes Kyle-Shanahan-Element.
- Die Defense derweil bestätigte die guten Eindrücke: Reuben Foster zerstörte direkt das erste Play im Backfield, Armstead, Buckner und Co. sorgten für permanenten Druck auf Bradford. Minnesotas Offense erinnerte so phasenweise an die Problemzone der Vorsaison, auch im Run Game gelang nahezu überhaupt nichts.
- Einzige echte Sorge für die Niners: Left Tackle Joe Staley musste mit einer Knieverletzung raus. Berichten zufolge war die allerdings nicht schwerwiegend, Staley wollte angeblich sogar direkt zurück ins Spiel. Shanahan betonte, dass er "ziemlich optimistisch" sei, weitere Tests am Montag werden mehr Aufschluss geben.
Tennessee Titans (1-2) - Chicago Bears (2-1) 7:19 (0:7, 0:5, 0:0, 7:7) BOXSCORE
- Die dunklen Verletzungswolken haben nun auch ihren Weg nach Chicago gefunden. Die Bears verlieren mit Cameron Meredith ihren besten Receiver. Offenbar handelt es sich auch bei Meredith um einen Kreuzbandriss, den er sich nach einem Tackle eines Titans-Spielers zugezogen haben soll.
- Während dessen konnte sich Mike Glennon für die Starter-Rolle als Quarterback weiter empfehlen. Bei elf von 18 erfolgreichen Passversuchen warf er für 134 Yards und einen Touchdown. Highlight für Glennon: Ein 96-Yard-Drive zu Beginn des Spiels mit anschließendem Touchdown-Pass auf Dion Sims. Damit sollte es für Mitch Trubisky nur noch für den Backup-Spot reichen.
- Marcus Mariota findet nach der Rückkehr von seinem Fußbruch langsam wieder in Form. Gegen die Bears spielte der Hawaiianer bis in das dritte Viertel und hatte gerade durch das Zentrum mit Pässen auf Matthews, Walker und Taylor Erfolg. Bislang steht Mariota in der Preseason bei 20/32 Pässen für 269 Yards und zwei Touchdowns.
- Im Running-Back-Duell durfte erneut Derrick Henry den Großteil des Workloads übernehmen. Der Second-Year-Back sammelte bei 12 Plays 53 Yards. DeMarco Murray kam bei sieben Plays auf 13 Yards.
New York Giants (1-2) - New York Jets (1-2) 32:31 (19:0, 10:3, 0:15, 3:13) BOXSCORE
- Man kann es nicht anders sagen: Es war schlicht und ergreifend das nächste Desaster für Christian Hackenberg und die Jets-Offense, auch wenn das finale Ergebnis darüber hinwegtäuscht. Das Spiel begann für Hackenberg mit einem erneuten frühen Sack, und es wurde nicht besser. Jason Pierre-Paul brachte Matt Forte in der Endzone zum Safety zu Boden, kurz darauf sorgte Hackenberg mit einem furchtbaren Wurf (spät nach außen) via Pick-Six für weitere Giants-Punkte. Und damit nicht genug: Es folgte ein zweiter Pick-Six, der allerdings auf das Konto von Receiver Robby Anderson infolge eines harten Hits ging
- Die Folge: Das erste Viertel endete mit 162 (!) Yards für die Giants - und derer Null für die Jets! Die ersten 17 (!!) Preseason-Drives für Hackenberg endeten somit ohne Punkte, ehe er die Jets im 18. Versuch schließlich zu einem Field Goal führen konnte.
- Was vielen längst klar war, wurde gegen die Giants erneut schmerzhaft offensichtlich: Josh McCown wird nicht nur der Week-1-Starter für die Jets sein, Hackenberg ist darüber hinaus nicht die Antwort. Wenn Hackenberg mit den Startern (der letzte Drive im Spiel nicht einberechnet) unter Pressure war, wurde er in 60 Prozent der Fälle gesacked. War er nicht unter Pressure, hatte er ein Passer Rating von 23,6. Besser wurde es erst spät im Spiel mit den Backups und den Third-Stringern, Bryce Petty (15/18, 250 YDS, 3 TD) präsentierte sich deutlich besser als Hackenberg. Rookie-Receiver ArDarius Stewart fing dabei fünf Bälle für 82 Yards und zwei Touchdowns, doch musste Petty mit einer potentiell schwerwiegenden Knieverletzung raus.
- Daher kam Hackenberg ganz am Schluss nochmal rein und konnte gegen die Backups der Backups mit einem 17-Yard-Touchdown zu Frankie Hammond zumindest ein wenig Selbstvertrauen sammeln. Die Aussagekraft dieser Snaps aber ist klar überschaubar.
- Und die Giants? Die offenbarten zumindest vereinzelt wieder die Probleme in ihrer Offensive Line, was auch zur frühen Interception von Eli Manning (7/14, 121 YDS, INT) führte. Generell hinterließ die Starting-Offense - ohne Brandon Marshall sowie den verletzten Odell Beckham - keinen guten Eindruck. Für die Punkte sorgte primär die Defense, der einzige Offensiv-Touchdown gelang Orleans Darkwa mit einem 1-Yard-Run.
- Zusätzlich bitter für Gang Green: Leonard Williams, mutmaßlich der beste Spieler im stark ausverkauften Jets-Kader, musste mit einer Handgelenksverletzung raus.
Atlanta Falcons (0-3) - Arizona Cardinals (2-2) 14:24 (0:0, 3:17, 3:0, 8:7) BOXSCORE
- Beeindruckender Auftritt der Cardinals-Starters, insbesondere der Defense. Zwar fand Atlanta anfangs noch kurzzeitig Lücken im Run Game, auch damit aber war es schnell vorbei - und Arizonas Coverage glänzte. Matt Ryans (4/11, 36 YDS, INT) erster Pass im neuen Stadion war eine abgefälschte Interception (Tyrann Mathieu), in der Folge versuchte er lange Pässe zu erzwingen und hätte einen oder gar zwei weitere Picks werfen können. Spät im Spiel konnte auch Edge-Rusher Cap Capi an seine starke Preseason anknüpfen (2 Sacks, 2 QB-Hits, 2 QB-Hurries).
- Arizona offenbarte auch seine Vielseitigkeit mit verschiedenen Spielern in Coverage und verschiedenen Spielern als Blitzer. Atlantas Passing Game erinnerte schematisch zwar auch im dritten Preseason-Spiel an die Vorsaison (Running Backs stark ins Passspiel involviert, Bootlegs und Play Action), doch auch die Tatsache, dass Julio Jones und Taylor Gabriel mit von der Partie waren sorgte für keinerlei Rhythmus.
- Das galt auch im Run Game, wo Devonta Freeman erwartungsgemäß nicht spielte. Tevin Coleman (3 ATT, 19 YDS) hatte zwar zwei gute Runs, ansonsten aber konnte sich weder Terron Ward (10 ATT, 28 YDS) noch Brian Hill (10 ATT, 17 YDS) empfehlen.
- Umgekehrt war die Defense anfangs deutlich präsenter. David Johnson spielte nur zwei Snaps, Backup Chris Johnson hatte mit zwei Fumbles nicht gerade seinen besten Tag. Die Falcons-Defense - vor allem Deion Jones und Jack Crawford stachen deutlich heraus - zeigte ihre Geschwindigkeit und Aggressivität und setzte Carson Palmer (8/13, 86 YDS, TD) mehrfach unter Druck. Insgesamt vier Fumbles kreierte Atlantas Defensive.
- Doch Arizonas Passspiel wurde dann stärker, und insbesondere John Brown, der zuletzt nach erneuten Verletzungsproblemen von Bruce Arians öffentlich kritisiert worden war, sammelte gehörig Selbstvertrauen: Zunächst fand ihn Palmer zum 28-Yard-Touchdown, nach einem Falcons-Turnover-on-Downs gelang Brown ein zweiter Touchdown - ein spektakulärer Catch unter Bedrängnis nach Pass von Drew Stanton. "Er ist nah dran, und John bei 75 oder 80 Prozent ist besser, als die meisten Receiver", lobte Stanton anschließend.
Baltimore Ravens (3-0) - Buffalo Bills (0-3) 13:9 (3:0, 0:7, 7:0, 3:2) BOXSCORE
- Es ist und bleibt eine maximal bescheidene Saisonvorbereitung für die Bills-Offense. Während das Receiving-Corps durch den Trade von Sammy Watkins, den Rücktritt von Anquan Boldin und zudem vorübergehend durch die Verletzung von Jordan Matthews dezimiert wurde, deutete sich zudem ein unguter Trend an: Die Offense scheint schematisch nicht zu Tyrod Taylor zu passen. Und das setzte sich auch gegen die starke Ravens-Defense fort.
- Erneut wirkte Taylor (1/3, 1 YDS) unrund, schien auch in den wenigen Snaps bei den Bewegungsabläufen wie ein Fremdkörper. Zudem gab es kaum freie Optionen und so musste Taylor schließlich nach einem Hit und dem darauf folgenden harten Aufschlag auf dem Boden raus. Wenig später war die Diagnose auch schon klar: Gehirnerschütterung.
- So kam Nathan Peterman früher zum Einsatz, Peterman (11/23, 93 YDS) zeigte dabei Licht und Schatten. Gegen Baltimores Starter war es vor allem Schatten, seine ersten drei Drives brachten elf Net-Yards. Head Coach Sean McDermott dürfte trotzdem weitere Fragen zu einem möglichen Quarterback-Tausch beantworten müssen - insbesondere falls Taylor jetzt ein bis zwei Wochen ausfällt. Unmittelbar nach dem Spiel stellte McDermott quasi provisorisch klar: "Tyrod Taylor ist unser Starter."
- Auch die Ravens hatten indes eine Verletzung zu beklagen, Kicker Justin Tucker musste nach einem Tackle beim Return mit Verdacht auf Gehirnerschütterung raus.
- Derweil bestätigte Ryan Mallett die Eindrücke der vergangenen Wochen: Der Vertreter des noch immer verletzten Joe Flacco agierte erneut ungenau und inkonstant, wieder versuchte Mallett (6/10, 58 YDS), Pässe in Double Coverage zu erzwingen. Der einzige Touchdown war Josh Woodrum (8/13, 55 YDS, TD) vorbehalten, ein 15-Yarder zu Taquan Mizzell, Coach John Harbaugh stellte nach dem Spiel mit Blick auf Flacco nochmals klar: "Ich werde das nicht jeden Tag wieder beantworten. Er wird für das Bengals-Spiel bereit sein, das verspreche ich euch."
Pittsburgh Steelers (2-1) - Indianapolis Colts (1-2) 15:19 (3:7, 3:6, 9:0, 0:6) BOXSCORE
- Kurzer Auftritt nur für die Starting-Offense der Steelers, Ben Roethlisberger (6/9, 73 YDS), Antonio Brown (2 REC, 28 YDS) und Co. blieben nicht allzu lange auf dem Platz. Trotz einiger guter Szenen für die O-Line endete der erste Drive aber durch einen Sack-Fumble gegen Big Ben, im Gegenzug sorgte Frank Gore aus einem Yard für den einzigen Touchdown der ersten Hälfte.
- Bei den Steelers-Startern fehlte nach wie vor Le'Veon Bell, der Running Back befindet sich, nachdem sich beide Seiten nicht auf einen langfristigen Vertrag einigen konnten, noch im Streik. Bell selbst kündigte via Twitter jüngst aber an, dass er am 1. September, also nach dem vierten Preseason-Spiel, zum Team zurückkehrt.
- Erneut ohne Andrew Luck angetreten, starteten die Colts wieder mit Scott Tolzien. Tolzien (7/10, 123 YDS, INT) gab wieder wenig Anlass für Begeisterung, zeigte aber zumindest Fortschritte. In diesem Zusammenhang interessant: Team-Besitzer Jim Irsay bestätigte vor dem Spiel, dass Luck die ersten beiden Spiele der Regular Season verpassen könnte und dass das Team über mögliche QB-Verpflichtungen nachgedacht habe. Colin Kaepernick aber habe in diesen Überlegungen keine Rolle gespielt.
- Gerade im Run-Blocking war es wieder kein guter Auftritt der Colts-Line. Kein Run über zwölf Yards, im Schnitt verzeichnete Indy insgesamt 2,7 Yards pro Run.
- Bei den Steelers besonders auffällig: Slot-Receiver Eli Rogers, der die meisten Bälle (5) für die meisten Yards (58) fing. Rookie-Running-Back James Conner erhielt nur vier Runs (26 YDS).
Tampa Bay Buccaneers (1-2) - Cleveland Browns (3-0) 9:13 (0:3, 3:0, 3:0, 3:10) BOXSCORE
- Nachdem die Starter in Week 2 schon ungewöhnlich lange gespielt hatten, erhielten zahlreiche Bucs-Stars - darunter DeSean Jackson, Mike Evans und Gerald McCoy - eine Pause. Quarterback Jameis Winston dagegen stand erneut sehr lange auf dem Platz, und das mit gemischten Leistungen.
- Winston (17/27, 200 YDS, INT) leistete sich früh direkt einen schlimmen Wurf, den Browns-Rookie Jabrill Peppers an der eigenen Endzone abfing. Insgesamt agierte Winston sehr inkonstant, mehrere Pässe kamen sehr ungenau. Vom Run Game gab es dabei zugegebenermaßen wenig Hilfe: Doug Martin (2 ATT, 2 YDS) stand nur kurz auf dem Feld, Jacquizz Rodgers erlief bei zehn Runs nur 34 Yards.
- Die Browns derweil erhielten ihrerseits ebenfalls wechselhafte Quarterback-Leistungen. Rookie DeShone Kizer war bereits am Mittwoch zum Starter für das Spiel und potentiell auch darüber hinaus ernannt worden, Brock Osweiler stand wie erwartet gegen die Bucs überhaupt nicht auf dem Platz.
- Kizer (6/18, 93 YDS, INT) zeigte erneut sein Potential, allerdings auch seine Schwächen: Der Rookie arbeitete gut durch die Pocket und brachte mehrere Würfe in enge Fenster an, seine Stats litten auch unter einigen Drops. Gleichzeitig aber kamen einige Pässe zu spät oder klar in Coverage, bei der Interception übersah er schlicht einen Linebacker in der Mitte des Feldes.
- Sonst auffällig bei Cleveland? Duke Johnson, der einen 37-Yard-Run hinlegte, sowie Corey Colemans (4 REC, 66 YDS) sehr guter Auftritt. Auch der Pass-Rush (fünf Sacks) präsentierte sich erneut in guter Verfassung.
Dallas Cowboys (3-1) - Oakland Raiders (0-3) 24:20 (3:0, 7:13, 0:7, 14:0) BOXSCORE
- In der kommenden Woche steht die Anhörung für den Einspruch von Ezekiel Elliott gegen seine Sechs-Spiele-Sperre an - nicht auszuschließen, dass das Spiel gegen die Raiders (ein möglicher Einsatz im vierten Preseason-Spiel außen vor) seine letzten Snaps für mehrere Wochen waren.
- Gleich die ersten drei Plays from Scrimmage waren Runs für Elliott (6 ATT, 18 YDS), dominiert wurde das Run Game der Cowboys aber durch Alfred Morris (9 ATT, 56 YDS). Vor allem aber Quarterback Dak Prescott (11/14, 113 YDS, TD) überzeugte, strahlte Ruhe in der Pocket aus und spielte nahezu fehlerfrei
- Während Kellen Moore (2/4, 10 YDS) nur kurz auf dem Platz stand, war es der nächste gute Auftritt von Nummer-3-Quarterback Cooper Rush. Rush (12/13, 115 YDS, 2 TD), der bereits die ganze Preseason über einen guten Eindruck hinterlässt, fand zunächst Ronnie Hillman zum kurzen Touchdown und krönte seinen Abend dann mit einem perfekt getimten 44-Yard-TD auf Lance Lenoir.
- Zwei Negativ-Punkte für Dallas: La'el Collins sammelte gleich mehrere Strafen, Linebacker Anthony Hitchens musste mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung raus.
- Aufseiten der Raiders legte Derek Carr (13/17, 144 YDS, 2 TD) ebenfalls eine sehr gute Generalprobe hin, vor allem die Kooperation mit Amari Cooper (4 REC, 78 YDS, TD) klappte hervorragend. Marshawn Lynch (2 ATT, 6 YDS) stand erneut nur kurz auf dem Platz, insgesamt betrachtet dominierte bei den Raiders eindeutig das Passing Game: 37 Pässen standen 19 Runs gegenüber.
Los Angeles Rams (2-1) - Los Angeles Chargers (1-2) 19:21 (0:21, 9:0, 7:0, 3:0) BOXSCORE
- Aus Sicht der Chargers hätte die Generalprobe kaum besser verlaufen können. Ingram und Bosa setzten ihre starke Preseason fort, zudem präsentierte sich die Offensive Line nach großen Problemen in Week 2 deutlich stabiler. So kam das Run Game früh ins Rollen, regelmäßig aber hatte Philip Rivers (6/6, 85 YDS, TD) auch Zeit in der Pocket. Daraus resultierte unter anderem ein 45-Yard-Touchdown-Pass auf Travis Benjamin.
- Melvin Gordon (8 ATT, 36 YDS, TD) durfte ebenfalls noch im ersten Viertel in der Endzone jubeln, außerdem ermutigend aufseiten der Chargers: Keenan Allen fing fünf Pässe für 45 Yards, mehr als jeder andere Chargers-Receiver.
- In der Vorwoche gegen die Raiders noch hatte der Auftritt von Rams-Quarterback Jared Goff für jede Menge Optimismus in L.A. gesorgt. Der erhielt gegen die Chargers wieder einen herben Dämpfer: Goff (5/8, 56 YDS, INT) offenbarte einmal mehr riesige Probleme mit dem gegnerischen Pass-Rush und legte keinerlei Gefühl für die Rusher in der Pocket an den Tag. So kassierte er seinen zweiten Sack-Fumble in dieser Preseason, welchen Melvin Ingram zum Touchdown zurück trug, und warf außerdem unter Pressure eine Interception.
- Der einzige Touchdown für die Rams kam im dritten Viertel durch einen 38-Yard-Pass von Sean Mannion (16/29, 214 YDS, TD) auf Josh Reynolds - der mit drei Receptions für 71 Yards glänzte. Auch Pharoh Cooper (5 REC, 70 YDS) sammelte Argumente für sich. Vom Run Game dagegen kam über weite Strecken nahezu nichts, Todd Gurley wurde geschont.
New Orleans Saints (2-1) - Houston Texans (1-2) 13:0 (3:0, 0:0, 7:0, 3:0) BOXSCORE
- Grausamer Auftritt von Houstons (Starting-)Offense - nicht nur aufgrund des Shutouts. Die Offense offenbarte riesige Probleme, die ersten fünf Pässe von Tom Savage (10/16, 79 YDS), den Coach Bill O'Brien vor dem Spiel nochmals in seiner Starter-Rolle bestätigt hatte, brachten ganze 13 Yards ein. Im ersten Viertel sammelte die Texans-Offense 23 Yards Total Offense.
- Die Offensive Line offenbarte riesige Probleme, was unter anderem zu 2,7 Yards pro Run führte. Dazu kamen Abstimmungsfehler und Illegal-Formation-Strafen. Daran änderte sich auch nichts, als Rookie Deshaun Watson übernahm. Watson (11/21, 116 YDS, INT) stand permanent unter Druck, warf unter Druck zwei Pässe, die eigentlich zu weiteren Interceptions hätten führen müssen. Sein Pick kam dann bei einem klar zu hoch geratenen Wurf zustande.
- "Wir haben heute offensiv nicht gut gecoacht und nicht gut gespielt", gab O'Brien nach der Partie ganz offen zu. "Ich muss da bessere Arbeit leisten."
- Die Saints glänzten gegen die starke Texans-Front ebenfalls nicht gerade mit übermäßiger Offense, Drew Brees (11/15, 76 YDS) brachte zumindest einen Field-Goal-Drive zustande. Auffällig: Michael Thomas, der vier Pässe (wenn auch nur für 27 Yards) fing. Adrian Peterson (6 ATT, 15 YDS), der seine ersten Preseason-Snaps seit 2011 sah, fand hinter der nach wie vor verletzungsgeplagten Line kaum Räume.
- Dafür präsentierte sich der Pass-Rush der Saints zum wiederholten Male in guter Verfassung. Vier Sacks standen am Ende zu Buche.
Denver Broncos (3-0) - Green Bay Packers (2-1) 20:17 (7:10, 3:0, 10:0, 0:7) BOXSCORE
- Das Quarterback-Duell in Denver ist inzwischen entschieden, schon unter der Woche wurde Trevor Siemian vor Paxton Lynch als erneuter Starter für die Regular Season verkündet. Wirklich ruhig können Broncos-Fans mit Blick auf ihre Quarterbacks aber nach wie vor nicht schlafen: Siemian (13/22, 127 YDS, INT) zeigte vor allem zu Beginn mehrere Ungenauigkeiten, Paxton Lynch (1/2, 9 YDS) stand nur ganz kurz auf dem Feld - und musste dann mit einer Schulterverletzung raus. Während seines Kurzeinsatzes aber zeigte er erneut kein gutes Gefühl für den Pass-Rush und hielt den Ball zu lange.
- Doch es gab auch positive Erkenntnisse für die Broncos-Offense: Jamaal Charles (4 ATT, 27 YDS; 2 REC, 15 YDS) hinterließ einen sehr guten Eindruck, zeigte Cuts, Explosivität und Agilität. Auch C.J. Anderson (9 ATT, 31 YDS, TD) bot einige gute Runs - genau wie Rookie De'Angelo Henderson (9 ATT, 34 YDS), der zum wiederholten Male gut spielte. Head Coach Vance Joseph verkündete nach dem Spiel, dass Charles im 53-Mann-Kader stehen wird.
- Verletzungen derweil auf beiden Seiten: Neben Lynch musste auch Demaryius Thomas aufgrund von Leistenproblemen raus, bei den Packers verletzte sich Nick Perry am Knöchel.
- Aaron Rodgers (3/5, 12 YDS) spielte nur zwei Drives, Ty Montgomery (3 ATT, 31 YDS, TD) zeigte in begrenzter Zeit einen starken 25-Yard-Run. Backup Brett Hundley (20/30, 186 YDS) konnte anschließend auch gegen einige Broncos-Starter Erfahrung sammeln. Die präsentierten sich schon in sehr guter Frühfom.
- Starter-Infos: Der Deutsche Kasim Edebali startete für die Broncos gegenüber von Von Miller, bei den Packers begannen in der Nickel-Defense Randall und King outside, Rollins im Slot.
Detroit Lions (2-1) - New England Patriots (1-2) 28:30 (0:24, 7:0, 14:0, 7:6) BOXSCORE
- Den Schock des Spiels gab es gleich zu Beginn. Nach nur zwei Minuten, in denen er bereits 52 Yards bei drei Receptions gesammelt hatte, ging Julian Edelman bei einem Cut zu Boden. Edelman humpelte daraufhin unter starken Schmerzen vom Feld. Die Anzeichen deuten auf das Kreuzband hin.
- Tom Brady spulte sein Pensum dessen unbeeindruckt ab. Bei zwölf von 15 erfolgreichen Pässen überquerte der 40-Jährige 174 Yards des Feldes und fand gleich zweimal den Pass in die Endzone. Einmal allerdings wurde Brady von Glover Quin intercepted.
- Auffällig war, dass New England sowohl unter der Regie von Brady, als auch unter der von Jimmy Garoppolo (7/12, 83 Yards) häufig no-huddle spielten. "Es ist immer schwer, das auf gegnerischem Boden aufzuziehen. Deshalb wollten wir schonmal ein paar Snaps ausspielen", erklärte Bill Belichick.
- Die Lions fanden sich nach einer Vielzahl von Fehlern und gleich fünf Penalties im ersten Viertel schnell einem hohen Rückstand entgegenstehend. Matthew Stafford und die Offense der Lions konnten daraufhin ihre Comeback-Qualitäten aus der Vorsaison einmal mehr unter Beweis stellen.
- Stafford, der sogar bis ins dritte Viertel Spielzeit sah, fand Marvin Jones über 23 Yards und Dwayne Washington per 18-Yard-Pass jeweils in der Endzone und beendete seinen Arbeitstag nach 15 von 22 Pässen und 190 Yards. Eine Interception leistete er sich ebenfalls, als durch das Zentrum werfen wollte. "Die geht auf mich. Eine solche Entscheidung kann ich nicht treffen", gab sich Stafford anschließend einsichtig.
- Entschieden wurde das Spiel von zwei Stephen-Gostkowski-Kicks. Den ersten verwandelte der Veteran aus 25 Yards bei 3:41 Spielzeit auf der Uhr. Nachdem die Patriots den anschließenden Drive der Lions schnell stoppen konnten übernahm Gostkowski die Heldenrolle bei zwei Sekunden Restspielzeit und verwandelte auch aus 45 Yards.
Seattle Seahawks (3-0) - Kansas City Chiefs (1-2) 26:13 (3:3, 13:7, 3:0, 7:3) BOXSCORE
- Auch in Seattle wurde das Spiel von einer Verletzung überschattet. Cheifs-Running-Back Spencer Ware verletzte sich bei der Niederlage gegen die Seahawks am rechten Knie. Ware konnte nach einem sechs-Yard-Pass nicht mehr aus eigener Kraft aufstehen und musste vom Feld getragen werden.
- Kansas City wird den Ausfall durch Veteran Charcandrick West und den bislang überzeugenden Rookie Kareem Hunt kompensieren. Hunt übernahm auch in Seattle für Ware und lief bei neun Versuchen für durchschnittlich 4,3 Yards.
- Auch mental schien die Verletzung Wares einen Effekt auf das Chiefs-Spiel gehabt zu haben. Die Offense produzierte in Halbzeit eins lediglich 102 Yards. Alex Smith blieb bei sieben von 17 für 44 Yards, wenngleich einige Drops auf das Konto des Receiving-Corps gingen. Der einzige TD war ein 95-Yard-Kick-Off-Return von De'Anthony Thomas.
- Bei den Seahawks hingegen war der Blick auf die Left-Tackle-Position gerichtet. Nachdem sich George Fant in der letzten Woche einen Kreuzbandriss zugezogen hatte übernahm Rees Odhiambo und blieb weitestgehend solide. Den einzigen Sack, den Seattles Starter allerdings zuließen, verantwortete Odhiambo.
- Während alldem blieb Russel Wilson einmal mehr komplett unbeeindruckt und performte bereits auf Midseason-Niveau. Der 28-Jährige warf bei 13 von 19 erfolgreichen Versuchen über 200 Yards und einem Score.
Jacksonville Jaguars (1-2) - Carolina Panthers (2-1) 23:24 (0:7, 10:3, 0:6, 13:8) BOXSCORE
- Wer auf ein ausführliches Comeback von Cam Newton gehofft hatte, war womöglich schnell enttäuscht, Newton absolvierte in seinem ersten Spiel nach der Schulter-OP nur einen Drive. Der aber wiederum dürfte den Coaches sehr gut gefallen haben: Newton (2/2, 21 YDS, TD) musste nur zwei Pässe werfen, acht Runs (vier Mal Stewart, vier Mal McCaffrey) prägten stattdessen den ersten Drive - darunter ein 31-Yard-Run von Stewart.
- Ebenfalls positiv auffällig bei den Startern war Kelvin Benjamin (4 REC, 36 YDS, TD), der Newtons einzigen Drive mit einem Touchdown via Slant-Route abschloss. Benjamin steht somit in der Preseason laut Pro Football Focus bei starken 3,69 Yards pro gelaufener Route. Rookie Curtis Samuel gab derweil sein Debüt und fing vier von sechs Targets (15 YDS).
- Kein sonderlich gutes Spiel dagegen für Matt Kalil: Carolinas in der Offseason teuer verpflichteter Left Tackle ließ einen QB-Hit sowie zwei Hurries zu und sah gegen Calais Campbell - dem insgesamt 4 Pressures und ein Run-Stop gelangen - überhaupt kein Land.
- Bei den Jaguars stand das längst offiziell eröffnete Quarterback-Duell zwischen Blake Bortles und Chad Henne im Vordergrund - mit dem ersten Hinweis auf die Regular-Season-Hackordnung schon vor dem Spiel: Henne, nicht Bortles erhielt den Startplatz gegen die Panthers.
- Wirklich überzeugen konnte keiner der beiden. Henne (8/13, 73 YDS) zeigte zwar zwei sehenswerte lange Pässe, kassierte aber auch drei Sacks und war einige Male deutlich ungenau. Bortles war zwar besser als noch bei den desolaten Auftritten der vergangenen Wochen - eine ernsthafte Bewerbung für den Startplatz sieht allerdings auch anders aus. Bortles (12/16, 125 YDS, TD, INT) konnte aber immerhin mit zwei TD-Drives etwas Selbstvertrauen tanken, spielte dabei aber auch mitunter hinter der Starting-O-Line gegen Carolinas Backups. Und er leistete sich dennoch einen Pick Six.
- Im Backfield musste Jacksonville erneut ohne Leonard Fournette auskommen, so dass Chris Ivory (10 ATT, 36 YDS, TD) und Corey Grant (10 ATT, 58 YDS) das Backfield anführten. Grant sorgte mit einem 51-Yard-Run für das Highlight im Jags-Run-Game. Und das via Fake Punt.
Philadelphia Eagles (2-1) - Miami Dolphins (1-2) 38:31 (14:14, 14:10, 3:7, 7:0) BOXSCORE
- Wilder Shootout in Philly! Beide Starting-Quarterbacks knackten die 100-Yard-Marke, Jay Cutler (5/8, 105 YDS, TD) gelang das gar mit nur fünf Completions - ein 72-Yarder zu DeVante Parker, der Ronald Darby schlug, machte es möglich. Gleichzeitig leistete sich Cutler allerdings auch einen Fumble.
- Sein Gegenüber Carson Wentz (6/10, 129 YDS, 2 TD, INT) bot eine noch bessere Partie, die vier Incompletions setzten sich aus zwei Throwaways, einem Wurf, während welchem ein Verteidiger ihn erwischte und die an der Line abgefälschte Interception zusammen.
- Auch bei den Backup-Quarterbacks sahen die Eagles besser aus, Matt McGloin (22/26, 155 YDS, TD, INT) erhielt erneut jede Menge Spielzeit. Miamis Matt Moore (5/11, 43 YDS, 2 INT) hatte dagegen einen gebrauchten Tag.
- Im Run Game ging der Vorteil klar auf das Konto der Dolphins: Jay Ajayi (9 ATT, 53 YDS, 2 TD) verzeichnete 5,1 Yards nach erstem Gegnerkontakt und präsentierte sich in absoluter Topform.
- Die Eagles dagegen arbeiten im Backfield noch an der Hackordnung, der gerade wieder genesene Wendell Smallwood (4 ATT, 28 YDS) und LeGarrette Blount (4 ATT, 19 YDS) teilten sich die Snaps mit den Startern. Donnel Pumphrey (12 ATT, 37 YDS) konnte erneut wenige Argumente für sich sammeln, Corey Clement (9 ATT, 42 YDS, TD) war der auffälligste Running Back für Philly.
- Defensiv gab es ebenfalls auf beiden Seiten einige positive Erkenntnisse. So sammelte Miamis Ndamukong Suh vier QB-Pressures und einen Run-Stop, während Eagles-Linebacker Mychal Kendricks seine dritte (!) Preseason-Interception verzeichnete.