Der Draft rückt immer näher - gibt es auch in diesem Jahr wieder Running Backs in den späten Runden, die dann die Liga überraschen? SPOX-Redakteur Adrian Franke hat die Running-Back-Klasse analysiert und sein Ranking erstellt.
Insbesondere im Vergleich zur Wide-Receiver-Klasse fällt bei den diesjährigen Running Backs ein deutlicher Qualitätsunterschied auf. Wo man bei den Wide Receivern eine sehr breit aufgestellte Top-10 zusammenstellen kann, gibt es im Backfield eine klare Nummer 1 - mit vielen Fragezeichen dahinter.
In meinen Augen gibt es bei den Running Backs in diesem Jahr nur einen Spieler, der einen Top-45-Pick rechtfertigt; danach geht es für mich relativ schnell Richtung dritte Runde. Und das nicht nur, weil die Position schlicht einen vergleichsweise geringeren Wert hat.
Doch auch diesen Faktor muss man berücksichtigen, bei Running Backs gibt es in der Folge für mich klare Parameter, zusammengefasst unter zwei zentralen Punkten:
- Welche Running Backs können selbst Yards kreieren? Das kann durch Yards nach Kontakt sein, es kann aber etwa auch durch effiziente Cuts oder außergewöhnliche Explosivität passieren. Einfach gestellt also die Frage: Welcher Back könnte auch hinter einer schwachen Offensive Line helfen?
- Welche Running Backs können im Passing Game beitragen? Running Backs, die im Passing Game keine Rolle haben - weil sie schlechte Receiver und/oder schlecht in Pass-Protection sind - sind eine aussterbende Art in der NFL. Ein Power-Back, der einem im Passspiel nicht viel gibt und auch nicht das Potential dafür zeigt, kann in meinen Augen im Draft kein hoher Pick sein. Selbst ein Elite-Runner hat in der NFL einen überschaubaren Wert, wenn er im Passspiel kein Faktor ist.
NFL Draft 2019: Running Back Ranking
11. Darrell Henderson, Memphis
Running Back Typ: Big Play Runner.
NFL-Vergleich: Tevin Coleman.
Stärken:
- DER Homerun-Hitter dieser Klasse. 9,0 beziehungsweise 8,9 Yards pro Carry über die letzten beiden Jahre, und darin eine absurde Anzahl an Big Plays. Explosivität, Beschleunigung - wenn ein Run von Henderson gut geblockt ist, wird es meist sehr spektakulär.
- Dabei kann er sich auf dem Second Level auch von Kontakt lösen, zeigt eine sehr gute Balance und könnte in der NFL auch Returner-Value mitbringen. Wenn Henderson einmal Geschwindigkeit aufgenommen hat und durch die Line of Scrimmage bricht, läuft er konstant durch Tackling-Versuche und ist kaum noch zu stoppen.
- Als Receiver zeigt er bei einem kleinen Route-Tree gute Tendenzen, seine größte Stärke aber kommt als explosiver Runner. Eine ideale NFL-Rolle wäre als "Lightning"-Back in einem gemeinsamen Backfield neben einem Power-Back, idealerweise in einem Outside Zone Scheme.
Schwächen:
- Ich habe ihn auf vielen Draft Boards deutlich höher gesehen, persönlich sehe ich ihn um Platz 10 herum. Ja, er kann ein Big-Play-Runner sein - aber dafür muss er mit Tempo aufs Second Level kommen. Er braucht klar definierte Blocks und Reads, damit er Tempo aufnehmen kann. Hat er das nicht, läuft er gerne auch mal in seine Blocker oder in die falsche Gap.
- Anders gesagt: Henderson ist deutlich stärker abhängig von seinem Blocking als die Running Backs, die ich in der Top-5 sehe. Ein Running Back ist immer sehr von den Umständen abhängig, bei Henderson glaube ich aber, dass er ideale Umstände braucht, um in der NFL erfolgreich zu sein. Dann kann er eine sehr gefährliche Waffe sein.
- Von seinen Big Plays kamen schlicht auffallend viele durch "einfache" Runs, etwa gegen leichte Boxes, gegen unterlegene Fronts oder in komplett offene Räume.
10. Elijah Holyfield, Georgia
Running Back Typ: Power Back.
NFL-Vergleich: Mark Ingram.
Stärken:
- Der prototypische Power Back dieser Klasse. Ein unheimlich kompakter, physischer Runner, der mit Aggressivität läuft und den niemand tackeln will, wenn er erst einmal Fahrt aufgenommen hat. Mit seiner Power schiebt er regelmäßig Verteidiger durch die Gegend.
- Seine Vision sieht gut aus, er findet Lücken und ist dann auch in der Lage, die zu attackieren. Für seine Größe kann er überraschend schnell die Richtung wechseln und mit einem Cut eine Rushing Lane attackieren. Die Agilität war überraschend, seine Füße sind schnell und permanent in Bewegung.
- Pass-Protection ist ebenfalls vielversprechend, hier hat er einige sehr gute Snaps auf Tape.
Schwächen:
- Holyfield ist ein Power Back, aber nicht mehr. Speed ist überhaupt nicht da, die desolaten Combine-Zahlen bestätigen hier das Tape. Holyfield wird in der NFL keinem Verteidiger davonlaufen, sein Big-Play-Potential ist ernsthaft limitiert.
- Als Receiver hatte er überhaupt keine Rolle. Holyfield kommt mit 27 College-Spielen auf dem Konto in die NFL - in diesen 27 Spielen hat er zusammengenommen sieben Catches verzeichnet. Das ist nicht sein Spiel, und es gibt keinen Grund zu vermuten, dass es das noch wird.
9. Darwin Thompson, Utah State
Running Back Typ: Speedster mit unheimlich hoher Beweglichkeit.
NFL-Vergleich: Phillip Lindsay.
Stärken:
- Ein Tape, das unheimlich viel Spaß macht. Thompson ist agil, er kann Verteidiger aussteigen lassen aber auch mit einer gewissen Physis laufen. Bringt außerdem eine überraschende Power mit und kombiniert das mit guter Explosivität.
- Vor allem aber ist er einfach wahnsinnig agil. Schnelle Cuts aus voller Bewegung heraus, permanente Richtungswechsel, unheimlich schnelle Füße und eine irre Beschleunigung sowie Balance bei Kontakt - Thompson belegt Platz 1 beim "Elusive Rating" von Pro Football Focus, und auf Tape sieht man schnell, warum das so ist.
- Außerdem ist er ein solider Receiver. 1,91 Yards pro gelaufener Route sind ein sehr guter Wert, er fängt den Ball auch gegen Kontakt und er kann seine Beschleunigung auch nach dem Catch nutzen.
Schwächen:
- Vision ist ein größeres Fragezeichen. Thompson braucht klar definierte, simple Reads, was auch Fragen über sein Spielverständnis mitbringt.
- Teilweise nämlich will er Cuts an oder um die Line of Scrimmage anbringen, obwohl der Platz dafür überhaupt nicht da ist. Das sorgt dafür, dass er gerne mal in Blocker oder freie Tackler rein läuft.
- Seine physischen Limitierungen - Thompson ist ein kleiner Back - machen sich bemerkbar, wenn er Power wirklich braucht. Als Runner und auch in Protection.
- Er ist ein Complementary Back auf dem nächsten Level, könnte in der Rolle aber glänzen.
8. James Williams, Washington State
Running Back Typ: Pass-Catcher/Third Down Back mit enormer Agilität und tollen Moves. Ein Spezialist was seine Rolle angeht - aber darin äußerst spannend.
NFL-Vergleich: James White.
Stärken:
- Unglaublich agil. Lässt Verteidiger permanent aussteigen, ist einfach wahnsinnig beweglich mit extrem schnellen Füßen und Hüften. Seine Füße bleiben auch gegen Kontakt permanent in Bewegung, zudem verfügt er über eine sehenswerte Explosivität und Athletik, sodass er mitunter trotz seiner Größe über Gegenspieler springt.
- Diese Eigenschaften kommen am besten zur Geltung, wenn Williams in den freien Raum kommt - und so wurde er bei Washington State auch eingesetzt. Kommt nach drei Jahren mit 202 Catches für 1.437 Yards und acht Receiving-Touchdowns in die NFL, wobei 2018 hierbei das Highlight war (83 Catches, 613 YDS, 4 TD).
- Und das kommt nicht zufällig zustande. Williams ist ein sehr guter Receiver mit tollen Händen, immer wieder fängt er den Ball sichtbar weg vom Körper. Er zeigt eine gute Athletik in der Route und legt sich Gegner mit seinem Route-Running teilweise auch zurecht. Außerdem zeigt er überraschend gute Ansätze in Pass-Protection.
Schwächen:
- Williams ist kein Every-Down-Back. Als Runner hat er einerseits physische, andererseits aber auch spielerische Defizite. Seine Reads und seine Vision sind dabei auffällig inkonstant, außerdem hatte er sehr klar definierte Rushing-Lanes als Runner in der Spread-Offense von Washington State.
- Generell ist er "Between the Tackles" nur sehr limitiert einsetzbar. Williams ist in der NFL primär ein Third-Down-Back und Receiver, kam letztes Jahr aber dennoch auf immerhin 560 Rushing-Yards und zwölf Rushing-Touchdowns.
7. Devine Ozigbo, Nebraska
Running Back Typ: Power Back mit unerwartet schnellen Füßen und Agilität.
NFL-Vergleich: Marshawn Lynch.
Stärken:
- Sehr, sehr spannender Back. Ozigbo ist ein großer, physischer Running Back, der Power und Yards nach Kontakt mit einer für seine Größe beachtlichen Geschwindigkeit und Explosivität kombiniert. Gute Balance komplettiert das Bild.
- In der Folge kann er sich überraschend gut horizontal bewegen und ist extrem schwer zu tackeln. Seine Kombination aus Power, Balance und Agilität erinnert an den Stil von Marshawn Lynch. Wer ihn sieht, erwartet nicht die Agilität, die er dann auf Tape zeigt.
- Ozigbo ist allerdings nicht nur ein Power Back, vielmehr setzte Nebraska ihn durchaus auch als Receiver ein: letztes Jahr verzeichnete er 23 Catches, 2017 bei weniger Spielzeit waren es immerhin 16. Seine Hände sind noch inkonstant, aber er sollte als Receiver mindestens funktional einsetzbar sein.
Schwächen:
- Nach einem durchschnittlichen Jahr 2017 hatte Ozigbo 2018 eine Breakout-Saison aus dem Nichts, was Fragen aufwerfen wird, ob er ein One-Hit-Wonder war. Außerdem hatte er in Spielen gegen stärkere Konkurrenz mehrfach deutlich weniger Production.
- Seine Geschwindigkeit ist insgesamt durchschnittlich, in diesem Aspekt punktet er nicht wirklich.
- In Pass-Protection muss er sich noch deutlich steigern. Für einen Back seiner Größe und Physis war sein Tape hier teilweise enttäuschend.
6. Damien Harris, Alabama
Running Back Typ: Solider All-Around-Back, der alle 3 Downs spielen kann, aber wohl nie ein Top-Back werden wird.
NFL-Vergleich:
Stärken:
- Harris ist ein geduldiger, effizienter Runner. Er gibt seinen Blocks eine Chance, er wartet auf Lücken und wenn nötig, attackiert er aggressiv seine Gap. Seine Vision scheint dabei gut zu sein, er versteht die Blocking-Konzepte und den Flow der Defense.
- Durch enge Räume navigiert er meist gut durch; mit schnellen Füßen, Jump-Cuts, guter Balance und einem guten Maß an Power.
- Harris hat definitiv Potential als Receiver, 2018 war in der Hinsicht seine auffälligste Saison. Wurde im Slot sowie vereinzelt auch Outside aufgestellt, zeigt ein gutes Gefühl für die Route und sehr gute Hände. In dem Bereich definitiv zu gebrauchen.
- Auch Pass-Protection klappt, Harris' Tape zeigt mehrere sehr gute Blitz-Pickups sowie auch die Fähigkeit, freie Rusher zu finden und zu blocken.
Schwächen:
- Harris ist weder ein Speedster, noch sonderlich agil. Explosivität und Beschleunigung sind auch eher durchschnittlich, er ist kein Spieler, der auf engstem Raum mit Quickness glänzt und kein Back, der auf dem Second Level sonderlich viele Gegenspieler aussteigen lässt.
- Am ehesten lässt es sich wohl so zusammenfassen: Damien Harris ist kein "kreativer" Back, der selbst auch außerhalb des Schemes und des Blockings übermäßig viele Yards kreiert. Aber er macht viele Dinge gut, inklusive des Passing Games, und hat keine gravierenden Schwächen, athletische Limitierungen werden aber wohl immer ein Faktor sein.
Draft Running Back Ranking - die Top-5
5. Trayveon Williams, Texas A&M
Running Back Typ: All-Around-Back mit auffälligen Qualitäten im Passing Game.
NFL-Vergleich: Schwierig. Geht Richtung Rex Burkhead.
Stärken:
- Sehr guter Pass-Catcher, der mehr als nur Screens und Swing Routes laufen kann und in dieser Rolle sofort einen Platz auch in der NFL haben sollte. Williams hat gute Hände, wurde auch als Receiver aufgestellt und geht nach dem Catch sofort in seine Runner-Rolle über.
- Dabei hilft es ihm, dass er sehr schnelle Füße hat. Williams kann innerhalb kürzester Zeit das Tempo rausnehmen und dann wieder beschleunigen, all das passiert in fließenden Bewegungen und er navigiert gut durch enge Lücken. Williams zeigt effiziente Richtungswechsel und Balance durch Kontakt.
- Der Ex-Aggies-Back hat das Potential, ein 3-Down-Back in der NFL zu werden. Pass-Protection ist definitiv sichtbar, hier ist er aggressiv, hartnäckig, reagiert schnell und meist auch richtig. Das war auf Tape konstant auffällig, für einen Rookie macht er seine Sache hier schon sehr gut.
- Williams hat die Explosivität für Big Plays und zeigt meist eine gute Vision, wenngleich hier noch Luft nach oben ist.
Schwächen:
- Power mit dem Ball in der Hand ist ein Fragezeichen. Hier macht sich seine schmalere Statur auch auf Tape bemerkbar.
- Williams braucht zu lange für seine Reads und seine Cuts. Sein generelles Verhalten als Runner legt nahe, dass er besser in einem Power-Scheme aufgehoben wäre; am wohlsten scheint er sich zu fühlen, wenn er hinter Pull- und Lead-Blockern laufen kann.
4. Miles Sanders, Penn State
Running Back Typ: Agiler Spieler, Potential für einen sehr guten All-Around-Back.
NFL-Vergleich: Sein Stil erinnert an Le'Veon Bell.
Stärken:
- Die Mischung aus Agilität, Fußarbeit und Power ist verlockend. Seine Hüften bewegen und drehen sich schnell, er hat sehr schnelle Füße und kann das in fließenden, effizienten Bewegungen nutzen.
- In der Folge ist er in der Lage, unheimlich schnell die Richtung zu ändern, er zeigt gute Cuts auf engstem Raum und kann mit seiner Athletik stoppen und sofort wieder auf kurze Distanz beschleunigen - oder über Gegenspieler quasi aus dem Stand springen. Körperkontrolle insgesamt fällt permanent auf, aber Sanders ist auch in der Lage, mit Power zu laufen.
- Als Receiver zeigt er gute Hände, er wird Pre-Snap bewegt und auch mal als Wide Receiver aufgestellt. Sein Route-Tree war im College noch limitiert, die Ansätze aber zeigen, dass er hier Potential für mehr hat.
Schwächen:
- Die Beschleunigung auf kurze Distanz ist da, aber er braucht lange, um seinen vollen Speed zu erreichen.
- Teilweise agiert er zu zögerlich, müsste Lücken generell aggressiver attackieren. Damit einher gehen womöglich einige Probleme was Vision und Spielverständnis angeht.
- Pass-Protection ist ebenfalls noch durchschnittlich, hier sieht man aber die positiven Ansätze.
3. David Montgomery, Iowa State
Running Back Typ: Rundum solider Back, dessen Stärken aber eher in seinen Qualitäten als Runner liegen.
NFL-Vergleich: Frank Gore.
Stärken:
- Ein toller "elusive" Runner. Montgomery zeigt sehenswerte Cuts, durchbricht Tackling-Versuche, bewegt sich gut auf engstem Raum und hat eine sehr, sehr gute Balance. Nicht umsonst hat kein Running Back in dieser Draft-Klasse laut Pro Football Focus mehr Forced Missed Tackles pro Run als Montgomery (0,39).
- In der Summe ist Montgomery einer der besten Runner dieser Klasse. Hat gute Instinkte, findet Lücken, hat das richtige Maß an Geduld und kann bei aller Agilität ohne Frage auch mit Power laufen
- Als Receiver ist er mindestens solide. Lief Routes aus dem Backfield und als Receiver aufgestellt, hatte bei 22 Receptions keinen einzigen Drop. Auch in Pass-Protection ist er schon vergleichsweise weit.
Schwächen:
- Gelegentlich ist seine Vision noch inkonstant, dann läuft er in seine Blocker. Montgomery ist außerdem nicht der explosivste Back, sein Antritt ist eher Durchschnittlich. Geschwindigkeit generell ist nicht sein Spiel.
- Er ist als Receiver funktional, aber seine Stärke ist es nicht.
- Teams werden seine Workload berücksichtigen müssen. Montgomery kommt mit 624 College-Runs in die NFL, und aufgrund seines Stils hat er dabei auch ordentlich Hits eingesteckt.
2. Devin Singletary, Florida Atlantic
Running Back Typ: Spektakulärer Runner, kreiert Yards.
NFL-Vergleich: Hat was von Matt Breida, allerdings mit mehr Agilität.
Stärken:
- Ein Tape, das extrem viel Spaß macht. Hatte laut Pro Football Focus pro Run die zweitmeisten verpassten Tackles erzwungen (0,36), und wer sich sein Tape anschaut, würde davon ausgehen, dass diese Zahl noch deutlich höher ist. Seine Jump-Cuts sind herausragend, generell ist er auf engstem Raum unglaublich schwer zu stoppen.
- Dabei zeigt er einerseits die Athletik, um hier durch Verteidiger zu navigieren, andererseits aber auch die Vision. Seine gute Fußarbeit ermöglicht spektakuläre Stop-and-Starts, dabei weiß er permanent, wo er hinkommen muss. Singletary versteht genau, wie der Flow der Defense funktioniert und wohin er cutten muss, um Platz zu bekommen.
- Mit seinem niedrigen Körperschwerpunkt hat er eine unheimlich gute Balance, permanent läuft er problemlos durch Kontakt.
- Als Receiver zeigt er einige gute Ansätze und vor allem gute Hände; allerdings ist sein Route-Running noch roh. Mit seiner Athletik und Agilität müsste hier eigentlich mehr rauszuholen sein.
Schwächen:
- So explosiv er auf engstem Raum auch ist - Singletary ist kein Speedster. Er hat kein Big-Play-Speed und wird Verteidigern in der NFL nicht allzu häufig davonlaufen.
- Seine Physis bringt naturgemäß Limitierungen mit sich, beginnend mit Pass-Protection. Hier dürfte er in der NFL nur sehr bedingten Wert mitbringen.
- Dass er sich als Route-Runner verbessern kann, muss er erst zeigen.
1. Josh Jacobs, Alabama
Running Back Typ: Ein echter All-Around-Back.
NFL-Vergleich: Kareem Hunt.
Stärken:
- Der beste Running Back dieser Klasse, und das ist nicht wirklich knapp. Jacobs ist in meinen Augen der einzige Running Back in diesem Jahr, der einen Top-45-Pick rechtfertigt. Hinter Jacobs geht es für mich sehr schnell Richtung dritte Runde, was die diesjährige Running-Back-Klasse angeht.
- Jacobs bringt eine unheimlich gute Mischung aus Power, Balance und Explosivität mit. Das nutzt er in permanentem Wechsel, der erster Kontakt bringt ihn kaum mal zu Boden und er hat sehr fließende, effiziente Bewegungen.
- Dabei ist er ein geduldiger Runner, dabei aber nicht planlos. Jacobs weiß, wo er hin muss, er liest seine Blocks gut und kann sich dann blitzartig dementsprechend bewegen. Auch seine (Jump-)Cuts sind nicht die schärfsten, aber sie sind effizient. Jacobs ist das, was die NFL als "Natural Runner" bezeichnen würde.
- Das aber würde nicht für den klaren Top-Spot reichen - Jacobs ist außerdem ein sehr guter Receiver. Platz 12 nach Yards pro gelaufener Route, er findet den Ball auch Downfield und lief einige Seam-Routes. Außerdem kann er Verteidiger nach dem Catch aussteigen lassen.
Schwächen:
- Speed und Explosivität sind nicht sein Spiel.
- Pass-Protection ist noch inkonstant. Er zeigt einige gute Ansätze, insbesondere als Run-Blocker bei 2-RB-Sets und Quarterback-Runs. In Protection aber wird er sich noch verbessern müssen.