Flowers, Suh und die Safety-Armada: Die defensiven Top-Free-Agents

Marcus Blumberg
08. März 201913:17
Ndanukong Suh und Trey Flowers sind die besten Defensive Linemen auf dem Markt.getty
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Am 13. März geht die Free Agency los und schon am kommenden Montag dürfen die Teams mit den Agenten der Spieler verhandeln. Wer dabei nach Verstärkungen für die Defense sucht, hat eine große Auswahl, gerade in der Secondary gibt es einige Möglichkeiten. SPOX stellt die besten Verteidiger auf dem Markt vor. Die Nummer 1 ist allerdings eher an der Front anzutreffen.

Knapp die Liste verpasst

  • Anthony Barr, Linebacker, Minnesota Vikings
  • Preston Smith, Edge-Rusher, Washington Redskins
  • Za'Darius Smith, Edge-Rusher, Baltimore Ravens
  • Ha Ha Clinton-Dix, Safety, Washington Redskins
  • Kareem Jackson, Cornerback, Houston Texans
  • Kwon Alexander, Linebacker, Tampa Bay Buccaneers
  • Bradley Roby, Cornerback, Denver Broncos
  • Terrell Suggs, Edge-Rusher, Baltimore Ravens

10. K.J. Wright, Linebacker, Seattle Seahawks

K.J. Wright ist ein Beispiel an Konstanz. Von 2014 bis 2017 verpasste er ein einziges Spiel und schaffte jeweils mindestens 108 Tackles pro Saison. Zudem ist er nicht nur gegen den Lauf oder in Coverage effektiv. Auch als Blitzer zeigte er sich in seinen insgesamt acht Jahren bei den Seahawks als äußerst fähig.

Dass Wright 2018 nur fünf Spiele absolviert wird, mag bedenklich wirken, doch bis zum Trainingscamp sollte sein Knie wieder voll belastbar sein. Ein weiterer Grund zur Sorge ist sein Alter. Doch mit 30 Jahren dürfte er zumindest in den kommenden paar Jahren produktiv sein.

9. C.J. Mosley, Linebacker, Baltimore Ravens

In der Regel werden Inside Linebacker nicht mit den größten Verträgen ausgestattet, zu wenig Screen Time könnte da eine Rolle spielen. Wie dem auch sei, wenn man einen konstanten Inside Linebacker sucht, scheint Mosley ein guter Ansatz zu sein.

Mosley gilt als Herzstück der Ravens-Defense und verrichtet seit seiner Rookie-Saison 2014 einen hervorragenden und durchgehend hochklassigen Job. Er ist eine Tackle-Maschine und ein traditioneller Run-Stopper, der sich stets auch in Coverage als äußerst fähig erwies. Seine neun Interceptions und 35 Pass Deflections sprechen da eine deutliche Sprache.

Mosley steht zudem für Führungsqualitäten und wurde bereits vier Mal in den Pro Bowl gewählt. Wie sagt "Primetime" Sanders immer so schön? "Pay the Man!"

8. Ronald Darby, Cornerback, Philadelphia Eagles

Darby ist ein interessanter Fall. Er ist zweifelsohne ein Top-Athlet und wohl der beste (Outside-)Cornerback auf dem Markt. Er ist ein guter Cover-Corner, der auch Nummer-1-Potenzial mitbringt, zudem darf er als sicherer Tackler angesehen werden.

Das Problem: In den letzten zwei Spielzeiten verpasste er 15 Spiele verletzungsbedingt. Aktuell kämpft er sich nach einem Kreuzbandriss von Mitte November zurück. Die Chancen stehen gut, dass er noch vor Saisonstart wieder voll fit sein wird, doch diese Verletzungen könnten einige Teams zur Vorsicht verleiten.

Möglicherweise wird sich Darby mit einem "Prove-it"-Deal begnügen müssen. Heißt: Es könnte sein, dass er nur einen kurzfristigen Vertrag erhält, um dann im nächsten Jahr - idealerweise mit deutlich verbessertem Free-Agent-Stock - erneut auf den Markt zu kommen und dann irgendwo langfristig zu unterschreiben.

7. Sheldon Richardson, Defensive Tackle, Minnesota Vikings

Wenn Sheldon Richardson in den letzten paar Jahren auf seiner Free-Agent-Tour durch Seattle und Minnesota nach den vier Jahren für Gang Green eines bewiesen hat, dann, dass er nicht auf ein System beschränkt ist. Spielte er für die Jets noch 3-Technique-Defensive-End, agierte er im 4-3 der Seahawks und Vikings als klassischer Defensive Tackle.

In jedem Fall aber steht er für gutes Run-Stopping, genauso wie für Pressure durch die Mitte. In seinen sechs Jahren in der Liga sammelte er bereits 23,5 Sacks und schaffte 49 Tackles for Loss. Richardsons einziges Manko? Vielleicht fehlt ihm nach hinten heraus etwas das Durchhaltevermögen. Für die Vikings begann er überragend, flachte gegen Ende aber etwas ab.

Unterm Strich war 2018 für ihn eine gute Saison, doch da wäre vielleicht mehr drin gewesen. Diese Tendenz, nicht das ganze Jahr über dominant zu sein, könnte auch dazu geführt haben, dass sowohl die Seahawks als auch nun - mutmaßlich - die Vikings letztlich von einem langfristigen Deal Abstand genommen haben.

6. Tyrann Mathieu, Safety, Houston Texans

Der Honey Badger ist mit seinen 1,75 Metern nicht eben der größte und mit seinen 86 Kilogramm nicht eben der kräftigste Safety der Liga. Doch in seiner Hybrid-Rolle bei den Texans - er switchte häufig zwischen Safety und Nickelback (352 Snaps als Slot Corner letztes Jahr) - sorgte er für große Probleme im Passspiel der Gegner.

Zahlentechnisch äußerte sich das wie folgt: Die Defense der Texans belegte 2017 Platz 31 der Liga bei Pässen über die Mitte gemäß DVOA (49,1 Prozent) von Football Outsiders. Nach Mathieus Ankunft sah dies 2018 ganz anders aus: Platz 16 (9,2 Prozent)!

Man muss natürlich erwähnen, dass auch andere Faktoren hierbei geholfen haben, allen voran die Rückkehr von J.J. Watt, der an der Front half, das Passspiel des Gegners zu stören. Doch Mathieus Einfluss lässt sich nicht wegdiskutieren. Er ist einer der Topspieler auf der Safety-Position, jedoch sollte sein neues Team auch das entsprechende System haben, um seine Fähigkeiten auszunutzen.

5. Lamarcus Joyner, Safety, Los Angeles Rams

Joyner ähnelt vom Spielertyp - und von der Statur, er ist sogar nur 1,73 Meter groß - her Mathieu, kann aber auf einen besseren Track Record verweisen. Joyner spielt seit 2014 für die Rams und ist seit 2017 unumstrittener Starter.

Wie Mathieu ist auch Joyner in der Lage, in den Slot zu wechseln und gegnerische Receiver direkt zu covern. Um seinen Wert weiß sein Team indes schon länger, schließlich hielt man ihn 2018 mit dem Franchise Tag. Ein Mittel, dass in dieser Saison schon mangels ausreichendem Cap Space eigentlich nicht infrage kommt.

Gegen Joyner spricht allerdings, dass er abgesehen von 2015 noch nie eine Saison ohne Ausfälle überstanden hat und die vergangene Saison nach seinen Maßstäben ein schwächeres Jahr war.

4. Landon Collins, Safety, New York Giants

Collins ist in erster Linie ein Hard-Hitting-Strong-Safety. Einer, der schon allein durch seine aggressive Spielweise für Respekt beim Gegner sorgt. Doch darüber hinaus ist er auch ein solider Cover-Safety, wie seine acht Interceptions in vier Jahren zeigen, obgleich seine letzte 2017 gelang.

Seine beste Rolle ist wohl die in der Box und gegen den Run, wobei er sich auch als guter Blitzer präsentierte. Er verpasste die letzten vier Wochen der Saison mit einer Schulterverletzung, sollte aber bis zum Saisonstart wieder voll belastbar sein.

Lange hielten sich die Gerüchte, nach denen die Giants planten, Collins per Franchise Tag zu halten; doch letztlich wird es dazu nun doch nicht kommen - man braucht den überschaubaren Cap Space anderweitig. Und so gesellt sich Collins zu einer Reihe von hochveranlagten Safeties auf dem aufgeblähten Markt.

3. Ndamukong Suh, Defensive Tackle, Los Angeles Rams

Suh ist immer noch ein bemerkenswerter Spieler mit einer großen Präsenz an der Line of Scrimmage. Er deckt das ganze Spektrum dessen ab, was ein guter Defensive Tackle dieser Tage können sollte, und beherrscht alles auf hohem Niveau.

Suh unterschrieb im Vorjahr für 14 Millionen Dollar bei den Rams, um idealerweise den Super Bowl zu gewinnen. Das gelang nicht ganz, zeigt aber, dass er nicht zwingend auf langfristige Verträge aus ist und eher auf Erfolg geht, nachdem seine Chancen darauf in insgesamt acht Jahren bei den Lions und Dolphins eher gering waren.

Bei den Rams präsentierte sich Suh in der Regular Season in erster Linie als Pass-Rusher durch die Mitte, während er dann in den Playoffs zum elitären Run Stopper avancierte. Zudem wurde er ohne Probleme in den Playoffs auf verschiedenen Positionen aufgestellt, was für Verwirrung bei gegnerischen Protection-Calls sorgte. Auch diese Möglichkeit dürfte jedem Defensive Coordinator gefallen.

2. Earl Thomas, Safety, Seattle Seahawks

Earl Thomas "nur" auf 2? Ja, denn über die letzten zwei Jahre verpasste er 16 Spiele insgesamt. Im Vorjahr allein waren es deren zwölf, da er sich schon in Woche 4 unglücklich das Bein brach. Bis dahin allerdings dominierte er nach Belieben.

Seine Zahlen: 3 Interceptions, 5 Pass Deflections und 22 Tackles - in nur vier Spielen. Thomas sollte also immer noch zur Elite der (Free) Safeties zählen, keine Frage. Er selbst ließ auch schon wissen, dass seine Dienste nicht günstig sein werden; wer ihn will, sollte also tief in die Tasche greifen.

Thomas kann immer noch ein Game-Changer sein, der als Anführer eine Defense als Ganzes noch besser machen könnte - so wie eben auch seit Jahren in der einst legendären Legion of Boom.

1. Trey Flowers, Edge-Rusher, New England Patriots

Trey Flowers spielte seit 2015 in New England und war maßgeblich an zwei Super-Bowl-Titeln in drei Trips beteiligt. Er ist der prototypische Belichick-Spieler und weit mehr als ein reiner Edge-Rusher.

Im Gegenteil: Flowers wurde essenziell überall in der D-Line New Englands postiert im Jahr 2018. Hauptsächlich spielte er natürlich Edge (479 Snaps), doch auch inside (146 Mal "over" Guard oder Center) und 133 Mal als 4-Technique war er anzutreffen.

Und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Er kam auf 64 QB-Pressures in der Regular Season (Platz 10 der Liga) und 14 in den Playoffs (Platz 1). Laut Pro Football Focus kam er auf einen Overall-Grade von 89,7, was Platz 6 aller Edge-Defender entsprach. Dabei sollte man betonen, dass er gegen den Lauf sogar besser abschnitt als gegen den Pass.

Wenn Flowers Kasse machen will, dann wird ihm das ohne jede Frage gelingen - eine Rückkehr nach New England jedoch erscheint nur mit einem "Hometown-Discount" im Bereich des Möglichen zu liegen.