Wie kompensieren die New England Patriots zahlreiche Abgänge, wie reagieren die Pittsburgh Steelers auf den Verlust zweier Stars und was machen die Indianapolis Colts mit ihrem exorbitanten Cap Space? Auch den Kansas City Chiefs stehen Veränderungen ins Haus. SPOX blickt auf die Baustellen aller Teams vor dem Start der Free Agency am 13. März.
Anm. d. Red.: Die Cap-Space-Zahlen der Teams stammen von Spotrac (3.3.2019) und beinhalten bereits die diesjährigen Draft-Picks der Teams, prognostiziert anhand der jeweiligen Draft-Slots.
Free Agency Needs: AFC East
New England Patriots (Vorjahres-Bilanz: 11-5)
- Cap Space: 20,5 Mio. Dollar
- Erstrunden-Picks: 1 (No. 32)
- Größte Needs: WR, DL, TE
Bis auf Julian Edelman steht aktuell kein etablierter Receiver im Kader. Zudem ist die Zukunft von Rob Gronkowski weiterhin ungeklärt. Da auch Dwayne Allen entlassen wurde - der Cap Space wird daher noch ein wenig weiter ansteigen - steht eine Generalüberholung des Receiving Corps an. In der D-Line muss wahrscheinlich Edge-Rusher Trey Flowers ersetzt werden, zudem werden Malcom Brown und Danny Shelton Free Agents. Da könnte es dann schnell an Substanz fehlen in der Front.
Miami Dolphins (7-9)
- Cap Space: 16,4 Mio. Dollar
- Erstrunden-Picks: 1 (No. 13)
- Größte Needs: QB, Edge, OL
Wird man Ryan Tannehill los oder nicht? Wahrscheinlich ist er nicht mehr lange Teil der Dolphins, folglich braucht es einen Nachfolger. Ob es den im Draft gibt, bleibt abzuwarten. In jedem Fall aber wird man wohl einen soliden Veteranen holen, um zumindest 2019 überbrücken zu können. Ansonsten können zahlreiche Defensive Ends gehen, darunter Cameron Wake und der kürzlich entlassene Andre Branch. Hier gilt es nachzulegen. In der O-Line wiederum muss möglicherweise Right Tackle Ja'Wuan James ersetzt werden. Generell jedoch sind Upgrades an der Line erforderlich, hatte man doch gerade in der Pass Protection massive Probleme - die Adjusted Sack Rate von 10,5 Prozent war die zweitschlechteste aller NFL-Teams.
Buffalo Bills (6-10)
- Cap Space: 77,3 Mio. Dollar
- Erstrunden-Picks: 1 (No. 9)
- Größte Needs: OL, WR/TE, CB
Das Ziel muss es sein, Quarterback Josh Allen so gut es geht unter die Arme zu greifen. Die O-Line ließ eine Adjusted Sack Rate von 8 Prozent zu, zudem spielte sich kein Target wirklich in den Vordergrund. Insofern ist sicherlich jeder neue Wide Receiver herzlich willkommen. Ebenso: gute Receiving- oder wenigstens Blocking-Tight-Ends. Auch auf Cornerback könnte man nachlegen, doch Priorität hat das nicht, stellte man doch zuletzt die zweitbeste Defense der Liga (-14,5 Prozent DVOA).
New York Jets (4-12)
- Cap Space: 99 Mio. Dollar
- Erstrunden-Picks: 1 (No. 3)
- Größte Needs: Edge, OL, RB
Der Pass Rush der Jets war höchstens Mittelmaß - will man den Patriots gefährlich werden, muss hier angesetzt werden. Zudem schadet es nicht, die Protection für QB Sam Darnold zu verbessern (Adjusted Sack Rate: 6,7 Prozent, Platz 18). Ein größeres Upgrade steht im Backfield an - vielleicht sogar Le'Veon Bell, der mit dem besten Angebot sicherlich zu überzeugen wäre.
Anm. d. Red.: Die Cap-Space-Zahlen der Teams stammen von Spotrac (3.3.2019) und beinhalten bereits die diesjährigen Draft-Picks der Teams, prognostiziert anhand der jeweiligen Draft-Slots.
Free Agency Needs: AFC North
Baltimore Ravens (10-6)
- Cap Space: 50.3 Mio. Dollar
- Erstrunden-Picks: 1 (No. 22)
- Größte Needs: Edge, WR/RB, OL
Die zwei besten Pass Rusher Za'Darius Smith und Terrell Suggs sind beide Free Agents und mindestens Ersterer wird großes Interesse bei der Konkurrenz hervorrufen. Zudem könnten gleich fünf Running Backs gehen. Generell gilt aber auch hier: Die Ravens haben einen jungen Quarterback und sollten diesen unterstützen. Wide Receiver scheint ein guter Ansatzpunkt, denn Michael Crabtree wurde entlassen und John Brown wird Free Agent.
Pittsburgh Steelers (9-6-1)
- Cap Space: 15.9 Mio. Dollar
- Erstrunden-Picks: 1 (No. 20)
- Größte Needs: CB, ILB, Edge
Cornerback Coty Sensabaugh wird Free Agent, ebenso Linebacker Ryan Shazier, dessen Zukunft ohnehin in den Sternen steht. Auch wird die Personaldecke auf Edge dünner. Und das sind nur die aktuell offensichtlichen Baustellen. Hinzu kommt nämlich die Frage, wie die Steelers langfristig Bell und den drohenden Abgang von Antonio Brown kompensieren wollen, zumal auch Eli Rogers Free Agent wird.
Cleveland Browns (7-8-1)
- Cap Space: 77,2 Millionen Dollar
- Erstrunden-Picks: 1 (No. 17)
- Größte Needs: WR, DL, OT
Baker Mayfield ist inthronisiert, nun gebt ihm die nötigen Waffen! Streater, Perriman und Higgins sind allesamt Free Agents. Zur Unterstützung im Backfield wurde Kareem Hunt geholt, der nach wahrscheinlicher Sperre irgendwann das Niveau der Offense weiter heben wird. Ansonsten liegt der Fokus an der Front: Der eigene Pass Rush sollte verbessert werden, während Upgrades, gerade auf Right Tackle, durchaus wünschenswert wären.
Cincinnati Bengals (6-10)
- Cap Space: 50,5 Mio. Dollar
- Erstrunden-Picks: 1 (No. 11)
- Größte Needs: OL, LB, TE
Die O-Line der Bengals hat sich vom großen Aderlass in letzter Zeit noch nicht erholt und zählte zu den schlechteren Units der Liga. Hier sind Verbesserungen Pflicht. Zudem sind alle vier Tight Ends des Teams, darunter Tyler Eifert und Kroft, Free Agents. Schon deshalb besteht die klare Notwendigkeit, diese Position zu addressieren. Auf Linebacker könnte Preston Brown gehen, ebenso Vincent Rey. Spannend wird außerdem, ob Head Coach Zac Robinson unbedingt mit der "Red Rifle" weitermachen oder einen Neustart forcieren will: QB Andy Dalton könnte ohne Dead Cap entlassen werden.
Anm. d. Red.: Die Cap-Space-Zahlen der Teams stammen von Spotrac (3.3.2019) und beinhalten bereits die diesjährigen Draft-Picks der Teams, prognostiziert anhand der jeweiligen Draft-Slots.
Free Agency Needs: AFC South
Houston Texans (11-5)
- Cap Space: 83.3 Mio. Dollar
- Erstrunden-Picks: 1 (No. 23)
- Größte Needs: OL, DB, RB
Der wohl offensichtlichste Need überhaupt in der AFC - oder NFL? - besteht in der O-Line der Texans. Diese Unit gab 62 Sacks (11,5 Prozent Adjusted Sack Rate) ab und machte damit den schlechtesten Job aller O-Lines in der Liga. Wenn die Texans auch sonst nichts tun: Die O-Line muss verbessert werden. Zweite große Baustelle - nicht unbedingt aus Leistungsgründen - ist die Secondary. Mit Kareem Jackson, Tyrann Mathieu, Kevin Johnson, Shareece Wright und Kayvon Webster werden gleich fünf Defensive Backs Free Agents. Selbstredend wären dies herbe Verluste, weshalb hier Bedarf besteht. Im Backfield könnte Alfred Blue gehen.
Indianapolis Colts (10-6)
- Cap Space: 105,8 Mio. Dollar
- Erstrunden-Picks: 1 (No. 26)
- Größte Needs: DL, WR, DB
Niemand hat mehr Cap Space als die Colts. Und sie werden zahlreiche Receiver, darunter Dontrolle Inman, verlieren. Des Weiteren steht die D-Line wieder mal im Fokus. Ihre Adjusted Sack Rate von 5,3 Prozent war die viertschlechteste der NFL. Gegen den Lauf allerdings zeigte sich die Front Seven überdurchschnittlich gut. Der Fokus liegt also auch hier auf den Edge-Positionen. In der Passverteidigung ist indes Raum für Verbesserungen, zumal Safety Mike Mitchell nebst anderen Free Agent wird.
Tennessee Titans (9-7)
- Cap Space: 40 Mio. Dollar
- Erstrunden-Picks: 1 (No. 19)
- Größte Needs: WR, Edgle, Interior OL
Bis auf Corey Davis findet sich eigentlich kein Wide Receiver im Kader der Titans, der für die Zukunft zuversichtlich stimmt. Bei den Tight Ends sind immerhin Jonnu Smith und Delanie Walker fähige Anspielstationen für Marcus Mariota. In der Defensive Line wiederum wird Defensive Tackle Bennie Logan Free Agent. Das gilt auch für Edge-Rusher Derrick Morgan. Beides Leistungsträger und beides Personalien, die im Fall der Fälle kompensiert werden müssten. Darüber hinaus sei auch erwähnt, dass gerade Guard Quinton Spain zuletzt eine gute Rolle spielte und nicht einfach zu ersetzen wäre.
Jacksonville Jaguars (5-11)
- Cap-Space: 263.136 Dollar
- Erstrunden Picks: 1 (No. 7)
- Größte Needs: QB, WR/TE, OL
Kein Zweifel: Wollen die Jaguars besser werden, brauchen sie einen neuen Quarterback. Blake Bortles ließ in der vergangenen Saison keinen Zweifel daran, dass 2017 nur ein glücklicher Ausreißer nach oben war. Um jedoch einen etablierten QB in der Free Agency zu finden, muss zwangsläufig erstmal Platz geschaffen werden, schließlich ist praktisch kein Cap Space vorhanden. Ebenso benötigt der neue QB dann auch Targets. Mit Donte Moncrief und Austin Seferian-Jenkins gehen gleich zwei etablierte Pass-Empfänger. In der Defensive Line könnte besonders eine Entlassung von Malik Jackson nochmal Cap Space frei machen.
Anm. d. Red.: Die Cap-Space-Zahlen der Teams stammen von Spotrac (3.3.2019) und beinhalten bereits die diesjährigen Draft-Picks der Teams, prognostiziert anhand der jeweiligen Draft-Slots.
Free Agency Needs: AFC West
Kansas City Chiefs (12-4)
- Cap Space: 8,9 Mio. Dollar
- Erstrunden-Picks: 1 (No. 29)
- Größte Needs: DB, DL, RB
Orlando Scandrick und Steven Nelson sind beide Free Agents, insofern muss auf Cornerback nachgelegt werden. Aus anderen Gründen muss wohl in die Defensive Line investiert werden, denn zum einen stellt der neue Defensive Coordinator Steve Spagnuolo auf eine 4-3-Base um, zum anderen muss die Laufverteidigung verbessert werden. Sie war die mit Abstand schlechteste in der gesamten Liga (9,7 DVOA). Zudem ergibt sich eine Baustelle auf der Running-Back-Position, denn nach der Trennung von Hunt sind nun auch noch Spencer Ware und Charcandrick West Free Agents.
Los Angeles Chargers (12-4)
- Cap Space: 25 Mio. Dollar
- Erstrunden-Picks: 1 (No. 28)
- Größte Needs: OT, DT, LB
Mit Brandon Mebane und Corey Liuget werden zwei feste Größen auf Defensive Tackle Free Agents, dazu auch noch zwei Backups. Zudem muss die O-Line verstärkt werden. War man in der Regular Season dort noch solide unterwegs, zeigten die Patriots den Bolts in den Playoffs an der Line of Scrimmage nachhaltig die Grenzen auf. Zudem ist die Kadertiefe im Linebacker-Corps nicht gerade berauschend. Abgesehen davon drohen auch herbe Abgänge in der Secondary, denn Adrian Phillips (Safety) sowie Jason Verrett und Trevor Williams (Cornerbacks) werden allesamt Free Agents. Und: Mit Tyrell Williams könnte auch der zweitbeste Wide Receiver von dannen ziehen.
Denver Broncos (6-10)
- Cap Space: 17,6 Mio. Dollar
- Erstrunden-Picks: 1 (No. 10)
- Größte Needs: OL, CB, WR/TE
Die Verträge von sechs O-Line-Spielern laufen aus, darunter Center Matt Paradis und Right Tackle Jared Veldheer. Das kombiniert mit dem eher stationären neuen QB Joe Flacco, dessen Hüftverletzung ihn auch nicht mobiler gemacht haben dürfte, ergibt ein großes Problem, wenn man den geringen Cap Space betrachtet. Dass Flacco zudem kaum noch brauchbare Anspielstationen bleiben und mit Tramaine Brock, Bradley Roby und Jamar Taylor auch noch drei namhafte Cornerbacks gehen könnten, erschwert die Lage umso mehr. Und: Mit Shaquil Barrett und Shane Ray werden wichtige Linebacker ebenfalls Free Agents.
Oakland Raiders (4-12)
- Cap Space: 69,5 Mio. Dollar
- Erstrunden-Picks: 3 (No. 4, 24, 27)
- Größte Needs: Edge, DB, WR
Nachdem sich Jon Gruden von seinen besten Leuten - allen voran Edge-Monster Khalil Mack - getrennt hatte, kann er nun seinen kompletten Neuanfang vorantreiben: Geich drei Erstrundenpicks hat er angesammelt. Das setzt ihn nun freilich unter Druck, denn diese Schüsse müssen sitzen! Eine spannende Frage ist, wie er wirklich zu Derek Carr steht. Vertraut er ihm über die nächsten Jahre - also bis zum Umzug nach Vegas -, oder holt er schon jetzt dessen Nachfolger? Hält Chucky aber an Carr fest, sollte schon früh ein Edge Rusher kommen, womit dann die Edge-Position in der Free Agency nicht ganz so wichtig wäre wie etwa die Secondary, in der gerade auf der Safety-Position sehr viele gute Optionen zu finden wären. Cornerback ist vielleicht noch wichtiger, denn gleich sechs Akteure werden Free Agents, darunter Rashaan Melvin und Leon Hall. Zudem gehen den Raiders die Wide Receiver aus. Auch Tight End könnte ein Fokus sein, denn auch Jared Cook wird Free Agent.