NFL Draft 2018: Barkley, Nelson und Co. - die Top-Offense Prospects

Pascal De Marco
19. April 201816:16
Running Back Derrius Guice ist eines der Top-Offense-Prospects im kommenden Draft.getty
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Der Draft in Dallas steht vor der Tür und es ist an der höchsten Zeit auf das sogenannte True Talent zu blicken. Welche Spieler sind also unabhängig vom besten Fit die potenziell stärksten des Draftjahrgangs. SPOX zeigt die Top 10 der Offense, alle drei Draft-Tage gibt es live und im Originalkommentar auf DAZN.

10. Lamar Jackson, QB, Louisville

Lamar Jackson ist eines der großen Fragezeichen auf der Quarterback-Position. Seine athletischen Fähigkeiten erinnern Football-Fans sofort an Michael Vick, Jackson war der dynamischste College-Spieler der letzten beiden Jahre. Er verfügt über einen guten Arm und präferiert Receiver auf In-Routes.

Sorgen bereiten allerdings die Beinarbeit und Würfe, nachdem Jackson die Pocket verlässt. Es würde seiner Genauigkeit und seiner Konstanz zu Gute kommen, wenn er bei den Würfen seinen Körperschwerpunkt tiefer setzen würde. In Louisville hat Jackson außerdem fast ausschließlich aus der Shotgun-Formation gespielt. Arbeitet er an seinem Wurf-Mechanismus, so kann Jackson zu einem hervorragenden Playmaker werden. Er ist gleichzeitig aber ein Risiko-Prospect.

9.: Sony Michel, RB, Georgia

Sony Michel fungierte bei Georgia in einem RB-Tandem mit Nick Chubb, welcher sich ebenfalls zum Draft angemeldet hat. Michel ist für durchschnittlich 7,9 Yards pro Laufversuch und 1.227 Yards bei 16 Touchdowns gelaufen. Seine Übersicht ist hervorragend. Er erkennt Blocks und Lücken gut, kann sich von Kontakt befreien und bricht für lange Runs aus.

Zwar blieb er beim 40-Yard-Dash hinter den Erwartungen zurück, doch befürchten einige Teams, dass er in der zweiten Runde nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Michel überzeugt des Weiteren mit seinem Route-Running und seinen generellen Fähigkeiten als Receiver. Vergleiche mit Kareem Hunt werden nicht selten aufgestellt.

8.: Billy Price, C, Ohio State

Auch eine Verletzung während des Bankdrückens beim Combine sollte für Price nur bedingte Auswirkungen auf seine Draft-Platzierung bedeuten. Price überzeugte sowohl beim Training Camp im September als auch bei den Spielen in der 2017er-Saison.

Seine athletischen Fähigkeiten sind überdurchschnittlich und sein Bewegungsablauf ist schnell, weswegen er auch größere Räume verteidigen kann. Darüber hinaus verteidigt Price auch die Nose-Tackle-Position sehr gut. Scouts erwarten vom vier Jahre langen Starter in Ohio State eine lange Karriere als Starting-Center in der NFL mit Präferenzen im Run-Blocking.

7.: Calvin Ridley, WR, Alabama

Calvin Ridley wird als klar bester Receiver im diesjährigen Draft bewertet. Er fällt sofort durch seine enorme Explosivität auf und wurde in 'Bama auf der Außenbahn sowie im Slot eingesetzt. Ridley konnte bei der Combine nochmals Pluspunkte für sein Route Running und seine guten Hände sammeln.

Schon vorher galt er aber nach einer weiteren starken Saison mit 55 Catches für 967 Yards und vier Touchdowns als Favorit auf den ersten Wide-Receiver-Pick im Draft. Die Zahlen Ridleys wurden durch den Fokus auf das Laufspiel und Quarterback Jalen Hurts' Limitierungen im Passspiel bei der Crimson Tide stark getrimmt. Ridleys Spiel basiert eindeutig auf seinen Stärken in der Geschwindigkeit und im Route-Running. Physisch könnte er sich in der NFL gerade noch anfangs einiger Probleme ausgesetzt sehen.

6.: Mike McGlinchey, OT, Notre Dame

Mike McGlinchey hat in seiner College-Karriere sowohl auf der linken als auch auf der rechten Tackle-Position gespielt. Dabei überzeugte er nicht nur durch seine tollen Maße, sondern auch durch seine schnellen Bewegungen, weswegen er sowohl agil genug war, um die Edge zu verteidigen als auch gegen den Run zu blocken.

Dementsprechend war er einer der Hauptverantwortlichen für Notre Dames starke Run-Offense. Zwar hatte er auch das ein oder andere Spiel, in dem durchaus Probleme zu erkennen waren, jedoch ist er unter dem Strich der beste Offensive Tackle in der anstehenden Draft-Klasse.

5.: Baker Mayfield, QB, Oklahoma

Die Schwachstellen von Baker Mayfield lassen sich kurz zusammenfassen: Er bringt keine ideale Quarterback-Größe mit. Er hat nicht den stärksten Arm. Er hat im College nahezu ausschließlich aus der Shotgun gespielt und außerdem werden ihm durch seinen hitzigen Charakter Probleme auf und abseits des Feldes nachgesagt.

Ansonsten aber bringt Mayfield sehr viel mit, was gefällt. Seine Wurftechnik ist hervorragend und erlaubt es ihm, flexibel auf Spielsituationen zu reagieren. Er erlaubt seinen Receivern auch dadurch viele Yards nach dem Catch. Mayfield wird unter Druck nicht nervös und schafft es, Plays zu verlängern. Er behält seine Augen Downfield, wenn er die Pocket verlässt und trifft seine Receiver aus dem Lauf heraus. Außerdem soll er auch in den Interviews bei der Combine einen sehr guten Eindruck hinterlassen haben.

Nach einer 2017er-Saison, in welcher er für 4.627 Yards bei 71 Prozent Completions und 43 Touchdowns sowie 6 Picks geworfen hat, zählt Mayfield zu den sicheren First-Round-Quarterbacks im Draft.

4.: Derrius Guice, RB, LSU

Derrius Guice musste bei LSU die schwierige Nachfolge als Starter von Leonard Fournette antreten. Doch der wendige, explosive und dennoch kräftige Back machte seine Sache bis zu Week 4 sehr ordentlich. Dann verletzte sich Guice am Knie, verpasste ein Spiel und benötigte mehrere Monate, um sein volles Geschwindigkeitspotenzial wieder abrufen zu können. Das eindrucksvolle 2016er Tape könnte näher an seinem tatsächlichen Potential sein.

Guice erkennt früh, auf welcher Seite eines Blocks sich Raum entwickelt und weiß diesen zu nutzen. So lief er in Louisiana 2017 für starke 5,3 Yards pro Laufversuch, am Ende standen 1.251 Yards und elf Touchdowns. In das Passing Game wurde Guice nur bedingt eingebunden, hier aber hat er ein solides Skillset. Guice könnte in der NFL schnell ein Three-Down-Starter werden und sollte Ende der ersten oder Anfang der zweiten Runde seine neue Destination erfahren haben.

3.: Josh Rosen, QB, UCLA

Josh Rosen ist der beste natürliche Passer des Drafts. Er operierte bei UCLA Under Center und stellt damit bereits eine gern gesehene Ausnahme dar. Seine Wurftechnik und seine Reichweite sind exzellent. Er ist in der Lage auch gute Coverages zu schlagen und trifft seine Receiver in engen Fenstern. Rosen findet schnell seinen Rhythmus und schafft es diesen Aufrecht zu erhalten. Sein schneller Release ist ebenfalls ein Faktor, der ihm in der NFL helfen wird.

In der abgelaufenen Saison warf er bei den Bruins für 3.717 Yards, 26 Touchdowns und zehn Interceptions. Teams sorgen sich aber ein wenig um seine physische Stärke und Belastbarkeit. 2017 fiel er beispielsweise zweimal wegen Gehirnerschütterungen aus. Rosen gilt nicht als der beste Leader und als Spieler mit Eigenarten, die seiner Entwicklung, gerade im Verhalten abseits des Platzes, im Wege stehen könnten. Alles in allem ist Rosen starker Anwärter auf den First-Overall-Pick.

2.: Quenton Nelson, OG, Notre Dame

Quenton Nelson ist der mit Abstand beste Offensive Lineman des Drafts. Er dominierte im College in der Run- und Pass-Protection und wird von NFL-Scouts als absolutes Elite-Prospect angesehen. Nelson spielte zuletzt auf Left Guard und wird die Karriere hier wohl auch in der NFL fortsetzen. Das Fighting-Irish-Produkt hat tolle Maße und verfügt über eine sehr gute Schnelligkeit und Blocking-Technik, sein Tape ist extrem dominant.

Er verlässt die Stance enorm flink und arbeitet auch auf dem Second Level sehr gut. Nelson kontrolliert seine Gegenspieler dabei enorm verlässlich und bei nahezu jedem Snap. Auch gegen Twists und Stunts macht Nelson einen hervorragenden Job. Er stellt ein - sofern man davon sprechen kann - sicheres Prospect in diesem Draft dar und würde nur hinter weniger talentierten Spielern vom Board gehen, weil Teams die Guard-Position nicht allzu hoch bewerten.

1.: Saquon Barkley, RB, Penn State

Bei all den Erwartungen, die mit dem Namen Saquon Barkley in Verbindung gebracht werden, wird es fast schon schwer, diese noch in irgendeiner Form erfüllen oder gar übertreffen zu können. Gerade falls es zu einem Team mit inkonstanter Offensive Line geht. Barkley bringt alles mit, was man sich von seinem Running Back wünscht. Er hat eine enorme Grundgeschwindigkeit und nimmt bei Downfield-Runs noch einmal weitere Geschwindigkeit auf.

Er hat eine hervorragende Übersicht mit, tolle Cutting-Fähigkeiten, eine sehr gute Balance, Stärke und die Fähigkeit, Tackles aus dem Wege zu gehen oder diese zu durchbrechen. Des Weiteren ist Barkley auch ein sehr talentierter Receiver. 2017 gab es bei Penn State 5,9 Yards pro Laufversuch für 1.271 Yards und 18 Touchdowns.

Außerdem sammelte er 54 Receptions für 632 Yards und drei Touchdowns als Receiver. Der 40-Yard-Dash war übrigens besser als der von Leonard Fournette, Christian McCaffrey, Ezekiel Elliott oder Alvin Kamara. Es wäre eine große Überraschung, wenn er nach Position 4 noch auf dem Board wäre.