Browns Vertrag eigentlich untrade- oder uncutbar
Gelingt es den Steelers, einen Trade Browns bis zum 18. März abzuschließen, so sparen sie sich zumindest einen Roster Bonus in Höhe von 2,5 Millionen Dollar. Ein Betrag, der im großen Bild nahezu verschwindend gering ist und auf den man auch gerne verzichten wird, wenn denn der vereinbarte Gegenwert einer größeren und besseren Kompensation entspricht.
Und das Big Picture ist für die Steelers gigantisch. Satte 21,2 Millionen Dollar an Dead Money würde eine Entlassung oder ein Trade Browns hinterlassen. Zwar würden diese durch Cap-Einsparungen in Höhe von 22,165 Millionen Dollar ausgeglichen werden, doch wären die Steelers dennoch nahezu handlungsunfähig. Auch eine Trennung im Jahr 2020 würde noch Dead Money in Höhe von über 14 Millionen, im Jahr 2021 von über 7 Millionen Dollar, zur Folge haben.
Als die Steelers den Vertrag mit Brown im Jahre 2017 abgeschlossen hatten, hatten sie an ein Szenario wie dieses wohl in ihren kühnsten Träumen nicht erwartet. Die hohen Bonuszahlungen und die Cap-limitierende Ausrichtung haben das Papier eigentlich zu einem untradebaren oder uncutbaren gemacht.
Mögliche Landing Spots für Antonio Brown
In Pittsburgh hat man die Destination AFC North und New England wohl als "No-Trade-Zones" ausgemacht. "Idealerweise tradest du ihn zu einem Team, gegen welches du nicht spielen wirst", erklärte Colbert. "Komplett ist das aber nicht auszuschließen. Bist du gut genug, um den Super Bowl zu erreichen, könntest du dennoch auf ihn treffen."
Präferieren würde man also eher einen Deal mit einem NFC-Team. Hier werden die San Francisco 49ers häufig im Zusammenhang mit Brown genannt. Head Coach Kyle Shanahan macht keinen Hehl daraus, dass man gerne ein Upgrade auf der Receiver-Position haben würde. Angesichts der anderen Wideouts auf dem Markt und den Fragezeichen hinter der Qualität der kommenden Draft-Klasse, gibt es keine Zweifel daran, dass Brown sportlich die mit Abstand beste Lösung wäre.
Kein NFC-Team, aber das mit dem größten Cap Space und einem nicht abzusprechenden Bedarf auf der Wide-Receiver-Position, sind hingegen die Indianapolis Colts. Die Vorstellung einer Offense mit Andrew Luck hinter einer der besten Offensive Lines der Liga, Brown auf der einen und T.Y. Hilton auf der anderen Seite ist wahnsinnig interessant.
Geschäftsführer Chris Ballard nannte auf Brown angesprochen aber "strikte Kriterien", die Spieler zu erfüllen haben, welche verpflichtet werden. Zu diesen zählen "der Wille, Teil des Teams zu sein, die Bereitschaft, für den Erfolg des Teams auch einmal schlechtere persönliche Statistiken in Kauf zu nehmen und ein gutes Teammitglied zu sein." - Für einige Teams sind die zahlreichen Fragezeichen ABs eben mindestens eines zu viel.
Colberts verbitterter Kampf gegen den Dumping-Preis
Im Januar erklärte Präsident Rooney II, dass das Team Brown nicht entlassen werden würde, alle anderen Optionen jedoch auf dem Tisch seien. Rooney erklärte, dass es schwer vorstellbar sei, dass Brown noch bei den Steelers ist, wenn das Trainingscamp im Juli beginnt. Nach dem Post Browns, scheinen auch jegliche Restchancen auf ein solches Szenario verflogen und die Trennung akzeptiert.
Colbert tut gut daran, zu sagen, dass sich Brown und sein Agent Drew Rosenhaus darüber bewusst sind, dass ein Deal nicht unmittelbar bevorsteht und eine Rückkehr Browns vorstellbar ist. Die Situation, in welcher sich die Steelers befinden, ist jedoch misslich und Gerüchte, dass der Receiver schlussendlich für nicht mehr als einen Drittrundenpick getradet wird, beängstigend.
Colbert hat keine andere Möglichkeit als nach außen zu suggerieren, dass Brown auch weiterhin Teil der Pläne der Steelers ist. Nach Wochen, in welchen Brown seinen eigenen Trade-Wert um ein Vielfaches reduziert hat, versucht Colbert nun, diesen irgendwie wieder in die rechte Bahn zu lenken. Einen Trade-Wert, der eigentlich größer als nur ein Erstrundenpick sein sollte.