NFL Week 10 Roundup: RedZone-Konferenz, Highlights, Videos, Ergebnisse

SPOX
12. November 201807:14
Die Los Angeles Rams zitterten sich zu einem knappen Erfolg über die Seattle Seahawks.getty
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Woche 10 der NFL sah eine Reihe von Favoritensiegen. Die New Orleans Saints überrollten die Cincinnati Bengals, die Los Angeles Chargers brillierten defensiv gegen die Oakland Raiders und die Los Angeles Rams zitterten sich zum Sieg über die Seattle Seahawks. Die New England Patriots wiederum stolperten mit ganz schwacher Vorstellung bei den Tennessee Titans.

NFL Week 10 live - Scores, Ergebnisse, Zwischenstände:

Ihr könnt die Spiele diese Woche nicht direkt verfolgen? Dann gibt's hier alle Zwischenstände in Real-Time live!

NFL Week 10 Recap:

Bye-Week: Broncos, Vikings, Ravens, Texans.

Tennessee Titans (5-4) - New England Patriots (7-3)

Ergebnis: 34:10 (17:3, 7:7, 3:0, 7:0) BOXSCORE

  • Die deutliche Patriots-Pleite in Detroit schien über die vergangenen Wochen mit Siegen gegen die Chiefs und die Packers sowie in Chicago ganz weit weg - den Titans um Head Coach und Ex-Belichick-Spieler Mike Vrabel gelang es, diese Erinnerungen wieder hervorzurufen. Tennessee gelang es, Brady mit komplexen Coverages und Blitz-Paketen hinter der angeschlagenen Offensive Line ohne Mason und Brown komplett aus dem Rhythmus zu bringen und seine Reads zu manipulieren sowie erzwungene Pässe zu Josh Gordon zu kreieren. New England fehlte Rob Gronkowski massiv.
  • Auch defensiv gab es klar erkennbare Baustellen. Stephon Gilmore, der bislang eine sehr gute Saison spielt, konnte Corey Davis (7 REC, 125 YDS, TD) nicht ausschalten, was die ganze Coverage-Struktur der Pats durcheinander brachte. Zum ersten Mal in dieser Saison verzeichnete die Patriots-Defense keinen einzigen Turnover und Tennessees Offense hatte ihr mit Abstand explosivstes Spiel, auch Mariota (16/24, 228 YDS, 2 TD; 2 ATT, 21 YDS) hatte eine weitestgehend fehlerfreie Partie.
  • Und Tennessee konnte New Englands Front - eigentlich eine starke Front gegen den Run - vor allem in der zweiten Hälfte mehrfach dominieren. Derrick Henry (11 ATT, 58 YDS, 2 TD) hatte mehrere physische Runs, die Titans liefen 36 Mal für 150 Yards. Gleiches ließ sich vom Pats-Run-Game (19 ATT, 40 YDS, TD) nicht sagen, obwohl Rookie Sony Michel nach Verletzungspause zurückkehrte.
  • So zogen die Titans früh davon: Tennessee eröffnete die Partie mit einem 58-Yard-Kick-Off-Return, sieben Plays später stand Jonnu Smith nach einem Play-Action-Pass von Mariota in der Endzone. Davis erhöhte mit einem fantastischen Catch aus 23 Yards und Tennessee beendete die Halbzeit mit einem 8-Play-Touchdown-Drive. Nachdem Tennessee die zweite Hälfte zunehmend dominiert hatte, wurde Brady (21/41, 254 YDS) beim Stand von 10:34 sechseinhalb Minuten vor dem Ende raus genommen.
  • Zu allem Überfluss konnte Tennessee den Patriots außerdem einen zusätzlichen Seitenhieb verpassen: Nachdem die Patriots mit einem Trick-Play-Pass zu Brady knapp eine 3-Point-Conversion nicht geschafft hatten, callten die Titans das gleiche Play - und Mariota fing den Pass für gut 20 Yards. Aber: Mit seinem Catch ist Brady jetzt neben Jerry Rice der einzige 41-jährige Spieler in der NFL-Geschichte, der einen Catch verzeichnen konnte.

Cincinnati Bengals (5-4) - New Orleans Saints (8-1)

Ergebnis: 14:51 (7:7, 0:28, 0:10, 7:6) BOXSCORE

  • Die zentrale vor der Partie war: können die Buccaneers ohne den verletzten A.J. Green in einem potentiellen Shootout mithalten? Oder kann die Defense - ohne den verletzten Vontaze Burfict - einen Shootout gar verhindern? Die Antwort war jeweils ein klares Nein.
  • Zwar konterten die Bengals mit einem kreativen Offense-Drive den ersten Touchdown der Saints und glichen aus 2 Yards durch John Ross aus - danach aber war es die Saints-Offense-Show. New Orleans legte drei Drives in Folge über 75, 90 und 60 Yards aufs Parket, alle drei endeten mit Touchdowns: zwei durch kurze Runs von Kamara, ein Mal fand Brees (22/25, 265 YDS, 3 TD) außerdem Ingram via Screen Pass zum Touchdown - ein Screen-TD, bei dem die enormen Tackling-Probleme der Bengals einmal mehr deutlich sichtbar waren.
  • Sekunden vor der Halbzeitpause warf Dalton (12/20, 153 YDS, TD, 2 INT) dann noch einen Pick in die Saints-Endzone - doch nach einem langen Return erhielt Brees tatsächlich noch eine Chance, und machte mit einem weiteren TD zu Michael Thomas eigentlich schon den Deckel auf die Partie. Brees, der die Partie mit so vielen Incompletions wie Touchdowns beendete, hat mit dieser Partie Brett Favre für die zweitmeisten Passing-Touchdowns überholt.
  • In der zweiten Hälfte passierte dann auch nicht mehr viel. Die Saints dominierten das Spiel auch im Run Game (47 ATT, 244 YDS, 3 TD) komplett und konnten mit einigen längeren Drives Zeit von der Uhr nehmen, während Cincinnati regelmäßig entweder Turnover oder schnelle Punts produzierte. Spät im Spiel durften bei beiden Teams noch kurzzeitig die Backup-Quarterbacks auf das Feld.

New York Jets (3-7) - Buffalo Bills (3-7)

Ergebnis: 10:41 (0:14, 3:17, 7:7, 0:3) BOXSCORE

  • Komplettes Debakel für die Jets, bei denen man jetzt schon sehr ernsthaft die Frage stellen muss, ob Todd Bowles nach der anstehenden Bye-Week noch der Head Coach in New York ist. Sein Team jedenfalls ließ ihn gegen die - bisher - historisch schlechte Bills-Offense komplett im Regen stehen; gegen eine Bills-Offense, bei der Derek Anderson und Josh Allen noch nicht fit waren und der gerade verpflichtete Matt Barkley statt Nathan Peterman startete.
  • Und gegen diese Offense sah die Jets-Defense aus, wie eine Defense in einem solchen Szenario nicht aussehen darf. Barkley (15/25, 232 YDS, 2 TD), der das Spiel mit mehr Passing-Yards beendete als die Jets Total-Offense-Yards hatten, konnte New York von Beginn an mit Big Plays erwischen, auch das Run Game um LeSean McCoy (26 ATT, 113 YDS, 2 TD) hatte seinen besten Auftritt seit Wochen. Die Bills griffen dabei auch in die Trickkiste, wie etwa beim Touchdown-Pass zu Offensive Tackle Dion Dawkins.
  • Unter dem Strich hatte Buffalos Offense 313 Yards und vier Offense-Touchdowns zur Halbzeit - beides Bills-Höchstwerte in einer ersten Hälfte seit mindestens 2001. Überhaupt ging Buffalo gegen New York zum ersten Mal seit einem Monat in Führung! Es war eine indiskutabel schlechte Vorstellung der Jets.
  • New Yorks Offense, ohne den verletzten Sam Darnold und auch ohne Robby Anderson, fand dann in der zweiten Hälfte ein wenig ihren Rhythmus. Josh McCown (17/34, 135 YDS, 2 INT) und das Run Game konnten zumindest etwas Ergebniskosmetik betreiben - doch Buffalo konnte auch im weiteren Verlauf offensiv überraschend einfach punkten. Diese Art Spiel in der Situation, in der die Jets ohnehin sind, kann Bowles ohne Frage vorzeitig den Posten kosten.

Kansas City Chiefs (9-1) - Arizona Cardinals (2-7)

Ergebnis: 26:14 (10:7, 10:0, 0:7, 6:0) BOXSCORE

  • Im Endeffekt steht es ein weiterer Sieg für die Chiefs, in einem Spiel, das allerdings deutlich länger deutlich enger war, als man im Vorfeld gedacht hatte. Dabei fing die Partie wie von den Chiefs schon fast gewohnt an: Der erste Pass von Mahomes (21/28, 249 YDS, 2 TD) war ein 38-Yarder zu Tyreek Hill, gefolgt von einem 37-Yard-Touchdown zu Hill bei einem Coverage-Breakdown über die Mitte wenig später. Der Scoring-Drive dauerte 56 Sekunden.
  • Doch es ging zumindest nicht so weiter, die Cardinals wehrten sich. Arizonas erster Drive war gut, die Cardinals spielten erneut deutlich schneller, Josh Rosen (22/39, 208 YDS, TD, 2 INT) hatte mehrere gute Pässe und fand am Ende David Johnson (21 ATT, 98 YDS, TD; 7 REC, 85 YDS, TD) über die Wheel Route zum Ausgleich. Nach einem missglückten Surprise-Onside-Kick ließ die Defense nur ein Field Goal zu - das entwickelte sich zu einem Thema.
  • Zwar wurden offensiv einmal mehr Arizonas riesige Pass-Protection-Probleme offenbar, defensiv konnte Arizona aber einige Stopps hinlegen - und Mahomes früh unter Druck setzen, Chandler Jones alleine hatte zwei Drive-Ending-Sacks bei Third Down. Und dennoch zogen die Chiefs, bei denen Sammy Watkins ausfiel, zumindest ein wenig davon: Kansas City konnte mit einigen Runs und kurzen Pässen einen besseren Rhythmus finden, aus 14 Yards fand Mahomes erneut Hill über die Mitte; es war sein 31. Touchdown-Pass in diesem Jahr, bereits jetzt ein neuer Saison-Franchise-Rekord.
  • Aber es blieb ein hartes Stück Arbeit für die Chiefs. Arizona setzte Mahomes immer wieder unter Druck und kam in Schlagdistanz: ein sehr guter Drive zum Start in die zweite Hälfte endete aus einem Yard mit Johnsons zweitem Touchdown. Doch am Ende machte die Chiefs-Defense den Sack zu: Justin Houston fing einen Rosen-Screen-Pass ab und im Gegenzug sorgte Ware aus drei Yards für die 2-Possession-Führung. Kansas City setzte Rosen immer wieder unnachgiebig unter Druck, und Rosens zweiter und finaler Pick kam, während er getroffen wurde. Immerhin: Larry Fitzgerald überholte in der All-Time-Receiving-Liste Terrell Owens und steht jetzt auf dem zweiten Platz.

Chicago Bears (6-3) - Detroit Lions (3-6)

Ergebnis: 34:22 (13:0, 13:7, 8:3, 0:12) BOXSCORE

  • Alle Lions-Fans, die nach dem Debakel in Minnesota mit zehn zugelassenen Sacks eine positive Reaktion und ein Aufbäumen im Kampf um die Playoff-Tickets erhofft hatten - die wurden dramatisch enttäuscht. Einerseits in Protection, Chicago um Khalil Mack konnte sechs Sacks gegen Matt Stafford (25/42, 275 YDS, 2 TD, 2 INT) verzeichnen und kontrollierte, wie schon die Vikings in der Vorwoche, die Line of Scrimmage. Andererseits aber auch, was die eigene Defense angeht.
  • Ohne den verletzten Darius Slay fiel die Lions-Secondary phasenweise auseinander. Mitch Trubisky (23/30, 355 YDS, 3 TD; 3 ATT, 18 YDS, TD) eröffnete die Partie 5/5, 61 Yards, Tarik Cohen beendete den ersten Drive aus drei Yards. Es war nur ein Vorgeschmack: immer wieder waren Receiver komplett offen, Allen Robinson (6 REC, 133 YDS, 2 TD) hatte sein wohl bestes Spiel im Bears-Trikot und auch Anthony Miller durfte in die "Wide-Open-Touchdown-Party".
  • So konnte Chicago die Lions schon in der ersten Hälfte sicher distanzieren, und in der zweiten Hälfte den Pass-Rush weiter vorantreiben, während die Lions-Offense mit Turnovern noch nachhalf. Es dauerte bis tief in die zweite Halbzeit, ehe Detroit offensiv einige Antworten fand und zumindest zwei Touchdown-Drives aneinander reihen konnte. Da die Defense im Gegenzug aber einen 9-Play-Drive über 6:17 Minuten zuließ, wurde die Partie nicht nochmals spannend.
  • Für die Kuriosität der Partie sorgte ohne Frage Bears-Kicker Cody Parkey: Vier (!) seiner Kicks (zwei Field Goals, zwei PATs) kickte Parkey an die Torstange.

Cleveland Browns (3-6-1) - Atlanta Falcons (4-5)

Ergebnis: 28:16 (7:0, 7:10, 14:0, 0:6) BOXSCORE

  • Die Falcons hatten nach ihrem dramatischen Fehlstart nur noch minimalsten Spielraum mit Blick auf ein mögliches Playoff-Ticket - die so nicht unbedingt erwartbare Pleite in Cleveland könnte schon eine Niederlage zu viel sein; und während die eigene Offense mit Sicherheit nicht ihren besten Tag hatte, war es letztlich die Defense, die einmal mehr überfordert war.
  • Dabei präsentierten die Browns ihre kreativste Offense dieser Saison. Cleveland hatte diverse flexible, vielseitige Play Designs zu bieten, Baker Mayfield (17/20, 216 YDS, 3 TD) konnte daraus mehrfach Kapital schlagen - vor allem hatte Cleveland im zweiten Spiel in Folge seine Running Backs Nick Chubb (3 REC, 33 YDS, TD) und Duke Johnson (4 REC, 31 YDS, TD) deutlich besser ins Passspiel eingebaut, als es in der ersten Saisonhälfte der Fall war.
  • Und doch kam das Highlight-Play der Partie im Run Game: Chubb (20 ATT, 176 YDS, TD) marschierte Mitte des dritten Viertels 92 Yards (!) in die Endzone - es war der Score, mit dem Cleveland auf 28:10 erhöhte und seine Führung anschließend nicht mehr hergeben sollte. Denn Atlanta auf der anderen Seite hatte zu keinem Zeitpunkt in der zweiten Hälfte einen offensiven Rhythmus.
  • Das war nur in der ersten Hälfte der Fall, als die Falcons zwei Scoring-Drives hinlegten - ein kurzer Screen-Touchdown zu Julio Jones gelang Matt Ryan (38/52, 330 YDS, 2 TD) dabei, nachdem eines der Trick Plays der Browns mit einer hässlichen Interception bei einem Passversuch zu Mayfield geendet hatte. Rund um die Halbzeit kippte die Partie mit zwei Browns-Touchdowns, die einen Falcons-Fumble einrahmten. Als Atlanta zu Beginn des Schlussviertels die Partie nochmals spannend machen konnte, gelang den Browns ein Goal-Line-Stand bei Fourth Down.

Tampa Bay Buccaneers (3-6) - Washington Redskins (6-3)

Ergebnis: 3:16 (0:3, 3:3, 0:0, 0:10) BOXSCORE

  • Die Buccaneers haben in dieser Partie Geschichte geschrieben - allerdings nicht die Art Geschichte, die ein Team für sich beanspruchen will: Tampa Bay ist das erste Team in der Super-Bowl-Ära, das mit mindestens 500 Net Yards nicht mehr als 3 Punkte erzielen konnte; und das im ersten Spiel, in dem Head Coach Dirk Koetter das Play-Calling wieder übernommen hatte. Das lag an anhaltenden Turnovern durch Ryan Fitzpatrick (29/41, 406 YDS, 2 INT, FUM), zwei davon nach langen Drives tief in der gegnerischen Hälfte - aber auch an zwei weiteren Field-Goal-Fehlschüssen.
  • Das erlaubte es Washington, die erhoffte enge Partie zu führen. Dabei waren die Voraussetzungen für die Gäste alles andere als ideal: Washington trat ohne beide Starting Guards und ohne Left Tackle Trent Williams an, genau wie ohne Paul Richardson, Jamison Crowder und Chris Thompson. Der unter der Woche verpflichtete Jonathan Cooper startete direkt auf Guard, Ty Nsekhe - der zwischenzeitlich ebenfalls verletzt raus musste - startete für Williams auf Left Tackle und Tony Bergstrom besetzte den Right-Guard-Spot.
  • Kurzum: Die Redskins hatten eine absolute Patchwork-Line, und dennoch konnte Tampa Bays vor der Saison so teuer verstärkte Defensive Line daraus kein Kapital schlagen. Alex Smith (19/27, 178 YDS, TD) stand nur selten unter Druck, während Washington im Run Game immer noch 116 Yards bei 25 Runs raus holte.
  • Und während Tampa Bay zwar den Ball teilweise problemlos bewegte, das Spiel letztlich aber weg warf, verwandelte Washington seine drei Field Goals und beendete seinen besten Drive in der Endzone: spät im dritten Viertel konnte Smith einen 8-Play über 62 Yards dirigieren, an dessen Ende er aus sechs Yards Josh Doctson in der Endzone fand. Das reichte.

Indianapolis Colts (4-5) - Jacksonville Jaguars (3-6)

Ergebnis: 29:26 (14:7, 15:9, 0:7, 0:3) BOXSCORE

  • Die Colts kamen in dieser Partie raus, wie die Feuerwehr: Andrew Luck (21/29, 285 YDS, 3 TD, INT) attackierte die Jaguars-Defense früh vertikal - und früh mit seinen Tight Ends: Eric Ebron fing in der ersten Hälfte gleich zwei Touchdown-Pässe und lief ein weiteres Mal bei einem Misdirection-Play aus zwei Yards in die Endzone. Aktuell ist kaum ein Team besser und kreativer in seinem Umgang mit den Tight Ends als Indy.
  • Doch an Jacksonvilles Offense um Blake Bortles (26/38, 320 YDS, 2 TD) lag es dieses Mal nicht, dass die Jaguars früh zurück fielen: Ex-Colts-Receiver Donte Moncrief antwortete an alter Wirkungsstätte mit einem 80-Yard-Touchdown und nach einem schnellen 6-Play-Drive fand sich Leonard Fournette, der nach mehrwöchiger Verletzungspause zurückkehrte, in der Endzone wieder.
  • Und Jacksonvilles Offense machte die Partie dann auch endgültig wieder spannend: Ein monströser 17-Play-Touchdown-Drive zu Beginn der zweiten Hälfte nahm mehr als die Hälfte des dritten Viertels von der Uhr, und als dann Lucks Pass von einem komplett offenen Alie-Cox fallen gelassen wurde und der Abpraller zur Interception bei Telvin Smith landete, war die Partie endgültig wieder offen.
  • In der Schlussphase aber hatte Indy das Glück auf seiner Seite: nachdem die Colts zunächst ein Field Goal verschossen hatten, waren die Jags bereits in Field-Goal-Reichweite um zumindest auszugleichen - oder die Partie auch zu gewinnen. Bei Third Down fand Bortles Greene für 10 Yards, doch der ließ den Ball fallen! 1:30 Minuten vor dem Ende schnappten sich die Colts den Turnover und beendeten die Partie. Für Jacksonville wird es jetzt sehr schwer, sich im Playoff-Rennen nochmal zurück zu melden.

Oakland Raiders (1-8) - Los Angeles Chargers (7-2)

Ergebnis: 20:6 (3:0, 0:10, 0:7, 3:3) BOXSCORE

  • Die Raiders erwischten einen Traumstart. Ihnen drohte zwar früh ein 3-and-out, doch Jon Gruden überraschte die Chargers mit einem Fake-Punt, bei dem Punter Johnny Townsend ein neues First Down mit einem Lauf über 42 Yards erzielte. Oakland machte daraus dann jedoch herzlich wenig: Die Chargers stoppten die Hausherren an der eignen 1-Yard-Linie beim vierten Versuch.
  • Der 42-Yard-Lauf von Townsend war zugleich das längste Scrimmage-Play der Raiders im Spiel. Übertroffen wurde der Punter lediglich von Running Back Melvin Gordon von den Chargers. Der nämlich stellte mit einem 66-Yard-Catch-and-Run zum Start der zweiten Hälfte auf 17:3 für Los Angeles und brachte die Partie damit schon früh außer Reichweite.
  • Die Chargers-Defense, die Oakland ohnehin im Griff hatte, lieferte ihr größtes Play noch in der ersten Hälfte. Sie erzwang und eroberte einen Fumble von Derek Carr, der die Raiders bis an den Rand der Red Zone geführt hatte. Anschließend gelang Los Angeles zunächst der Ausgleich und wenige Sekunden vor der Pause ein Touchdown von Keenan Allen zur ersten Führung im Spiel.
  • Es war die beste Defensiv-Vorstellung der Chargers in dieser Saison. Erstmals ließen sie weniger als zehn Punkte zu und gaben auch keinen Touchdown ab. Zudem ist die erste Chargers-Siegesserie von mindestens sechs Spielen seit 2009.

Los Angeles Rams (9-1) - Seattle Seahawks (4-5)

Ergebnis: 36:31 (7:14, 10:0, 3:7, 16:10) BOXSCORE

  • Nach ihrer ersten Saisonniederlage kehrten die Los Angeles Rams auf die Siegerstraße zurück. Besonders Todd Gurley spielte sich dabei abermals ins Rampenlicht und schrieb Geschichte. Mit seinem 17-Yard-Touchdown-Lauf kurz vor der Pause erzielte er in jedem der ersten zehn Spiele dieser Saison mindestens einen TD. Das war zuvor in der Geschichte der NFL nur drei weiteren Running Backs gelungen: O.J. Simpson 1975, Lenny Moore 1964 und Elroy "Crazy Legs" Hirsch 1951.
  • Geschichte geschrieben haben jedoch auch ein paar Spieler der Seahawks: Der Touchdown zum 14:7 für Seattle war der erste in der NFL für Rookie-Running-Back Rashaad Penny (18 Yards). Zudem warf Russell Wilson seinen 20. Touchdown-Pass der Saison im dritten Viertel auf Tyler Lockett (23 Yards). Damit ist er wiederum erst der dritte QB, der in seinen ersten sieben Spielzeiten in der NFL jeweils mindestens 20-TD-Pässe geworfen hat. Die anderen beiden: Dan Marino und Peyton Manning!
  • Der sehenswerte Lockett-Touchdown-Catch wiederum war indirekt ein Geschenk der Hausherren, denn die Rams hatten eigentlich schon einen Stop geschafft. Doch nach dem Play, das zum vierten Versuch geführt hatte, rastete Rams-Neuzugang Dante Fowler Jr. aus, beschwerte sich wegen eines vermeintlichen Holdings gegen ihn beim Schiedsrichter und vergriff sich wohl in der Wortwahl: Es gab eine Flanke, eine 15-Yard-Strafe sowie ein neues First Down für Seattle.
  • Die Seahawks machten es ganz am Ende nochmal richtig spannend. Zwei Minuten vor Schluss fand Wilson Mike Davis für einen 3-Yard-Touchdown-Pass zum 31:36-Anschluss, daraufhin bekamen sie durch ein 3-and-out und dreier Timeouts nochmal den Ball zurück und marschierten abermals an den Rand der Red Zone. Doch dann hielt die Defense der Rams bis zum vierten Versuch.

Green Bay Packers (4-4-1) - Miami Dolphins (5-5)

Ergebnis: 31:12 (7:3, 7:6, 14:3, 3:0) BOXSCORE

  • Punkte nach Turnovers sind seit jeher ein probates Mittel, um Spiele zu entscheiden. Das stellten die Packers in Week 10 konsequent unter Beweis! Nachdem Miami im ersten Drive des Spiels bis in die Red Zone vorgerückt war, verlor Quarterback Brock Osweiler einen Fumble, den die Packers eroberten. Es folge ein Touchdown-Drive (Aaron Rodgers auf Davante Adams über 7 Yards) zum 7:0.
  • Anschließend verlor Tramon Williams auf Seiten Green Bays einen Fumble bei einem Punt-Return, aus dem die Dolphins immerhin ein Field Goal machten. Green Bay wiederum machte dann im dritten Viertel mit einem weiteren Touchdown zum 28:12 nach einer Osweiler-Interception auf diese Weise auch den Deckel auf die Partie. Rodgers fand erneut Adams, dieses Mal über 25 Yards.
  • Die Packers wurden indes erstmals in dieser Saison zum Start der zweiten Halbzeit ohne Punkte gehalten. Mehr noch: Die Dolphins blockten gar einen Punt der Hausherren. Darauf folgte jedoch ebenfalls nur ein Field Goal zum 14:12 Zwischenstand aus Green-Bay-Sicht.
  • Für den negativen Höhepunkt wiederum sorgte ein übler Blindside-Block von Packers-Rookie EQ St. Brown (2 REC, 3 YDS), der Cornerback Bobby McCain aus dem Spiel beförderte. Er wurde mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung in die Kabine gebracht und kam nicht zurück. Zuvor blieb er eine Zeitlang auf dem Boden liegen. Für die Aktion gab es indes eine 15-Yard-Strafe für übertriebene Härte.

Philadelphia Eagles (4-5) - Dallas Cowboys (4-5) 20:27 (0:3, 3:10, 10:0, 7:14) BOXSCORE

Analyse:Überragender Zeke lässt Cowboys hoffen.

San Francisco 49ers (2-7) - New York Giants (1-7) (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)

Pittsburgh Steelers (6-2-1) - Carolina Panthers (6-3)

Ergebnis: 52:21 (21:7, 10:7, 14:0, 7:7) BOXSCORE

Analyse: Historischer Offense-Wahnsinn! Steelers zerlegen die Panthers.