"Der Typ ist ein totaler Psycho", sagt Tucker über seinen ehemaligen Teamkameraden Brady, "und das meine ich im bestmöglichen Sinne." Tucker unterhielt sich im Rahmen der Super-Bowl-LII-Festivitäten in Minnesota mit DAZN und führte näher aus: "Er lebt jeden Aspekt seines Lebens mit einer unglaublichen Intensität. Als ich als Center mit ihm gespielt habe, war es nahezu einschüchternd, als er mit mir sprach. Er verlangte nicht weniger als ausschließlich perfekte Snaps."
An ein Ende der Karriere denkt er bei Brady noch nicht: "Er ist der MVP der Liga und solange er sich nicht verletzt, sehe ich keinen Grund, warum er nicht zwei, drei Jahre weiterspielen sollte."
Und Tucker weiter: "Ich kam ein Jahr nach ihm in die Liga und habe sieben Jahre danach aufgehört. Das ist nun zehn Jahr her und Brady spielt noch und ist immer noch der beste. Es war wirklich eine große Ehre, mit ihm gespielt zu haben."
In New England herrscht "negative Grundstimmung"
2005 heuerte Tucker bei den Patriots an und war von seinen ersten Eindrücken sehr überrascht. "New England ist ein ziemlich schwieriger Ort für Spieler. Das wissen viele nicht. Es herrscht eine negative Grundstimmung", erzählt Tucker.
Dabei sei er eigentlich mit großer Vorfreude zu dem Team, welches ja "jedes Jahr den Super Bowl gewinnt" und zu dem Trainer gewechselt, von dem er schnell erfuhr, dass er keine Fehler verzeiht. "Bei den Meetings zeigt er immer die schlechtesten fünf Plays des Trainings am Vortags. Da willst du auf keinen Fall dabei sein!"
Beim Super Bowl am Sonntag traut Tucker Herausforderer Philadelphia durchaus den Sieg zu, allerdings "müssen die Eagles auf beiden Seiten des Balles die Line of Scrimmage dominieren" und "Nick Foles beschützen, denn er ist nicht gut darin zu improvisieren."
Desweiteren tue Philadelphia gut daran, von Anfang an aufs Gaspedal zu drücken und "bis zum vierten Viertel einen möglichst großen Vorsprung heraus zu arbeiten."
Rob Gronkowski ist "bester Tight End aller Zeiten"
Der Eagles-Defensive empfiehlt Tucker, die Priorität auf Rob Gronkowski zu legen. "Er darf nicht derjenige sein, der dich schlägt. Sicher wird er seine Touches bekommen, aber es darf auf keinen Fall das passieren, was am Ende des Steelers-Spiels passiert ist, als Gronkowski drei, vier Pässe gefangen hat und das gesamte Feld herunter marschiert ist."
Die Last der Verteidigung des Tight End sollte dabei nicht auf den Schultern eines Einzelnen liegen, so Tucker. "Ich denke, dass sie Malcom Jenkins gegen ihn aufstellen. Nur müssen sie ein bisschen mehr vorbereiten, denn in der Eins-gegen-Eins-Verteidigung wird Jenkins gegen den meiner Meinung nach besten Tight End aller Zeiten wie jeder andere große Probleme haben."
Die Patriots hingegen werden das bessere Ende für sich haben, wenn sie "auf die Matchups mit Gronkowski und den Running Backs im Backfield setzen". Defensiv hingegen glaubt er an die gute Vorbereitung seines ehemaligen Trainers Belichick. "Ertz wird bei Third Down nicht viele Pässe fangen - und die Pats werden sich auch nicht durch RPO-Plays schlagen lassen."
Eine finale Vorhersage fällt Tucker nicht schwer, auch wenn er an ein enges Spiel glaubt: "Kein Team wird davonziehen und am Ende geht es um ein Field Goal. Und dann werden Belichick und Brady die richtigen Entscheidungen treffen. Foles haben wir in derartigen Situationen noch nicht gesehen. Es wäre eine unglaubliche Geschichte, wenn er es schaffen würde, aber ich denke nicht, dass das passieren wird: New England 23, Philadelphia 20!"