AFC East
Buffalo Bills
- Die Story: Das Passspiel
Die Bills fielen 2018 neben einer ziemlich guten Defense (Rang 2 nach DVOA) vor allem dadurch auf, eine extrem lauflastige Offense ins Feld zu schicken. Nur vier Teams warfen den Ball seltener als die Bills, nur fünf Teams liefen häufiger. Und das obwohl - oder gerade weil - sie schon früh auf Rookie-Quarterback Josh Allen gesetzt haben. Dieser wird auch 2019 im Fokus stehen. Allerdings sollte er zum Wohle des Teams dieses Mal weniger selbst laufen und mehr den Ball werfen.
Ausreden jedenfalls hat er ohnehin keine mehr. Die Bills verstärkten ihre Offense in der Offseason mit einigen Neuzugängen. Mit John Brown, Cole Beasley und Andre Roberts kamen etwa drei erfahrene Wide Receiver, Tight End Tyler Kroft zeigte ebenfalls bereits, zu was er fähig ist, hinzu kommt Rookie-Tight-End Dawson Knox. Mit Zweitrunden-Pick Cody Ford sowie den Free Agents Mitch Morse, Spencer Long und Ty Nsekhe - nebst anderen - holte Buffalo zudem deutliche Verstärkungen für die Offensive Line.
Letztlich bringt das alles nichts, wenn Josh Allen sich nicht im Passspiel steigert. Mit einem DVOA von -35,9 Prozent war von allen qualifizierten Quarterbacks (mindestens 200 Pässe) nur Josh Rosen schlechter (-53 Prozent DVOA). Der Fokus muss also darauf liegen, Allen besser zu machen.
Miami Dolphins
- Die Story: Wer wird der Starting Quarterback und was kann Rosen?
Eben jener Josh Rosen spielt nun in Miami und will beweisen, dass er besser ist als das, was das wenig inspirierte System sowie die widrigen Umstände in Arizona aus ihm gemacht haben. Doch auch in Miami wird er keine idealen Rahmenbedingungen vorfinden. Die Moves der Dolphins sind nahezu alle auf die Zukunft ausgerichtet. Die Rosen-Verpflichtung wiederum ist gewissermaßen ein günstiges Lotterie-Ticket.
Doch werden sie dieses auch lösen? Essenziell bezahlen sie ja Ryan Fitzpatrick, um in den kommenden zwei Jahren den Quarterback zu geben. Rosen fiel ihnen nun in den Schoß, während die Gesamtstrategie mutmaßlich weiter auf Tua Tagovailoa im nächsten Draft ausgelegt zu sein scheint.
Und an diesem Punkt wird es undurchsichtig in Südflorida. Vermutlich dürfen beide ran, doch wird es einen gravierenden Unterschied machen? Oder legt man sich direkt auf Rosen fest, um ihm die Starter-Reps im Training und dann auch möglichst viel Spielzeit vom Start weg zu geben, um zu sehen, was man hat? Und kann Rosen womöglich gar den Weg als langfristige Antwort für die Dolphins ebnen?
New England Patriots
- Die Story: Wie wird die Offense 2019 aussehen?
Nicht wenige haben angemerkt, dass die Patriots entgegen der allgemeinen Erwartungen keinen Tight End im Draft gezogen und mit Austin Seferian-Jenkins nur eine wenig inspirierende Free-Agent-Option gefunden haben, um die gigantische Lücke zu schließen, die Rob Gronkowski hinterlassen hat. Die naheliegende Frage also: Holen die Patriots doch noch einen besseren Tight End?
Die Antwort aber muss sein: Wen interessiert es? Die wichtigere Frage ist, wie die Offense im Grundsatz ausgerichtet sein wird. Der Draft lässt darauf schließen, dass wir im kommenden Jahr mehr Sets mit mehreren Receivern sehen werden. Selbst wenn Josh Gordon nicht zurückkehren sollte, hätte man mit N'Keal Harry, Julian Edelman, Phillip Dorsett und Demaryius Thomas mehrere brauchbare Optionen, die fast alle sowohl außen als auch im Slot spielen können.
Oder knüpfen sie einfach ans Jahr 2018 an und legen den Ball häufiger in die Hände der Running Backs wie Sony Michel? Dann bräuchte es keinen namhaften Tight End, dann würde ein guter Blocker weitestgehend ausreichen. Dass auch dies eine ernstzunehmende Option ist, zeigt der frühe Pick von Running Back Damien Harris in Runde 3 des Drafts.
Unterm Strich bleiben die Patriots extrem variabel und unberechenbar. Sie werden auch 2019 an ihrem Matchup-bedingten Stil festhalten, aber ob dafür weiterhin ein Top-Tight-End vonnöten sein wird, bleibt abzuwarten.
New York Jets
- Die Story: Passt Le'Veon Bell ins Team?
Rein sportlich betrachtet ist Le'Veon Bell eine enorme Verstärkung für die Jets und speziell den jungen Quarterback Sam Darnold. Doch wie die letzte Zeit auch bewiesen hat, kann Bell auch zu einem Problem werden, etwa wenn er nicht genügend Touches bekommt. Sicherlich ist er der klar beste Skill-Player des Teams, doch auch schon um unberechenbar zu bleiben, werden auch andere den Ball bekommen müssen.
Zudem ist Darnold erst in seinem zweiten Jahr, es besteht also die Gefahr, dass er Druck empfinden könnte, den Ball zu seinem Running Back zu bewegen, anstatt die eventuell bessere Option Downfield zu suchen.
Allerdings müsste Head Coach Adam Gase in der Lage sein, diese möglichen Problemherde schon im Keim zu ersticken. Wenn es gut läuft.