Third and Long Free Agency: Die 30 besten Free Agents 2019

Von Adrian Franke
19. Februar 201908:12
SPOX blickt auf die besten Free Agents der anstehenden Free Agency.getty
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Wir sind in der Offseason angekommen, und die Free Agency wirft ihre Schatten voraus! Welche Stars könnten ab dem 13. März das Team wechseln? Wo gibt es die Chance, sich kurzfristig zu verstärken, und wer könnte einem Team auch langfristig helfen? In seiner Kolumne veröffentlicht SPOX-Redakteur Adrian Franke seine Top-30 der angehenden Free Agents.

Der erste QB-Dominostein: Joe Flacco zu den Broncos

Bevor wir zu den angehenden Free Agents kommen, noch einige Gedanken zum Broncos-Trade für Joe Flacco, was in gewisser Weise den ersten Dominostein auf dem Quarterback-Markt darstellt. Nicht nur weil die Broncos damit zumindest mit Blick auf die Free Agency aus dem Geschäft sind, sondern auch, weil Case Keenum als zusätzlicher Name somit wohl verfügbar werden dürfte.

Doch richtet man den Fokus kurz auf die Broncos, dann stellt man sich doch schnell die Frage: warum? Was bringt es Denver, 2019 gut 18 Millionen Dollar für Joe Flacco zu bezahlen und einen Mid-Round-Pick zu investieren, um ihn aus Baltimore loszueisen? Werden die Broncos mit Flacco ein Playoff- oder gar ein Titelanwärter, der sie mit Keenum nicht waren?

Wer hierauf - und in diese Gruppe zähle ich mich selbst - nicht mit Ja antwortet, kann in meinen Augen keine vernünftige Rechtfertigung für dieses Investment finden. Ja, Flacco wird besser in die Shanahan-Offense, welche Denver mit der Verpflichtung von Rich Scangarello als neuem Offensive Coordinator installieren will, passen - Flacco selbst kennt die Offense bereits von Gary Kubiak, der ursprünglich ja den OC-Posten in Denver übernehmen sollte, aus der gemeinsamen Zeit in Baltimore.

Und man kann auch argumentieren, dass Flacco als Quarterback auch im Vakuum noch immer ein klein wenig vor Keenum anzusiedeln ist und vor allem konstanter spielt. Doch selbst davon ausgehend, dass das die Broncos-Offense mit Flacco statt Keenum ein paar Prozentpunkte zulegt, und davon gehe ich auch aus - wohin führt das? Denver wird mit Flacco vielleicht ein, zwei Spiele mehr gewinnen, als es mit Keenum der Fall gewesen wäre. Ein Titelanwärter werden sie durch diesen Trade jedoch nicht.

Die Broncos dürften mehrere Offensive Linemen, allen voran Center Matt Paradis, in der Free Agency verlieren. Nummer-1-Receiver Emmanuel Sanders hat sich Anfang Dezember im Training die Achillessehne gerissen und Demaryius Thomas wurde im Laufe der vergangenen Saison getradet; anders gesagt: das ist kein Team, das eine hochkarätig besetzte Offense an den Start bringt und den Quarterback nur als Game Manager benötigt.

Von all den neuen Head Coaches in diesem Jahr war es ausgerechnet Denvers Vic Fangio, der gezielt davon sprach, dass man nicht versuchen dürfe, viele kleine Probleme mit kurzfristigen Lösungsversuchen zu adressieren, um krampfhaft auf acht Siege zu kommen, nur um dann zwei Jahre später vor noch viel größeren Problemen zu stehen.

Die Flacco-Verpflichtung wirkt allerdings wie genau eine solche Entscheidung; John Elways nächster Versuch, irgendeine Quarterback-Lösung zu präsentieren, die dieses Mal tatsächlich im Vorhinein zum Scheitern verurteilt zu sein scheint. Die Broncos hatten in Case Keenum bereits eine Übergangslösung, jetzt geben sie zusätzliche Ressourcen für eine minimal bessere Übergangslösung aus.

Und damit zum Haupt-Part, dem Top-30-Ranking der angehenden Free Agents.

NFL Free Agency 2019: Die 30 besten Free Agents

30. Dante Fowler, DE, Los Angeles Rams

Dante Fowler geht 2019 zwar in seine insgesamt fünfte NFL-Saison - ist allerdings noch keine 25 Jahre alt. Das macht den einstigen Third-Overall-Pick im 2015er Draft umso interessanter, Coaches werden in Fowler einen Spieler sehen, den sie zu einem gewissen Grad noch formen können; und das womöglich berechtigterweise. Als Pass-Rusher hatte er zudem 2017 und 2018 (jeweils 46 QB-Pressures) positive Tendenzen gezeigt - diese Mischung wird einen interessanten Markt für Fowler ergeben.

29. Ha Ha Clinton-Dix, S, Washington Redskins

Ein guter Safety, der in der Box eingesetzt werden kann, seine Stärken aber eher als Free Safety hat. Verlässlich in Coverage, hatte einige sehr gute Saisons in Green Bay. Ein Safety, der mehr als solide ist - welchen Wert hat das in der Free Agency, nachdem die Position letztes Jahr so abfiel? Clinton-Dix wird ein erster Maßstab dafür sein.

28. Tre Boston, FS, Arizona Cardinals

Ein echter Deep-Free-Safety, der eine Defense prägen kann. Drei Picks und sieben Pass-Breakups für die Cardinals in der vergangenen Saison, nachdem er bereits 2017 noch für die Chargers hier ebenfalls geglänzt hatte (fünf Interceptions, zwei Pass-Breakups). Boston ist erst 26 Jahre alt und könnte unter anderem für Teams, die bevorzugt aus Cover-3-Schemes agieren, eine günstigere Alternative zu Earl Thomas darstellen.

27. Kareem Jackson, CB, Houston Texans

Wurde von den Texans in der vergangenen Saison zwischen Outside-Corner (467 Snaps), Slot-Corner (328) und Free Safety (135) hin- und hergeschoben, dabei bestätigte er seine Qualitäten in der Run-Defense - und steigerte sich in Coverage, wo er im Vergleich zu 2017 weniger Yards pro Reception, eine geringere Completion Percentage sowie keinen Touchdown (2017: 4) zuließ, gleichzeitig zwei Picks und zehn Pass-Breakups verzeichnete.

26. Ziggy Ansah, DE, Detroit Lions

Stand verletzungsbedingt in der vergangenen Saison - welche er unter dem Franchise Tag absolvierte - nur sieben Mal auf dem Platz, und ist angesichts der massiven Inkonstanz in seiner bisherigen NFL-Karriere ein Kandidat für einen Prove-It-Deal. Obwohl man die Anlagen immer wieder sieht, hat es der bald 30-Jährige bisher schlicht zu selten geschafft, wirklich konstant dominante Spielzeiten hinzulegen; zusätzlich waren die letzten drei Jahre insgesamt der durchwachsenere Part seiner Karriere. Pass-Rusher haben immer einen Markt, aber hat Ansah noch einen zweiten Karriere-Frühling vor sich? Oder haben wir seine beste NFL-Zeit bereits 2014 und 2015 gesehen?

25. Shaquil Barrett, OLB, Denver Broncos

Shane Ray wird Denver als Draft-Enttäuschung verlassen - Barrett ist unter den Free-Agent-Pass-Rushern der Broncos der interessantere Spieler. Barrett kam in Denver nie so richtig konstant über eine Rotationsrolle hinaus. Die erfüllte er aber immer wieder vielversprechend und war ein durchaus effizienter Pass-Rusher, der Potential für mehr andeutete. Könnte ein Team, das ihn als Nummer-2-Rusher verpflichtet, dieses Potential zur Entfaltung bringen? Bei den Broncos schien er zumindest immer wieder kurz vor diesem Schritt zu stehen.

24. Muhammad Wilkerson, DT, Green Bay Packers

Sollte die Defensive Line der Packers unter Mike Pettine komplettieren und seine Karriere mit einem Prove-It-Deal wieder in die richtige Bahn lenken - und kam letztlich infolge einer Knöchelverletzung auf nur zweieinhalb Spiele. In Kombination mit seinem unrühmlichen Abschied von den Jets bringt das den 29-Jährigen wieder in Position für einen günstigen Einjahresvertrag, um sich eventuell für mehr zu empfehlen. Einstmals einer der dominantesten Defensive Linemen in der NFL, doch diese Zeiten sind seit mehreren Jahren vorbei. Zwei Fragen werden sich Teams bei Wilkerson stellen müssen: Hat er noch genug im Tank? Und ist er ausreichend motiviert?

24. Adrian Amos, FS, Chicago Bears

Spielte in der für die Secondary besonders komplexen Bears-Defense unter Vic Fangio den anspruchsvollen Free-Safety-Posten und laut Pro Football Focus verbrachte kein Safety in der vergangenen Saison mehr Snaps in Coverage. Ließ insgesamt zwar drei Touchdowns zu, verzeichnete allerdings auch drei Interceptions sowie fünf Pass-Breakups. Ein rundum kompletter, verlässlicher tiefer Safety; durchaus vorstellbar, dass Fangio ihn genau deshalb mit nach Denver bringt.

22. Nick Foles, QB, Philadelphia Eagles

Seine Zeit in Philadelphia kommt jetzt endgültig zu einem Ende, selbst wenn die Eagles ihm noch den Franchise Tag geben sollten, würde das nur mit einem Trade im Hinterkopf passieren. Also stellt sich die Frage: Was sehen die anderen 31 Teams in Foles? Könnten die Jaguars ihn etwa als das Upgrade über Bortles - und das wäre er zunächst einmal ohne Frage - sehen, mit dem man das Titelfenster nochmals aufstößt? Foles ist ein inkonstanter Quarterback mit dramatischen Hochs und immer wieder aber auch deutlichen Tiefs. In Philly hat er über die letzten Jahre fraglos gezeigt, dass er ein aggressiver Downfield-Passer sein kann, der enge Fenster nicht scheut und auch gegen Druck in der Pocket steht und den Ball loswird. Die große Frage wird sein: was soll Foles kosten? Die Gefahr besteht hier zweifellos, dass Teams sich von einzelnen exzellenten Auftritten blenden lassen und zu viel bezahlen.

21. Anthony Barr, LB, Minnesota Vikings

Schwer einschätzbar, weil er von Jahr zu Jahr in seiner NFL-Karriere doch starke Schwankungen in seinen Leistungen hatte. Barr war vor allem 2015 exzellent, als Pass-Rusher und in Coverage - an dieses Level kam er seither nie wieder ran, und wird das vielleicht auch nie wieder schaffen. Für ihn spricht seine Vielseitigkeit, Barr wurde in Minnesota im Slot, als Inside und Outside Linebacker eingesetzt und hat eine College-Vergangenheit als Pass-Rusher. Sein Markt könnte sich allerdings angesichts der jüngeren Vergangenheit überschaubar gestalten.

20. C.J. Mosley, LB, Baltimore Ravens

Ein rundum solider, verlässlicher Linebacker, der seine Stärken im Tackling und in der Run-Defense hat - in Coverage letztes Jahr allerdings einige folgenschweren Wackler hatte. Diese Art Spielertyp wird in der Free Agency in der heutigen NFL nur bedingt bezahlt, Mosley aber könnte vor allem einer jüngeren Front jede Menge Stabilität verleihen.

19. Tyrann Mathieu, S, Houston Texans

Mathieu wollte im Vorjahr aus Arizona weg, um sich anderswo für einen größeren Vertrag zu empfehlen - es bleibt abzuwarten, ob ihm diese Mission in Houston geglückt ist. Mathieu wurde seltener im Pass-Rush und als Slot-Corner eingesetzt als es in der Wüste der Fall war, stattdessen kam er häufiger als Strong Safety und Sub-Package-Linebacker zum Einsatz. Die Aufgabe erfüllte er gut, insbesondere in Run-Defense; in Coverage dagegen war er insgesamt merklich anfälliger als noch bei den Cardinals. Das wirft die spannende Frage auf: sieht ihn ein Team als vielseitige Matchup-Waffe? Oder eher strikter in einer Rolle? Seine beste Saison hatte der bald 27-Jährige 2015, als er in Arizona primär als Slot-Cornerback und als Blitzer zum Einsatz kam.

18. Golden Tate, WR, Philadelphia Eagles

Spoiler: Tate ist der einzige Wide Receiver, der es in meine Top-30 geschafft hat. Es ist keine gute Receiver-Klasse in der Free Agency, zumindest wenn man auf der Suche nach Outside-Receivern ist. Im Slot dagegen ist mit Humphries, Beasley und auch Randall Cobb einiges an Qualität zu finden - Tate ist aus der Gruppe für mich der stärkste Kandidat. In den letzten fünf Saisons nie unter 80 Catches und nie unter 115 Targets, eine Slot-Maschine, die seit 2014 im Schnitt 48 First Downs pro Saison produzierte. Explosiv, agil, zuverlässig, erfahren - der 30-Jährige kann vielen Teams sofort weiterhelfen.

17. Le'Veon Bell, RB, Pittsburgh Steelers

Vielleicht der Spieler, auf dessen Markt man mit am gespanntesten sein darf. Das Drama der vergangenen Saison, welches ultimativ darin resultierte, dass Bell keinen Snap absolvierte, dürfte jeder mitbekommen haben - doch auch die Entwicklung der Sichtweise auf die Running-Back-Position insgesamt wurde insbesondere anhand des Rams-Beispiels gut dokumentiert. Einfach gefragt: welchen Wert hat ein Running Back? Was werden Teams für Bell, der, wenn er in den vergangenen Jahren auf dem Feld stand konstant ein Top-3-Back war, bieten? Wird sein neues Team ihn mutiger im Passspiel einsetzen und so seinen Wert nach oben schrauben? Bell ist ein faszinierender Fall, auch als Maßstab was eine generelle Entwicklung innerhalb der NFL angeht.

16. Ronald Darby, CB, Philadelphia Eagles

Ein Mitte November erlittener Kreuzbandriss beendete die Vorsaison für Darby, nachdem er 2017 bereits mehrere Wochen mit einer Knöchelverletzung verpasst hatte und auch 2016 mehrfach ausgefallen war. Über die letzten drei Jahre hat der 25-Jährige 17 Regular-Season-Spiele verpasst. Gleichzeitig aber hat er zumindest das Potential gezeigt, ein Nummer-1-Cornerback zu sein - das wird, in Kombination mit seinem Alter, für einen attraktiven Markt sorgen. Die Verletzungen aber dürften einige Teams vorsichtig werden lassen.

15. Sheldon Richardson, DT, Minnesota Vikings

Die Vikings-Saison insgesamt war eine große Enttäuschung, und daran konnte auch Richardson nichts ändern. Der Routinier, der vor der Saison im Zuge des All-In-Versuchs in Minnesota einen Einjahresvertrag unterschrieben hatte, spielte eine solide Saison - nicht mehr. Womöglich ist genau das aber auch Richardsons Position in der NFL aktuell; ein solider Defensive Lineman, der seine Position gegen den Run hält und als Pass-Rusher solide bis gut, aber eben nicht mehr ist.

14. Rodger Saffold, OG, Los Angeles Rams

Top-10-Guard in der vergangenen Saison, und diese Spieler kommen nicht allzu häufig auf den Markt. Ließ in der kompletten Saison nur drei Sacks und fünf QB-Hits zu, hat Erfahrung auf Tackle und ist ein kompletter Spieler, ob in Pass-Protection oder im Run-Blocking. Kommt er nach neun Jahren bei den Rams auf den Markt? Oder bekommt L.A. vor dem Start der Free Agency einen Deal zustande? Saffold hat bereits angedeutet, dass er für die Rams auf ein paar Dollar verzichten würde.

13. Landon Collins, SS, New York Giants

Die vergangene Saison war für Collins unter dem Strich eine zum Vergessen und in jedem Fall ein deutlicher Rückschritt zu den Jahren 2017 und 2016. Als Strong Safety und durchaus flexibler Verteidiger in der Box aber sollte der 25-Jährige einen Markt haben. Collins hat das Potential, ein Elite-Run-Stopper zu sein und ist in Coverage solide genug, dass er auch im Sub-Package als Linebacker auf dem Feld bleiben kann.

12. Matt Paradis, C, Denver Broncos

Ein gebrochenes Bein beendete die Vorsaison für Paradis in Woche 9, über die letzten Jahre aber war er einer der konstant zuverlässigsten Center der Liga - im Run- und im Pass-Blocking. Der 29-Jährige ließ seit 2015 bei insgesamt 2.526 Pass-Blocking-Snaps ganze sechs Sacks zu, 2017 (1.128 Pass-Blocking-Snaps, 0 Sacks, 16 Pressures insgesamt) war seine Parade-Saison. Viele Teams in der NFL suchen dringend nach Offensive-Line-Hilfe, was Paradis ein Jahresgehalt im zweistelligen Millionenbereich bescheren könnte. Paradis ist die Art Spieler, die eine Offensive Line auf einen Schlag merklich besser machen und vor allem für einen jungen Quarterback mit Protection-Anpassungen an der Line of Scrimmage eine enorme Hilfe sein kann.

11. Lamarcus Joyner, FS, Los Angeles Rams

Ein herausragender Tackler, der als Free Safety, Slot-Corner und Sub-Package-Linebacker eingesetzt werden kann - allerdings hat Joyner der Franchise Tag in der vergangenen Saison mit Blick auf seinen nächsten größeren Vertrag geschadet: Im Vergleich zu 2017 war er in Coverage merklich anfälliger und nicht mehr der Big-Play-Faktor als Pass-Verteidiger wie im Vorjahr. Stellt sich der Safety-Markt ähnlich schwierig da wie im Vorjahr? Joyner erfüllt an sich alle Anforderungen eines modernen, vielseitigen Defensive Backs in der NFL.

10. Brandon Graham, LB, Philadelphia Eagles

Der älteste Spieler nach Suh in der Top-12, der als Defensive End/Edge-Rusher aber noch immer einen eindrucksvollen Wert mitbringt. Seit 2014 ist der 30-Jährige in keiner Saison unter 50 QB-Pressures, seine drei besten Jahre in dieser Hinsicht (83, 78, 77) hatte er in den drei vergangenen Spielzeiten. Graham mag kein Kandidat sein, um den herum man langfristig einen Pass-Rush aufbaut; doch ist er ohne jeden Zweifel noch gut genug, um einem Pass-Rush über die nächsten zwei Jahre eine dominante zweite Kraft zu geben.

9. Ndamukong Suh, DT, Los Angeles Rams

Leistete sich einige Durchhänger insbesondere in den ersten beiden Saison-Dritteln, war danach aber voll da. Suh ist immer noch ein Elite-Run-Stopper der Double-Teams beschäftigen kann, und als Pass-Rusher zumindest soliden Wert mitbringt. Der 32-Jährige könnte nochmals ein Kandidat für einen kurzfristigen Vertrag bei einem Contender - vielleicht auch nochmals bei den Rams selbst - sein, in der Summe hatte er eine gute Saison in L.A.

8. Dee Ford, DE/OLB, Kansas City Chiefs

Hatte aus dem Nichts eine fantastische Saison. 84 Pressures, davon 16 Sacks - Ford war einer der gefährlichsten Edge-Rusher der vergangenen Saison. Spielte dabei auf der linken und auf der rechten Seite und hatte vier Spiele mit sieben oder mehr Pressures. Die Chiefs haben bereits angedeutet, dass Ford den Franchise Tag erhalten soll.

7. Frank Clark, DE, Seattle Seahawks

Der zweite von insgesamt fünf hochspannenden Edge-Rushern, die auslaufende Verträge haben - wie viele von denen letztlich auf den Markt kommen, kann selbstredend nochmals eine ganz andere Geschichte sein. Als Pass-Rusher hatte Clark seine beste Saison, 69 Quarterback-Hurries, darunter 14 Sacks, standen am Ende zu Buche. Mit Unterstützung von Jarran Reed war Clark die zentrale Pass-Rush-Präsenz in Seattle mit keinem Spiel unter zwei Pressures sowie insgesamt sechs mit fünf oder mehr. Es ist schwer vorstellbar, dass die Seahawks den 25-Jährigen überhaupt in die Nähe des freien Markts kommen lassen.

6. Teddy Bridgewater, QB, New Orleans Saints

Die kommende QB-Draft-Klasse wird dominiert von Fragezeichen, glaubt man einigen Berichten, haben manche Teams ihren Blick stattdessen bereits auf die Quarterbacks im 2020er Draft geworfen. Und auch die angehende Free Agency bringt hier definitiv mehr Fragen als Antworten mit, egal ob man von Nick Foles, Tyrod Taylor - oder eben Bridgewater spricht. Der große Unterschied? Bridgewater ist für mich der eine Kandidat, der die Möglichkeit hat, sich als langfristige Franchise-Quarterback-Lösung herauszustellen. In einem Team mit einem auf der West-Coast-Offense basierenden Scheme und einer zumindest ordentlichen Offensive Line könne man Bridgewaters Potential vor allem was Pocket-Verhalten und Accuracy angeht wieder ans Tageslicht bringen.

5. Grady Jarrett, DT, Atlanta Falcons

Ging in einer aus Falcons-Sicht generell und ganz besonders mit Blick auf die Defense verlorenen Saison ein wenig unter - doch Jarrett ist einer der besten Interior Defensive Linemen in der NFL. Der 25-Jährige war einer der produktivsten Pass-Rusher und einer der besten Run-Defender unter den Interior Linemen in der vergangenen Saison. Teams legen defensiv immer größeren Wert darauf, die Pocket über die Mitte attackieren zu können; und nach den jeweils für sich alleine stehenden Klassen von Aaron Donald und Fletcher Cox fällt Jarrett in die nächste Kategorie.

4. Trey Flowers, DE, New England Patriots

War bereits einer der produktivsten Pass-Rusher der Regular Season und packte dann in den drei Playoff-Spielen mal eben noch 14 (!) weitere QB-Pressures obendrauf. Flowers ist 25 Jahre alt, beendet die Saison mit 78 Pressures (darunter elf Sacks) und 43 Defensive Stops und zeigte die Flexibilität, Inside wie Outside eingesetzt werden zu können, bringt starkes Run-Defense-Tape und Erfahrung in der Stunt-lastigen und auch mental fordernden Defense der Patriots mit. Flowers ist noch nicht ganz auf dem Level der Plätze eins und zwei, allerdings nicht so weit weg, wie mancher glauben mag - und diese Art Spieler kommt schlicht sehr selten auf den Markt.

3. Earl Thomas, FS, Seattle Seahawks

Earl Thomas ist - auch mit bald 30 Jahren - noch immer der beste Free Safety in der NFL. Seine Spielintelligenz gepaart mit der immensen Erfahrung als Single-High-Safety, seiner Antizipation und Explosivität macht Thomas zu einem der Elite-Cover-Safeties und zu einem der wenigen Spieler in der NFL, die einer Defense alleine eine neue Identität geben können. Das gilt umso mehr, wenn man sieht, wie viele Ableger der einstigen Seahawks-Defense inzwischen in der NFL unterwegs sind. Nicht auszuschließen, dass er sich etwa Richard Sherman bei Division-Rivale San Francisco anschließt.

2. Jadeveon Clowney, DE/OLB, Houston Texans

Nicht ganz auf dem Pass-Rush-Level von Lawrence, was letztlich - in der modernen NFL umso mehr - als Tie-Breaker dient. Clowney ist ein guter Pass-Rusher, der seinerseits auf 63 QB-Pressures kam (darunter neun Sacks) und einer der ohne Frage besten Run-Verteidiger in der NFL. Ein weiteres starkes Argument für den 26-Jährigen? Seine Flexibilität an der Line of Scrimmage und in der Box generell. Kann als Edge-Rusher, aber auch als Defensive Tackle eingesetzt werden, wo seine Power teilweise noch besser zum Einsatz kommt. Absolvierte auch über 80 Snaps als Inside Linebacker.

1. DeMarcus Lawrence, DE, Dallas Cowboys

Lawrence nutzte den Franchise Tag um sich für einen noch größeren Deal zu empfehlen, als er ihn vermutlich andernfalls letztes Jahr erhalten hätte. 66 Quarterback-Pressures, als Pass-Rusher oft auf sich gestellt erfolgreich, 49 Defensive Stops, konstant stark gegen den Run - Lawrence ist erst 26 Jahre alt, sein nächster Vertrag wird sich also zumindest weitestgehend über seine Prime erstrecken. Und er ist ein kompletter Spieler, der als dominanter Defensive End einen enormen Wert für nahezu jede Defense mitbringt.

Top Free Agents 2019 - knapp die Liste verpasst:

  • K.J. Wright, LB, Seattle Seahawks
  • Ja'Wuan James, OT, Miami Dolphins
  • Bradley Robey, CB, Denver Broncos
  • Jordan Hicks, LB, Philadelphia Eagles
  • John Brown, WR, Baltimore Ravens
  • Jared Cook, TE, Oakland Raiders
  • Jason McCourty, CB, New England Patriots
  • Trent Brown, OT, New England Patriots
  • Za'Darius Smith, OLB, Baltimore Ravens
  • Daryl Williams, OT, Carolina Panthers
  • Randall Cobb, WR, Green Bay Packers
  • Mark Ingram, RB, New Orleans Saints
  • Tevin Coleman, RB, Atlanta Falcons
  • Adam Humphries, WR, Tampa Bay Buccaneers
  • Kwon Alexander, LB, Tampa Bay Buccaneers
  • Preston Smith, LB, Washington Redskins
  • Stephen Gostkowski, K, New England Patriots