Postseason 2017/18: Die zwölf Playoff-Teams im Statistik-Vergleich

Von Adrian Franke
05. Januar 201815:48
SPOX liefert den großen Statistik-Vergleich für alle zwölf Playoff-Teamsgetty
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Mit den vier Wildcard-Duellen in Los Angeles, Kansas City, New Orleans und Jacksonville beginnen die Playoffs, eine Woche später steigen dann auch die vier Top-Seeds Minnesota, Philadelphia, Pittsburgh und New England mit Heimspielen ins Rennen ein. Welches Team hat wo seine Stärken? Wo gibt es möglicherweise entscheidende Defizite, welche Matchups sind besonders (un-)vorteilhaft? Der SPOX-Stat-Überblick bringt Licht ins Dunkle, die kompletten Playoffs gibt es live auf DAZN zu sehen!

Passing-Offense - die Standard-Statistiken

Playoff-RangTeamYards pro PassPassing-TouchdownsInterceptionsPässe pro Spiel
1.New Orleans Saints8,123833,5
2.Kansas City Chiefs8,026833,9
3.New England Patriots7,932836,7
4.Atlanta Falcons7,8211233,1
4.Los Angeles Rams7,828732,4
6.Pittsburgh Steelers7,7291536,9
7.Minnesota Vikings7,525832,9
8.Jackonsville Jaguars7,1211332,9
9.Philadelphia Eagles7,038935,2
10.Tennessee Titans6,8141731,0
11.Carolina Panthers6,6221631,3
12.Buffalo Bills6,5161029,8

SPOX-Analyse: Von allen Playoff-Quarterbacks hat Roethlisberger (im Schnitt 9,5 Air Yards pro Passversuch) in der Regular Season die aggressivste Downfield-Offense angeführt. Brady (9,4) kommt nur knapp dahinter - gefolgt von Mariota (9,2), dem die Downfield-Shots bei Play-Action-Spielzügen hier zugute kommen. Matt Ryan ist der einzige andere Postseason-Quarterback, der die 9-Yard-Marke knackt (9).

Das Schlusslicht unter den Playoff-Quarterbacks (und der drittletzte Platz ligaweit unter allen Quarterbacks mit mindestens 128) Pässen markiert Drew Brees (7,1). Hier wird eine Sache abermals deutlich: Die Saints-Offense lebt massiv vom Screen Game und von Yards nach dem Catch.

Hier sind einerseits die Running Backs, allen voran Alvin Kamara, zu nennen, doch auch Michael Thomas hatte eine großartige Saison: Der Receiver verzeichnete 1.245 Yards, und das bei "nur" 12 Yards pro Catch. Zum Vergleich: Antonio Brown (15,2), DeAndre Hopkins (14,4), Adam Thielen (14) oder Julio Jones (16,4) bewegen sich da in ganz anderen Sphären.

6,2 Yards verzeichnet New Orleans im Schnitt pro Reception nach dem Catch, die Jaguars kommen auf die gleiche Marke. Dominiert wird diese Kategorie allerdings von den Rams (6,6), während Tennessee (4,5) hierbei am ineffizientesten ist. Die Titans setzen zu wenig auf Spread-Elemente, um die Stärken von Marcus Mariota in den Mittelpunkt zu rücken. Stattdessen dominieren enge Formationen, gleichzeitig fehlt im Receiving-Corps generell die Geschwindigkeit.

Rushing-Offense - die Standard-Statistiken

Playoff-RangTeamYards pro RunRushing-TouchdownsRuns pro Spiel
1.Kansas City Chiefs4,71225,3
1.New Orleans Saints4,72327,8
3.Philadelphia Eagles4,5929,6
4.Atlanta Falcons4,31226,9
4.Carolina Panthers4,31530,6
4.Jacksonville Jaguars4,31832,9
4.Los Angeles Rams4,31728,4
8.New England Patriots4,21628,0
9.Buffalo Bills4,11230,4
9.Tennessee Titans4,11827,7
11.Minnesota Vikings3,91531,3
12.Pittsburgh Steelers3,81227,3

SPOX-Analyse: Teams wissen, dass Jacksonville und Tennessee unbedingt über das Run Game kommen müssen - und das spiegelt sich auch in den defensiven Formationen wieder: Jacksonvilles Chris Ivory (50,89 Prozent) und Leonard Fournette (48,51 Prozent) sehen laut Next Gen Stats die prozentual dritt- und fünftmeisten 8-Men-Boxes. Tennessees Derrick Henry (50 Prozent) beendet die Regular Season genau zwischen den beiden auf dem vierten Platz.

Überraschend ist dagegen der Umgang gegnerischer Defenses mit der Bills-Offense: LeSean McCoy (35,89 Prozent) hat deutlich seltener mit einer vollgestellten Box zu tun - das Bootleg-Play-Action-Game über Tyrod Taylor sowie McCoys Run-Stil zwingt Defenses dazu, mehr auch die Edges zu verteidigen.

Beachtlich ist außerdem, wie sehr es ins Gewicht fällt, wenn ein Running Back auch eine große Rolle im Passing Game einnimmt: Von allen Running Backs mit mindestens 85 Rushing-Versuchen sehen Alvin Kamara (16,67 Prozent) und Todd Gurley (16,85) die zweit- beziehungsweise drittwenigsten 8-Men-Boxes. Le'Veon Bell (19,94 Prozent) steht nur knapp darüber.

Hierbei gilt es zu bedenken, wie die jeweiligen Offenses funktionieren: Beide Teams kombinieren ihr Run Game sehr gut mit Play Action und Screen-Pässen, so dass eine Defense vor dem Snap trotz vermeintlich offensichtlicher Rushing-Formation mit einem Pass oder diversen Fake-Elementen rechnen muss.

Die Saints sind außerdem sehr gut darin, auch einen Fullback zu involvieren und so die Defense in vorhersehbare Aufstellungen (statt Sub-Packages) zu zwingen. Das sorgt für weniger komplexe Coverages und macht das Blocking für die ohnehin beste Offensive Line dieser Saison noch angenehmer.

Zwei weitere spannende Beobachtungen: Die Steelers hatten ein vergleichsweise ineffizientes Run Game, obwohl die Offensive Line auf einem hohen Level spielte. Die Chiefs auf der anderen Seite starteten brandheiß, hatten dann einen langen Durchhänger und kamen schließlich eindrucksvoll zurück. Wer das Run Game der Chiefs stoppen will, sollte sich auf jede Menge Run Pass Options einstellen - und darauf, Kareem Hunt vernünftig zu tackeln: Der Regular-Season-Rushing-Leader produzierte 839 seiner 1.327 Rushing-Yards nach Gegnerkontakt.

Passing-Defense - die Standard-Statistiken

Playoff-RangTeamYards pro PassBig Plays (20+ YDS)Sacks
1.Minnesota Vikings6,04037
1.Jacksonville Jaguars6,05255
3.Philadelphia Eagles6,55038
4.Buffalo Bills6,74527
4.Atlanta Falcons6,74739
6.Tennessee Titans6,84443
6.Los Angeles Rams6,86048
8.New Orleans Saints7,06542
9.Pittsburgh Steelers7,26156
9.Kansas City Chiefs7,26731
9.Carolina Panthers7,25750
12.New England Patriots7,35942

SPOX-Analyse: Minnesotas Defense ist die ausgeglichenste und im Gesamtpaket beste Defense dieser Saison. Die Vikings verfügen über einen Elite-Run-Stopper (Linval Joseph), ein sehr gutes Pass-Rush-Duo (Hunter/Griffen), einen Top-5-Cornerback (Xavier Rhodes), einen der beiden besten Safeties der NFL (Harrison Smith) und Explosivität auf dem Linebacker-Level (Kendricks/Barr).

Die individuelle Qualität erlaubt es Coach Mike Zimmer, mit seinen Blitz-Paketen bei Bedarf auch aggressiver zu sein. Die Vikes spielen dabei primär Cover-1 und Cover-2, dabei wird vergleichsweise ausgeglichen zwischen Man und Zone Coverage gewechselt.

Minnesota ist dabei in der Lage, die Line of Scrimmage sehr aggressiv zu bespielen - bei Bedarf. Das war unter anderem das Mittel der Wahl, um die Play-Action- und Screen-Pässe der Rams im direkten Duell vor einigen Wochen zu verteidigen. Harrison Smith ist dabei ein zentraler Spieler für die Vikes-Defense, die aus sehr ähnlichen Grundformationen vor dem Snap maßgeblich auch dank Smith nach dem Snap in verschiedenste Coverages switchen kann.

Jacksonville spielt primär die Cover-3-Defense, die man in erster Linie von Seattle sowie in jüngerer Vergangenheit auch von den Falcons kennen gelernt hat. Die große Stärke der Jaguars ist das Cornerback-Duo: A.J. Bouye und Jalen Ramsey gehören individuell je in die Cornerback-Top-6 dieser Saison, und das gibt einer Defense in der Front Seven viele Freiheiten sowie dem Pass-Rush wertvolle Zeit. In Kombination mit der herausragenden Saison von Ngakoue und Campbell war Jacksonvilles Pass-Defense so die Nummer 1.

Jacksonville führt alle Playoff-Teams mit einer Pressure-Rate (beschreibt prozentual bei wie vielen gegnerischen Dropbacks die Defense Pressure auf den Quarterback erzeugen konnte) von 33,3 Prozent an, gefolgt von den Rams und Panthers (je 31,3), Steelers (31,1) und Saints (28,8). Anderswo lief es nicht ganz so gut. Kansas City etwa hatte zum ersten Mal seit Jahren konstante Probleme im Pass-Rush, in Kombination mit dem frühen Saisonaus von Eric Berry war die Secondary so immer wieder entblößt.

Die 25,7 Prozent Pressure Rate der Chiefs waren der ligaweit fünftschwächste Wert. Bei den Falcons machte der Pass-Rush ebenfalls nicht den erhofften nächsten Schritt. Positive Entwicklung dagegen in der Secondary der Bills, in deren Zone Coverage Spieler wie Micah Hyde und Tre'Davious White glänzen. Die große Frage wird sein, wie konstant der 4-Men-Rush der Bills Druck erzeugen kann. Hier war die Pressure-Quote von 24 Prozent sogar noch schlechter als bei KC, lediglich Tampa Bay (21,5) war nochmals harmloser.

Auch die New Orleans Saints haben einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht, der allerdings steht und fällt mit Marshon Lattimore: Der Rookie-Cornerback ist das eine Puzzleteil, das die komplexen Coverage- und Pressure-Pakete in New Orleans funktionieren lässt. In New England ist und bleibt die große Sorge der Pass-Rush, auch weil die Secondary den Erwartungen bisher längst nicht immer gerecht wurde. Die Steelers derweil haben zuletzt gezeigt, dass sie auch mehr Man Coverage spielen können. Hier ist Joe Haden ein zentraler Spieler.

Rushing-Defense - die Standard-Statistiken

Playoff-RangTeamYards pro RunBig Plays (20+ YDS)
1.Tennessee Titans3,63
2.Minnesota Vikings3,78
3.Philadelphia Eagles3,812
4.Carolina Panthers4,012
5.Atlanta Falcons4,17
6.Kansas City Chiefs4,36
6.Jacksonville Jaguars4,38
6.Buffalo Bills4,317
9.Pittsburgh Steelers4,413
9.New Orleans Saints4,415
11.New England Patriots4,713
11.Los Angeles Rams4,716

SPOX-Analyse: Wenn die Vikings die kompletteste Defense haben, haben die Eagles unter Jim Schwartz die beste Defensive Line. Nicht umsonst stoppte Philly 29 Prozent der gegnerischen Runs an oder noch vor der Line of Scrimmage, nur Cleveland (30 Prozent) war hier noch besser. Mit weitem Abstand war die Eagles-D-Line in dieser Saison für sich betrachtet die stärkste gegen den Run, während Philadelphia gleichzeitig auch auf dem Linebacker-Level äußerst diszipliniert verteidigte.

Stichwort Disziplin: Hier liegt die große Stärke der Titans-Run-Defense, die insgesamt der beste Part dieses Tennessee-Teams 2017 ist. Die Titans hatten ligaweit mit Abstand die beste Defense, wenn es darum ging, Big-Play-Runs zu verhindern: Lediglich drei Runs von über 20 Yards (keiner über 40) sind herausragend. Die Chiefs sind das einzige Team mit nur sechs gegnerischen Big-Play-Runs, kein anderes war unter sieben. Die Chargers führten diese Liste an (24).

Eine der besten Fronts gegen den Run war die der Panthers: Carolina, das in dieser Saison in puncto Blitzing für die eigenen Verhältnisse ungewöhnlich aggressiv zu Werke ging, war bei 26 Prozent Run-Stopps an oder vor der Line of Scrimmage ebenfalls überaus erfolgreich und in Short-Yardage-Situationen noch stärker als Philadelphia. Konnte eine Offense aber die Front ausmanövrieren, gehörten die Panthers zu den schwächsten Teams, wenn es darum ging, Big Plays zu verhindern.

Bei New England und den Rams fällt auf, wie wenig Druck die Defensive Line insgesamt gegen Run Plays kreiert. Kein Playoff-Team stoppte prozentual so wenige Runs an oder vor der Line of Scrimmage wie New England (ligaweit Rang 30) und L.A. (28). Die Bills waren über weite Strecken der Saison ein defensives Desaster, wenn es darum ging, auf dem Linebacker-Level und in der Secondary Runs zu stoppen. Hier war kombiniert kein Team schlechter.

Was ist DVOA?

Wann auch immer man sich mit Football-Statistiken befasst: Von Total Stats und dergleichen sollte man möglichst die Finger lassen, um ein genaues Bild zu bekommen. Situative, vergleichende und somit einordnende Statistiken bieten meist den besten Überblick über die wahre Stärke eines Teams oder eines Spielers.

DVOA - Defense-Adjusted Value Over Average - ist hierfür eine gute Möglichkeit. Dabei werden einzelne Plays nicht in Isolation betrachtet, sondern mit dem Liga-Durchschnitt basierend auf der jeweiligen Situation unter Berücksichtigung des statistischen Schnitts der gegnerischen Defense in der jeweiligen Situation verglichen, um zu messen, ob das Play im Vergleich und situativ erfolgreich war, mit First Downs und schließlich Touchdowns als Ziel.

Das simpelste Beispiel: Ein 3-Yard-Run bei 3rd&2 ist mehr wert als ein 3-Yard-Run bei 3rd&5, ein Touchdown bei First&Goal von der 1-Yard-Line wird statistisch erwartet. Da die situativen Werte der jeweiligen Defense in die Gleichung mit einfließt, erhält man so ein klareres Bild der tatsächlichen Qualität einer Offense.

Ganz einfach gesagt: Ein Team mit einem DVOA von fünf Prozent ist fünf Prozent erfolgreicher, als das Durchschnitts-Team. Eines mit -5 Prozent fünf Prozent schlechter als der Liga-Schnitt. Defensiv wird der Spieß dann umgedreht, da hohe Prozent-Zahlen mehr offensiven Erfolg mit Fokus auf Scoring beschreiben, gilt es in der Defense, eine möglichst niedrige Prozent-Zahl zu haben.

Um diese Faktoren zu berücksichtigen und die Analyse-Punkte unter den "Standard"-Kategorien zu unterstreichen, gibt es hier die DVOA-Rankings für die Playoff-Teams.

Offense DVOA: Passing und Rushing

Playoff-RangTeamPass-DVOARushing-DVOA
1.New England Patriots47,1%10,4% (Rang 3)
2.Minnesota Vikings36,4%-7,8% (Rang 18)
3.Pittsburgh Steelers34,1%3,1% (Rang 6)
4.Philadelphia Eagles33,5%-6,2% (Rang 17)
5.New Orleans Saints32,4%13% (Rang 1)
6.Los Angeles Rams30,8%0,9% (Rang 9)
7.Kansas City Chiefs29,8%9,5% (Rang 5)
8.Atlanta Falcons27,8%-6,1% (Rang 16)
9.Jacksonville Jaguars13,3%-4,8% (Rang 12)
10.Carolina Panthers7,0%-2,2% (Rang 11)
11.Tennessee Titans1,4%2,0% (Rang 8)
12.Buffalo Bills-9,3%-8,1% (Rang 19)

Defense DVOA: Passing und Rushing

Playoff-RangTeamPass-DVOARushing-DVOA
1.Jacksonville Jaguars-27,5%-2,8% (Rang 26)
2.Los Angeles Rams-14,3%-4,0% (Rang 22)
3.Minnesota Vikings-11,3%-17,6% (Rang 5)
4.New Orleans Saints-11,1%-3,9% (Rang 23)
5.Philadelphia Eagles-7,3%-21,6% (Rang 3)
6.Pittsburgh Steelers-6,9%-5,6% (Rang 18)
7.Carolina Panthers-3,7%-16,9% (Rang 6)
8.Buffalo Bills0,6%2,9% (Rang 31)
9.Atlanta Falcons13,3%-4,2% (Rang 20)
10.New England Patriots16,8%2,6% (Rang 30)
11.Kansas City Chiefs17,1%3,0% (Rang 32)
12.Tennessee Titans19%-15,6% (Rang 7)

Ein paar Statistiken zu jedem Playoff-Team

New England Patriots: "Bend but don't break" ist noch immer das Motto in der Patriots-Defense: New England ließ seit Week 5 zwar stolze 335,8 Yards pro Spiel zu (Rang 19), erlaubte dabei aber lediglich 14 Punkte pro Partie (Rang 1). Nachdem die Pats über die ersten vier Spiele in der Red Zone noch in 64,3 Prozent der Fälle einen Touchdown kassiert hatten (Rang 27) ging diese Zahl ab Week 5 auf 35,3 Prozent (Rang 3) zurück!

Pittsburgh Steelers: Der geduldige Laufstil von Le'Veon Bell ist längst kein Geheimnis mehr, und die Next GenStats bestätigen das. Bell verbringt im Schnitt 3,11 Sekunden pro Run hinter der Line of Scrimmage, der ligaweit fünfthöchste Wert. Fournette etwa ist hier mit 2,58 Sekunden (zweitniedrigster Wert) als Downhill-Runner das krasse Gegenteil. Gleichzeitig hatte Bell für seine Verhältnisse aber eine eher durchwachsene Saison als Runner: 4 Yards pro Carry sind seit seiner Rookie-Saison 2013 sein schwächster Wert.

Jacksonville Jaguars: Nur zwei Mal war in der gerade beendeten Regular Season ein Spieler ligaweit mit Ball in der Hand schneller als 21,75 MPH (etwa 35 km/h) - beide Male war es Leonard Fournette. Jacksonvilles Rookie-Running-Back kam bei seinem 75-Yard-Touchdown auf 21,76 MPH sowie bei seinem 90-Yard-Touchdown gar auf 22,05 MPH. Defensiv ist nur ein Playoff-Team in der Top-10 was schnellste Sacks angeht zwei Mal vertreten - die Jags! Calais Campbell (2,03 Sekunden, Week 15) führt diese Liste sogar an, Yannick Ngakoue (2,28 Sekunden, Week 1) steht immerhin noch auf Rang 7.

Kansas City Chiefs: Von allen Quarterbacks, die mindestens 200 Playoff-Pässe geworfen haben, hat keiner ein besseres Touchdown-Interception-Verhältnis als Alex Smith! Smith steht bei 12 TD-Pässen bei nur 2 Picks. Und Albert Wilson sowie Tyreek Hill könnten ihm dabei dieses Jahr weiter helfen: Im Schnitt brachte Wilson pro Catch 4,1 Yards zwischen sich und den nächsten Verteidiger (Liga-Höchstwert), Hill 3,5 Yards (Rang 5).

Tennessee Titans: Keine gute Saison für Marcus Mariota, der auch mit dem Scheme in Tennessee zu kämpfen hat. Mariota hatte 2017 Karriere-Tiefstwerte in Yards pro Pass (7,1), Passing-Touchdowns (13) sowie Yards pro Run (5,2) und sorgte für einen persönlichen Höchstwert an Interceptions (15).

Buffalo Bills: Statistische Hoffnung für die Bills! In der gesamten Super-Bowl-Ära haben nur vier Teams mit einer noch schlechteren Point Differential als die 2017er Bills (-57) die Playoffs erreicht. Aber: Jedes dieser vier Teams gewann ein Playoff-Spiel! Jüngstes Beispiel waren Tim Tebows Denver Broncos 2011. Stichwort Denver: Ex-Broncos-QB Brock Osweiler war in der Vorsaison der erste Quarterback, der seit 2013 sein erstes Playoff-Spiel gewinnen konnte - gegen Connor Cook. Bilanz für Playoff-QB-Debüts seit 2013: 1-10. Entweder Tyrod Taylor oder Blake Bortles wird am Sonntag einen zweiten Sieg hinzufügen.

Philadelphia Eagles: Alshon Jeffery ist der ultimative Contested-Catch-Receiver: Von allen Spielern, die in der Regular Season mindestens 43 Targets erhalten haben, hatte im Schnitt beim Catch keiner einen so geringen Abstand zum nächsten Verteidiger wie Jeffery (1,8 Yards).

Minnesota Vikings: Die Verbesserungen in der Offensive Line gepaart mit Case Keenums gutem Pocket-Verhalten haben in Minnesota wahre Wunder vollbracht: Die Vikes beenden die Regular Season mit 27 zugelassenen Sacks und 85 zugelassenen QB-Hits. Eine deutliche Verbesserung zu den 38 Sacks und 104 QB-Hits in der Vorsaison. Keenum hatte zudem deutlich mehr Zeit bis zum Wurf (2,78 Sekunden) als Bradford letztes Jahr (2,48).

Los Angeles Rams: 29,9 Punkte verzeichneten die Rams im Schnitt in der Regular Season, und das obwohl in Week 17 die Stars geschont wurden. L.A. hat damit ein Kunststück vollbracht, das vor ihnen seit den 1965er San Francisco 49ers niemandem gelang: Der Sprung von der niedrigsten Scoring-Offense zur höchsten Scoring-Offense innerhalb eines Jahrs! Insgesamt hat L.A. unter Sean McVay seine Punkte-Ausbeute im Vergleich zur letzten Jeff-Fisher-Saison gar mehr als verdoppelt (478:224).

New Orleans Saints: Als nur einer von zwölf Cornerbacks in der gerade beendeten Saison hat Marshon Lattimore keinen einzigen Touchdown-Pass in Coverage zugelassen. Laut Pro Football Focus erlaubte er einen First-Down-Catch bei 27,9 Prozent seiner Targets (Rang 19) und erzwang bei 22,1 Prozent der Bälle in seine Richtung eine Incompletion (Rang 15). Und offensiv? Kein Quarterback in der Super-Bowl-Ära verzeichnet im Schnitt mehr Passing-Yards pro Playoff-Spiel (mindestens 5 Spiele) als Drew Brees (321,3), der in Playoff-Heimspielen die makellose Bilanz von 4-0, 10 TD, 0 INT vorweisen kann.

Carolina Panthers: Über Jahre setzte Carolina auf einen 4-Men-Rush mit situativem Blitzing, vor allem aber enger Zone-Coverage dahinter. Unter dem neuen Defensive Coordinator Steve Wilks hat sich das deutlich geändert: Die Panthers blitzen in dieser Saison bei 44 Prozent der gegnerischen Passing Plays, der zweithöchste Wert der Regular Season.

Atlanta Falcons: In der Red Zone ist Julio Jones noch immer zu wenig involviert - diese Aussage lässt sich über Atlantas Star-Receiver aber auf das komplette Feld und die gesamte Saison betrachtet mitnichten tätigen: Von Matt Ryans gesamten Air-Yards gingen 44,71 Prozent zu Jones, der ligaweit höchste Wert der Regular Season.